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Thema: Das erste Mal... einige Betrachtungen

  1. #71

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    Hallo

    nbk genauso geht es mir wie dir auch und so wollte ich das auch rüberbringen das ich eben beim Schlachten eben auch keine probleme habe das Tier zu töten und ich kein Mitleid habe mit dem Tier was ich schlachte den dafür hab ich es ja gehalten.

    Genauso wie auf der Jagd deswegen gehe ich ja auf die Jagd um was zu erlegen und hab da keine Gewissensbisse einen sauberen schuss zu setzen.
    Du sprichst mir aus der Seele mit deinen Beitrag den genauso denke ich auch nur konnte ich mich nicht so ausdrücken und bin vileicht falsch verstanden worden.
    Vom prinzip her ist es nichts anderes ob man nach Afrika geht zum Jagen oder auf Bärenjagd das muss halt jeder selber wissen aber mir geht es auch so eine Bärenjagd reizt mich auch mehr.

    Das unangenehmste beim schlachten sprich Hausschlachtung ist für mich das Därmeputzen aber muss halt auch gemacht werden.

    Gruß

    Katia

  2. #72

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    Zitat Zitat von sandi03 Beitrag anzeigen
    Ähm, Moment mal. Da kommt schon wieder ein verallgemeinernder Beigeschmack rüber. Was verstehst du unter guter Bezahlung Glaubst du, ein ausgelernter Metzger bekommt € 2000,- netto auf die Hand? Ich verdiene als normale Bürokraft(!) mehr als so manch gelernter und praktizierender Metzger. Ich war total geschockt, als mir mein Freund erzählte, was ein Metzger so verdient. In DE wird das nun wohl auch nicht so anders sein wie in AT.
    Sorry, damit bin ich etwas über das "Ziel" hinaus geschossen
    Bei der Bezahlung war ich falsch informiert, ich hatte ein Zahl im Kopf die mir jemand genannt hatte,
    der im Akkord geschlachtet hat und da war diese tatsächlich gut.
    Der Tarif liegt, wie ich jetzt besser weiß, zwischen 1600 ,- und 2300 Euro brutto.

    Mir ging es bei dem Geschriebenen um den Unterschied zwischen Menschen, die die Tägigkeit des Tötens/Schlachtens täglich und in eben großer Stückzahl vornehmen und jenen, die ab und an selbst gehaltene Tiere
    töten und verwerten.

    Zu Katia:
    Selbstverständlich kannst du eigene Ansichten haben.
    Ich wundere mich jedoch etwas darüber, dass bei deinen, die hier vertretene Jägerschaft nicht auf die Barrikaden
    geht.
    Denn genau mit diesen "Behauptungen"..dass jeder Jäger gerne alles schießt und tötet, was möglich ist
    sowie, dass viele Jäger gerne einen Bären schießen würden, um sich das Fell ins Wohnzimmer zu legen,
    hat doch die Jägerschaft als "Vorurteil" zu kämpfen..

    Aber genau: Zurück zum Top
    Ich habe noch nie geschlachtet, wohl aber schon ein Tier getötet.
    Dieses lag angefahren auf der Straße und es war sichtbar nichts mehr zu machen.
    Mir war klar, dass das Töten der einzige vertretbare Weg war. "Gerne" habe ich das sicher nicht getan,
    aber das war eben das Einzige, was ich überhaupt machen konnte und im Nachherein war ich froh, dieses gefunden zu haben.
    Und ja, wenn man Fleisch essen möchte, ist es sicher der bessere Weg, die Tiere dazu selbst zu halten.
    Wobei ich nach wie vor nicht der Meinung bin, dass man sie deshalb auch selber schlachten/töten können "muss". Zumindest nicht, wenn es sich nicht um eine Nottötung handelt. Darüber sollte man sich als Tierhalter schon Gedanken machen und dafür auch eine Lösung haben.
    In diesem Sinne
    Auf einen "Punkt freien" weiteren Austausch von Ansichten und Erfahrungen.
    Katias kenne ich dazu und verzichte daher auf das Lesen dieser.


