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Thema: Farbschläge innerhalb einer Rasse mixen

  1. #1
    Avatar von Bonchito
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    Farbschläge innerhalb einer Rasse mixen

    Hi,
    Ich als beginner punkto Geflügelzucht habe da auch mal eine Frage zum mixen.
    Seit diesem Jahr besitze ich nun ein Pärchen Ayam serama. Besonders toll an serama fand/finde ich die unvorschaubare gefiederfarbe. Es kann ja irgendwas dabei herauskommen- dabei bleibt Typ, Legeleistung, Größe usw erhalten.

    Nun für meinen "Eigenbedarf" und aus reiner Lust an der Freude würde ich diese Eigenschaft gerne auf meine reinrassigen Maran übertragen.
    Nun die fragen: geht das so überhaupt? Irgendwelche Farben mischen, selektieren aber nach wie vor auf Typ, eifarbe/Größe, Fleisch - und nach einigen Generationen kommen irgendwelche (neuen) Farben hoch? Oder werde ich Probleme bekommen das auch in späteren Verlauf 2 schwarz-kupferne Tiere von mir schwarz kupferne Nachkommen haben (oÄ...)?

    Über zahlreiche Denkanstöße würde ich mich sehr freuen!

  2. #2
    Avatar von docMario
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    Da bin ich ja mal auf die Antworten der Züchtungs-Experten gespannt :-) Dieses Thema ist so komplex, dass sich damit ganze Bücher, nein- Büchereien füllen lassen.
    Ohne selbst ein Experte zu sein, will ich mal nach meinem Verständnis antworten: in der Zucht werden gelegentlich bewusst andere Farbschläge eingesetzt, um z.B. die gewünschten Merkmale zu verbessern... Beispiel: Du hast eine Zuchtlinie, die "zu hell" ist. Dies kann man gezielt korrigieren, wenn man z.B. dunklere Tiere, bzw. einen dunklen Farbschlag einkreuzt... etc. Es kommt dann noch darauf an, wie sich die Eigenschaften vererben... reinerbig, spalterbig, rezessiv, dominant, autosomal, gonosomal etc. wie gesagt, sehr kompliziert...
    6.5 Sundheimer. 0.2 Orpington gelb-schwarzgesäumt. 0.2 Dt. Lachshuhn lachsfarben. 1.0 Chinesischer Schopfhund. 1.1 Stubentiger.

  3. #3
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    Hy!

    Ach, was für eine gute Frage ^^...

    Zufällig habe ich Marans aus so einer Farbmix- Zucht, der Brutei- Versender hatte auch einige Nachzucht von den betreffenden Eltern.
    Ursprungstiere waren weiße Marans französischer Herkunft mit Eiern etwa der Farbe 7-8.

    Ich habe davon 5 Bruteier untergelegt und heraus bekommen:
    - 2,0 rot weizenfarbig
    - 1,0 einfaktorig Goldsperber
    - 0,1 weiß
    - 0,1 rot blau- weizenfarbig gesperbert

    Beim Halter des Stammes kam noch viel mehr heraus, unter anderem:
    - 1,0 Weißsperber
    - weizenfarbig
    - schwarz- gold
    - "weiß- gold"
    - 0,1 "weiß- weizenfarbig"
    und noch drei, vier Farben mehr...

    Der weiße Ursprungs- Maranshahn x eine blaue Araucanahenne erbrachte einen einfaktorig gesperbert blau goldhalsigen Hahn, der wiederum x eine rebhuhnfarbige Javanesische Zwerghenne drei farblich ziemlich identische Söhne hervorbrachte (auch einfaktorig gesperbert blau goldhalsige), die ich mit meinen Marans zusammen erbrüten ließ und aufzog.

    Davon behielt ich einen Hahn, und der x meine weiße Maranshenne ergab ein blaufüßiges, rotgesatteltes Hennenküken (mehr konnte ich von ihm und den Maranshennen leider noch nicht ziehen).

    Der weiße Marans- Ursprungshahn muss also einfaktoriger Weißsperber gewesen sein, und der Stamm besaß also sowohl die Anlagen für Einfarbigkeit, Sperber, Weizenfarbe, verstärktes rot und blau... Leider gibt es den besagten Stamm nicht mehr, ich habe aber neben meinen beiden Hennen bald noch eine dritte (eine Schwester der beiden, "weiß- weizenfarbig"), sowie meinen Hahn, dessen Großvater der weiße Ursprungs- Maranshahn war...

    Auf jeden Fall ist das:
    Besonders toll an [...] fand/finde ich die unvorschaubare gefiederfarbe. Es kann ja irgendwas dabei herauskommen- dabei bleibt Typ, Legeleistung, Größe usw erhalten.
    ... genau das Ziel, das ich bei der Züchtung meiner Legetruppe verfolge. Typ, Leistung, Größe, Vitalität und Gesundheit sollen recht einheitlich sein, das farbliche Äußere dabei aber völlig willkürlich, eigentlich genau so, wie man's bei den Isländischen Landnahmehühnern findet .

