Anfängerfragen

[Pipi]

Hallo,
bin neu und hab hier gerade erfolglos nach einem "Anfängerfragen"- Unterforum gesucht!..daher bin ich nun mal hier gelandet.

Ich spiele mich schon länger mit dem Gedanken 3-4 Hühner zu halten, vermutlich werden es Hühner die wo aussortiert werden, werden (siehe Rettet das Huhn).

1.
Da ich in einer kleinen Stadt in einem Siedlungsgebiet wohne (800qm Grund), mache ich mir sorgen dass es Probleme mit den Nachbarn geben könnte, mit Leuten die Hühner halten habe ich auch gesprochen die einen meinen - ohne Hahn - kein Problem. Andere meinen dass Hühner oft sehr laut und freudig mitteilen dass sie ein Ei gelegt haben...was meint ihr?

falls es doch mal klappen sollte mit der Hühnerhaltung ...die nächste Frage....

2.
Da weder einen Hahn haben werde bzw mir Nachwuchs wünsche, frage ich mich wie man tierfreundlich eine Glucke dazu bringt nicht mehr zu glucken, oder hört dass dann eh von selbst auf, und wie stellt man das an - einfach immer die Eier weg nehmen?

3.
Sollte ich den Stall lieber einzäunen - da ich sonst den ganzen Garten und Terasse voll Kot habe - oder frei laufen lassen - und was werden meine 6 Katzen dazu sagen - oder muss ich Angst haben dass die Hühner gejagd werden? (Sie kennen Graupapageien - vor denen haben sie Respekt- wenn die Papageien auf sie zugehen laufen die Miezen weg )

Was meinen die Hühnerkenner?


Danke

Pipi-Lotta

[Sterni2]

Hallo Lotta,

Hühner können auch ohne Hahn schon mal etwas lauter miteinander quasseln, aber üblicherweise nicht zu lange vom Tag.
Ich habe zB. eine Henne, die hat im ersten Jahr jedesmal eine Viertelstunde lang laut verkündet, dass sie ein Ei gelegt hat.
- Die Nachbarn sprachen mich an, sie wollten nachschauen kommen, ob vielleicht jemand meinen Hühner was antut ... inzwischen wissen sie, dass die Lena ein Ei gelagt hat ;-)
Wenn Du irgendwie eine Gefälligkeit bekommst und ihnen dafür mit Eiern dankst - die sehr wunderbar schmecken werden - dann werden sie auch mit den Hennen kein Problem haben.
Natürlich aber weiß ich nicht, wie das bei Euch so ist. Und wie die Leute sind.

Entglucken: Es gibt Rassen, die von Haus aus ungern brüten. Die meisten Fabrikhühner gehören wohl dazu (wobei recht umstritten ist, ob man solche Hühner nehmen soll - oder ob man dadurch diese Insutrie auch noch unterstützt).
Wenn doch eine gluckt hilft meistens, sie in einen kleinen Käfig auf kühlen Boden oder Gitterrost zu setzen, zwischen 2 und 5 Tage lang, dann kühlt sich der heiße Bauch ab und sie hören auf damit. Bei mir sitzen sie dazu in der Garage. Dauert bei den meisten Hennen 2-3 Tage. Ist ein wenig dunkler dort drin, verhalten sie sich ruhig.

Also Terrasse würd ich auf jeden Fall schützen. Wenn Du sonst mit Kot im Garten leben kannst - der bei vier Hennen ev. nicht all zu viel ist, dann freuen sie sich auch sicher über Freilauf. - Bei mir gibt's Gehege mit übernetzen Auslauf, dort sind sie sicher, wenn ich in der Arbeit bin. Wenn ich daheim bin lass ich sie gern im ganzen Garten laufen.
Katzen und Hühner: Die ersten Tage nicht allein lassen und gut beobachten. Klappt fast immer ohne ein Problem.
Ich lerne meiner Mieze immer, dass die frischen kleinen Küken sehr lieb sind und jetzt auch hier wohnen ... das hört sie sich interessiert an und schnurrt dabei, wenn ich sage, wie lieb die sind ... so will ich ihr verständlich machen, dass das kein Futter ist. - Allein lassen würd ich sie aber trotzdem nicht damit ;-) Erst wenn sie etwas größer sind.

Lieben Gruß
Sterni

[elja]

wenn Du nicht gerade in einem reinen Wohngebiet wohnst, sollte es -rechtlich- mit der Hühnerhaltung eigentlich keine Probleme geben. Bei der Grundstücksgröße 4 Hennen ist für die Hühner super. Die Terrasse und den Weg von der Straße zum Haus und sonstige Wege, die du oft läufst würde ich an deiner Stelle ebenfalls vor den Hühnern schützen.
Je nach Nachbarn könnte das mit einem Hahn gut gehen oder eher nicht.
Allerdings können manche Hennen auch ganz schön Krach machen, wenn sie gelegt haben, aber das tun sie wenigstens nicht morgens früh um 4:00 Uhr.
Meine Katze hat eine Höllenrespekt vor den Hühnern. Seit eine Glucke sie angesprungen hat, geht sie nicht mehr durch die Stallgasse und bleibt auch von den Küken weg. Auch sämtliche Nachbarskatzen machen Umwege um nicht durch den Hühnerauslauf zu müssen. Normalerweise gibt es mit Katzen und ausgewachsenen Hühnern keine Problem.

meine persönliche Meinung zu geretteten Hühnern:
wenn Du gesunde Hühner, die aus einer echten Freilandhaltung kommen, kriegen kannst, warum nicht. Du musst dir nur bewusst sein, dass du Hochleistungstiere bekommst, die futtertechnisch schon ein bißchen anspruchsvoller sind.
Von Tieren aus einer schlechten Bodenhaltung, die nie die Sonne gesehen haben und kahl sind, lass die Finger. Die brauchen am Anfang ziemlich viel Betreuung, haben u.U. extrem schlechte Knochen,...
Ich habe 2 Hybriden aus einer sehr gut geführten Bodenhaltung. Die waren gut im Schuss als ich sie bekam, keine halbnackten verhungerten und ausgezehrten Legehennen am Ende ihres geplanten Lebens, sondern zwei aus einer Landwirtschaftlichen Lehranstalt, die noch gar nicht zur Schlachtung anstanden.

[Susanne]

Hallo,

obwohl ich es den Hennen gönne, nicht geschlachtet zu werden, halte ich ein ausrangiertes Legehuhn gerade für eine Anfängerin als nicht geeignet. Man kennt sich noch nicht aus und hat ggf. schnell mit den erste Problemen zu tun. Diese Probleme sich sicherlich meist lösbar, aber gerade wenn man sich noch nicht auskennt, kann man sie nicht erkennen und das ist dann schlecht- für Huhn und Halter.
Bei Hybriden muss man allerdings wahrscheinlich nicht entglucken (hatte ich erst einmal), insofern ist das kein Problem. Wenn man die Tiere in einem vernünftiger Stall unterbringt und sie dann auch erst ab 8 Uhr rauslässt, sollten auch die Nachbarn keinen Grund zur Beschwerde haben. Gegagger tagsüber (oder auch Krähen) sollte toleriert werden.

Liebe Grüße und viel Spaß mit den zukünftigen Tieren

Susanne