Huhn zugelaufen... -> Vollanfängerin hat Fragen, Fragen, Fragen...

[Kathrin9674]

Hallo und danke fürs Aufnehmen!

Uns ist letzte Woche ein Huhn zugelaufen. Der Bauer, von dem es vermutlich (?) ist, wollte es nicht wiederhaben. Also: Huhn eingekapsert; Hühner dazugekauft (5) Hahn dazugekauft, Nebenhaus zu Hühnerstall umfunktioniert wie folgt:

Stange rein (eine hiess es von einem ehemaligen Hühnerhalter) Stroh rein, Futter dazu, Wassertränke dazu (da geht es schon los..) Hühnerzaun gekauft; Hühnerleiter gebastelt, Hahn rein, Hühner rein. (nach einer Verfolgungsjagd quer durchs Dorf, weil eine Dame ausgebüchst ist).

Nun die Fragen:

1.) Die Stange interessiert die Hühner nicht die Bohne. Sie sitzen oben auf einem Regal, das ich so schnell nicht abbauen konnte. Müssen Hühner auf die Stange oder gilt da das freie Wahlrecht?

2.) Wasser.... Das ist echt eine never ending story. Wir haben einen Riesenschüssel mit Wasser, die ich ständig erneuern muss, weil die Damen wild chicks go wet nachspielen. Wir haben auch eine Tränke (so ne Stülptränke?).... die nachts auseinandergebaut wird. Egal, wie sie angebracht wird. Stehend wird sie runtergezerrt und zerlegt, hängend, wird sie AUCH zerlegt. Morgens ist der Stall nass, das Wasser weg. (wie löse ich das Problem?) Zum Saubermachen komme ich nicht, denn

3.) wir wünschen den Stall nicht zu verlassen. Hin und wieder marschiert mal eine raus, pickt einen Wurm und geht dann wieder rein. Der Hahn hat den Stall noch gar nicht verlassen. Der Aufbau ist so: nachdem das ja ein Nebengebäude ist mit Türen udn Fenstern, ist der Hühnerstall neben dem Fenster, und eine Hühnerleiter geht auf den Fenstersims und auf der anderen Seite geht eine Hühnerleiter in die Freiheit. Abwarten?

4.) der Hahn... er ist zwar ruhig, aber läuft halt aufgeregt umher, wenn ein Mensch kommt. An sich müsste mal das Getümpelstroh raus; aber ich will den Hahn (und dann somit auch die Hühner) nicht stressen, indem ich mich mitten ins Getümmel stürze. Die Bullerbüphantasie war: Fenster auf, die Horde marschiert in geschlossener Formation raus, ich mach den Stall sauer, entferne die Regale und ersetze sie mit Stangen, baue noch ein bisschen aus und die Horde marschiert in geschlossener Form wieder rein. Damit ists seit Samstag Essig. Hahn in Ruhe lassen oder durchmisten? Der Boden ist Beton, es kann also nicht so viel passieren mit Fäule oder ähnlichem.

5.) Essig- ins trinkwasser habe ich gelesen?

6.) Wieder der Hahn- ich habe hier gelesen, dass Hähne gerne mal schwierig werden. Das wünsche ich mir nicht; aber für den Fall: wie erkenne ich das? Was mache ich präventiv dagegen? ( Den Artikel Mensch und Hahn habe ich schon gelesen).

7.) was sind denn so die gröbsten Fehler, die ich so machen kann?

8.) HILFE!



Vielen Dank im Voraus!


kathrin

[HähnchenHirte]

Hey und Willkommen im Forum!
Also erstmal schön das jemand auch wenn nur unfreiwillig zu der Hühnerhaltung übergegangen ist! (Die eigenen Eier sind die besten!)
Zu den Fragen:
1 ) Sie werden bald auf die Stange gehen. Du musst dir Vorstellen du bis in einen fremden Haus und hast keine Ahnung wo sich dieses Haus befindet.
Du würdest dich auch nicht gleich auf die Couch setzten oder? Das kommt bald wenn sich die Hühner eingelebt haben werden sie sich auf die Stange setzten.

2)http://www.heka-brutgeraete.de/Geflu...darf/Traenken/ Hier kannst du ordentlich Tränken kaufen, die nur noch umfallen können.
Oder du nimmst gleich so eine Tränke da gibt es kein Risiko:http://www.heka-brutgeraete.de/Geflu...us-Metall.html

3 ) Mit !) ist die Frage schon geklärt sie werden auch bald den Stall verlassen wenn sie sich an die Situation gewöhnt haben.

4 ) Du musst den Hahn zeigen wer der Boss ist das heißt auch in den Stall gehen und Ausmisten. *editiert: Keine Aufforderung zur Tierquälerei bitte!
5 ) Nein muss nicht sein.

