Hühnermobbing

**hein** · 11.10.2013, 16:29

Zitat von anna.u

da geb ich dir uneingeschränkt recht, hein, das beobachte ich an mir selbst auch oft...wenn man dann mal weniger Zeit hat, sich um alles zu "kümmern", regeln die Tiere es oft von ganz alleine...
......

lg Anna

Vollkommen richtig!

Das sieht man auch schon an der Überschrift!

Bei den Hühnern gibt es kein Mobbing! Es gibt Rangkämpfe, es gibt eine Rangfolge und es gibt eine Hierarchie bei den Hühnern! Und sie leben seit Jahrtausenden gut damit!

Auch bei uns Menschen gab es bis vor einigen Jahren noch kein Mobbing! Erst dann wurde das Wort erfunden und jetzt reden alle vom Mobbing! Egal was passiert, es ist Mobbing!

Und das ist einfach nicht richtig! Und somit unterstellt man den Hühnern auch etwas falsches oder man sieht als Mensch dann etwas falsches und handelt dann auch dementsprechend falsch!

**waterproof** · 12.10.2013, 10:13

Zitat von hein

Vollkommen richtig!

Das sieht man auch schon an der Überschrift!

Bei den Hühnern gibt es kein Mobbing! Es gibt Rangkämpfe, es gibt eine Rangfolge und es gibt eine Hierarchie bei den Hühnern! Und sie leben seit Jahrtausenden gut damit!

Auch bei uns Menschen gab es bis vor einigen Jahren noch kein Mobbing! Erst dann wurde das Wort erfunden und jetzt reden alle vom Mobbing! Egal was passiert, es ist Mobbing!

Und das ist einfach nicht richtig! Und somit unterstellt man den Hühnern auch etwas falsches oder man sieht als Mensch dann etwas falsches und handelt dann auch dementsprechend falsch!

Der Begriff Mobbing stammt von Konrad Lorenz, einem (Tier-) Verhaltensforscher. Das ist der mit den Gänsen. Google das mal.

**Lisbet85** · 12.10.2013, 15:34

Du könntest aber auch versuchen, sie herzugeben. Vielleicht kann sie sich in einer neuen (kleinen) Gruppe besser eingliedern.

**Rohana** · 12.08.2018, 07:59

Ich betreibe mal ein bisschen Thread-Nekromantie, da ich grade einen sehr ähnlichen Fall habe:

Die kleine Gloria lebt seit Anfang meiner Hühnerhaltung bei mir (also knapp 1,5 Jahre), war immer schon ein bisschen speziell, sitzt gern den halben Tag im Nest, ist sehr ängstlich und bleibt oft lieber am/im Stall statt mit den anderen wandern zu gehen. Zetert beim kleinsten Anlass, hat auch das legen schon lange wieder eingestellt und wenn sie Angst hat (also ziemlich oft), duckt sie sich wie für den Hahn.

Seit zwei Tagen beobachte ich wie die anderen sie systematisch in eine Ecke stellen und drauf rumhacken, am Kamm hat sie schon einige Macken. Es ist dann wirklich so dass sie schreiend von einer Ecke zur anderen rennt. Völlig unverständlich für mich, sie ist von Anfang an in der Herde, zwar rangniedrig aber immer mit dabei, gab bisher nie solche Probleme, auch nicht mit Neuzugängen. Hab sie nun rausgenommen und auf der anderen Seite des Zaunes im "Aussengehege" und weiss nicht so recht was ich tun soll. Sie sitzt vor der Tür und will wieder rein

Vielleicht hat das Kollektiv hier ein paar Ideen/Anregungen/Erfahrungen zu
a) Warum passiert das?
b) Was ist nun zu tun? Schlachten wäre einfach, aber unbefriedigend und an der Henne ist eh echt nix dran. Ich wollte heute eh das Separée im Stall neu einrichten, da kann sie jetzt temporär unterkommen, aber auf lange Sicht ist das auch nix.

Danke für jeden sachdienlichen Beitrag!

**Sterni2** · 12.08.2018, 08:43

Wäre es möglich dass sie schlecht sieht? - Findet sie Körner die Du ihr hinwirfst? Springt sie auf die Stange oder zielstrebig davon runter?

