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Thema: Ausführlicher Erfahrungsbericht (Bruja Flächenbrüter)

  1. #1
    Avatar von celica3
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    Ausführlicher Erfahrungsbericht (Bruja Flächenbrüter)

    Hallo,

    hier also nun mein Bericht über unsere erste Kunstbrut mit einem Bruja Flächenbrüter. Wie der genaue Maschinentyp ist, weiß ich nicht. Das Ding ist aus Styropor hat zwei Sichtfenster und einen Heizregel, für 45 Hühnereier und einem halbautomatischen Wendesystem (mit Schnürchen).

    Mein Bruder wollte gerne eine alte Hühnerrasse, so habe ich im Internet geforscht und auf der Homepage des Vereins zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen http://vegh.at jemanden gefunden, der mir Sulmtaler Bruteier zuschickte, um 70 Cent pro Stück. Wir zahlten also € 14,70 inkl. Porto. Die 15 Eier sind in einem äußerlich tadellosen Zustand angekommen. Sie wurden über den normalen Postversand geschickt und waren innerhalb eines Tages bei uns. Wir haben die Eier zwei Tage ruhen lassen und in der Zeit die Brutmaschine vorbereitet und die Temperatur auf 38,3 eingependelt, also auf die Markierung des mitgelieferten Thermometers. Aufstellungsort war erst in der Küche unseres alten Bauernhauses, dort wurde aber nie gekocht oder geheizt und ab ungefähr 9. Tag in einem eher feuchten Kellerraum.

    Am 29. Juni haben wir die 15 Sulmtaler Eier eingelegt und noch 30 Eier von unseren Hühnern. Wir haben uns dafür entschieden die Gebrauchsanweisung zu befolgen inwieweit uns dies sinnvoll erschien. Die Eier wurden also die ersten drei Tage nicht gedreht und nicht belüftet. Danach wurden sie bis zum 18 Tag 3-5mal täglich gedreht über eine halbautomatische Rollwendung, wo schon das erste Problem auftauchte. Es drehten sich nicht alle Eier mit, so musste man händisch die nicht gedrehten Eier drehen. Außerdem haben wir 2mal täglich gelüftet für 5-10 min. Ab dem 10. Tag haben wir die erste Wasserrinne gefüllt mit lauwarmem Wasser. Von da an begann die Temperatur zu schwanken. Leider waren die Temperaturen auch mal kurzfristig um die 40 Grad. Wir waren ständig am kontrollieren und ein Nachstellen war notwendig, da sonst die Temperatur nicht wieder runter ging. Am 18. Tag haben wir dann die kleine und die mittlere Wasserrinne gefüllt und am 19. Tag die Rollhorde herausgenommen und die Eier nicht mehr gedreht, gelüftet haben wir weiterhin.

    Am Abend des 21. Tages 19.7.06 war das erste Ei angepickt und es schlüpfte am nächsten Tag 10 Uhr. Die letzten zwei Küken schlüpften am Samstag 24. Tag. Wir haben die Küken meist nach einiger Zeit nach dem Schlüpfen herausgenommen – haben uns dabei beeilt, Eier ein bisschen besprüht und schnell wieder zu - weil sie alle anderen Eier über den Haufen getreten haben und wir Angst hatten, dass sie sich auf diesem Gitterrost verletzen. Sie schienen sich auch nicht sonderlich wohl zu fühlen im Brutofenklima. Wir haben sie Anfangs in einen Pappkarton gegeben, wo ein Handtuch drinnen lag und eine Wärmelampe drüber gehängt. Dort haben sie sich rasch beruhigt und sind erschöpft eingeschlafen. Am Samstag haben wir die Küken in einen Meerschweinchenkäfig übersiedelt, weil sie deutlich mehr Platz brauchten zum „Herumwuseln“. Die zuletzt geschlüpften Küken mussten wir dann schon separieren, weil die älteren Küken recht unsanft mit den Kleinen umgingen.

    Endergebnis: Von den 15 Sulmtaler Eiern waren 8 befruchtet davon haben es 4 Küken geschafft zu schlüpfen, 4 sind schon in einem früheren Stadium abgestorben. 2 Küken sind nach einem Tag gestorben. Das Schlüpfen dauerte immer sehr lange und schien sehr anstrengend.

    Von unseren 30 Eiern waren 18 befruchtet. Wir hatten mit noch weniger gerechnet, weil unsere Glucken heuer nur zwei bzw. nur ein Küken ausbrüteten. 9 Küken sind geschlüpft und bis jetzt gesund. 3 Küken haben es nicht geschafft zu schlüpfen. Die restlichen waren schon zu einem frühren Zeitpunkt abgestorben. Dürfte wohl mit den Temperaturschwankungen zusammenhängen. Unsere Küken schlüpften meist schnell und waren sehr fit.

    Wir haben also 11 Küken von 26 befruchteten Eiern. Die Verluste überwiegen doch.

