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Thema: Sperbereulen in Rotterdam

  1. #1
    Werner Hupperich
    Gast

    Sperbereulen in Rotterdam

    Hallo,

    in Bezug auf die neuerlichen Verdachtsfälle - immerhin nach Dresden der zweite Fall in einem Zoo - erreichen die Merkwürdigkeiten in Bezug auf die Übertragungswege doch ganz neue Dimensionen.

    Insbesondere anbetracht dessen, dass es sich bei der Sperbereule (Surnia ulula) um eine (obendrein mit einer Körperlänge von bis zu 45cm mittelgroße) Greifvogelart handelt, und es sich ferner bei den infizierten Tieren um Jungvögel der Sperbereule handelt.

    Das ist in so fern bemerkenswert, als dass Wildvögel als Vektoren in diesem Fall kaum in Frage kommen. Nicht einmal Corviden (Raben, Elstern) wagen sich in die Nähe von gefiederten Beutegreifern.. . Hinzu kommt, dass die Elterntiere der infizierten Sperbereulen-Jungvögel zweifellos besonders aggressiv auf Eindringlinge aller Art reagiert hätten um ihren Nachwuchs zu schützen.

    Einzige plausible Erklärung wäre zum jetzigen Zeitpunkt aus meiner Sicht, dass der Zoo bzw. Tierpark z.B infizierte Küken an die Eulen verfütterte.

    Dass hier Wildvögel -womöglich als Schattenkrieger im Ninja-Kostüm- sich da zu den Eulen geschlichen haben sollen, dort den Virus absetzen um dann spurlos wieder zu verschwinden, halte ich in diesem Fall für mehr als absurd.

    So etwas kann man jemandem erzählen der sich seinen Hut mit dem Hammer aufsetzt. Mir jedoch nicht.

    Gruß,
    Werner

  2. #2
    Werner Hupperich
    Gast

    Nachtrag

    Wikipedia über Sperbereulen

    [.. Die Sperbereule jagt fast ausschließlich am Tag und während der Dämmerung. .. Sperbereulen verteidigen ihre Brut sehr energisch, indem sie Angriffsflüge auf Raubsäuger oder auch Menschen fliegen, die sich dem Nest nähern. Sperbereulen zeigen außerdem ein abgestuftes Drohverhalten sowohl gegenüber potentiellen Feinden als auch gegenüber ins Brutrevier eindringenden Artgenossen, indem sie durch Veränderung der Flügelhaltung ihre Körpersilhouette vergrößern. Dieses Drohverhalten wird durch ein Repertoire an lauten, schrillen Alarmrufen begleitet. .. Gelegentlich schlagen sie dann auch größere und schwerere Vögel wie etwa Schneehuhnarten und Haselhühner sowie Drosseln. ..]

    Gruß,
    Werner

  3. #3
    Avatar von Rumpelstilzchen
    Registriert seit
    13.04.2006
    Beiträge
    636
    Die Sperbereulen werden doch in wildvogeldichten Gehegen gehalten.
    Ein weiterer Beweis dafür, daß Aufstallung und Volierenhaltung NICHT vor Geflügelpest schützen.
    Warum sind in der Gegend keine Freilandhaltungshühner erkrankt ?
    Pitte Rchtshreipfeller und Tibbfeller iknoriren - ti schleichen siech einfach ein

  4. #4
    Werner Hupperich
    Gast
    Original von Rumpelstilzchen
    Die Sperbereulen werden doch in wildvogeldichten Gehegen gehalten.
    Ein weiterer Beweis dafür, daß Aufstallung und Volierenhaltung NICHT vor Geflügelpest schützen.
    Warum sind in der Gegend keine Freilandhaltungshühner erkrankt ?
    Hallo Rumpelstilzchen,

    ich hab ja auch schon oben versucht darzulegen, dass selbst in "nicht wildvogeldichter Haltung" es absurd wäre eine Übertragung durch Wildvögel in betracht zu ziehen. Ohne den Haussperlingen dabei zu nahe treten zu wollen: Es käme - und dies meine ich wortwörtlich - nicht einmal einem Spatzenhirn auch nur in den Sinn, sich freiwillig in die Nähe von Greifvögeln zu begeben. Man kann in Zoos und Tierparks oft sogar z.B. Elstern und Raben dabei beobachten, wie sie sich etwa selbst bei Tigern und Löwen an den Futterresten schadlos halten. In den Gehegen von Raub- bzw. Greifvögeln sieht man sie hingegen niemals, auch wenn die Gehege entsprechende "Schlupflöcher" aufweisen.