  3. #73

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    Moin,

    Zitat Zitat von katia Beitrag anzeigen
    Mein Nachbar hat gestern zwei Schweine geschlachtet zuhause wie es sonst bei jeden war und da waren richtig viele Leute und Kinder da und wollten das auch mal wieder sehen und jeder war mit freude dabei zu sehen wie er die Schweine aus den Stall geholt hat und sie geschossen und abgestochen wurden
    Das finde ich nu doch krank...
    Da ist der Respekt vom Tier sowasvon dahin..
    Ganz abgesehen von der Frage, wie solche Kinder sich zu Menschen mit gesunden Werten entwickeln sollen, wenn ihnen so etwas vorgelebt wird.

    Zitat Zitat von katia Beitrag anzeigen
    Und wenn man das sieht weis ich das ich recht hab mit meiner Meinung
    Nur mal so aus Neugier (das würde so Einiges erklären:
    Haben Dir Deine Eltern nicht beigebracht, dass man mit Meinungen gar nicht Recht oder Unrecht haben kann, es keine guten und schlechten, keine richtigen und falschen Meinungen gibt, weil alle Meinungen gleichwertig sind?
    Dass Deine Eltern Dir nicht beigebracht haben, dass Erfahrungen von Person zu Person ganz erheblich abweichen können obgleich es sich um vergleichbare Gegebenheiten handelt, das wird hier ja oft deutlich, aber wenn während Deiner Erziehung grundsätzlich versäumt wurde, Dir die Unterschiede zwischen Fakten, Meinungen und Erfahrungen beizubringen, dann erklärt dies wirklich Einiges.

    Zitat Zitat von katia Beitrag anzeigen
    Und nur weil man gerne schlachtet wozu die Tiere gezüchtet wurden und man gerne auf die Jagd geht auch die Kinder ist man noch lange nicht grausam oder ein Monster
    Ansichtssache... wie fast alles im Leben.

    Zitat Zitat von katia Beitrag anzeigen
    sondern im gegenteil die meisten sind sozial besser und hilfsbereiter als jemand der es ablehnt und verbittert darüber ist und dadurch keine freude mehr am leben hat und aus einer gemeinschaft ausgeschlossen wird weil keiner mehr durch seine ansichten mehr was zu tun haben will.
    Also ich für meinen Teil habe noch nie mitbekommen, dass irgendwer irgendwo ausgeschlossen wurde, weil er keinen Spaß am Töten anderer Lebewesen hat
    Wenn ich hier so die Antworten anderer User lese scheine ich glücklicher Weise nicht die Einzige zu sein, die in einer Gesellschaft lebt in der es Anderen herzlich egal ist, ob ich bei Zusammenkünften Fleisch esse oder vegan während sich die allermeisten Menschen die ich kenne angewidert von mir abwenden würden, würde ich erzählen, dass ich großen Spaß am Töten habe und mir jedes Mitgefühl für mein Opfer fehlt.

    Zitat Zitat von katia Beitrag anzeigen
    Das sind traditionen die man weiter leben muss und auch den Kindern vermitteln muss
    Und warum bitte schön muss man das?
    Hat Weiterentwicklung nicht auch ganz massiv etwas damit zu tun an einen Punkt zu kommen an dem man entweder selbst fähig ist eine Tradition für sich selbst als unsinnig zu begreifen oder zumindest in der Lage ist dies anderen zuzugestehen?

    Zitat Zitat von Raichan Beitrag anzeigen
    Auf unserem Hof wurden auch Schweine geschlachtet. Morgens in der Dämmerung. Und beim töten waren weder Frauen noch Kinder dabei. Allein schon aus Respekt dem Tier gegenüber, würde es nicht zu Schau gemacht.
    Später bei Öffnen und zerteilen des Schweines waren dann alle dabei.
    Das kenne ich so ähnlich.
    Die von katia beschriebenen Schauhinrichtungen sind mir komplett fremd (zum Glück).
    Ich kenne es auch so, dass die Schweine im Morgengrauen geschossen wurden und zwar absichtlich in aller Ruhe und ohne Publikum, damit die Schweine (wenn überhaupt) erst im letzten Moment begreifen, dass etwas anders ist als sonst.
    Das Öffnen, Zerteilen und Verarbeiten kenne ich dann auch wieder als "Gemeinschaftsevent", das neben der Geselligkeit auch den schlichten Zweck hatte die Verarbeitung zügig abzuwickeln.

