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Thema: Der neue Nachbar unserer Jerseys.......

  1. #11
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    Hy!

    Der Marder jagt ("wildern" ist ein eher unpassendes Wort) natürlich im eigenen Revier, sonst bräuchte er ja keins .
    Was er allerdings nicht macht, ist im näheren Umkreis seines Unterschlupfs zu jagen, was ich auch bestätigen kann! Letztes Jahr nämlich hatte auf dem Strohboden unserer Nachbarin eine Marderfähe einen Wurf, von dem drei Stück groß wurden; Luftlinie etwa 45 m von meinem Hühnerstall entfernt, tagsüber liefen die Hühner teils nur 2- 3 m entfernt davon vorbei.
    Dass sie so nah wohnt, habe ich allerdings erst jetzt im vergangenen Herbst entdeckt, als ich einmal nachmittags rausging, weil ich die Amseln und Meisen meckern hörte. Ging dann in Richtung der Quelle des Unmuts, und sah eben noch, wie was langes braunes mit relativ dünnem Schwanz in der Stechpalme verschwindet. Hatte auf Eichhörnchen gehofft, weil die Hühnis bei ihrer nachmittäglichen Siesta vielleicht 4 m entfernt saßen, sich aber nicht gestört fühlten. Es kam aber kein Tier in der Krone der Stechpalme zum Vorschein, sondern es war wie vom Edboden verschluckt, also war's die Marderfähe, die den Ilex als Treppe zu ihrem Unterschlupf nutzt.

    Beim Fuchs heißt es, dass er im 200 m- Umkreis seines Baus nicht jagt, das also alles, was in diesem Umkreis an potentiellen Beutetieren lebt, sicher ist. Im Baus elber können auch Kaninchen leben und zB Brandgänse brüten (an den Küsten), der Fuchs krümmt denen kein Haar und keine Feder.
    Beim Marder weiß ich den Umkreis nicht, in dem der Burgfrieden greift, ich gehe aber mal von 75 m mindestens aus, weil unmittelbar hier an unserem Grundstück dies Jahr auch wieder zwei Amselbruten groß wurden, was 2012 nicht der Fall war, wo die Fähe allem Anschein nach noch nicht im Strohboden hauste.

    Auch bei Greifvögeln ist der Burgfrieden nachgewiesen.
    So nisten Weißwangen- und Rothalsgänse bevorzugt in der Nähe von zB Gerfalken- oder Wanderfalkenhorsten, weil die in deren Umkreis verlässlich nicht gejagt werden, und von der Verteidigungsbereitschaft der Greife profitieren, die jedem Polarfuchs etc. schon die Leviten lesen, wenn er sich zu nah rantraut.
    Heimisches Beispiel wären Ringeltauben, die in der Nähe von Habichtshorsten in Ruhe nisten können, während Habichte sonst gerne die Bäume abpatrouillieren und Taubennester ausnehmen, wenn sie welche mit saftigen Jungvögeln drin finden.

    Ich würde also zusehen, dass die Ställe immer zeitig geschlossen werden (denn Eier mopsen sie, wenn sie welche finden) und würde ansonsten aufmerksam sein, aber keine Panik schieben.

    Bezeichnend ist, und interessant, dass bei meinem Beobachtungen über die Wildkamera folgendes herauskam:
    - Die Marderfähe ging nur an ausgelegte Eier (alte Bruteier und dergleichen), und das meist erst in der zweiten Nacht. Auslegungsorte waren 10- 60 m von ihrem Unterschlupf entfernt.

    - An Schlachtabfälle der Hühner kam niemals ein Fuchs (unser ansässiges Paar ist wohl abhanden gekommen oder wegen wenig Mäusen ausgewandert), nur Katzen und der Marderrüde (ein dicker, kräftiger Kerl mit Knick in der Schwanzspitze), und das meistens erst in der zweiten oder dritten Nacht.

    Marderfähen scheinen sich also mehr für leicht zu überwältigende Beute zu interessieren wie Eier, Kleinsäuger und Kleinvögel... Wenn ihr drauf achtet, dass der Stall mit der Dämmerung geschlossen und dicht ist, sollte es da meiner Meinung nach keine Probleme geben...

    Hornet, könntest Du bitte auch noch was hier zu dem Thema sagen ^^?