    Wir werden diese Brutmaschine nicht mehr verwenden, da sie uns einfach zu unsicher erscheint und mit Leben spielt man nicht. Ich würde diesen Flächenbrüter niemandem empfehlen. Sie sind meiner Meinung nach auch ihren Preis nicht wert.

    Natürlich sind wir aber trotzdem froh zumindest 11 Kükis zu haben, leider nur zwei Sulmtaler. Eine Bruthenne zum unterschieben, haben wir wahrscheinlich auch. Dann können die Küken noch den Sommer im Freien genießen und müssen nicht unter der unnatürlichen Rotlichtlampe sitzen, wo sie auch ziemlich aggressiv sind, wie ich finde.

    Also abschließend möchte ich noch sagen, für mich war das Ganze sehr emotional bewegend vor allem die toten Küken. Das letzte Küken vom Samstag, ein ganz kleines Küken, konnte erst nicht einmal stehen, nehme an Spreizfüße. Am Sonntag konnte es dann aber schon - wenn auch wackelig -herumlaufen und hat sogar gefressen und getrunken. Am Montag ging es dann bergab, es hatte auch einen verklebten Po, denn ich mit Kamillentee gereinigt hatte, dann konnte es auch wieder kacken. Ich musste es separieren, weil es nur mehr umgetreten wurde. Es erholte sich leider nicht mehr und war heute Morgen tot. Es tat mir so leid, weil es doch so gekämpft hatte. Für eine Kunstbrut braucht man wirklich starke Nerven.

    Hier erste Bilder aus dem Kükenheim:

    http://service.gmx.net/mc/BbCtlyMsml...wynbKEZXzSL20J

    LG
    Tina

  2. #2
    Moderator Avatar von gaby
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    RE: Ausführlicher Erfahrungsbericht (Bruja Flächenbrüter)

    Das sind schöne Küken.

    Ich finde es auch immer schlimm wieviel bei diesen Flächenbrüter auf der Strecke bleibt. Wobei man bei zugeschickten von vornherein die Hälfte vergessen kann. Naturbrut ist für mich auf jeden Fall die bessere Alternative. Der Brüter steht hier eigentlich für Notfälle. Hin und wieder lege ich Eier rein wenn es zuviel sind (manchmal bekommt man eine Zugabe).

    Auch die Nähe zu den Küken beim Schlupf ist für mich nicht so gut , ich kämpfe mit, hoffe und wenns schief geht bin ich am Beden zerstört...

    gg
    Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt.

    aus: *Deine Schuld* von den "ärzten"

  3. #3

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    RE: Ausführlicher Erfahrungsbericht (Bruja Flächenbrüter)

    Hallo Tina,

    es tut mir leid, dass du eher schlechte Erfahrungen mit deinem Brüter gemacht hast.

    Ich habe mir vor etwa 2 Monaten einen neuen Flächenbrüter von Bruja angeschafft, und mit dem Gerät habe ich durchaus gute Erfahrungen gemacht. Zuletzt hatte ich folgende Quoten:
    30 Stück eingelegt, davon 3 unbefruchtet, davon 22 geschlüpft

    Diese Quote halte ich für "ganz normal" und absolut zufriedenstellend.

    Die Ursachen für bei dir nicht zufriedenstellende Quote können vielfältig sein, z. B.
    - unglücklich gewählter Aufstellort bzw. Aufstellorte
    - nicht korrekt eingestellte Temperatur
    - Wenden zu spät angefangen
    - zu frühes Herausnehmen der geschlüpften Küken (die können ohne Probleme 24 Stunden nach dem Schlüpfen im Brüter bleiben, das macht denen gar nichts)
    - zu häufiges Öffnen des Brüters nach dem Schlüpfen der ersten Küken
    (dann bricht das Brutklima zusammen, und die dann gerade schlüpfenden
    Küken kommen evtl. nicht mehr aus dem Ei, weil die Eihaut "ledrig" wird)
    - ...

    Wenn du Hennen hast, die zuverlässig brüten, dann gib denen die Eier. Falls du diese Möglichkeit nicht hast, dann nimm entweder den vorhandenen Brüter und halte dich genau an die Anleitung (siehe www.bruja.de). Oder kaufe dir einen neuen und halte dich genau an dessen Anleitung.

    Viel Glück - kh

  4. #4
    Avatar von Tyrael
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    Bei einen solchem Brüter ist ein Aufstellungsort der Tag und Nacht möglichst die gleiche Temperatur hat zwingend nötig. Mit meinem Brüter hatte ich 2mal super Ergebnisse und das letzte mal war es richtig mies. Schuld sind die Temperaturen, denn im Vergleich zum Tag sind die Nächte recht kalt, auch wenn es uns nicht so erscheint.
    Da wir keinen Keller haben, nutze ich normal einen Raum ohne Fenster mit dicken Feldsteinwänden den wir haben, aber der war bei der letzten Brut im Umbau und ist es immernoch.