    Zitat Zitat von Hühnchen Rosalinde Beitrag anzeigen
    Die Menschen haben zu allen Zeiten und in allen Kulturen (soweit ich weiß) Tiere getötet
    In den Meisten zumindest.
    Es gibt da durchaus Ausnahmen, aber die stellen eine sehr geringe Minderheit.

    Zitat Zitat von Hühnchen Rosalinde Beitrag anzeigen
    @Frauke: Dein Weg ist wahrscheinlich der bessere
    Nein, er ist nur Anders.
    Mein Weg ist nur in einer Hinsicht objektiv besser, nämlich für mich. Für Dich ist das gut und richtig, was sich für Dich gut anfühlt.

    Zitat Zitat von Hühnchen Rosalinde Beitrag anzeigen
    , aber den kann ich leider nicht gehen, ich hab's mal versucht und war so mit 15 viell. 3 Jahre ovo-lacto Vegetarierin, hab es dann aber nicht mehr durchgehalten.
    Ich muss offen gestehen, dass ich von Vegetarismus nicht viel halte.
    Ich halte ihn für unehrlich. Die meisten mir bekannten Vegetarier kaufen Eibrötchen und Milchprodukte (meist aus Massentierhaltung) und zeigen dann mit dem Finger auf Menschen wie Dich, die so ehrlich sind das Huhn wenst selbst zu schlachten.
    Milchtrinken und mit dem Finger auf diejenigen zeigen, die das (Kalb)fleisch essen ohne das die Produktion von Milch doch gar nicht möglich ist, ist ziemlich kurz gedacht.
    Nä... mir ganz persönlich sind Menschen die dosiert und bewusst Fleisch aus artgerechter Tierhaltung konsumieren bzw sogar selbst Tiere halten und schlachten hundertmal lieber als "Supermarktvegetarier".

    Und wenn Du eine Ernährungsform nicht "durchhältst", dann ist diese Ernährungsform für Dich persönlich entweder einfach falsch oder Du machst Fehler (ich arbeite zwar neben meinem Studium "hauptberuflich" als Ernährungsberaterin für Hund, Katz und Co, aber das auch die Halter da Fragen stellen ist Alltag).
    So erlebe ich oft Menschen, die sich gern vegan oder zumindest überwiegend vegan (man muss ja kein Dogma daraus machen) ernähren möchten und schildern, dass sie es nicht "durchhalten".
    Schau ich mir dann an, wie sie ihre Ernährung zusammengestellt haben fehlen nicht selten bestimmte Nährstoffe oder es kommen gar ganze Nährstoffgruppen zu kurz und da unser Körper nicht doof ist löst das das Heißhunger auf etwas aus von dem unser Organismus weiß, das dort da das drin ist, was er grade braucht und das sind in der Regel Lebensmittel, die wir schon laaange kennen.
    Wichtig isses dann, zwischen echtem Heißhunger und dem "Hilfeschrei" nach bestimmten Nährstoffen zu unterscheiden.
    Wenn ich nen Jieper auf Pommes kriege, dann weiß ich, dass ich mehr an Fett und Salz denken muss und nur sehr selten hab ich dann wirklich Böcke auf Pommes.
    Hat man aber dauerhaft "echten" Heißhunger z.B. auf Brathähnchen, dann sollte man sich meiner Meinung nach einen ethisch vertretbaren Weg suchen ab und an eins zu essen, denn unzufrieden mit der eigenen Ernährung zu sein ist meiner Ansicht nach niemals gesund.

    Zitat Zitat von Hühnchen Rosalinde Beitrag anzeigen
    Und ist es nicht ehrlicher, als sein eigenes Huhn, das gut gelebt hat zu schlachten, als es dem Hühnerhalter vorzuwerfen und genüsslich an einer Supermarktkeule zu knabbern?
    Ich denk Du kannst auf die Meinung von Leuten die Dir da widersprechen getrost pfeifen.

    Zitat Zitat von ptrludwig Beitrag anzeigen
    Du kennst also viele Jäger, finde ich schon mal seltsam, wo lernt man viele Jäger kennen
    Ein bisschen verwundert mich diese Frage. Eigentlich kenne ich es als etwas völlig Normales, dass man, wenn man mit mindestens einem Jäger in engerem Kontakt steht zwangsläufig auch Kontakt zu seinen Jagdbrüdern hat. (Das "man" nutze ich hier bewusst, weil es mich wirklich überrascht, dass das bei Dir anders zu sein scheint.)
    Ich müsste nun nachrechnen, wollte ich mit Sicherheit sagen woher ich die meisten Jäger kenne.
    Da seit ich ganz klein bin 2 Jäger enge Freunde meiner Familie sind kenne ich allein durch diese Beiden mehrere Kollegen, da wir ja zu Geburtstagen, Hochzeiten usw ebenso eingeladen sind wie die näher stehenden Jagdbrüder.

