Mein Hahn ist ein brutaler Rüpel Gestern hat er meine eine Hedemorahenne am Hals verletzt, ich mußte ihr erstmal das blutverschmierte Halsgefieder waschen. Das ist nicht die erste, der er eine Wunde am Hals oder Rücken zufügt, aber so schlimm war es noch nie. Er ist erst ein Jahr alt und temperamentvoll, aber das kann ich trotzdem so nicht akzeptieren. Zu Anfang hat er sich normal gepaart, zwar übereifrig und ungeschickt, aber das kann ich ja verstehen bei einem Junghahn. Aber er wird immer brutaler, die meisten Hennen haben inzwischen Angst vor ihm, er jagt sie, hält sie fest und vergewaltigt sie. Ich habe ziemlich viele, die immer wieder glucken wollen. Die Küken führenden hat er noch einigermaßen in Ruhe gelassen, aber auch die eine einmal vergewaltigt, das ist doch nicht normal. Aber die sozusagen "leer gluckenden" jagt er ununterbrochen, es ist, als ob er das Aufplustern und gluck-sagen als Provokation versteht. Er ist ein Isbar, eine Legerasse, bei der die Hennen nicht brüten, und meine Theorie ist jetzt, daß man gleichzeitig mit dem Mutterinstinkt der Hennen auch den Vaterinstinkt der Hähne wegzüchtet. Er hat auch nicht bei der Aufzucht der Küken geholfen, hat sie meist ignoriert, aber auch mal nach einem Hähnchen gehackt, das ihm im Weg stand. Ich habe das Gefühl, er versteht einfach nicht, was eine Glucke ist.
Ich will ihn jetzt abgeben, da er auch zu groß für einen Teil meiner Hennen ist, eine Freundin vermittelt ihn an ein neues Zuhause. Aber im Moment überlege ich, ob er sich nicht besser für die Suppe eignet. Ich bin sonst nicht so rabiat und hänge sehr an meinen Tieren, schlachte sie nicht und esse sowieso kein Fleisch, also am liebsten wäre es mir, wenn er weiterleben dürfte. Wird er sich in einer reinen Isbargruppe ohne Glucken besser benehmen? Ab welchem Alter beruhigen sich wilde Hähne? Ich kenn sowas gar nicht, mein Schwarzhahn war immer so lieb und ruhig.