Pirat in Seenot!!

[bartec]

Wenn es ein Orpington Küken ist (so sieht es für mich aus), bin ich mir sicher, dass es ein Hahn ist.
Selbst mit gerichtetem Bein wird er später nicht laufen können. Er konnte es ja nie üben und die Muskulatur aufbauen. Eine verkrüppelte Henne am Leben zu lassen, könnte ich ja vielleicht noch verstehen, aber was macht es für einen Sinn bei einem derart behinderten Hahn.

Ich kann mich hühnerling nur anschließen.
Erspare ihm weiteres Leid.

[saile1000]

auf jeden fall schlachte, dann hast du noch etwas davon (wenn es stirbt nicht)

[Hühnerjette]

@saile1000: Was soll er davon haben? Das reicht nicht mal für eine Vorsuppe!

@Snörson: Ich kann deine Situation voll und ganz nachvollziehen. Üblicherweise bin ich auch eher ein Vertreter der Ansicht, dass, wer frisst und sich beteiligt, auch leben will & nicht getötet gehört. Hier muss ich aber auch sagen, dass es schon eine ganz schlimme Behinderung darstellt, also fast so, als wärst du ohne Arme und Beine auf die Welt gekommen. Klar, du kennst es nicht anders und arrangierst dich, andererseits beeinträchtigt es gerade Tiere, die mit ganz anderen Bandagen kämpfen als wir, sehr.

Du hast gesagt, man könne es richten, was ich mir bei den Bildern gar nicht richtig vorstellen kann. Würdest du das denn zahlen können und besteht danach Aussicht auf Besserung?

Hart gesprochen tendiere ich hier schon zu Einschläfern (bzw. ich hätte es wohl auch schon früher getan), andererseits: Wenn's Hoffnung auf (baldige?) ECHTE Besserung gibt und du das Tier danach behalten kannst - Hmmmm...Wirtschaftlich und auch sonst betrachtet ist das natürlich absolut bescheuert, aber manchmal hängt man egoistischerweise eben an solchen Kümmerlingen. Wenn er sich aber weiterhin so schlecht entwickelt, wird er dir vielleicht mit dem nächsten Schnupfen zugrunde gehen

[Snörson]

Danke schonmal, für eure Antworten.
Ich dachte mir schon, dass ihr mir raten würdet den kleinen zu erlösen. Ich denke mal ihr habt auch recht!
Es ist blos so, ich war mit ihm bei zwei Tierärzten, die mir versicherten, dass er nicht leiden würde und keine schmerzen hätte. Beide Tierärzte meinten, das man ihn operieren könnte, um das Bein gerade zu stellen, wenn er ausgewachsen ist.
Leisten könnte ich mir die Op.
Und ja es ist ein Orpington.

Ich möchte aber nicht in meinem Interesse handeln, sondern in der des Huhns!

Mich lässts blos zweifeln, das zwei Tierärzte das gesagt haben.
Aber mein Gesunder Menschenverstand sagt auch ihn zu erlösen.

Er tut mir so leid.. mitlerweile denk ich mir ich hab schon viel zu lange gewartet.
Ich wollte doch nur das beste für ihn.

[hühnerling]

Hallo Snörson,

wenn er ansonsten in Ordnung wäre (also keine weiteren, inneren Mißbildungen), keine Schmerzen hätte und nicht leiden würde, wäre er genauso groß wie die Geschwister, da er ja anscheinend überall genügend Futter zur freien Verfügung hat (auf den Fotos sieht es zumindest so aus).

Leider kennen sich die meisten Tierärzte mit Hühnern nicht aus, so daß es zu solchen irreführenden Aussagen kommen kann. Bei dem offensichtlich stark kümmernden Küken von einem Warten auf den ausgewachsenen Zustand für die OP zu sprechen, halte ich schon für sehr bedenklich.

[Hühnerjette]

Ich sage dir das jetzt nochmal aus meiner Sicht: Ich bin felsenfest überzeugt, dass in jedem nicht totkranken Menschen UND Tier der ureigene Wille herrscht, zu leben. Auch sind Mensch und Tier meiner Meinung nach sehr leidensfähig, was nicht heißt, dass es ihren Willen zu leben deutlich schmälert.

Schwerstbehinderte Menschen werden auch nicht einfach eingeschläfert. Auch dann nicht, wenn sie mit verdrehten Augen und sabbernd ihr Leben lang im Bett liegen müssen. Jaaaaaa, wir "normalen" denken uns dann schon ab und an, ob es nicht Sinn machen würde, dieses Pseudo-Leben zu beenden, aber wir dürfen es natürlich nicht.

