Vorab: Ich hege die dunkle Vermutung, dass Bob zum letzten Mal in den Aufenthaltsräumlichkeiten der TH-Mitarbeiter gesichtet wurde: Als Martini-Ersatzgans
Dann ist es mir ein inneres Bedürfnis, weil hier jemand doch ziemlich zerrissen wird - Lolle:
Ich kann sehr gut nachvollziehen, woher das rührt, was du schreibst. Auch ich bin z.B. dafür, dass Abgabetiere in aller Regel "unfruchtbar" vermittelt werden, eben weil TH froh sein müssen, ihre Schützlinge an den Mann oder die Frau zu bringen, auch ohne von einem kurzen Kennenlernen auf weitreichende persönliche Eigenschaften schließen zu können.
Natürlich kann ich auch die "normalintelligenten" Menschen unter uns verstehen (Gruß an z.B. Silvia), die selbstverständlich verantwortungsbewusst mit ihren Tieren umgehen können. Es ist eben ein Dilemma, aber letztlich finde ich es tatsächlich wichtiger, gegen weitere Vermehrung zu arbeiten. BTW: Wir haben, bis auf eine Ausnahme, immer unsere Tiere sterilisieren lassen, Hunde wie Katzen. Aus Bequemlichkeit bei den Hündinnen und aus Vorsicht bei den Katzen. Die "Ausnahme" hatte zwar ihre Gebärmutti bis zum Schluss, litt aber wiederholt an Gebärmuttervereiterungen. So viel zum Thema Gesundheit, es kann also auch Vorteile haben, Hündinnen zu sterilisieren. Und ja, es ist EIN Beispiel-Fall
Jetzt mal meine Erfahrungen mit Tierheimen und Pflegestationen:
Mein dickes Hunde-Lenchen stammt aus Tierheim 1. Dort wird die Vermittlung weniger ernst genommen als die Nachzucht eigener Tiere zum Zwecke des Verkaufs. Auch Hunde-Lenchen war ein solches "Zucht"-Tier und hat mich stolze 350 Glocken gekostet (ich war jung, vollkommen irre und wollte den Hund). Bei Unterzeichnung des "Vertrages" (hüstel) die Frage, ob ich eine Rechnung bräuchte, denn dann würde der Spaß nochmal 19% MwSt MEHR (was sonst) kosten...Katzen werden dort generell ungern aufgenommen, da sie kein Geld einbringen (und besser selbst vermehrt werden). SchönEs handelt sich um "das" städische Tierheim mit der Erlaubnis zum Tierefangen, die bekommen also auch kommunale Zuschüsse.
Meine geliebte & inzwischen verstorbene Mieze "Maya" hatte ich als Katzenwelpen in Tierheim 2 (Nachbarstadt) erworben. Kostete eigentlich 30€, gab aber wegen akutem Katzenschnupfen 15€ Rabatt & eine Flasche Augentropfen oben drauf. Was will man mehr? Schutzvertrag auf einer DIN-A4-Seite, Nachkontrolle negativ, aber bei mir hatte sie es trotzdem gut
Kürzlich suchte ich für Schwieger-Opa (Ü80) einen passenden Hund zur Außenhaltung. Umgänglich sollte er sein und die Hühner (hier ist der Bogen zu Bob und dem Hüfo!!) vorm Fuchs beschützen, dann erwartete ihn der Himmel auf Erden, denn Schwopa ist ein guter Kerl. Also erstmal allein losgezogen, um die Lage auszuloten. TH1 (von oben): Ein mit Kippe bewaffneter (vermutlich verurteilter und Sozialstunden ableistender) "Typ" zeigte mir die vorrätigen Hunde, die überwiegend zur Sorte "eher schwierig, bitte nur mit Pistole den Zwinger betreten" oder "Welpe" gehörten.
Die 2 in Frage kommenden Exemplare wurden eher lachs angepriesen, ich zog also vorerst zu TH3 (Gnadenhof, der lediglich von Spendengeldern und -gütern lebt). Alle Tiere wurden ausführlich inkl. Vorgeschichte vorgestellt, man fasste weitere 2 Vertreter ins Auge, wobei ich mich in einen höchstpersönlich verguckte. Ich verabschiedete mich mit der Angabe, Schwopa von der Lage zu unterrichten und hoffentlich mit ihm wieder hier aufzutauchen. Gesagt, getan: Keine Woche später hatte Opa seine Bessi (mein Verguck-Hund) auf dem heimischen Hühnerhof. 150€ Schutzgebühr ärmer, über die er sich maßlos aufgeregt hat und um eine wirklich liebenswerte, aber auch etwas neurotische (Zwingerkoller - "Geht weg") schwarze Hundedame reicher. TH-Leiterin und ich hinter Schwopas Rücken mit zwinkerndem Auge, schließlich war allen geholfen - trotz Ü80 (und trotz lauter Leute, die mit jedem Auge in eine andere Richtung zu gucken schienen - die hatten aber trotz 1€-Job tatsächlich Freude an ihrem Tun).
Zu guter Letzt: Eine Bekannte vermittelt Katzen. Sie sammelt auf, kastriert mithilfe der Stadt oder auf eigene Kosten und vermittelt bisher kostenlos. Ich schalte ihr ab und an Anzeigen mit der Bitte, sich nur telefonisch zu melden, schließlich habe ich keinen Einblick in die Welt der Katzenpflegestelle, sondern stehe nur ab und an mit meinem Internet zu Verfügung. Man kann sich nicht vorstellen, was für Idioten (pardon) sich da trotzdem (oder gerade) per Mail melden. Da wird einem echt anders & ich kann schon nachvollziehen, dass ich auch bei völliger Überfüllung der Katzenpension nicht auf Biegen und Brechen Tiere an absolute Vollpfosten vermittle. Dazu gehört natürlich auch Menschenkenntnis, vielleicht geht die einem ab, wenn bestimmte Leute eine gewisse Zeit im TH tätig waren? Inzwischen nimmt auch sie Geld, da sich bis dato haufenweise Leute meldeten, die gelinde gesagt nicht alle Latten am Zaun hatten. Und: Sie vermittelt sehr wohl an alte Menschen und solche, die an befahrenen Straßen leben.
Und nochmal hierzu:
Es wurde schon erörtert, aber sicher wird niemand mit der Vermittlung von Tieren Kapital machen, auch dann nicht, wenn die Gerätschaften 200€ aufwärts kosten. Es geht schlichtweg darum, dass Sachen, die nichts kosten, für sehr viele Menschen keinen Wert besitzen und folglich UNTER UMSTÄNDEN auch schnell wieder entsorgt werden. Das wird dadurch umgangen. Andererseits sind natürlich auch Kosten entstanden, die abgerechnet werden müssen, wobei ich mit 1€ Futterkosten/Tag nicht konform gehe, dafür bei Tierarzt & Co. noch aufschlage.Naja wenn jemand mit meiner Gutmütigkeit noch Kapital machen will dann ist er bei mir an der falschen Adresse.
Ich persönlich verschenke meine Hähne auch dann nicht, wenn ich aus allen Nähten platze. Schlachten (lassen) kann ich selber und die Wohlfahrt bin ich auch nicht. Kürzlich habe ich aber doch mal einen verschenkt: Der junge Mann ist für 35€ Fahrtkosten 500km nach Norden gereist, da dachte ich, kann ich auf meinen Teil verzichten. Und der neue Besitzer hätte bezahlt![]()
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