    Dann reite ich seit früher Kindheit und seit ich einst die Pflegschaft für ein aussortiertes Rennpferd übernahm und Kontakte zu anderen XX-Haltern knüpfte kam ich in Kreise in denen Fuchsjagden sehr beliebt sind, fand Spaß daran, trainierte hart und nahm an so einigen Jagden teil.
    Zwar ist das Jagdreiten hierzulande (Gott sei dank) schon lange, lange ein reines Reiterspiel das natürlich gar nichts mit der Jagd an sich zu tun hat, so sind die Überschneidungen doch verdammt groß.
    Unter den Jagdreitern befinden sich zahlreiche Jäger und ich weiß nicht ob Dir die Abläufe bei den, dem Jagdritt angeschlossenen, Reiterbällen bekannt sind, aber da kommt man nicht nur mit jedem mal ins Gespräch, sondern sieht auch eigentlich immer wieder die gleichen Gesichter, zumindest war das zu meiner aktiven Zeit so.

    Dann begann ich die Ausbildung zur Tierarzthelferin und auch dies ist ein Job in dem man, je nach Lage der Praxis und Beziehungen der Praxisinhaber häufig mit Jägern zu tun hat.
    Nicht nur weil sie ihre Hunde versorgen lassen, sondern weil es auch häufig Jäger sind, die z.B. leicht verletzte Greifvögel bringen oder gefundene Tierwaisen die selteneren Arten angehören und deswegen nicht geschossen, sondern der Handaufzucht überantwortet werden.

    Jetzt befinde ich mich im Vetmed Studium und dort ist man sehr darauf bedacht, uns stets daran zu erinnern, dass der Beruf des Tiermediziners traditionell eng mit der Jägerzunft verbunden ist.
    Nicht nur, dass viele der Profs Jäger sind, auch wie werden ermuntert den Jagdschein zu machen, denn an unserer Uni (auch das ist Tradition) werden häufig Kurse angeboten, die Studenten den Erwerb des Jagdscheins zu günstigeren Preisen als üblich ermöglichen.
    Das hat nicht zuletzt zum Ziel um Alles ein bisschen "in der Familie" zu halten bzw die Tradition zu pflegen, dass Jagd und Veterinärmedizin eng verbunden sind.

    Nicht zuletzt läuft man auch in einigen Bereichen des Tierschutzes gelegentlich in Jäger, in den letzten Jahren gab es den einen oder anderen entlaufenen Angsthund, dessen Geschichte ohne einen hilfsbereiten Jäger samt Betäubungsgewehr unschöner ausgegangen wäre.

    Dann den einen oder anderen Jäger lernt man auch kennen, wenn man z.B. einen Husky hat und sich (wie vom vermittelnden Tierschutzverein empfohlen) nach einem Umzug kurz samt Hund beim ansässigen Jagdpächter vorstellt "Ich bin x, das ist mein Hund y und sollte er jemals ohne Leine durch Dein Revier brettern ist er entlaufen und wird gesucht, das ist der Impfpass von y und die Bestätigung, dass seine Haftpflichversicherung auch Schäden an Wild usw abdeckt."

    Zitat Zitat von ptrludwig Beitrag anzeigen
    und dann noch alles welche denen nur die Hege am Herzen liegt.
    Das dürfte den gleichen Grund haben, wie der Umstand, dass katia sagt, sie kenne nur Jäger, die gern mal einen Löwen oder Bären schießen würden:
    Ich denke es liegt in der Natur des Menschen, sich mit den Leuten zusammen zu tun deren Moralvorstellungen den Eigenen nahe sind.
    Das erklärt, warum die beiden Jäger, die ich von Kindesbeinen an als Familienfreunde kenne eben keine Möchtegernbärenjäger sind.

