Wir hatten unsere vier Hunde vor den Hühnern. Nur eine der Hündinnen hat keinen ausgeprägten Jagdtrieb. Die Hühner müssen bei uns konsequent vor den Hunden geschützt werden. Zu Beginn saßen die Hunde vor dem Zaun wie die Menschen im Zoo vor den Käfigen stehen. Aber wenn es Dosenfutter gab, saßen alle Hunde auf der einen, Hildi auf der anderen Seite, jedes Tier wartete brav auf sein Löffelchen voll Pampe.
Hildi wurde Opfer der Hunde, weil sie eine von uns übersehene Lücke im Zaun fand. Dann vergaß ich auf die zweite Öffnung des Hühnergeheges zu achten, so dass die Hunde fast unseren Elvis schnappten. Der rettete sich schreiend zu mir und blieb unversehrt. Seither hat insbesondere unserer Rüde es auf die Hühner abgesehen. Ein weiterer Vorfall ergab sich aus der Idee unserer Hühner, auf einem Ast zu übernachten. Herr Turtur entwischte mir beim Versuch ihn in den Stall zu setzen. Als ich ihm mit der Taschenlampe dorthin den Weg erleuchten wollte, flippten die Hunde total aus und überwanden den Zaun. Offenbar liegt unserem Rüden weniger am Töten, denn am Spiel - der Hahn wurde genäht und ist wieder fit. Der Hund hatte damit allerdings Jagderfolg und ist seither heiß auf die Hühner. Letztens hat er die Gehegetür geöffnet und sich eine Henne geholt. Sie lag tot vor ihm ohne sichtbare Verletzungen. Das Gehege ist mittlerweile gut hundesicher, aber wir müssen immer kontrollieren, ob alle Hühner wirklich drinnen sind. Und für den Fall, dass eine Henne es über den Zaun schafft, darf unser Rüde nicht mehr allein draußen verweilen. Wir üben gerade, dass er nicht auf jedes erregende Hühnergeräusch reagiert. Unser Herdenschutzhundmix scheint sich kaum für die Hühner zu interessieren, sie bewacht lieber das Grundstück. Mein Mann könnte drei unserer Hunde abrufen, ich höchstens zwei. Daher teilen wir den Garten jetzt zeitlich auf für Hühner und Hunde.