    Der Brüter funktioniert, aber ich mache nicht alles nach Anleitung. Gedreht und gelüftet wird ab dem ersten Tag 2 mal täglich von Hand. Das mit dem Wasser mache ich wie beschrieben. Kurzes öffnen schadet beim Schlupf kaum. Gerade bei den Gänsen tat es eher gut. Durch die Fenster konnte ich vor Feuchtigkeit garnichts mehr sehen und geschlüpft sind von 17 befruchteten 15 Kücken, die alle mind. 5 Wochen alt bei mir wurden (dann habe ich 10 verkauft), die anderen 5 sind stattliche Tierchen geworden und mähen mir brav den Rasen.

    Naturbrut ist natürlich immer besser Entscheide einfach selbst, bzw, hast du das ja schon :P

  5. #5

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    ich bin auch der meinung das man den flächenbrüter nicht von vornherein verurteilen soll. es ist ganz normal das die ersten bruten nicht so verlaufen wie es sein soll. ich hatte auch einen bruja flächenbrüter mit nicht so tollen ergebnissen am anfang. zu letzt hatte ich super ergebnisse bis zur anschaffung eines großen motorbrüters. uns sorry, küken sterben nicht ab weil der brüter schlecht ist. ein absterben deutet auf schlechte bruteiqualität hin. würden sonst küken schlüpfen wenn das brutklima im brüter schlecht wäre? erstmal selbst auf fehlersuche gehen bevor man die technik schulidig macht. die geräte von bruja sind nicht schlecht und deine schilderungen deuten eher auf eine schlechte brutei qualität hin.

  6. #6
    Avatar von stef71074
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    Hallo, ich war mit meinem Bruja im ersten Jahr voll und ganz zufrieden, auch die schlupfrate war gut. Im zweiten Jahr funktionierte leider das Mitgelieferte Thermometer nicht mehr richtig, was ich Dussel zu spät gemerkt habe. Folge: Verspäteter Schlupf und schlechtes ergebnis.
    Denke auch, so ein Flächenbrüter ist nicht schlecht, wenn man kleine Mengen brütet, die Richtigen Außentemperaturen hat, usw.
    Denke persönlich auch, wenn man mit diesen "Tortenschachteln" alles genau so macht, wie es soll, liegt die Schlupfrate nicht am Brüter, sondern am Eierversand, oder am Hahn.


    Gruß

    Stef
    Unsere größte heldentat besteht nicht darin, niemals hinzufallen, sondern jedes mal wieder aufzustehen, wenn wir gestürzt sind

  7. #7

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    das ist auch meine meinung. nicht der brüter ist schuld sondern die bruteiqualität

  8. #8
    Avatar von huehnermami
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    Auch ich habe mir im letzten Jahr bei ebay so eine "Tortenschachtel" ersteigert. Marke Hova Brüter mit Handwendung.Ist für mich auch völlig o.k. denn ich gehöre ja zur Kuschelhuhnfraktion ( obwohl ich keine Seidenhühner sondern Marans züchte ) und möchte auch meine Eier betüdeln. 3 Mal am Tag wenden ist ja kein Problem. Was von meinen eigenen Eiern befruchtet war ist bis jetzt auch immer geschlüpft. Schlechte Erfahrungen habe ich nur dieses Jahr mit den 10 gekauften Brahma Eiern gemacht. Ich habe die Eier auch persönlich abgeholt,damit die Post nichts damit anstellen kann.Von den 10 Eiern sind nur 3 Kücken geschlüpft obwohl fast alle befruchtet waren. 2 Kücken sind noch in den ersten Tagen gestorben.Zum Glück hatte ich noch 10 Maran xGrünleger Eier zum Versuch mit eingelegt sonst wäre das Kückie jetzt ganz alleine.Auch in seiner Entwicklung ist das Kleine ganz hintendran.Wenn ich hier im Forum Bilder von 6 Wochen alten Brahmas sehe könnt ich heulen.Meins ist jetzt schon 3 Monate alt, nicht mal ganz befiedert und noch ein richtiges Baby.Dabei wollt ich doch so gerne Brahmas haben.
    Also auch meine Meinung:Nicht der Brüter sondern die Bruteier sind schuld
    1A Schwätze

  9. #9

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    @ hühnermama meine meinung

    hmmm, das mit dem dreimonatigen brahmaküken klingt nicht gut. wenn es jetzt noch nicht mal befiedert ist dann wird es nichts werden. hatte auch so eines und hab gedacht ich versuche es. mit 4 monaten ist es im auslauf tot umgefallen. jetzt schaue ich von vornherein das ich nur vitale küken groß ziehe. klingt hart aber muss sein denke ich.

  10. #10
    Avatar von huehnermami
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    Hallo Alex
    Es ist nicht so daß es gar keine Befiederung hat nur der Rücken ist noch ganz blank und eine Schwanzbefiederung ist noch gar nicht vorhanden Und es ist halt noch sehr klein für sein Alter. Hoffe es schafft es trotzdem.
    LG Christine
    1A Schwätze

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