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Thema: Impfung gegen Kokzidiose - wie geht das praktisch?

  1. #1
    Avatar von Tina_67
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    Impfung gegen Kokzidiose - wie geht das praktisch?

    Hallo Zusammen,
    ich recherchiere gerade über Kokzidiose-Impfung, weil ich gern eine Meinung dazu hätte bevor die Küken kommen und kann mir nicht vorstellen, wie das praktisch ablaufen soll. Könnt Ihr mich mal aufklären bitte?
    1. Die Küken müssen den Impfstoff zwischen dem 5. und 9. Tag aufnehmen
    2. Danach sollen sie ihren Kot wieder aufnehmen, damit das Immunsystem "lernen" kann
    3. Dieser Lernprozess dauert je nach Eimeria-Art bis zu vier Entwicklungszyklen, also 4x14 Tage=56 Tage
    4. In dieser Zeit "muss eine kontinuierliche Reinfektion gewährleistet sein."

    Quelle: MSD

    Das heißt die Küken sollen mindestens 69 Tage immer auf derselben Einstreu sein? *hust* Nee, oder? Aber wie denn dann? Sie sind am Anfang in ihrem Kükenheim und das macht man eh nicht stündlich sauber und das gewährleistet schon genug Kotaufnahme?
    Und später in ihrem begrenzten Auslauf im Garten, wirft man dort etwas benutzes Streu aus? Und wenn sie dann in den Stall umziehen? Wie klappt das denn?

    Danke für Eure Gedanken.

    Grüßle
    Tina
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  2. #2
    Avatar von Philipp G.
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    Bei der Kokzidien-Impfung werden die Küken mit abgeschwächten Erregern der Kokzidien infiziert, die die Darmzellen besiedel und so den "bösen" Kokzidien den Platz wegnehmen. Das muss natürlich 1. erfolgen, bevor die Küken mit "bösen" Kokzidien infiziert werden.

    Eimeria-Arten vermehren sich, indem in den befallenen Darmzellen neue Eimeria wachen und durch platzen der Zellen ausgeschieden werden( daher der Blut im Kot bei einer echten Infektion). Die abgeschwächten Stämme machen das nur sehr begrenzt. Um einen ausreichenden Impfschutz zu erreichen, müssen viele Darmzellen befallen werden. Da geht nicht mit der geringen Anzahl an Impferregern im Impfstoff. Deshalb müssen die Küken die mit dem Kot ausgeschiedenen Zwischenstadien wieder aufnehmen können was dann zu einer weiteren Infektion führt.

    Die Küken müssen deshalb immer Kontakt zu ihrem Kot haben. Ich handhabe das so, dass ich die ersten 6-8 Wochen nur nachstreue und nur sehr begrenzt Streu aus der Box nehme. Kükenheime mit Dratboden sind ehr ungeeignet, da der Kot nicht mehr verfügbar ist. Bei Umzug in einen neuen Stall nehme ich immer die Einstreu zu mind. 60% mit.
    Grüße
    Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.


    Aristoteles

  3. #3
    Avatar von Tina_67
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    Danke Philipp, das hilft mir schon mal weiter. Ich denke, ich versuch es mit Vogelsand als Einstreu. Darin werden sie gern und viel Rumpicken, dann haben sie genug Kontakt mit ihrem Kot und auch gleich genug Magensteinchen. Wenn dann doch mal zu viel Kot drin sein sollte, kann ich den ja mit dem Katzenstreu-Schäufelchen etwas reduzieren. Ich bin sehr gespannt auf den Geruch.
    Als Kükenheim hab ich einen Meerschweinchenkäfig geplant. Das Unterteil kann ich ihnen dann später ja als Buddelkiste in ihren Auslauf und den Stall hinterhertragen. Damit ist dann auch der stetige Kontakt mit ihren früheren Häufchen sicher gestellt. Und ich bin sicher, die Buddelkiste wird ihnen viel Spaß machen.
    Dann ruf ich jetzt mal den Tierarzt an, ob er den Impfstoff organisieren kann.

    Liebe Grüße
    Tina
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  4. #4

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    Hallo Tina. Fall bitte bei dem Preis nicht um aber Paracox 8 liegt im Moment bei 300 Euro und die Packung reicht für 1000 Küken!!! Den nicht gebrauchten Impfstoff muss du entsorgen.

    Gruß Keks

  5. #5
    Avatar von Tina_67
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    Ich bin umgefallen.

    Ich warte jetzt noch auf den Rückruf vom Tierarzt, wenn der das bestätigt werd ich wohl mal bei den umliegenden Vereinen anfragen müssen. Aber hier in der Gegend ist die Impfmüdigkeit groß, da hab ich wenig Hoffnung. Sh*t.
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  6. #6
    Avatar von Philipp G.
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    Schreib mit mal ne PN!
    Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.


    Aristoteles

  7. #7
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Günter Droste
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    Zitat Zitat von Tina_67 Beitrag anzeigen
    .... Ich denke, ich versuch es mit Vogelsand als Einstreu. Darin werden sie gern und viel Rumpicken, dann haben sie genug Kontakt mit ihrem Kot .....
    Tina
    Bitte die Impfung wie von Philipp beschrieben handhaben, ansonsten bringt es nämlich nichts.
    Von Sand als Einstreu rate ich dringend ab. Magensteinchen sind sicherlich wichtig, aber deren Bedeutung wird im hier vorliegenden Alter der Küken überschätzt. Es besteht vielmehr die Gefahr, dass die Küken vermehrt Sand aufnehmen und sozusagen bei vollem Bauch verhungern werden. Nein, bitte keinen Sand.
    Das ist mein Rat - andere mögen anders denken ...
    Es gibt 3 Wege um zu Überleben: Betteln, stehlen oder etwas leisten.

  8. #8
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von Günter Droste Beitrag anzeigen
    Bitte die Impfung wie von Philipp beschrieben handhaben, ansonsten bringt es nämlich nichts.
    Von Sand als Einstreu rate ich dringend ab. Magensteinchen sind sicherlich wichtig, aber deren Bedeutung wird im hier vorliegenden Alter der Küken überschätzt. Es besteht vielmehr die Gefahr, dass die Küken vermehrt Sand aufnehmen und sozusagen bei vollem Bauch verhungern werden. Nein, bitte keinen Sand.
    Das ist mein Rat - andere mögen anders denken ...
    Schliesse mich da an!

    Gutes Strohhäcksel ist immer richtig - in welcher Form auch immer
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  9. #9
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    Also an Sand ist mir noch kein Küken eingegangen, aber es mir mir schon fast eins an einem Strohhalm erstickt. Konnte es gerade noch retten ... deswegen gibt es bei mir nur Sand. Das Futter ist dann sowieso interessanter ...

  10. #10
    Cochin Zucht Avatar von w.lensing
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    Ziehe seit etwa 10 Jahren meine Küken auf Vogelsand groß, mehrere Bruten im Jahr. Habe nie Probleme mit Sandfressen gehabt. Die Küken suchen sich Steinchen und Kalk aus dem Sand, der Rest wirdnicht beachtet.
    mancher gibt sich viele Müh mit dem lieben Federvieh.....

    Cochinzucht in weiß und schwarz-weiß-gescheckt

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