Soll heißen, ich weiß immer nicht so recht , wie wir uns "erdreisten" können, angeblich im Sinne des Tieres zu entscheiden und es zu töten, nur weil WIR sein Leben nicht mehr als lebenswert erachten. Leider kann man den Hahn ja dazu nicht befragen, aber ich glaube kaum, dass es freiwillig ins Messer laufen würde. Klar "leidet" er in einem bestimmten Sinn, aber tun das nicht Menschen auch? Viele leben mit schwersten körperlichen Behinderungen und sind lebensfroh ohne Ende!

Ganz ehrlich: Wenn dir das 2 Ärzte, die sicher auch Geld verdienen wollen, denen ich aber dadurch nicht ihre Kompetenz absprechen möchte, dir zur OP raten, mach es. MEINE Meinung als ausgesprochende Hühnerstreichlerin...

Edit(h): Natürlich ist er kümmerlich. Das kann aber auch daran liegen, dass er einfach enorm viel Energie verbraucht im Gegensatz zu seinen Geschwistern. So viel Energie kann man fast nicht zuführen, wie der verbraucht.
Klar kann es andere Ursachen geben, dann würde sich das "Problem" aber eh über kurz oder lang von allein erledigen.

[Laura]

Hallo Snörson,
für mich ist jedes neu entstandene Leben ein Wunder. Zellen teilen sich und vermehren sich bis ein neues Wesen entsteht. Aber bei diesem natürlichen Vorgang entstehen auch mal Fehler. Um beim Huhn zu bleiben, sterben dann auch mal anscheinend gesunde Küken im Ei ab, bevor es zum Schlupf kommt. Die Natur hat einen Fehler erkannt und der Vorgang wurde abgebrochen. Kommt es trotzdem zum Schlupf, stirbt so ein Küken mit "Fehlern im Zellenwachstum" meist direkt nach dem Schlupf oder nach 2 Tagen, wenn der Eidotter aufgebraucht ist. Greift der Mensch dann ein, übernimmt er Verantwortung für sein Tun. So ein extremes "Spreizbein" bedeutet auch immer noch andere Anlagefehler beim Küken. Ich hatte auch schon klein gebliebene Küken, aber dein Küken ist ein Kümmerling, der ohne deine Hilfe nicht so lange gelebt hätte. Manchmal haben Küken einen schlechten Start und man kann etwas nachhelfen. Aber dein Küken hat wahrscheinlich multiple Mißbildungen und wird immer ein Kümmerling bleiben. Es ist jetzt deine Verantwortung zu handeln und nicht einfach abzuwarten.

Gruß, Laura

[piaf]

ich halte mich wohlweislich aus der emotionalen Diskusson raus und wende mich ausschliessslich den technische Details zu. Möglicherweise hat der Zwerg aufgrund seiner Behinderung doch Mangelsymptome, das könnte die zeitweilige Müdigkeit und das schlechte Federwachstum erklären. Das muss nicht zwingend ein weiteres Defizit in der Veranlagung sein. Im Prinzip ist es gut dass er langsam wächst, schnelle Gewichtszunahme wäre hier fatal. Trotzdem müssen die notwendigen Inhaltsstoffe aufgenommen werden. Ich setze bei defizitären Tieren immer Fresubin ein. Schlägt das nicht an, ist im gesamten physiologischen Bereich etwas im argen, d.h der Grund der Schwäche oder der Auffälligkeiten ist dann nicht die reduzierte Nahrungsaufnahme.

Ich hatte eine Henne mit ähnlich abstehendem Bein nach Bruch, es war aber nicht so verdreht. Sie kam damit gut zurecht, aber jeder Fall ist anders und muss individuell betrachtet werden. So ganz klar ist mir die angedachte Op nicht, aber der Arzt muss dazu ja ein Bild im Kopf haben, das lässt sich aus der Ferne nicht bewerten.

Ich würde schauen ob sich der Zustand durch Ergänzer bessert, wenn nicht, würde sich eine OP sowieso erübrigen, die würde er nicht überstehen

[Snörson]

Dankeschön euch allen für eure Ratschläge.

@ Piaf: Ich hab grad mal wegen dem Fresubin nachgesehen, das bekomm ich in der Apotheke oder?
Und wie geb ich das dann? Ist Fresubin flüssig?
Muss ich's ihm eingeben oder soll ich's in ein Schälchen geben?

Wenn das gut für ihn ist werde ich das gleich kaufen gehn.
Für weitere Ratschläge oder Futterideen freue ich mich sehr.

[tetamaus]

ich hatte vor drei Jahren auch ein Küken mit einer Fehlstellung am Bein. Mit 16 Wochen hab ich es operieren lassen.
Es ist auch ein Hahn und man sieht ihm immer noch an, dass er eine "Behinderung" hat.
Ich bereue nicht, dass ich ihn damals hab operieren lassen. Es war eine harte Zeit nach der OP. Rundumbetreuung, Krankengymnastik, Laufübungen etc.
Auch das Integrieren in die bestehende Gruppe war nicht so einfach.