    Grüße,
    Andreas
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  2. #12
    Kämpfer-Fan Avatar von Sorteng
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    Ich hatte 10 Jahre ein Marderpärchen über meinem Hühnerstall ! War eine schöne Zeit . Der Marder wildert nicht im eigenen Revier und der Fuchs kam nicht , weil wir Revier des Marders waren .
    bei uns wohnt auch ein Marder in unserem Schuppen, Junge hatte er auch schon. Und unsere Hühner lässt er/sie in Ruhe.
    Vor 2 Monaten habe ich sogar mal eine Hühnerkralle bei uns im Motorraum neben dem Wischwasser eingeklemmt gefunden. Gott sei dank eine weiße Kralle. Meine Hühner haben nur blaue und gelbe

    Auf dem Resthof, wo mein Pony steht hat auch eine Marderdame ihre jungen auf dem Heuboden groß gezogen.
    Sie ist weder an die Enten noch an die Zwerghühner gegangen, die auf dem Hof dort leben.
    Wobei die Ställe ganz und gar nicht mardersicher sind.
    Der Marder jagt ("wildern" ist ein eher unpassendes Wort) natürlich im eigenen Revier, sonst bräuchte er ja keins .
    Was er allerdings nicht macht, ist im näheren Umkreis seines Unterschlupfs zu jagen, was ich auch bestätigen kann!
    Beim Fuchs heißt es, dass er im 200 m- Umkreis seines Baus nicht jagt, das also alles, was in diesem Umkreis an potentiellen Beutetieren lebt, sicher ist. Im Baus elber können auch Kaninchen leben und zB Brandgänse brüten (an den Küsten), der Fuchs krümmt denen kein Haar und keine Feder.
    Marder jagen im eigenen Revier und sie jagen auch in der Nähe und in ihrem Unterschlupf. Jeder der etwas anderes glaubt ist einem überlieferten Irrglauben, ähnlich dem Spinat würde stark machen, erlegen.
    Ich habe von Vorträgen begleitete Schaufütterungen nahezu sämtlicher einheimischer Marderartiger gemacht und in der Schulung wurden diese Punkte ausdrücklich als Falsch bezeichnet. Der Herr der uns geschult hat hat seine Doktorarbeit über Steinmarder geschrieben.

    Wer einen Marder überm oder in der Nähe des Hühnerstalles hat zum einen Glück und zum anderen greift ein richtiger Punkt von Okina. Das Beutespektrum vom 0815 Steinmarder bezieht sich auf Kleintiere (und Obst usw.) Auch die Meisten Zwerghühner sind so groß das sie nicht im klassischen Beuteschema des Steinmarders liegen. Nur die wenigsten Steinmarder gehen Hühner an, hatte aber einer einmal Erfolgserlebnisse mit der "Großwildjagd" wird dieses Verhalten natürlich gefestigt. Wie schon gesagt in der Regel gehen sie nicht ran.

    Und die Reviere von Füchsen und Steinmardern überschneiden sich und es ist dem Fuchs total egal ob da ein Steinmarder ist, das hält ihn nicht fern. Ist aber schön wenn 10 Jahre alles gut lief...es ist bloß die Falsche Schlussfolgerung.

    Und was den Burgfrieden angeht...bei meinen Recherchen für meinen Dachsvortrag bin ich damals auch zur genüge über dieses Wort gestolpert. Bei der Schulung habe ich dann nachgefragt ob das Stimmt.
    Die Antwort war das es eine schöne Geschichte ist die gut ankommt aber schlicht Weg falsch ist. Es gibt beim Dachs keinen Burgfrieden und beim Fuchs auch nicht...Von Greifvögeln habe ich keinen Schimmer.

    @tusnelda: Du kannst den Marder vergrämen. K1rins Beitrag ist da sehr hilfreich. Dir muss nur klar sein das du den Marder trotzdem bei dir hast dein Hühnerstall bleibt weiterhin in seinem Revier. Steinmarder haben viele Unterschlupfe und legen pro Nacht viele km zurück. Je näher du am hauptgenutzten Unterschlupf bist des so stärker kommt er natürlich bei dir vorbei....daher ist vergrämen vielleicht sicherer als wenn er bei dir ist....
    Geändert von Sorteng (11.01.2014 um 21:41 Uhr)

  3. #13
    Avatar von Magduci
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    ich kenne mich da nicht aus und kann nur für uns selber sprechen.

    Aber wir haben vom jedem Frühjahr bis Spätherbst eine Fehe in der nähe unserer Hühner. Schon seit vielen Jahren. Sie hat auch fasst jedes Jahr Junge.

