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Thema: Trichomonaden und Candida ?

  1. #1

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    Trichomonaden und Candida ?

    Hallo miteinander

    Vier neue hühner kamen letzten sonntag zu mir - am freitag erhielten sie die diagnose Trichomonaden und Candida und eines davon starb am freitagabend noch.

    Nun frage ich mich, woher das kommt?
    Und was kann ich tun, wenn die ursache bei mir im stall liegt, damit es neuen hühnern nicht ebenso ergeht?

    Die ehemalige besitzerin war ihre ehemaligen hühner am freitag wieder bei mir abholen gekommen, da ich am donnerstag-abend ein blubbern in zwei der hühner beim hochnehmen wahrgenommen und mich bei ihr erkundigt hatte, ob es etwas mit einer kürzlichen erkrankung in i h r e m stall zu tun haben könnte.
    Heute erhielt ich eine mail von ihr mit dem traurigen bescheid des ablebens eines der hühner und der diagnose von oben, eben Candida und Trichomonaden.

    Die züchterin schrieb:
    Ich habe während der Fahrt (anmerkung jdee: beim abholen von mir, auf dem weg zurück zu ihr) meine TA angerufen und bin dann direkt in die Praxis. Dort wurden dann Rachen- und Kropfabstriche sowie eine Kotuntersuchung gemacht. Resultat: die vier Hühner haben Trichomaden und Candida. Das erste sind Parasiten und das zweite ein Pilz. Die Symptome sind typisch: nach Luft schnappen, gelber Belag auf der Zunge, verschleimt etc. es war also gar kein Schnupfen. Leider kam die Hilfe für R. zu spät, wir haben ihr noch eine Infusion gegeben, gleich die passenden Medikamente gespritzt und trotzdem ist sie zwei Stunden später in meinen Armen am Schleim erstickt
    Da ich ja letzte Woche eine Sammelkotprobe abgegeben habe, als ich mit meiner anderen Henne dort war und diese befundlos war, gehe ich davon aus, dass die Hühner sich bei dir angesteckt haben. Laut TA ist eine Umstallung immer ein ziemlicher Stress für Hühner und wenn sie neu wohin kommen wo Keime oder Parasiten vorhanden sind, trifft es sie viel stärker als die schon vorhandenen Hühner, weil es für sie neue Keime etc. sind.
    Ich bin sehr überrascht:
    Ich meine, in meinem bestand bisher nichts davon bemerkt zu haben.

    Zwar habe ich eine alte maranshenne, die hinkt und atemprobleme hat, doch bisherige untersuchungen wiesen eher in richtung aspergillose oder luftröhrenwürmer und arthritischen gelenken. So ein brodeln im huhn hatte ich bei ihr noch nie gehört, auch nicht ansatzweise.

    Auch hatte ich den stall extra für die neuen tiere herausgeputzt mit hochdruckreiniger und frisch gekalkt, sowie den trinkwasserbehälter mit kochendem wasser gespühlt.
    Im stall lag frisches, trockenes stroh.
    Ausserdem lese ich die kothaufen im und um den stall möglichst täglich zusammen.
    Auch hielt ich die vier neuen hühner in quarantäne und sie hatten bis donnerstagabend keinen direkten kontakt mit meinen tieren. Am mittwochabend hatte ich für eine nacht den hahn in die gruppe gesetzt und am donnerstag waren sie zusammen in einer abteilung. Da ich aber sah, dass die hühner geschwächt waren, hatte ich am freitag den hahn wieder von ihnen abgetrennt.

    Kann es trotz all dem sein, dass die neuen hühner bei mir Trichomonaden und Candida eingefangen haben?

    Danke für hilfe und viele grüsse

    jdee

  2. #2
    Avatar von phoenix27
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    Hallo
    So schnell machen Trichomonaden keine gelben Beläge , die mussten sie vorher schon gehabt haben.
    Allerdings sind die ziemlich ansteckend , beobachte Deine Hühner sehr genau , also auch mal ab und zu in den Schnabel schauen.
    Die Tränken und Futtergefässe würde ich desinfizieren. Leider gibt es für Legehennen keine zugelassenen Medikamente. Du kannst Deinen Tieren auch Ringelblumentee geben , das soll angeblich gut gegen Trichomonaden helfen.
    Trichomonaden werden von Tauben und Wildvögeln übertragen.
    Wegen den Candidas weiss ich nichts , aber beim Menschen haben die keine schlimmen Auswirkungen.
    LG,
    phoenix27

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  3. #3
    Avatar von Susanne
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    Hallo,

    ich hatte diese Problematik schon im Bestand. Für den Kropf kann man Kalium jodatum D 6 (das hilft gegen den Pilz) und Sab simplex geben (das hilft gegen die Gase). Trichomonas ist gelber Knopf und da bilden sich (leider doch recht schnell) sehr schmerzhafte Beläge. Ins Trinkwasser Essig rein, wegen der möglichen Ansteckung. Gegen die eigentlichen Parasiten (Trichomonaden) hilft Metronidazol 50 mg pro kg KG. Ist ein AB aus der Humanmedizin, das aus der Tiermedizin stammende Chevicol (Tauben) ist nicht so gut.
    Jedes Huhn, das Stress hat, kann sich schnell anstecken. Aber auch wenn der Infektionsdruck hoch ist, kann das passieren (bei mir waren es die Nachbarstauben.) Kannst ja mal suchen hier im Forum unter meinem Namen und den Stichworten Seuche Todesfälle, da habe ich alles notiert.

