Hy!
Meine Erfahrungen sind:
- Kunstbruthähne Arschgeigen, auf Deutsch gesagt
- Naturbruthähne ok
Da ich nur Naturbrut praktiziere, kann/ muss ich aber differenzieren. Es kommt trotz allem auch immer auf den Charakter des Tieres an, und ganz förderlich ist auch ein Althahn, der, wie Hühnerling so schön sagte, "deckelt".
Letztes Jahr hatte ich von 11 Junghähnen drei/ vier in der Auswahl für den Posten des Truppenchefs. Die Maranshähne fielen aus, weil einer zwar sehr nett, aber hypersexuell war, der andere war (und blieb) leider ein Kümmerling, der zudem furchtbar schief krähte. So blieben noch zwei der drei MaransAraucanaJavaneser- Mixe. Einer davon, mein Favorit, war ebenfalls total in Ordnung, aber absolut distanzlos. Er lief einem um die Füße, durch die Beine, völlig ignorant. Der andere, eher meine zweite Wahl, hingegen war eher flüchtig/ scheu vom Wesen und ließ eine von sich aus nie näher als zwei Meter rankommen.
Als ich dann später erfuhr, dass vor allem distanzlose Hähne später gerne größenwahnwitzig werden, fiel meine Entscheidung dann zu Ungunsten meines Favorits, weil er sich schwanzmäßig nicht wunschgemäß entwickelte und außerdem einen Kippkamm bekam. So wurde der eher Scheue mein Alphahahn, und bis zum heutigen Tag, fast anderthalb Jahre später, habe ich's nicht bereut.
Er ist weder so ein brausender Notgeiler, wie Hühnerling das Hahnenwesen ausführt, noch ansatzweise aggro gegenüber Menschen, und ein 1a Truppenchef. Althähne hatten sie über sich bis zur Geschlechtsreife, dann übernahm ein ebenso schon jung sehr souveräner Junghahn den Posten, den er aber aufgrund Gelenksproblemen wieder "aufgeben" musste.
Dies Jahr habe ich bei 12 Junghähnen die ganze Palette von distanzlos zu eher vorsichtig, und sogar einen dabei (den Sohn meiner braunen Hybride), der schon mit drei Wochen trillernd und mit imaginär gestellter Krause beidfüßig auf die Schuhspitze gesprungen ist oder danach getreten hat...
Mit so sechs/ sieben Wochen gab sich das wieder, aber gerade den werde ich möglichst lange behalten, um zu sehen, wie sein Wesen wird... Ein Hahn, der trotz absoluter Nicht- Tüddelung, Naturbrut und Gluckenaufzucht schon als dreiwöchiges Küken auf Schuhspitzen geht..., das kann ich aktuell noch gar nicht einordnen. Sein Vater ist mein sehr moderater Alpha, seine Mutter als braune Legehybride aber wiederum ein Schlag, mit deren Hähnen ich schon so meine unschönen Erfahrungen habe...
Mal schauen, ob er nur 'nen Mordsbeschützer wird, oder aber die beinahe übliche Bregenpanne der Lohmann Braun- Hähne geerbt hat (die andererseits aber alle aus Kunstaufzucht wären...)
Mein Fazit auf jeden Fall: Stark charakterabhängig, und souveräner Althahn ist absolut empfehlenswert. Junghähne, die selbst unter einem solchen entgleisen, sind dann wirklich keinen Heller wert.
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