6 ) # Klärt sich mut 4)

7 ) Es gibt viele die ich nicht aufzählen kann.

8 ) Hast du bekommen!
Schicke doch mal Bilder der Tiere!
LG Moritz

[Orpington/Maran]

Ist die stange denn breit genug und hat abgerundete Ecken? Manche lassen ihre Hühner auch auf Bretter / regalen schlafen,aber wegen der Hygiene würde ich eine Stange bevorzugen
Meine Hybriden haben sich die 1. Woche auch nichts rausgetraut...jetzt ist kein Huhn mehr zu halten,und wartet ungeduldig darauf,dass der Axt öffner die Klappe am morgen hebt
Tränke habe ich auch keine ideal Lösung bis jetzt gefunden…habe eine grosse porzellanschüssel,die über Nacht in den Geschirrspüler kommt,einmal am Tag wird nachgeschüttet( bei 16 Hühnern)
Hähne nicht zähmen,und wer kein ärger will,ruft auch nicht die Hühner,dass ist Hahn Sache
Nicht zu viele kartoffeln,nudeln,brot füttern,sind als Leckerchen gedacht,und machen bei zuviel die Hühner fett,und dann legen sie keine Eier
Kieselgur kaufen und püstern( mit atemschutz) damit die Parasiten wie Milben drn hühnern nicht zu zusetzen!
Achtung,Hühnervirus,seehr ansteckend,und bis jetzt kenn ich keine Geheilten,ich habe mit eigentlich 6 Hennen angefangen, bekam 1 dazu geschenkt,dann brütete meine Henne ,jetzt sind es 16, und schon wieder brütet eine Henne

[Zwergorpington]

Willkommen im Hühnerforum. Hühner sind schon toll, aber deine Bullerbüfantasien werden wohl nie wahr. In Wahrheit erlebst du mit Hühnern viel mehr als du anfänglich glaubst, -Gutes und Schlechtes. Aber jetzt zu deinen Fragen.
1. Mein ältestes Huhn (Italienerin, 8 Jahre) schläft meistens in einer alten Weinkiste. Das hat zwar den Nachteil, dass die jeden Morgen voll mit Kacke ist, aber jetzt lässt sich die auch nicht mehr umerziehen. Hast du ein Kotbrett unter deiner Stange montiert? Das spart dir viel Arbeit und die Hühner haben abends mehr Platz zum Sortieren.
2.Es könnte vielleicht helfen, wenn du die Tränke in die Ecke stellst. Vielleicht steht sie ihnen, da wo du sie hinstellst einfach nur im Weg. Mehr fällt mir da aber auch nicht ein.
3.Seit wann hast du die Hühner den jetzt? In den ersten Tagen wollen Hühner oft noch nicht raus. Sie brauchen ein Eingewöhnungszeit.
4.Deinem Boden passiert nichts, aber für deine Hühner ist die Nässe auch nicht gerade toll. Im schlimmsten Fall könnte sich sogar Schimmel bilden und die Lunge (auch deine) angreifen. Also besser raus damit. Wie dein Hahn damit umgeht hängt von seinem Charakter und der Rasse ab. Kennst du die Rasse oder ist es ein Hybrid oder ein Mischling? Wenn du sagst er ist ruhig, wird er schon akzeptieren, dass du jetzt im Stall bist. Beachte ihn dabei einfach nicht. Vielleicht nimmst du zum Stall misten einen Besen oder eine große Schaufel mit. Falls er dich angreift, kannst du ihn im Notfall damit zur Seite schieben.
5. brauchst du nicht. Hab ich ehrlich gesagt selber noch nie gelesen. Welchen Zweck soll das haben?
6. Du erkennst es ganz einfach. Sobald du ein Loch in der Wade hast, ist er schwierig geworden und dann sagst du ihm mal wo's lang geht . Solche aggresive Hähne sind aber selten. Das hängt wieder von Rasse und Charakter ab.
7. - seinen Hühnern zu viel und vor allem zu viel Süßes zu füttern
- sie nicht jeden Abend zählen
- den Stall abends nicht verschließen
- vielleicht guckst du mal, ob deine Hühner frei von Parasiten sind
8. kriegst du!

Und jetzt viel Spaß mit den Hühnern!

[Wum]

Hallo Kathrin und recht herzlich willkommen!

