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Nicht unbedingt. Wir leben nun mal in einer Welt, in der es die Hybriden nun mal gibt. Und wenn eine Rasse langfristig eine wirkliche Alternative zur Industrie sein will, darf die Leistung nicht zu sehr in den Hintergrund geraten. Sinnfreie Ausstellungsstämme gibt es genug, irgendwann verschwindet jeder von denen.
Und Leute, die sich aus ideologischen Gründen ihre Kuschelhühner schön reden, helfen auch nicht wirklich weiter.
Sollen wir uns dann auf die 200 als Zuchtziel einigen?
Gruß Werner
Schön reden sicher nicht! Bedenke bitte auch, dass in Schweden das Klima ein wenig anders ist als hier. Da beginnt der Frühling etwas später und der Herbst eher. Ich finde schon, dass den Hennen eine Pause, die auch der Witterung ihres Ursprungslandes entspricht, zugesprochen werden sollte.
Zweitens ist der Bruttrieb, glücklicherweise, noch vorhanden. Die dadurch enstehenden Lücken der Eierernte darf nicht vergessen werden. Mit der Legeleistung meiner Damen bin ich sehr zufrieden. Da rede ich mir gar nichts schön, es ist wie es ist!
Schwedische Blumenhühner sind nie und nimmer eine Alternative zu Hybriden und werden es mMn auch nicht werden. Dafür wäre die Eierleistung mit 200/Jahr noch immer vieeeeeel zu gering. Und auch das durchschnittliche Eiergewicht ist nicht besonders hoch. Da sind Marans, Welsumer, Bielefelder Kennhühner und co. viel bessere Alternativen. Wie auch schon erwähnt wurde, soll bei dieser Rasse ja auch der Bruttrieb erhalten werden. Und so wie ich das sehe, gehen die viel Hühnerbesitzer VON Hybriden hin zu Rassehühnern. Und meist nicht umgekehrt. Eben wegen schlechter Erfahrungen mit den Legemaschinen. Aber dass auch auf die Legeleistung, und nicht nur auf das Aussehen geachtet werden sollte, da stimme ich dir zu. Nur wie gesagt, im Vergleich mit Hybridhühnern liegen da Welten dazwischen.
Geändert von picobas (18.12.2016 um 20:34 Uhr)
Werner, ich glaub' Du zäumst das Pferd da ein bisschen von der falschen Seite auf.
Natürlich ist Dein Gedankengang völlig logisch und absolut nachvollziehbar, aber es ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg, die Rassehühner dann halt an den "Bedarf" (!) der Massen anzupassen, sondern man sollte, was freilich ungleich unmöglicher ist, den Bedarf der Massen an das machbare anpassen!
Denkst Du, die Industrie würde uns mit insgeheim geplanter dauerhafter Stallpflicht weniger ans Bein pi...en, wenn wir noch bessere Hühner im Hobby hätten als sowieso schon? Die Hobbyhaltung beschert der Industrie schon jetzt fast eine Milliarde € weniger an Eier- und Fleischumsatz, so dass die aktuell zu bewundernde aberwitzige Aktionen aufs Tapet fahren und über nun schon ein Jahrzehnt Lügenkonstrukte aufbauen muss- und damit ja nicht selten auch den gewünschten Erfolg erzielt... Und worin würden wir Hobbyhalter uns denn dann, nebenbei, noch von der Industrie abheben?
Ich mit meinen paar Hinkels (max. 20 legende Hennen), wenn da jede Henne im Jahr 200 Eier raushauen würde, dann hätte ich 4000 Eier im Jahr... Wo sollte ich mit denen denn hin? Ich verkaufe ja schon so knapp dreiviertel meiner Eier, und das bei nur etwa max. 2300 Eiern im Jahr...
Ok, ich versorge auf die Weise eine so ungefähr sieben- bis achtköpfige Familie fast komplett mit Eiern aus meiner Haltung, und mit mehr Eiern könnte ich das noch bei ein/ zwei Familien mehr machen. Aber darum habe ich keine Hühner...
