Wenn nur 1 Küken aus 10 befruchteten Eiern etwas wird, dann ist das viel schlechter als keines und viel schlechter, als hätte man die Eier gegessen, ohne sie vorher zu bebrüten. Wenn Eier gegessen werden, stirbt darin kein Lebewesen, weil sich gar kein Lebewesen entwickelt hat.
Bei einem Billigbrüter funktioniert z.B. die Temperaturregulation oft nicht zuverlässig, was typischerweise dazu führt, dass Küken kurz vor Ende der Brutzeit absterben. Ein Huhn entwickelt sich in nur 21 Tagen zu einem Lebewesen, das nach dem Schlupf selbstständig laufen und fressen kann. So weit sind Menschenbabys mit einem Jahr. Am Ende der Brutzeit stirbt dann ein fertig entwickeltes kleines Tier, das sehen, hören und Schmerzen fühlen kann und sich ab dem 18. Tag bereits piepsend im Ei mit seiner Mama unterhält. Es ist neurologisch deutlich weiter entwickelt als ein Menschenbaby bei der Geburt, bei dem die Nervenfasern noch nicht myelinisiert sind und das noch nicht einmal seine Hände koordiniert steuern kann. Niemand käme auf die Idee, dass es nichts macht, wenn ein Baby im 9. Monat oder bei der Geburt stirbt, und dass das ja das Gleiche wäre als hätte die Frau nur ihre Regelblutung bekommen und das Ei hätte sich nicht entwickelt.
Auch wenn nur ein Küken aus 10 Eiern etwas wird - und genau das ist mir mit einem vom Nachbarn geliehenen Brüter für 79 € passiert - ist das in Kunstbrut eine Katastrophe, weil ein Küken nicht alleine aufwachsen kann, ohne schweren Schaden zu nehmen. Wenn nur ein Küken schlüpft (und die ganze Zeit verzweifelt schreit!), dann kann man hektisch sehen, ob man irgendwo gleichaltrige Küken bekommt oder eben nicht.
Bei dem Billigbrüter des Nachbarn hatte sich übrigens eine Schraube gelöst, so dass der Wendemechanismus nicht richtig funktionierte. Als ich das bemerkt habe (ist ja nicht auf den ersten Blick zu sehen), waren bereits 9 von 10 Küken im Ei gestorben.
Ich habe dann einen hochwertigen Brüter gebraucht gekauft und kann sagen, dass der nicht nur Kükenleben rettet, sondern auch jede Menge Nerven spart. Es ist nicht schön, jede vierte Nacht aus dem Schlaf gerissen zu werden, weil bei dem Billigbrüter mal wieder die Temperatur schwankt und der Temperaturalarm losgeht. Es ist nervig, mit Wassergefäßen diverser Größen zu hantieren, weil die zu füllenden Rinnen nie eine vernünftige Luftfeuchtigkeit ergeben.
Ein hochwertiger Brüter schnurrt gleichmäßig vor sich hin, hält seine Parameter, lässt einen beruhigt zur Arbeit gehen und ist jeden Euro wert.
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