    Bis jetzt hat sie nur 2 Hennen den Hals durchgebissen und den Blut getrunken. War aber absolut unser Fehler. Es stürmte an jenem Abend sehr-sehr kräftig und wir sind nicht hinaus um den Stall zu schließen. Wir wären weggeweht worden. Den Marder hat es offensichtlich nicht so sehr gestört. Allerdings finden wir sehr häufig tote Mäuse und Ratten im Garten liegen, was der Marder nicht mehr gefressen nur getötet hat. Das ist uns allemal wert, daß wir nicht mit Mäusen und Ratten überschwemmt werden.

    Ich denke, wenn der Marder sich bei euch niedergelassen hat, dann hat er dort vielleicht genügend Nahrung vorgefunden.

    Ich freue mich jedes mal, wenn die Fehe am Frühling wieder auftaucht.

    LG

  4. #14
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    Hy Sorteng,

    danke für Deine Ausführungen !
    Aber: Das mit dem Burgfrieden ist vielleicht die Ansicht des Dozenten, aber ich glaube, jahrhundertelange Beobachtungen von Jägern und Naturforschern sind da aussagekräftiger.
    Schon Heinz Sielmann konnte nachweisen, dass nicht nur Kaninchen in befahrenen Fuchsbauten hausen können, sondern wie schon erwähnt auch Brandgänse drin brüten können, die sogar auf Fuchsbaue angewiesen sind als Höhlenbrüter.
    Natürlich kann's sein, da Brandgänse intensiv auf den Fuchs hassen, dass dem Fuchs der Appetit auf Brandgans nachhaltig vergeht, wenn er immer eins auf die Mütze kriegt, aber nachts zum Beispiel sehen die Brandgänse ja nix, und wäre es also ein leichtes für den Fuchs, ihnen den Gar aus zu machen... Machen sie aber nicht... Was ist das sonst denn Burgfrieden ?

    Hier bei uns "erstreckte sich der Burgfrieden" dieses Jahr sogar bis auf die Pflaumen! Letztes Jahr hat quasi alle runtergefallenen der Marder gefressen, wie die Häufchen bewiesen, aber dies Jahr konnten die fast alle die Hühner wegpfeifen, es fanden sich nur zwei/ drei Marder- Pflaumenhaufen, obwohl wir nicht alles ernten konnten, und der Baum viel mehr hatte als letztes Jahr...
    Geändert von Okina75 (11.01.2014 um 22:34 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #15
    Avatar von thusnelda1
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    Zitat Zitat von Magduci Beitrag anzeigen
    Ich denke, wenn der Marder sich bei euch niedergelassen hat, dann hat er dort vielleicht genügend Nahrung vorgefunden.
    Ob er sich wirklich bei uns niedergelassen hat, weiß ich nicht. Selber habe ich ihn noch nicht gesehen. Nur der Bericht unseres Nachbarn und die Beobachtung unseres Hundes hat mich stutzig gemacht.
    Nahrung in Form von Mäusen und distanzlosen Spatzen gibt es hier reichlich
    In Ermangelung einer Problemlösung bleibt alles so wie bisher.
    Ich hoffe, der Marder weiß das zu schätzen......

    Ich danke euch sehr für die bisher geschriebenen Antworten.

    LG
    thusnelda1
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  6. #16
    Kämpfer-Fan Avatar von Sorteng
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    Mag sein, vielleicht mag es soetwas in der Art geben...vielleicht beim Fuchs...aber glaube nicht das man das auf jedes Raubtier übertragen kann...alte Erinnerungen und Worte anderer Menschen sind ja keine gute quelle.
    Ich bin mir nur so weit sicher das ein Steinmarder keine Maus durch sein Nest krabbeln lässt.

  7. #17

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    @Okina75,

    was soll ich da noch zu sagen? Du hast alles hervorragend erklärt und ich kann Deine Aussagen nur bestätigen!

    Gruß Hornet

  8. #18
    Marans-Bändigerin Avatar von Sundi75
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    Punkto Marder: Unser Nachbar hat auch Hühner .Letztens hat mich unser anderer Nachbar gefragt ob ich Eier vermisse beim einsammeln denn er hat in seinem Hozstoß beim Holz-hacken einige weiße Eier gefunden welche der Marder anscheinend dahin verschleppt hat.Fazit: Marderchen geht zum Hühner-Nachbar der 2 Grundstücke weiter wohnt Eier klauen aber nicht bei mir.Naja viell. mag er keine dkl.braunen Eier
    Da haben tun wir auf jeden Fall einen.
    Züchte:Marans s/k 2.9,0.2bl/k, Dt.Modeneser andalf. & schwarz,King weiß Hobby:Bunte Hühnertruppe 1.14,Beneschauer,Giant Homer,Strasser ,Arab.Trommeltauben,Goldgimpeltauben,

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