    Dass unter Tierärzten eher die von mir beschriebene Sorte Jäger zu finden ist sollte nicht verwundern, Gleiches gilt für die Jagdreiter, denen zum Teil auch super tolle Fotografien gelingen, weil man zu Pferd manches Mal das Glück hat sehr nah an z.B. Rehe zu kommen (Pferde sind halt auch Fluchttiere und auf dem Rücken eines Gaules kann man zwar nicht grad durch den Rehtrupp durchreiten, aber man kann oft sehr nah ran ohne, dass die Rehe einen als Gefahr ansehen).
    Je nach Bock ist ein gewisser Abstand ja eh nicht die schlechteste Idee

    Zitat Zitat von ptrludwig Beitrag anzeigen
    Die Jagt an sich mögen sie eigentlich gar nicht.
    Das ist so nicht korrekt.
    Lediglich ihr Verständnis von dem, was die Jagd ausmacht ist ein Anderes.

    Zitat Zitat von ptrludwig Beitrag anzeigen
    Da frage ich mich dann doch warum sie sich nicht anderweitig im Tier- Naturschutz einbringen. Da wird eine teure Ausrüstung gekauft, ein Jagdschein abgelegt, ein kostspieliges Revier gepachtet, alles nur um die Tiere zu hegen.
    Weil Jäger zu sein für diese Leute eben genau das bedeutet, was sie sich unter Tier- und Naturschutz vorstellen.
    Schau Dir mein Studium an.
    Tiermedizin studieren ist zeitraubend und irrsinnig teuer.
    Und dann nach dem Staatsexamen?
    Können es manche kaum erwarten Hund, Katze und Co gesund zu machen.
    Andere arbeiten mit gleichem Enthusiasmus in der Fleischbeschau.
    Der nächste fliegt nach Griechenland/Spanien oder Co um Straßenhunde und -katzen zu kastrieren.
    Andere wandern nach Afrika aus um die Tierbstände armer Menschen zu pflegen (frei nach dem Motto "Tierschutz ist Menschenschutz").
    Am wenigsten versteh ich für meinen Teil die Tierärzte, die sich auf Bestandsbetreuungen bei Schweinen in Massenhaltung spezialisieren, denn deren Job gleicht irgendwie eher dem meines Mannes (Informatiker), weil man es eher mit einem Raum voller Computer zu tun hat als mit Tieren.
    Manch Tierarzt konzentriert sich auf irgendwas, das am ehesten Geld und Prestige verspricht, während andere in der Pathologie stehen und "forensisch" arbeiten.
    Aus der Liste könnte ich noch mehr Roman machen, aber ich denk es wird klar was ich meine:
    Ein und derselbe Job und jeder Mensch sieht in seiner Individualität andere Schwerpunkte.
    Und die extreme Unterschiedlichkeit dieser Schwerpunkte wundert mich wenig, während es mich schon fast verstören würde, wenn all diese Menschen in ihrem Job genau das Gleiche sehen würden.

    Die Jäger die ich kenne sind ebenfalls stolz auf ihren Beruf/ihr Hobby/ihr Revier.
    Nur eben nicht stolz auf einen tollen Abschuss, sondern darauf das Revier und seine Bewohner so gut zu kennen, das es ihnen Jahr für Jahr gelingt ein Gleichgewicht zu schaffen und zu schützen für das sie sich verantwortlich fühlen, weil sie der Spezies angehören, die dieses Gleichgewicht zerstört hat.
    Ebenso, wie Du Dich bei diesen Jägern fragen magst, wieso sie Jäger sind, wenn sie doch gar nicht gerne Tiere schiessen, könntest Du auch einen Arzt fragen, warum er sich auf palliative Therapie spezialisiert, obwohl die meisten Ärzte doch den Traum haben leben zu retten und die palliative Therapie niemals das Ziel hat den Patienten doch noch zu heilen.
    Oder einen Tierfreund, warum er praktischer Tierarzt wird obwohl das auch manchmal bedeutet Tiere einzuschläfern.

    Du wirst vermutlich immer eine ähnliche Antwort bekommen:
    "Weil ich davon überzeugt bin, das meine Arbeit etwas Gutes bewirkt."