Sie sollen natürlich Eier und Fleisch geben (bei mir), aber bei der Hennenzahl reicht es auch aus, wenn die einzelne Henne ab 120 Eier im Jahr legt. Mehr sind gerne gesehen, aber Hybridenmaßstäbe muss es keine erreichen.
Geändert von Okina75 (18.12.2016 um 21:19 Uhr)
Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...
Hm, ich habe die Blumenhühner nicht, weil ich Hühner wollte, die genau so viele Eier wie die Hybridhühner legen, sondern im Gegenteil deshalb, weil ich ein robustes, freilandtaugliches Huhn wollte, was sich eben nicht völlig vorausgabt und irgendwann Probleme bekommt. Wenn ich meine Hybridhühner bzw. Mixe geschlachtet habe, fand ich es immer bedenklich, wie klein die Hennen waren und was für riesige Eier in ihrem Körper gebildet wurden.
Bisher haben sich meine Blumenhühner durch robuste Gesundheit ausgezeichnet, ich habe noch kein Blumenhuhn wegen Krankheit verloren und meine diesjährigen 32 Küken ohne Verluste groß bekommen, abgesehen von zwei frisch geschlüpften Küken, welche die noch unerfahrenen Glucken leider erdrückt haben.
In der schwedischen Genbank gibt es die Maßgabe, das die Blumenhühner nicht geimpft werden sollen (außer die staatlich vorgeschriebenen Pflichtimpfungen, ich vermute gegen ND?) sondern das sie selbst Immunität gegen Krankheitserreger aufbauen sollen. Ich habe den Eindruck, das ich genau von dieser Herangehensweise bei meinen Hühnern profitiere, das ihr Immunsystem viele Erreger schon kennt. (Die Bruteier meiner ersten Tiere stammten aus Schweden, eine Züchterin war in der Genbank organisiert.)
Sehr angenehm finde ich auch den noch vorhandenen Bruttrieb, Maßgabe ist in Schweden wieder, das die Hühner nur mit Naturbrut vermehrt werden sollen. Meine gluckenden Hennen haben sich sehr leicht entglucken lassen, nach zwei Tagen Gluckenkäfig sind sie wieder draußen rumgerannt und kamen nach 1 bis 2 Wochen wieder ins Legen. Die Henne, die brüten durfte, hat zuverlässig geführt und war sehr wehrhaft (auch gegen mich)
Deshalb möchte ich die schwedischen Blumenhühner gerne in ihrer ursprünglichen Form erhalten und finde es auch wichtig, ein Mixhuhn mit Blumenhuhn-Anteil deutlich gegen die ursprüngliche Landrasse abzugrenzen!
Grüße! Penni
5,47 Skånsk blommehöna 🏵️🏵️🏵️, 1,2 bunte LAUFENTEN!
🦆🦆🦆
Genau, Penni!
Was man machen kann ist folgenderlei:
a) Steht es natürlich jedermann frei, sich seine Haus- und Hofhühner selber zusammen zu basteln, mache ich großteils ja auch.
b) Könnte man erstmal versuchen, die große Variabilität in der Jahreslegeleistung innerhalb der Blumenhühner zu vereinheitlichen. Natürlich muss man da Glucke oder Nichtglucke einkalkulieren, aber ich sage mal Glucke mit 150 Eiern/ anno und Nichtglucke mit 170 Eiern/ anno wäre doch schon mal ein gutes Zuchtziel.
So per Auswahlzucht innerhalb der Rasse ist das natürlich langwieriger und umständlicher als per Einkreuzung mit Top- Legern, wäre im Sinne des Rasseerhalts aber der favorable Weg.
c) Oder man kreuzt nur ein einziges Mal gezielt ein und zieht dann wieder konsequent auf die typischen Blumenmerkmale. Da hat Werner schon recht, der arg enge Genpool der Blumen muss berücksichtigt werden.