**Bohus-Dal** · 12.08.2018, 08:46

Kannst Du versuchen, das in die Ecke stellen unmöglich zu machen? Also z.B. Ecken abrunden, Tannenzweige in den Boden stecken, zwischen denen sie stehen oder fliehen kann etc? Ich würde auch noch mehr Struktur reinbringen, Wände aufstellen, damit sie sich nicht immer sehen, weitere Ebenen schaffen (vielleicht hast Du ja einen alten Gartentisch o.ä.?), so daß sie sich auch nach oben retten kann. Vielleicht was Niedriges zum Drunterkrabbeln (Palette auf Klötzern). Für die gemobbte ist es großer Streß, sich nie außer Reichweite zu fühlen, dann kommt sie auch nie zur Ruhe, und hektisches Verhalten kann dann noch mehr Mobbing auslösen...
Mehrere Futter- und Wasserstellen anbieten, Körner großflächig hinstreuen, Beschäftigung gegen Langeweile sicherstellen, auf Sicht mehr Büsche pflanzen.

**Rohana** · 12.08.2018, 09:33

Danke euch beiden für die Antworten!

Zitat von Sterni2

Wäre es möglich dass sie schlecht sieht? - Findet sie Körner die Du ihr hinwirfst? Springt sie auf die Stange oder zielstrebig davon runter?

Soweit ich das beurteilen kann hat sie keine Probleme mit den Augen, springt auf die Stange wenn sie dort hin möchte und springt auch wieder runter, findet alles was sie interessiert.

Bohus-Dal: Die "Ecken" im Stall gehen nunmal nicht weg, der ist halt viereckig angelegt und ich will ihn nicht verkleinern. Ist nur ein Lege/Schlafstall. Sie kann hoch aufs Kotbrett/Stangen (macht sie), rein in Legeboxen da gehen die anderen nicht hin (macht sie auch), oder eben raus durch die Hühnerklappe in den eingezäunten Auslauf mit Büschen zum drunterkrabbeln. Futter und Wasser scheint sie momentan nicht zu interessieren, es gibt sowieso mehrere Futterstellen und "Beschäftigungsdinge" und generell eigentlich genug zum suchen und tun, meine ich zumindest.

Das "in die Ecke stellen", dafür reicht mittlerweile eine einseitige Begrenzung, die anderen umringen sie. Also gegen den Zaun, gegen die Wand ...

Da ich sie, wie erwähnt, derzeit ausserhalb des Zaunes hab (bei meinen Küken - interessiert sich aber keiner für den anderen, kein Kontakt, kein Geschrei) finde ich es auch bemerkenswert dass sie entweder vor dem Zaun sitzt und reinguckt, oder vor der Stalltür sitzt. Sie will eindeutig zurück.
Noch ein Detail was ich vergass: Gestern hatte ich sie ganz kurz im Käfig, da hat sie einen "grünen" Schiss gelassen in einem ganz speziellen Farbton - intensiv grün mit Blaustich (und weissem "See" drumrum), so sieht das sonst nie aus. Ich hab das schon eine Weile beobachtet dass ab und zu ein "Grünschiss" mit auf dem Kotbrett liegt, konnte ihn aber keiner Henne zuordnen. Nein, das ist nicht das Grün was manchmal durch Grünzeugs verursacht wird. Werde das nach Absprache meinem TA in die Hand drücken zwecks Untersuchung, da stimmt irgendwas nicht...

**sternenstaub** · 12.08.2018, 11:53

Wenn das Verhalten der Gruppe sich plötzlich geändert hat, wird die kleine Henne krank sein. Dafür spricht m.E. auch der fehlende Eiersegen. Die meisten Hühnergruppen versuchen kranke Tiere weg zu jagen, weil die potentielle Beutegreifer anlocken können. Insofern erscheint mir das Verhalten der restlichen Gruppe ganz normal.

Schnapp Dir die Kleine mal und check sie durch. Ist der Kropf voll? Parasitenstatus? Meist haben kranke Hühner ordentlich Federlinge, v.a. um den Po herum sind regelrecht Nester. Läuft sie normal? Wie riecht sie? Wieviel wiegt sie?
Ich würde sie im Zweifel mal dem Tierarzt vorstellen.

**Rohana** · 12.08.2018, 14:22

Gloria legt schon seit Februar nicht mehr, da wäre jetzt ein seltsamer Zeitpunkt sie deswegen zu mobben.

Frisst ok, keine äusseren Parasiten zu sehen, läuft normal, Figur durchschnittlich. Auffällig ist eben jener grüner Schiss auf den ich mir keinen rechten Reim machen kann.

Hab sie eben wieder zur Herde gelassen weil sie so gebettelt hat. Sie musste erstmal in ihrer Lieblingslegebox sitzen (sitzen geht ja auch ohne Eier legen), mittlerweile ist sie mit draussen und chillt wie der Rest auch... soweit ist alles ruhig.