    Zitat Zitat von ptrludwig Beitrag anzeigen
    Ich selbst habe nichts gegen Jäger, da ich weiß das sie eine wichtige Aufgabe erfüllen wäre selbst aber nie einer geworden, genau wie ich nicht angeln würde und auch niemals als Metzger gearbeitet hätte.
    Kann ich gut verstehen.
    Ich hatte mal überlegt in der Uni den Jagdschein zu machen, einfach weil es zusätzliches Wissen ist, bei der Genehmigung ein Betäubungsgewehr zu führen (ich sehe mich am Blasrohr kläglich versagen ) Nervkram erspart, einen engeren Kontakt zu ortsansässigen Jägern fördert usw.
    Aber abgesehen, dass auch der deutlich ermäßigte Studentenpreis mein Budget sprengt glaub ich auch nicht, dass es das Richtige für mich wäre, zumal ich definitiv nie als Jägerin "arbeiten" möchte und den Schein nur aus den genannten Gründen machen würde.

    Zitat Zitat von ptrludwig Beitrag anzeigen
    Ja und die Hausschlachtungen ist aus so ein Punkt für sich, denn da habe ich sehr viele kennen gelernt, muss dir aber leider sagen das die sogenannte artgerechte Haltung nur deiner Fantasie entspringt.
    Ich glaub da hast Du mich (und Andere, die ähnliches äußerten) schlicht und ergreifend falsch verstanden.
    Ich glaube (hoffe), dass jedem hier klar ist, dass "(Klein)bäuerliche Haltung" keineswegs automatisch bedeutet, dass auf nicht qualgezüchtete Rassen zurückgegriffen wird und die Tiere artgerecht gehalten und schonend geschlachtet werden.

    Ich spreche mich lediglich für Hausschlachtungen aus, weil man hierbei die Chance hat all diese Punkte "richtig" zu machen.
    Dass auch Tierhaltung im kleinen Rahmen und trotz Hausschlachtung ganz fürchterlich sein kann, da gebe ich Dir recht, auch das ist, Teil meiner Ausbildung.
    Grade bei Kühen ist es leider sogar recht häufig so, dass Kühe und Schweine, die auf kleinen Höfen stehen deutlich schlechter dran sind als ihre Leidensgenossen in Massenbetrieben, die zwar auch nischt mehr mit der Kuh auf der Weide zu tun haben, aber deren Haltung mehr und mehr Richtung Laufställe, mit Bürsten und frei zugänglichen Melkrobotern gehen, auch weil Hochleistungsmilchkühe sehr teuer sind.
    Dagegen sind die Haltungsbedingungen in vielen Kleinbetrieben beschämend.

    Auch mein Mann und ich haben ja so einen "Selbstversorgerhof" gekauft.
    Bei uns im Stall sind die Türen einfach auf und meine Hühner genießen es, neben dem Auslauf draußen mit Hühner-, Schaf-/Schweine- und Kuhstall nochmal über 100qm Stallfläche zu haben, aber mein dusteren Kuhstall und der Schaf- bzw Schweinestall (zuletzt lebten dort wohl auch Stallhasen) zeugen durchaus noch davon, was auch in kleineren Haltungen viel zu oft noch normal ist.
    Deswegen reicht es eben leider nicht auf Produkte aus Massenhaltung zu verzichten. Auch und manchmal grade bei kleineren Betrieben muss man sich gut vergewissern ob die Haltung wirklich besser ist.
    Das ist für mich auch der Grund die TE darin zu bestärken, dass es, wenn man Fleisch und tierische Erzeugnisse möchte definitiv das Beste und Sicherste ist die entsprechenden Tiere selbst zu halten, denn dann hat man einfach die Möglichkeiten es besser zu machen und kann zwar nicht "guten Gewissens schlachten" (ich denke das sollte man niemals können) aber eben guten Gewissens die eigenen Produkte geniessen.
    Zitat Zitat von ptrludwig Beitrag anzeigen
    Heute hält man in der Regel die gleichen Turborassen wie in den Großmastanlagen auch.
    Ich mag, wie katia gegenüber schon geäußert dieses "man" nicht.
    Natürlich werden die "Massenrassen" auch von manchem Selbstversorger gehalten.
    Aber nicht immer aus Überzeugung sondern manchmal auch weil man es (noch) nicht besser weiß oder weil es je nach Region gar nicht so einfach ist an alte Rassen zu kommen.