Wenn ein Inzuchtstamm in Jahrzehnten so richtig durch- gepurged wurde, also alle schädlichen Gene aus der Population verschwunden sind, kann der Stamm sehr sehr lange und erfolgreich weiter existieren. Allerdings müssen dann aber auch alle Bedingungen absolut gleich bleiben, weil die fehlende genetische Variabilität kaum mehr einen Spielraum für Anpassungen an geänderte Umweltbedingungen oder neue Krankheiten lässt.
Hier können einzelne, gezielte Einkreuzungen enormes bewirken, nötig wäre das beispielsweise mal bei Sebright silber schwarzgesäumt, die der Inbegriff des hardcore ingezogenen Huhns sind mit quasi keinem Spielraum mehr zur Anpassung an härtere Umstände wie schon eine normale Freilandhaltung auch in harscheren Gegenden.
Weil das Blumenhuhn auch nur eine Handvoll Tiere als Ursprung hat (waren ja quasi ausgestorben bis auf vllt. max. 30 Tiere), kann man da auch mal einkreuzen- aber nur so oft wie unbedingt nötig!-, und sollte dann mit den neu gewonnenen Eigenschaften sehr schnell wieder auskreuzen, um den Typ der Rasse nicht zu verlieren.
DAS nämlich haben sie in den 50ern/ 60ern bei den Isländern verpasst, nachdem die Amerikaner da Leghorn reingekreuzt haben, damit die Rasse besser legt, und heute hat man da irgendwelche Leghornoide (in Wesen, Exterieur, Eierschale etc.), und eher keine Initiative, den ursprünglichen Isländertyp wieder auszukreuzen- wenn das überhaupt noch geht. Sowas gilt es beim Blumenhuhn definitiv zu vermeiden!
Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...
@ Werner & picobas: die Eier der Blumenhühner sind sehr variabel bzgl. Farbe, Form, Pigmentierung - ähnlich wie die Färbung der HühnerEs genügt, wenn man da am WE oder bspw. im Urlaub mal ein wachsames Auge drauf hat und abklärt, wer für welches Ei verantwortlich ist. Dazu muss man sicherlich nicht im Stall wohnen
Bei einer begrenzten Anzahl an Hennen lässt sich dann realistisch Buch über die Legeleistung führen. Das Eigewicht der älteren Damen liegt bei ungefähr 60 g und variiert offenbar nicht so stark wie die Legeleistung, picobas.
Ja Werner, ich denke 200 Eier als Zielgröße sind zunächst mal unrealistisch, die von okina genannten Größenordnungen erscheinen mir besser geeignet. Bei allen möglichen Angaben zur Legeleistung der Blumenhühner, die man im Netz findet, muss natürlich erstmal verifiziert werden, wie realistisch diese überhaupt sind. Ich weiß, dass einige BE-Anbieter mit Eierzahlen von weit über 200 Stück pro Jahr werben. Diese Angaben erscheinen mir anhand meiner eigenen Erfahrungen jedoch schlichtweg als unrealistisch. Und erst wenn man wirklich verlässliche Aussagen über die tatsächliche Leistung treffen kann, könnte man mMn im darauffolgenden Schritt ein - natürlich realistisches - Zuchtziel definieren. Dies sollte sich gerade ganz besonders bei den Blumenhühnern aber nicht zu einseitig auf Legeleistung fokussieren, sondern unbedingt weitere Parametere beinhalten (und zwar die, die im Herkunftsland im Fokus stehen).
Wenn man die Legeleistung allgemein verbessern möchte, würde ich vor dem Hintergrund des engen Genpools die Option bevorzugen, zunächst leistungsschwache Hennen und deren Nachkommen von der Weiterzucht auszuschließen anstatt nur mit der "Elite" weiterzuarbeiten. So habe ich das in etwa geplantDesweiteren findet man nahezu keine Angaben zur Entwicklung der Legeleistung über mehrere Jahre hinweg, auch dies gilt es abzuklären und gewissermaßen zunächst mal Basisdaten zu sammeln.