    Auch die Hypothese dass z.B. ein H5N1-positiver Graureiher im Überflug den Eulen ins Nest gesch***en haben sollte, und die Eulen durch den Kot infiziert worden wären, wäre wohl kaum als plausibel anzusehen. Bei solchem "Glück" wäre besagter Reiher statistisch mindestens 20x vom Blitz erschlagen worden..

    Die "Wildvogelthese" ergibt hier eben nicht nur keinen Sinn, sie ist vielmehr im Fall der Sperbereulen unhaltbar.

    Gruß,
    Werner

  5. #5
    Avatar von oskarelli
    Registriert seit
    14.02.2005
    Beiträge
    134

    Und was fressen diese Volierentiere?
    Auch Eintagsküken aus Großbrütereien (Hähne, ist ja auch eine Kostenfrage), die sich evtl. bereits im Herstellungsbetrieb infiziert haben. Diese Brütereien verkaufen ja nicht nur Eintagsküken, sondern auch Junghennen, und legereife Hühner.
    Obwohl das Eintagsküken noch nicht gefressen hat, kann es sich ja bereits angesteckt haben bzw. Virenträger sein. Es ist halt eine Massentierhaltung.
    Womit wird diese Masse denn gefüttert?
    Bestimmt nicht mit bestem Futter.
    Die sollen Geld einbringen, keines verbrauchen.
    Also wird wohl auch Billigstfutter mit Fischmehl auf dem Speiseplan stehen...
    Aus Fischabfällen, die mit infiziertem Schlachtabfall und Kot aus Hühnermästereien in Berührung kamen...
    So beisst sich der Hund in den Schwanz.

  6. #6
    Werner Hupperich
    Gast
    Original von oskarelli

    Und was fressen diese Volierentiere?
    Auch Eintagsküken aus Großbrütereien (Hähne, ist ja auch eine Kostenfrage), die sich evtl. bereits im Herstellungsbetrieb infiziert haben. Diese Brütereien verkaufen ja nicht nur Eintagsküken, sondern auch Junghennen, und legereife Hühner.
    Obwohl das Eintagsküken noch nicht gefressen hat, kann es sich ja bereits angesteckt haben bzw. Virenträger sein. Es ist halt eine Massentierhaltung.
    Womit wird diese Masse denn gefüttert?
    Bestimmt nicht mit bestem Futter.
    Die sollen Geld einbringen, keines verbrauchen.
    Also wird wohl auch Billigstfutter mit Fischmehl auf dem Speiseplan stehen...
    Aus Fischabfällen, die mit infiziertem Schlachtabfall und Kot aus Hühnermästereien in Berührung kamen...
    So beisst sich der Hund in den Schwanz.
    Hallo Oskarelli,

    Du bist, was die Fragestellungen angeht, exakt auf dem richtigen Weg. Auch wenn ich zur Zeit noch mit der Recherche und dem ordnen des Materials beschäftigt bin, so kann ich dennoch das Folgende bereits jetzt sagen:

    Es ist illosorisch anzunehmen, man könne Masthühner zu genetischen Krüppeln züchten ("..So sind heute acht wochen alte "Industriehühner" mit sieben mal so viel Brustmuskulatur ausgestattet wie noch vor 25 Jahren die neun Wochen alten Hühner.."; John Robbins, 'The Food Revolution') ohne dass dies ohne Konsequenzen bliebe.

    Man kann weiterhin nicht abnormale Skelettentwicklungen und Knochenkrankheiten ('Rapid Growth Problems: Ascites and Skeletal Deformities in Broilers', Poultry Science, Julian, Richard, S. 1773 ff.) bei diesen Züchtungen - sozusagen als Kolatteralschäden - billigend in Kauf nehmen und dabei glauben, dass dies ohne Einfluss auf die pathogenetität von Krankheitserregern für diese armen Kreaturen bliebe.