    Grüße
    Susanne

  4. #4
    Avatar von phoenix27
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    Hallo
    Ich hatte auch schon mal Tiere mit Trichomonaden. Dass sich innerhalb 4 Tagen sichtbare Beläge bilden , und die Tiere daran sterben , halte ich für ausgeschlossen.


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  5. #5

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    Hallo phoenix27 und Susanne

    Vielen dank für eure stellungnahmen!

    Ja, ich habe deine erfahrungen mit Trichonomaden bereits gelesen, Susanne!



    Genau diese frage ist interessant, kann es so schnell gehen, innert vier tagen von ansteckung mit Trichonomaden bis zum tod?


    Und verstehe ich richtig, die candida ist eher nebensächlich und gesunde tiere haben eher wenig probleme damit?


    Viele grüsse

    jdee

  6. #6
    Avatar von piaf
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    eigentlich wäre es ja gut, wenn wir für Deine Situation mal einen klaren Nachweis bekämen, jdee. trotzdem melde ich hier mal zarte Zweifel an. Trichomonas gallinae weist man wirklich sicher nur über Kropf-/Rachenabstriche nach, da müssen sie dann auch noch aktiv sein. Kotproben geben zwar einen Hinweis, nur in der Regel wird im Kot vornehmlich nach Wurm und Kokzidien geschaut. Hühner bekommen zwar Trichos, es bleibt aber eine Ausnahme, sie sind zwar oft Überträger aber erkranken eher selten daran. Ok, ausschliessen kann man es nich, ich hatte hier selber mal einen Fall. Für Candida muss man erst eine Kultur anlegen, also die Hefen wachsen lassen, sollten die das wollen. Ich will nur mal abchecken, ob die getätigte Kotuntersuchung das auch alles abdeckte. Nichts wäre so blöd als würde man sich jetzt am falschen Befund festhalten. Also den Hinweis trotzdem nutzen und Rachenabtrich machen lassen und Pilzkultur ansetzen, dann können wir erst wirklich sehen ob es paßt oder nicht.
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  7. #7
    Avatar von phoenix27
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    Meiner Meinung nach sind 4 Tage zu kurz , um sich anzustecken , Beläge zu bilden und daran zu sterben.

    Bei mir war damals eine Althenne betroffen. Ich weiss nicht mehr warum , jedenfalls hab ich ihr in den Schnabel geschaut , und dabei auch gelbe Beläge entdeckt.
    Mein damaliger TA wollte sie nicht behandeln , da es eine noch legende Henne war.
    da sie sonst keinen kranken Eindruck machte , hab ich sie mit drei weiteren alten Hennen in eine Voliere mit separatem Auslauf gesetzt , damit sie nicht alle ansteckt.
    Die Henne war noch quietschfidel bis zum Schluss. Als sie jedoch nur noch Regenwürmer fressen konnte , da die Beläge den Rachen zumachten , haben wir sie erlöst , das war etwa ein halbes Jahr später.
    Ja , und die anderen drei... ich hab wöchentlich die Schnäbel kontrolliert , es dauerte Wochen , bis sich bei einer Beläge zeigten. Die anderen Beiden hatten sich inzwischen vermutlich aus Altersgründen ( beide 7 Jahre alt ) verabschiedet... bei denen war der Rachen absolut sauber.
    Die verbliebene Althenne wurde dann von einem anderen TA behandelt , die Beläge bildeten sich innerhalb 2 Wochen zurück.

    LG,
    phoenix27

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  8. #8

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    Guten abend miteinander

    @ piaf:
    Danke für deine einschätzung!
    Genau, das dachte ich auch, mit dem klaren nachweis - Nur befürchte ich eben auch, bei meiner marans sind andere probleme vorherrschend.
    (Nebenbei: Es geht ihr übrigens ein biiiiiiischen besser, jedenfalls bewegt sie sich mehr und frisst auch wieder deutlich munterer.)
    Meine TÄ meint eben, rachenabstrich habe keinen sinn, aspergillose extrem selten beim huhn und überhaupt. Ist irgendwie eine doofe voraussetzung, von einem arzt genau das zu wollen, wovon er - in meinem fall: sie - abrät.

    @ Phoenix27:
    Danke für deine beschreibung, wie das bei dir lief mit der erkrankung deiner tiere. Da werde ich also aufassen müssen.


    @ Susanne:
    Wir haben hier elstern und spatzen und gelegentlich amseln, aber praktisch nie tauben hier auf unserem hof.
    Ist eben auch nicht sooo typisch für Trichonomaden.


    Insgesamt entnehme ich euren erfahrungen, dass es nicht ganz so deutlich zu beantworten ist, ob die neuen tiere sich bei mir angesteckt hatten oder nicht. Aber ich hab nun zumindest einige hinweise, worauf ich achten muss bei den eigenen tieren und was ich wie konkret abklären lassen kann.

    Nichtsdestotrotz niest mein hahn aktuell und ich werde ihn genau im auge behalten, wie es ihm eigentlich geht.

    Herzlichen dank für alle eure beiträge!
    Die erkrankung der neuen hühner hat mich sehr getroffen und dass sogar eine henne jetzt tot ist
    Der aufwand, sie herzuholen und jetzt diese enttäuschung, dass sie schon wieder weg sind und die besitzerin sie mir nicht wieder geben möchte
    Verstehen kann ich sie, aber es frustriert mich sehr.

    Seufz, so konnte ich die sache ein wenig verarbeiten.

    Viele grüsse und gesundheit für eure lieblinge!

    jdee
    Geändert von jdee (16.09.2013 um 22:20 Uhr)

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