Zu 2.) hätte ich einen Tip für Dich. Du erwähntest, dass ein Betonboden im Stall ist. Meiner Meinung nach würde sich bei Dir sehr gut die "Deep-Litter-Method" (Tiefeneinstreu) anbieten. Du musst den Stall dann nicht mehr so oft saubermachen. Gar nicht mehr so oft. Ziemlich selten sogar nur noch. Falls es Dich interessiert, gibt es über den folgenden Link eine kurze und leicht verständliche Beschreibung dieser Einstreumethode. Da macht's dann auch nix, wenn mal der Wassernapf umfällt....
http://www.dein-bauernhof.de/das-tie...all/index.html

Dazu gibt es auch ein oder zwei Threads hier im Forum mit weiteren nützlichen Tips.

[Vogelmami]

Zu 5.)
Ich mache das (ca. 10 ml/Liter). Apfelessig soll gesund sein; viele Vitamine haben. Bakterien können nicht so schnell wachsen und das ganze hat noch den Nebenefekt, dass sie Tränke nicht "veralgt". Ich wechsel natürlich schon jeden Tag das Wasser, aber gerade im Sommer habe ich oft schon nach einem Tag so eine glitschige Schicht in der Tränke. Mit Essig passiert das nicht.

[Pudding]

hier!
Diese Tränke wird an einer geeigneten Stelle festgemacht und sie können sie nicht umwerfen, die Größe der Behälter ist variabel!
http://www.ebay.de/itm/Automatische-...item1e822c1253

[Kleinfastenrather]

Hallo,
2) Hast du deine Tränke auf ein paar Steinen? Wenn nicht sollte das helfen.

6) Ich hatte nur einmal einen aggressiven Hahn, der war aber von Anfang an nicht ganz dicht, hat als Tick immer den Kehllappen in den Schnabel genommen. Man sollte sie nicht zähmen, bei gezähmten ist es häufiger, dass sie aggressiv werden. Außerdem möglichst keine hecktischen Bewegungen machen, ich bin immer ganz ruhig und gehe ganz langsam, die Hähne sehen mich hauptsächlich als Futterspender.

7) Immer aufpassen wo man hintritt, die Stalltür nicht zu weit öffnen, das Gras draußen ist immer am schönsten, immer kontrolieren, ob man kein Tier mit der Tür, beim zumachen, u.s.w. quetscht. Wenn du irgendwas auffälliges an deinen Hühnern bemerkst und einen Thread aufmachst, immer Bilder dazumachen, außerdem ist es Pflicht (außer du hast keinen Fotoapperat) Bilder von deinen Hühnern hier zu posten . Hier ein Link den ich auch Benutze: http://www.directupload.net/ .

LG Kleinfastenrather

[K1rin]

Willkommen im Forum

Die Hühner schlafen auf dem Regal, weil es höher ist als die Schalfstange - Stimmt meine Vermutung?
Je höher eine Schlafgelegenheit ist, desto beliebter ist sie bei vielen Hühnern. Ausnahmen gibt es aber immer wieder mal.

Als Trinkgefäß für so unterarbeitete Hühner eignet sich so ein uralter schwerer Kochtopf (ca. 28 cm Durchmesser und der Rand ist ca. 12 cm hoch) aus Omas Zeiten. Die sind super schwer und die Hühner können den nicht kippen. Wenn die mal raus gehen, dann wird die Tränke auch reichen. Du kannst an der Tränke an 4 Seiten einen Backstein stellen, dann ist ein umkippen auch nicht mehr möglich. Die Hühner müssen sich dann eben nur bischen mehr bücken zum trinken.

Was das ausmisten angeht, da würde ich mit einem Laubrechen oder ähnlichem von der Tür aus anfangen zu arbeiten. Also du bleibst an der Tür stehen und ziehst die Einstreu (in 1 m Reichweite) einfach zur Tür raus. Am nächsten Tag das gleiche wieder nur bischen weiter ausmisten. So gewöhnen sich die Hühner daran, dass da was passiert und sie es dennoch überleben. Zieh einfach dein Ding mit dem Ausmisten durch und lass dich nicht durch irgendwelche "Starallüren" der Hühner beeindrucken.

Kannst du den Hühnern nicht einfach die Tür aufmachen, damit die raus und wieder rein können?
Eine Hundeklappe an der Tür wäre auch eine Idee, die du dann leicht auf- und zuriegeln könntest.
Es gibt nicht viele Hühnerhalter deren Hühner mal eben durchs Fenster rein und raus gehen. Fast alle haben einen Ausgang in Bodenhöhe und das sind deine Hühner wahrscheinlich auch gewohnt.

Locke deine Hühner nicht mit put put put (ich rufe meine: Kommt Mädels - das geht ebenso gut) und wenn du vor hast, die Hühner aus der Hand zu füttern dann gib immer zuerst dem Hahn eine Portion zum an die Mädels zu verteilen. Futtersuche und locken ist Hahnsache.