    Zitat Zitat von Lieschen Sulmtaler Beitrag anzeigen
    Aber: ist das ehrlich? "Ich kann das nicht" aber das Fleisch will ich schon?
    Die Antwort kennst Du doch scheinbar bereits.

    Zitat Zitat von Lieschen Sulmtaler Beitrag anzeigen
    Vielleicht sollte ich diesen Metzger mal fragen ob er auch meine Hühner töten würde, das wäre sicher die bessere Alternative als die Geflügelschlachterei.... ! Das werde ich auf jeden Fall tun. Obwohl es immer noch ein "Sich drücken" ist. Eindeutig.
    Och ich würde das mit dem "sich drücken" da nicht so negativ sehen...
    Es mag zwar konsequent sein selbst zu schlachten, wenn man Fleisch essen möchte, aber es ist auch einfach mal nicht für jeden Menschen möglich ein Tier zu schlachten, dass er selbst aufgezogen hat.
    Und wenn man sich beim Schlachten total unwohl fühlt, dann ist das Risiko Fehler zu machen, nicht entschlossen genug zu handeln enorm und damit ist dem Tier auch nicht geholfen.
    Von daher finde ich es gar nicht verwerflich die Schlachtung in die Hand von jemandem, der das kann zu legen.
    Die meisten Lohnschlachterein sehe aber auch ich als die schlechteste Lösung an, denn mit dem Verpacken und Abstellen beim Lohnschlachter endet der "Vorteil" den die selbst gezogenen Tiere gegenüber den industriell gehaltenen haben, je nach Betrieb vollständig.
    Am Besten finde ich die Schlachtung auf dem eigenen Hof, ausgeführt von jemandem, der eine schnelle, schmerzlose Tötung beherrscht und dem Tier die nötige Achtung entgegenbringt.
    Ob das nun der Halter selbst ist, ein Freund oder jemand, den man dafür bezahlt, da sehe ich kaum einen Unterschied.
    Auch wenn ich es natürlich begrüße, wenn sich jemand fragt ob er überhaupt weiterhin Fleisch und Co essen sollte, obwohl er die Tötung selbst nicht zu vollziehen vermag.
    Denn wenn man spürt "Das fühlt sich für mich einfach nicht richtig an." kann es eben auch ein Weg sein konsequenter Weise entsprechende Änderungen in der eigenen Ernährung vorzunehmen.

    Liebe Grüße
    Fraukie
    1,0 Ehemann / 2,1 Hund / 0,2 Katze / 0,2 Rattie / 2,0 Pony
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    0,1 Zombie / 1,0 Dhary

