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Thema: Mit Bart/ohne Bart

  1. #1
    (geschmacklos) Avatar von Kamillentee
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    Mit Bart/ohne Bart

    Wenn ich meinem weißen Zwergseidihahn ohne Bart, eine gleichfarbige Henne mit Bart dazugebe,
    sind die Nachkommen dann als "reinrassig" zu bezeichnen?

    Hoffentlich landet die Frage nicht bei "dümmste Hühnerfragen"...

    LG
    Futter macht Freunde.

  2. #2
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    Hallo!

    Wenn beide Eltern Seidenhühner sind, sind die klaro reinrassig . Nur werden die Nachkommen der ersten Generation dann wohl alle mit Bart sein. Sind ansonsten aber astreine Seidenhühner.

    Gruß,
    Andreas
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  3. #3
    (geschmacklos) Avatar von Kamillentee
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    Na ja, ich weiß von einigen Züchtern, daß die aber die beiden "Sorten" streng getrennt halten,
    und auf der Lipsia wurden die im Katalog auch getrennt aufgeführt und bewertet.

    Ja, der Bart ist dominant, aber zur Hälfte haben die Nachkommen ja die Anlage für bartlos.
    Eventuell ist der Bart sogar kleiner?
    Wenn ich die Nachkommen als "mit Bart" abgebe/verkaufe, dann können aber durchaus von denen wieder Küken ohne Bart fallen.
    Einem Züchter gefällt das dann sicher nicht, oder?

    Viele Grüsse
    Futter macht Freunde.

  4. #4
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    Hy!

    Genau! Eben das ist der Grund, warum die quasi getrennt "gehandelt" werden. Züchter werden wahrscheinlich nur einzelne bärtige/ nichtbärtige Tiere zur Farb- oder Typverbesserung einsetzen und zusehen, dass sie das ungewünschte Merkmal schnell wieder rausselektieren.
    Ist ja bei den Federfüßigen Zwergen (die gibt's ja auch wahlweise mit oder ohne Bart) nicht anders...

    Seidenhühner sind es in jedem Falle, also reinrassige Tiere, nur eben nicht reinerbig für Bart/ bartlos. Aber frage dazu eventuell mal gezielt Günter Droste, er ist ein großer Seidenhuhnkenner, und kann Dir da zum Wie und Warum sicher ganz detailliert antworten !

    Grüße,
    Andreas
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #5
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Günter Droste
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    Nun denn, wenn ich denn gezielt gefragt werde ....

    Seidenhuhn ist Seidenhuhn und Zwerg-Seidenhuhn ist Zwerg-Seidenhuhn.

    Bei beiden Rasse sieht der Standard vor, dass es sowohl die bartlose als auch die bärtige Variante gibt.
    Vgl. Standard: http://www.sv-silkies-polands.de/Rassen_neu.htm
    Bei allen Ausstellungen - nicht nur bei der Lipsia - wird zwischen den Varianten unterschieden (Gleiches gilt z.B. auch für Italiener und rosenkämmige Italiener).
    Bärtige Seidenhühner/Zwerg-Seidenhühner müssen einen vollen und ungeteilten Kehl- und Backenbart und als Folge der Bartbildung ein aufgebauschtes Nackengefieder zeigen, bartlose sollen Kehllappen zeigen.
    Bart und Kehllappen schließen sich (vereinfacht ausgedrückt) genetisch gegenseitig aus. Dieses ist auch bei der Bewertung zu berücksichtigen. Bei bärtigen hat der Bart so voll zu sein, dass er die verkümmerten Kehllappen vollständig verdeckt. Bartlose müssen wie bereits gesagt Kehllappen zeigen.

    Wenn man diese beiden Varianten mit einander verpaart ist zu beachten, dass die Bartbildung dominant ist. Alle Nachkommen werden einen Bart zeigen. Bei den Hähnen ist dieser jedoch in der F 1 nur knapp ausgebildet und die Kehllappen werden bei diesen den Bart durchstoßen. Erst in der 2. oder 3. Generation ist im männlichen Geschlecht wieder mit vollen Bärten zu rechnen. Da die Mädels ja kleinere Kehllappen haben und sich diese daher leichter verdrängen lassen zeigen diese in der Regel bereits in der F 1 volle Bärte.

    Erkennbare Kreuzungsprodukte beider Varianten, z.B. also Bart und sichtbare Kehllappen beim Hahn oder Kehllappen und aufgebauschtes Nackengefieder, werden allein auf Grund der erkennbaren groben Fehler mit B (90 Punkte) bewertet.

    ... und ja, selbstverständlich spalten sich die Erbanlagen in späteren Generationen wieder auf - genau wie bei jeder anderen Kreuzung auch.

    ... was man unter welchem Namen dann abgibt? Dazu sage ich einmal nichts. Da aus eigener Erfahrung die Verdrängung des Bartes und die "Rückzüchtung" von Kehllappen mehrere Jahre in Anspruch nimmt kann ich mir bei einem "Züchter" ohne Zuchtbuchführung nicht vorstellen, dass er nach einer Verparrung beider Varianten in absehbarer Zeit wieder in der Lage sein wird bartlose Tiere anzubieten.
    Es gibt 3 Wege um zu Überleben: Betteln, stehlen oder etwas leisten.

  6. #6
    (geschmacklos) Avatar von Kamillentee
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    Aha, also für Aussteller eher nichts, diese Nachkommen,
    Hobbyhaltern wirds egal sein....

    LG
    Futter macht Freunde.

  7. #7
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Günter Droste
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    Zitat Zitat von Kamillentee Beitrag anzeigen
    Aha, also für Aussteller eher nichts, diese Nachkommen,
    Hobbyhaltern wirds egal sein....

    LG
    Wie immer im Leben: Es kommt darauf an ....

    Ich habe z.B. 2008 1,0 mit Bart x 0,1 ohne Bart verpaart. Die ersten bartlosen sind erst in diesem Jahr gefallen. 3 von den Mädels müssen nun aber deutlicher in der Ausprägung der Kehllappen sein ....
    Eine Halskrause zeigen sie jedoch nicht. Da stellt sich schon gleich wieder die Frage, soll ich mir einen 1,0 ohne Bart zulegen?
    Es gibt 3 Wege um zu Überleben: Betteln, stehlen oder etwas leisten.

  8. #8
    (geschmacklos) Avatar von Kamillentee
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    Zitat Zitat von Günter Droste Beitrag anzeigen
    ...... Da stellt sich schon gleich wieder die Frage, soll ich mir einen 1,0 ohne Bart zulegen?
    Ja, wenn du welche ohne Bart züchten möchtest...
    Futter macht Freunde.

  9. #9
    Bio- Nerd
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    Danke auch von mir, Günter, für den detaillierten Einblick, der mir einiges neues und auch Klarheit brachte (auch wenn's nicht meine Frage war) !

    Grüße,
    Andreas
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