    Als Ursprungsbestand solltest Du Dir auf jeden Fall eine farblich sehr bunte Truppe aufbauen, und dabei, wenn Sperberung nicht Dein Hauptziel ist, keinen doppelfaktorigen Sperberhahn nehmen, weil sonst die ganze Nachzucht schon in der F1 gesperbert ist.
    Ich persönlich weiß nicht, was die Eltern der weißen Marans waren, von denen meine abstammen, aber die französischen Züchter, von denen die sind, haben es sicher ähnlich gemacht... Auf Typ, Eifarbe und Legeleistung gezüchtet, Farbe eher nebensächlich...
    Und so habe ich eine Maranshenne, die eigentlich nach nichts besonderem aussieht, aber verstärktes Rot, blau, weizenfarbig und gesperbert in einem zeigt. Das ist schon ein ziemliches Unikum, dass landesweit kaum ein zweites Mal vorkommen dürfte.

    Genetisch gesehen ist sie ein Produkt aus vier spalterbigen Genen, da die Eltern ja weiß waren, und die Chance, aus vierfach spalterbigen Eltern ein Tier zu bekommen, dass alles sichtbar trägt, ist etwa bei 1: 256, bzw. bei 0,39 %...

    Ich für meinen Teil finde es also absolut befürwortenswert, innerhalb einer Rasse Farbmixe zu machen, denn da können neben sehr schönen Sachen auch sehr einzigartige heraus kommen .
    Geändert von Okina75 (19.07.2013 um 02:03 Uhr)
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  4. #4
    Avatar von Bonchito
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    Was für eine interessante Antwort!
    Ich habe derzeit zur Auswahl (aus farbreiner Zucht) 3.0 schwarz Kupfer; blau Kupfer; weiß und 0.3 schwarz Kupfer; 2x weiß .
    Da nun bald die Zeit des "lebewohlsagens" ist für die Hähne muss ich mich dann mal entscheiden wer bleibt...
    achja ganz vergessen- einen weiteren Hahn habe ich noch, der mich erst auf die Idee brachte einen wildfarbenen wunderschönen Burschen der eigentlich hätte weizenfarbig hätte werden sollen - und ich mit Ralf von 1 a Ei schon gegrübelt habe (von ihm stammen die Tiere) wie die Farbe wohl zusammenkam.
    Einzige Manko das ich an ihm sehe: seine Brüder sind etwas größer ( wiegen tun sie gleich) und er hat bisher weder gekräht noch getreten- weshalb er noch beim althahn und den Hennen lebt.
    Werde es dann trotzdem probieren und im kommenden Jahr noch einige farbreine Tiere erbrüten und ich denke blau kupfer x weiß und wildf. X schwarz Kupfer probieren
    Vielen lieben dank für eure antworten und das ist ein Gebiet wo ich noch viel lernen muss!

  5. #5
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    Hy!

    Dabei ist wissenswert: Der Autor des Buches "Praxis der Vererbung bei unseren Hühnerrassen), Frank Peschke, sagt, dass schwarz kupfer, bzw. schwarz gold etc. Mischfarben sind, und aus der Verpaarung einfarbig x wildfarbig (also auch goldhalsig, rebhuhnfarbig, auch weizenfarbig) stammen, so dass die Nachzuchten dementsprechend auch wieder variieren von schwarz bis schwarz gold, schwarz kupfer etc...

    Bei Deinen Verpaarungen werden wohl bei blau kupfer x weiß nur weiße mit variablen Goldsprengseln rauskommen, und bei wildf. x schwarz kupfer etwa hauptsächlich variable schwarz goldene oder schwarz kupferne.

    Es wäre sicher eine Idee, noch weizenfarbig und Sperber in die Truppe zu holen.
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  6. #6

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    Zitat Zitat von Bonchito Beitrag anzeigen
    Hi,
    Seit diesem Jahr besitze ich nun ein Pärchen Ayam serama.
    DIE gibt's aber nicht...
    Entweder hast Du Ayam Cemani oder einfach Serama,ich tippe auf Letzteres...

  7. #7
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    Hy Kleener,

    gibt's doch !
    Wie der Name bereits vermuten lässt, sind Ayam Serama die original malaysischen Serama.

    Grüße,
    Andreas
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  8. #8

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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    Hy Kleener,

    gibt's doch !
    Wie der Name bereits vermuten lässt, sind Ayam Serama die original malaysischen Serama.

    Grüße,
    Andreas
    Ach kuck :-)

  9. #9
    Avatar von Bonchito
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    Genau, so schaut's aus zwar hat mein Pärchen "nur" 25%, aber man fängt ja klein an ne (hihi im wahrsten Sinne des Wortes- bei der minirasse)

  10. #10
    Avatar von Bonchito
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    Hallo,
    Ich noch einmal. Da ich zZ die Bruteier organisier und mir schonmal einen plan zurechtlegen möchte eine frage an die Experten hier: ist meine Annahme richtig?
    Ich habe 1.5 komplett zueinander fremde Tiere , verpaaren diese. Die F1 ist ja nun zu 50% zueinander verwand (gleicher Papa)
    Mein Ziel ist es ja bunte Tiere zu schaffen. Nehm ich also die F1 Hennen auf den original Vater oder F1 Hahn auf die original Hennen? Und eine Generation weiter?
    Außerdem: ab wann tauscht man zu frischem Blut?
    Über Antworten würde ich mich sehr freuen!

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