  4. #74
    Avatar von Hühnchen Rosalinde
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    Themenstarter
    Hallo Frauke,
    mich hat damals das Lied von den Ärzten beeindruckt, kennste sicher ;-)
    http://www.youtube.com/watch?v=Y9UThAmm3-8
    Dann kam noch so'ne Doku-Reihe im Fernsehen dazu, wo ich zum 1. Mal gesehen habe, was Massentierhaltung, Massenschlachtung, etc. ist. Da gleiches für Fisch gilt, hab ich von einem Tag auf den anderen meiner Mama gesagt, dass ich das nicht mehr essen will.
    Alle waren verwundert und noch mehr, dass ich fortan immer zuguckte, wenn die anderen Fleisch oder Fisch aßen (denn ich hab als Kind schon immer gerne Fleisch gegessen, da wären mir manchmal 2 Schnitzel lieber gewesen, als Kartoffeln).
    Am Anfang zogen mein Vater und mein Bruder mich auch auf, kauten mir was vor, wollten ständig grillen und schoben mir die Sachen hin. Irgendwann hörte das dann zwar auf, aber fortan musste ich mich größtenteils von Beilagen ernähren. Die Zeiten waren damals anders und es gab so Sachen nicht im Supermarkt, sondern nur im Reformhaus. Ich hab mir da einmal Soja-Milch gekauft, fand aber es schmeckte furchtbar. Ab und zu durfte ich mir "Sojaschnitzel" im Versandhandel kaufen, war aber sau-teuer.
    Gerade in Restaurants gab es auch oft keine vegetarischen Gerichte und ich musste wieder diverse Beilagen miteinander kombinieren, naja ... und so weiter. Irgendwann hab ich es dann wieder aufgegeben.
    Heute wären zumindest die Möglichkeiten anders, viele Produkte gibt es auch schon im Supermarkt, vegetarisch und vegan sind "in", manche machen es aus moralischen Gründen, manche aus gesundheitlichen. Denke der Trend wird sich auch noch fortsetzen und das ist auch gut so.
    Wenn man einen Film wie "More than honey" guckt, denkt man selbst über seinen Frühstückshonig neu nach...
    Seit dem ich selber einkaufen gehe, also seit dem Studium, versuche ich bewusster einzukaufen, dort gab es auch schon mal vegane Bolognese (wo ich jetzt wohne gibt's sowas aber leider wieder nicht zu kaufen und ich müsste im Internet bestellen) und viel vegetarisch. Ich weiß, das Bio nicht viel besser ist, als das konventionelle Zeug, also bin ich zumindest was Eier betrifft aus dem Kükenmord ausgestiegen und auch ein Tier von uns zu essen, bedeutet eins weniger aus dem Supermarkt. Wurst ess ich kaum noch und wir kochen mehrmals die Woche fleischlos. Ich hab das Gefühl, dass es seit dem Schlachten vor einem Monat noch mehr geworden ist, vorher konnte ich meinen Freund nur schwer überreden, das ist schon mal die erste gute Veränderung, die mir auffällt. Wir wollen das ganze auch nicht dogmatisch, sondern spielerisch betreiben, viell. guck ich mal im Internet nach einem Rezept von diesem Hugo, oder wie der heißt. Am Besten ist immer, wenn es so gut schmeckt, dass mein Freund hinterher sagt, er hat das Fleisch gar nicht vermisst.
    Das soll keine Rechtfertigung sein, sondern beschreibt nur eine kleine Episode aus meinem Leben und den derzeitigen Wandel, der in uns vorgeht, seitdem Brunhilde ihr Leben lassen musste. Trotzdem haben wir uns entschieden, das mit dem Schlachten weiter zu versuchen. Nur um wieder zum Thema zurückzukommen.


    Aber doch noch mal off-topic: Ernährst du auch deine Hunde/Katzen vegan? Warum ja/nein?
    Und was ist 0,1 Zombie? ;-)

  5. #75
    Jagdscheinsammler Avatar von Dieselheimer
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    Solch kleine Episoden beleben ein Forum.

    GFG

  6. #76

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    Zitat Zitat von Fraukie Beitrag anzeigen
    Ich muss offen gestehen, dass ich von Vegetarismus nicht viel halte.
    Ich halte ihn für unehrlich. Die meisten mir bekannten Vegetarier kaufen Eibrötchen und Milchprodukte (meist aus Massentierhaltung) und zeigen dann mit dem Finger auf Menschen wie Dich, die so ehrlich sind das Huhn wenst selbst zu schlachten.
    Milchtrinken und mit dem Finger auf diejenigen zeigen, die das (Kalb)fleisch essen ohne das die Produktion von Milch doch gar nicht möglich ist, ist ziemlich kurz gedacht.
    Nä... mir ganz persönlich sind Menschen die dosiert und bewusst Fleisch aus artgerechter Tierhaltung konsumieren bzw sogar selbst Tiere halten und schlachten hundertmal lieber als "Supermarktvegetarier".
    Ist zwar OT, aber mag ich das dennoch nicht unkommentiert so stehen lassen.
    Eine ehrliche vegane Lebenseinstellung lehnt jedweden "Nutzen" von Tieren ab.. konsequenterweise wäre davon auch die Haltung deines Hundes betroffen. Und wie geschrieben hälst du ja auch Hühner..
    Ein Vegetarier, der zwar nicht absolut auf Milch/ Milcherzeugnisse oder auch auf Eier verzichtet, ist doch deshalb nicht "unehrlich"...sondern er schränkt seinen Konsum an "tierischen Erzeugnissen" erheblich ein..auf jene Produkte begrenzt, die bei einer von dir als "O.K." abgenickten Haltung, bei Selbsterzeugern und Direktvermarktern auch möglich wäre.
    Bedingt dabei auch der "bewusste" Konsum und eben in den Maßen, wie ich es mir für "Fleischesser" wünschen würde.
    Vegetarismus ist für mich somit in keinster Weise "unehrlich": sondern möglich..in dem Kompromiss zwischen jenen, die gerne und bewusst Fleisch essen wollen und jenen, die das nicht wollen.


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