Boaaaaah ich brauch heut nix mehr ich sags Euch....

Unser Junghahn (6 Monate) ist heute in Blutrausch verfallen und hat eine der Plymouth Rocks übelst zugerichtet.... ich wills gar nicht näher beschreiben, mir ist jetzt noch ganz schlecht... ich wär bald umgekippt beim Tierarzt, er hat mir ein Medikament verabreicht und ich musste die Füße hochlegen so käseweiß war ich...

Also der Hahn ist wie gesagt 6 Monate und läuft von Anfang an mit der Truppe. so ist er herangewachsen und hat sich nach und nach die Akzeptanz der Damen erarbeitet. Es kamen ein paar Neue dazu vor 2 Wochen, die Plymouth aber nicht, die warn schon viel länger da.

Bisher war es so dass er die anderen Damen alle bis auf eine regelmässig getreten hat, die eine ließ ihn nie was bisher auch kein Problem war er ging halt dann seiner Wege...
Bei den Plymouth war es bisher so dass er sie und sie ihn mehr oder weniger ignoriert haben, sie sind ja auch richtige Brummer und einen guten Kopf größer als er.

Gestern konnten wir beobachten wie er sich mit den beiden auf einmal einen Kampf geliefert hat und haben es noch als harmlos abgetan. Ist halt so er will sich langsam mal auch bei den beiden Damen Respekt verschaffen. Der Kampf verlief nicht sooo dramatisch, sie haben sich halt beide aufgestellt und er versuchte paarmal draufzuspringen und die beiden sind halt immer wieder ab. Mir fiel schon auf dass er bei der einen so gar nicht locker lassen wollte und ihr immer wieder hinterher ist, wie gesagt, ich habe dem aber keine weitere größere Bedeutung beigemessen und es als "normal" erachtet.

Nun bin ich schlauer, denn heut bot sich mir wirklich ein Bild des Schreckens.

Heute morgen war noch alles ok, ich auf die Arbeit, als ich Mittags heimkam und nach den Hühnern sah, wie immer, ein paar Leckerlies dabei, fiel mir auf dass eine der Plymouth fehlte.... ich machte mich auf die Suche und fand sie schließlich im hintersten Eck, blutüberströmt apathisch dasitzend, ein Jammer, ich dachte zuerst ein Raubtier hätte ihr ein Stück rausgebissen. Sofort Tranportkiste und ab zum Tierarzt.

Was soll ich sagen, ich will es jetzt wirklich nicht näher beschreiben, auch der TA sagte der hat die aber übelst zugerichtet, verfiel wohl regelrecht in einen Blutrausch.
Er hat sie so gut es ging zusammengetackert, Schmerzmittel und Antibiotische Salbe gegeben.
Er sagte aber auch "Das wird schon wieder" weil ich fragte ob wir sie wohl besser einschläfern müssen ....

Ich werde sie jetzt separat halten bis es ganz verheilt ist. Hab einen Kaninchenstall im Auslauf in dem ich schon Glucke mit Küken gehalten hatte, Stall im Stall sozusagen damit sie nicht ganz aussen vor ist.
Der TA meinte wenn sie jetzt die ganze Zeit draussen war dann kann sie draussen bleiben, muss also nicht ins Haus oder Keller o.ä...

als ich vorhin dann nach Hause gefahren bin und im Radio hörte dass es wieder minus 10 Grad kriegen soll in der Nacht, hatte ich so ein Bauchgefühl dass ich sie lieber nicht draussen lassen sollte. Wenn ich mir vorstelle dass sie sich ja nicht aufplustern kann weil sie ja am Hinterkopf und Nacken gar nichts mehr hat, und ich hatte irgendwie die Vorstellung dass ihr der ganze Wundbereich einfrieren könnte....
Also schnell Schwenk zum Fressnapf und einen großen Kaninchenstall (Plastikwanne mit Gitter drüber) gekauft und da hab ich sie nun reingesetzt und in die Werkstatt. Die ist zwar auch kalt da nicht beheizt, aber zumindest rundherum gemauert mit Feuertüre, ich denke dass zumindest dort keine großen Minusgrade herrschen werden. Tagsüber kann ich sie ja wieder in den äusseren Kaninchenstall setzen.

Habe vorhin nochmal nach ihr gesehen, sie pickte ein bischen und hat etwas getrunken. Sie derbarmt sich so derart das arme Viech. Mein Sohn würde dem Hahn am liebsten gleich den Kragen rumdrehen.

Dabei hatte ich mich heute erst so daran gefreut (es ist unser erster Hahn, wir haben ja die Hühner erst seit diesem Jahr) wie er wächst und langsam in seine Aufgaben wächst. Er schien so fürsorglich, hab heute beobachtet wie er Futter an seine Damen verteilte, ich hatte einen Topf Nudeln übrig, den hielt ich über den Zaun, und er lief hin und holte Nudel um Nudel heraus und legte sie vor jede Henne hin.
Gestern ist uns eine Dame ausgebüxt und wir haben sie den Zaun entlang bis zum Gatter gescheucht, da ist er auch ganz aufgeregt nebenhergelaufen als wie wenn er aufpassen wollte dass ihr ja nichts passiert und sie wieder wohlbehalten reinkommt...
und nun sowas.......

wir sind echt erschüttert....

nun machen wir uns natürlich Sorgen um unsere Blacky, es ist die die ihn von anfang an auch nie ran ließ.... wir hoffen dass er sie nicht auch noch zurichten wird, bisher hat er sie eigentlich in Ruhe gelassen.

Achja, es laufen 11 Hennen mit ihm. abzüglich der die jetzt separiert ist.

Der Geflügelhof bei uns in der Nähe zu dem wir dann wenn es soweit ist unser Geflügel zum schlachten hinbringen wollen nimmt vor Weihnachten jetzt nichts mehr an, erst wieder ab Anfang Januar. So lange darf/muss er also noch bleiben und wir sind halt jetzt sehr unruhig dass er noch eine so zurichten könnte.....

Musstet ihr ähnliches auch schonmal erleben ? und was ist über solche Hähne zu sagen ? Kann das ein "Ausrutscher" sein, sind solche Hähne latent aggressiv, gibt es Rassen wo sowas eher vorkommen kann ?

Was wisst ihr darüber ?

Herzliche Grüße

Biene *immernochganzkäsigimGesicht*