Wie erwähnt, ist meine erste blaue Henne an einer Legedarmentzündung gestorben. Dies geschah im Februar, einem Monat mit wenig Sonnenlicht. Gleiches widerfuhr einer ihrer Töchter. Ob das nun Zufall warAber auch solche Sachen als etwaige Schwachstellen gilt es im Auge zu behalten, insbesondere dann, wenn man sich von den Hybriden abgrenzen möchte.
@Kohlmeise und picobas, ihr beide und natürlich auch noch andere seht den Bruttrieb als etwas positives. Ich nicht. Wegen der Menge an Krähen und Elstern kann ich hier kein Küken rauslassen. Da ist die Brutmaschine mit 120 Eiern Ende Februar gestartet der einfache Weg. Und ich habe im Spätsommer legereife Jungtiere, Dann wenn die älteren Tiere nachlassen.
@Penni, In all den Jahren habe ich nie einen Zusammenhang zwischen Rasse und Robustheit feststellen können. Meine Beobachtungen gehen eher dahin, dass Tiere die bei mir aufwachsen, egal ob bei mir geschlüpft oder als Eintagsküken gekommen (Rasse von Züchter oder gesextes Hybrid) eigentlich nie hinfällig werden. Bei als subadulten oder aldulten zugekauften Tieren ( Rasse und Herkunft egal) treten auch bei mir hin und wieder Probleme auf, die auch schon mal mit dem Tod enden können. Ich denke, dass das Immunsystem der Jungtiere Zeit hat sich an alle Unzulänglichkeiten meines Hühnerhofes anzupassen. Auch bei mir sind alle 52 Küken, welche den 3.Tag gepackt hatten, ohne Impfungen zu gesunden Tieren herangewachsen.
Bein Kauf meiner Schwedenhähne wurden mir auch 2 weibliche Tiere überlassen, blutsfremd weil aus zugekauften Eiern. Nur Probleme: eine wurde zusehens asymmetrisch und blieb kleinwüchsig, als sie nicht mehr auf der Stange sitzen konnte habe ich die Notbremse gezogen. Die andere hatte 2x bösen Schnupfen, ich konnte sie mit Antibiotikagaben wieder hinbiegen. Das ein Inzuchtskeptiker wie ich sofort weiß woher so was kommt, ist ja klar.
@Moritz, Wenn du keine Tiere aus der Vermehrung rausnimmst, verkleinerst du den Genpool zwar nicht weiter, Größer wird er damit aber auch nicht.
@Okina, ich habe hier kein Problem 10 000 Eier im Jahr los zu werden, nach jedem Lebensmittelskandal gibt's neue Anfragen. Aber darum muß ich Mitte März Küken haben, sonst kollabiert das System. So sind zumindest die Kilometer bezahlt, die ich für mein Hobby nach Märkten, Ausstellungen und für Bruteier durch die Gegend fahre.
Jeder wird eh das tun, was er für richtig hält; nächste Jahr wissen wir mehr.
Gruß Werner
Ist eigentlich was über Zwergenwuchs bei den Blümchen bekannt?
Eines meiner Hennenküken ist inzwischen deutlich erkennbar in der Entwicklung hinter den anderen zurück.
Ist aber fit und gesund wie die anderen normal entwickelten.
Das Kleinteil bleibt natürlich hier und wird beobachtet.
Mich hätte nur interessiert ob da schon mal jemand Erfahrungen mit gemacht hat?
Ich weiß ja nicht sicher, ob sie wirklich zwergenwüchsig oder eher entwicklungsverzögert ist.
Mal schauen, wie das bei Legebeginn im Februar ist.
Wie schaut es mit der Lebenserwartung aus usw.?
Forever Sumatras
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