Den Tipp von Hähnchenhirte zu 4.) widerspreche ich grundsätzlich. Man soll keinen Hahn prügel, treten oder sonstwas. Ein respektvoller Umgang aus Tiersicht ist viel besser als so ein Ratschlag.

@ Hähnchenhirte
Du solltest auch in deinem kindlichen Alter ein wenig darauf achten, was du so in die Sätze tippst. Wenn du deinen Beitrag nochmals durchliest, dann stellen sich bei dir auch die Nackenhaare auf. Der Gedanke, was man mit einem agressiven Hahn machen kann ist schon richtig von dir, jedoch hat ein Anfänger absolut keine Ahnung und Vorstellung davon was du mit prügeln, treten, schlagen usw. meinst. Der Hahn ist zudem nicht agressiv und somit sind vorbeugende Maßnahmen eher angebracht als "Was mache ich, wenn mein Hahn böse ist?".
Sei also bitte so nett und lies dir deine Beiträge nochmals durch und denke über den Inhalt nach, bevor du auf Antworten klickst.

[Rocco]

Hi, hier hast Du meine jahrelange Erfahrung mit Hähnen.

Du bist für den Hahn ein Nebenbuhler, oder eine Gefahr.
Ich schätze eher Nenenbuhler. Der Hahn will die Rangordnung abklären. Diesen "Kampf" musst Du gewinnen. Du musst der "Chefhahn" werden, dann ist Ruhe.

Nach einem Kampf der Hähne untereinander kommt es zu folgendem Verhalten, wenn beide noch leben und sich einer unterordnet. Der Dominante tritt den Unterlegenen.

Dieses Verhalten kann man prima nutzen bei "agressiven" Hähnen, indem man sie greift, auf den Boden drückt und mit der anderen Hand über den Rücken zur Kloake streicht. Mit dieser Methode habe ich bis jetzt alle Hähne friedlich bekommen. Nach spätestens drei Angriffen war dann Ruhe. Danach waren es "Schmusekatzen". Ich bin der "Chefhahn" in der Truppe und bleibe es auch.

Ab einem Alter von 1 Jahr wollen die Hähne die Chefs werden, dann sind sie im Rüpelalter und die Hormone schießenund sie wollen die Rangpordnung klären. Ab dem 2. Lebensjahr werden die wieder ruhiger und akzeptieren die Rangordnung. Kleinere Reibereien nich ausgeschlossen. DU BLEIBST DER "CHEF", DARAUF MUSST DU ACHTEN.

Ich kann auch problemlos meinen Hähnen die Hennen wegnehmen, kann sie aus der Hand füttern und auch streicheln.
Bei mir sind alle Tiere völlig zahm und haben totales Vertrauen zu mir. Die meisten habe ich als erwachsene, geschlechtsreife und scheue Tiere bekommen. Durch ruhigen Umgang ist das Vertrauen mit der Zeit aufgebaut worden. Die Tiere gucken sich das Verhalten auch untereinander ab.

Auch ans Autofahren habe ich sie gewöhnt. Sie haben dabei keinen Stress und gucken aus dem Fenster. Mit einem Hahn kann ich überall hin fahren, der ist inzwischen im Auto zu Hause. Da sitzt er in einem Bananenkarton ohne Deckel. Natürlich bin dann bei den Leuten der Blickfang.
Er freut sich aber auch wieder auf seine Hühnchen.

Durch dieses gelungene Training gibt es keine Probleme, wenn mal der Tierarztbesuch ansteht.

ABER TROTZDEM VORSICHT BEI KINDERN, DIE SIND DEFINITIV NICHT DIE CHEFS.

Mein größter Sieg war gegen 3,5kg Wyandottenhahn. Der ging blitzschnell, fast aus dem Nichts, ab wie eine Rakete. Er hieß Rambo.

Meine Tiere sind alle superzahm, anders würde es zuviel Stress bein Handling geben.
Lerne das Verhalten der Tiere zu erkennen und Du kannst gegensteuern.
Ich will auch keine wilden Viecher.
Hühner sind bei richtigem Einfühlungsvermögen doch Kuscheltiere. Die entspannen richtig bei Streicheleinheiten.
Foto475_1.jpg Der sitzt mir auf dem Schoß, er geht mit mir überall hin und entspannt bei meiner Gegenwart. Als ich ihn bekam, war er total scheu.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass bei einigen Leuten keine Hühner und vorallem Hähne vorhanden sind sondern tonnenschwere bösartige Bestien.

Lasst Eure Hähne leben, studiert deren Verhalten und reagiert entsprechend.
Beim nächsten Hahn kommen sonst die gleichen Probleme.

mfg Rocco