Im Folgenden ein Beitrag von Lupus aus einem anderen Forum:
"Buschhühner // Javanesische Zwerghühner
Nachfolgende Geschichte aus dem Tal der Wupper gehört nicht zu den Legenden, sondern ist Teil einer interessanten Dokumentation zu einer Geflügelrasse.
Um 1969 züchteten einige Jungjäger in Radevormwald Buschhühner, um mit diesen Hühnern
Fasane zu erbrüten und auszuwildern. Etwa 1910 erzüchtete Alfred Muntau aus der Nähe von Elbing in Ostpreußen aus Bankiva-, Sonnerat- und Lavayette-Wildhühnern sowie den dortigen Landzwerghühnern ein kleines winterhartes freilebendes Zwerghühnchen und nannte es „Buschhuhn“. Einige der Radevormwalder Buschhühner entflogen und bilden
im Tal der Wupper kleine halbwilde Populationen. So gab es Buschhühner im Wiebachtal, am Ülfebad, im Hardtpark in Dahlhausen, in Dahlerau und Niederdahl. In Wuppertal lebten die Buschhühner in den Barmer Anlagen, am Loher Kreuz, in Elberfeld am Wupperufer und am BAYER-Werk, des weiteren völlig wild an der Wuppermündung in Leverkusen.
Für den weiteren Verlauf der Hühner-Geschichte ist die Population von Niederdahl besonders wichtig. In Niederdahl bewirtschaftete Frau M.U. eine kleine Landwirtschaft mit glücklichen freilaufenden Hühnern. Junge Buschhähne, die sich keinen eigenen Harem aufbauen konnten, schlossen sich den freilaufenden Hühnern von Frau U. an. Frau U. gewöhnte die Buschhühner an sich und ihren Hof und bald hatte sie kaum noch Platz die Hühner unterzubringen. In einer Gartenzeitschrift bot Frau U. die Buschhühner an und verkaufte mit gutem Erfolg die Buschhühner bundesweit. Über Bergisch Gladbach gelangten dann einige Buschhühner ins Elsass zu dem Pfarrer Charles Keller. Dieser züchtete die Buschhühner weiter, umgab die Hühner mit einer Abstammungs- und Herkunftslegende, erstellte einen Rassestandard und brachte die Hühner 1998 beim Französichen Rassegeflügelzuchtverband unter dem Namen „Javanesisches Zwerghuhn“ (Anm.: korrekt "Javanaise bankiva") zur Anerkennung. Unter diesem Namen kehrte nun (Anm.: vor allem durch N. Gärtner, Steinau a. d. Str., G. Kruppert, Schlitz und H. Hamann, Schwalmtal) das Buschhuhn als Rassehuhn wieder zurück nach Deutschland."
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