    Und, last but not least, man kann diesen Tieren nicht noch obendrein seit nunmehr 50 Jahren antibiotische Leistungssteigerer mit mutagenen (erbsubstanzverändernden) Nebenwirkungen durchs Futter applizieren und dabei ernsthaft glauben, dass dies keinen Einfluss - eben auch auf virale Mutationen im Infektionsfall! - hätte.

    Gruß,
    Werner

  7. #7
    Gast
    Registriert seit
    13.02.2005
    Beiträge
    11.123
    http://www.sz-online.de/nachrichten/...asp?id=1238310

    Bei Wildvögeln und Beständen mit arttypischer Besatzdichte muss man von einer oralen Ansteckung ausgehen.
    Das gilt bei Massenbetrieben grundsätzlich auch, aber dort kann der Infektiondruck so steigen, dass die Infektion vielleicht über die Atemwege erfolgt. Aber bei den letzten drei Fällen ist es eindeutig, dass die Ansteckung oral erfolgt sein muss.

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...425649,00.html

    http://www.drmartinwilliams.com/comp...,1055/catid,7/


    Alle drei sind Jungvögel, kaum zwei Monate alt.

    Der Haubentaucher in Spanien als Fischfresser (Piscivores) kann sich nur durch Fressen verseuchter Fische, oder beim Putzen und Kontakt mit verseuchten Fäkalien angesteckt haben.
    Beim Trauerschwan als Pflanzenfresser (Herbivores) bleibt nur der Kontakt mit Fäkalien - oder Tierfutter mit Tiermehl?
    Und bei den Sperbereulen als Fleischfresser(Carnivores) wohl das Futter aus der Tonne, denn Wasservögel sind sie nicht, und auf dem Boden watscheln sie auch nicht rum. Vielleicht verfüttern sie Wildvögel? *feix* Ansonsten läßt sich die Wildvogeltheorie bei den Tieren nicht mehr halten!

    Schlussfolgerungen aus dem Fressverhalten Seite 8.
    http://www.vieh-ev.de/KEULUNG/FishFarming.pdf

  8. #8
    Werner Hupperich
    Gast
    Original von Redcap
    ..
    Vielleicht verfüttern sie Wildvögel?
    Mal abgesehen davon, dass auch z.B. selbst der geizigste Katzenhalter wohl kaum das an seine Tiere verfüttern würde, was sich grad so alles von der Straße kratzen lässt: Eulen und andere Carnivoren werden in Zoos und Tiergärten zumeist mit Industriehuhn-Küken gefüttert (da fallen ohnehin massenhaft Hähne an welche als Eierlegemaschinen bekanntlich nicht taugen und ansonsten mehr oder weniger kostenintensiv vernichtet werden müssten.

    Da werden die besser kostendeckend oder gar gewinnbringend als Echsen, Schlangen- oder eben Greifvogelfutter verkauft..

    Original von Redcap
    Ansonsten läßt sich die Wildvogeltheorie bei den Tieren nicht mehr halten!
    ..
    Na da sind wir ja ausnahmsweise mal in einem Punkt einer Meinung.

    Gruß,
    Werner

  9. #9
    Gast
    Registriert seit
    13.02.2005
    Beiträge
    11.123
    Das mit der Verfütterung von Wildvögeln war ein Scherz ... hab das *feix* vergessen ...

  10. #10

    Registriert seit
    12.02.2005
    Beiträge
    670
    Aussortierte Küken werden auch als Frostware von Katzenzüchtern gerne genommen.

    Die Züchterin von welcher ich meine Perserkatze bezogen habe fütterte regelmäßig aussortierte Küken. Sie hat mir sogar angeboten mir eine Frostsendung zu besorgen
    Selbstverständlich wird hier jede Marktlücke genutzt.
    Ihre Aussage:" Die sind ganz frisch, bei manchen klebt sogar noch ein Stück Eierschale am Popo."
    Stallpflicht ist eine Maßnahme gegen Rassegeflügel, welche dem Wirtschaftsgeflügel nicht weh tut, jedoch die Exportfähigkeit deutscher Küken auf der internationalen Bühne sichert.

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