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Thema: Liebesnest

  1. #1

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    großes Grinsen Des Italieners Liebesnest

    Unser Italiener ist heute mit seiner Hybridherde im mobilen Stall geringfügig umgezogen und hat nun ein futschneues Stück Wiese als Auslauf.

    Offenbar Grund genug, die milden morgendlichen Temperaturen auszunutzen und sich mit seiner Lieblingshenne mal richtig schön in der Sonne zu vergnügen.

    Nein, nicht, was ihr jetzt denkt!

    Sie liegen jetzt bestimmt schon seit einer halben Stunde nebeneinander und - ich würde das als Kuscheln interpretieren.

    Sie reiben sich aneinander, treten sich gegenseitig mit den Füßen, stellen immer mal ihre Federn auf, schmiegen sich aneinander an, wälzen sich wie Katzen herum und picken zwischendurch immer mal wieder gemeinsam das Gras, das direkt vor ihnen liegt.

    Da, wo sie liegen stand gerade eben noch frisches, grünes, 25 cm hohes Gras. Nun ist da nur noch ein kahler, brauner Fleck.

    Vielleicht seh ich das zu menschlich, aber die beiden sehen schon sehr vertraut aus, um nicht verliebt zu sagen, falls es bei Hühnern sowas gibt. Und sie lassen sich auch überhaupt nicht stören.

    Im Stall kuschelt sich die Henne auch immer so bei ihrem Hahn ein, dass ich mich schon mehrmals gefragt habe, ob nicht eine Henne fehlt, weil ich sie nicht mehr gesehen hab.

    Meine Hühner schlafen gerne auf dem Boden oder in den Nestern. Sitzstangen halten die meisten wohl für völlig überbewertet.

    Übrigens scheint der Gute grundsätzlich um eine gerechte Verteilung seines Erbguts bemüht zu sein (falls er da nicht eine bestimmte andere Henne bevorzugt, mit der ich ihn immer am meisten zugange sehe). Die Lieblingshenne scheint ihre Bedeutung eher darüber hinaus zu haben.
    Geändert von deanna (13.07.2013 um 09:55 Uhr)

  2. #2

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    Ich hab ihnen jetzt einen Donnerbalken in den Stall gebaut.

    Wie bereits erwähnt ist Stangesitzen bei meinen Hühnchen nicht allzu angesagt. Da wird sich lieber auf dem Boden rumgekuschelt. Das bringt leider das Problem mit sich, dass ich jeden Tag ihren Schlafplatz sauber machen muss. Nein, das allein ist noch nicht das Problem. Das mach ich bei der anderen Herde ja auch ganz selbsrverständlich. Der Untscheid ist nur, bei den Anderen kann ich mich in den Stall stellen und den Mist einfach und bequem einsammeln.

    Bei dieser Herde aber ist das nicht ganz so komfortabel. Der Stall ist so niedrig, dass ich rein kriechen muss. Und der Schlafplatz ist ausgerechnet die Ecke, die von meiner Tür am weitesten enternt ist. Und im Stall staubt es vor lauter Kieselgur. Somit ist es nicht nur lästig, sondern dazu wohl auch noch gesundheitsschädlich, den Hühnern jeden Tag das Heiabett zu richten.

    Gestern hab ich dann die ca. 7 cm dicken Äste, die als Sitzstangen dienen sollten, teilweise gegen einen 15 cm dicken Ast ausgetauscht, ihn so dicht an die Wand geschoben, dass Hahn und Hennen dort bequem hätten Platz drauf finden können, aber sich zumindest in meiner Hoffnung nicht einfach in die Ecke kuscheln konnten, schon gar nicht alle auf einen Haufen.

    An sich finde ich das ja recht niedlich, wäre da nicht jeden Tag das Problem mit dem Saubermachen.

    Als es Zeit war, ins Bett zu gehen, stand der Hahn eine ganze Weile verzweifelt vor dem neuen Ast und dachte offenbar angestrengt darüber nach, wie er und seine Liebste nun noch gemeinsam hinter dem Ast Platz finden sollten. Der alte Ast hatte nämlich ein Stück weiter von der Wand weg gelegen und dahinter befand sich dann das Heiabett der Wahl. Ich ließ ihn mit seinem Problem und seinen Mädels erst mal alleine und ging später, als es dunkel war, nochmal nachsehen, ob sich wieder jemand aufs Legenest gesetzt hatte. Und wie sollte es auch anders sein, der Hahn hatte sich tatsächlich mit seiner Lieblingshenne irgendwie hinter den Ast gequetscht.

    Heute kam mir dann die zündende Idee. Ich baute einen ausleerbaren Kasten, spannte ein Drahtgeflecht darüber und setze auf eine Kante einen ca. 6 cm breiten Balken. Es sollte ihn an die Nester im anderen Stall erinnern, in dem er eine Zeit lang gewohnt hatte und wo er sich auch immer zum Schlafen auf die Kante gesetzt hatte. Diesen Donnerbalken stellte ich an die Stelle, wo der Hahn vorzugsweise zu nächtigen geruhte. Eine kleine Hühnerleiter davor, damit das Ding auch angenommen würde, und fertig war die neue Einrichtung.

    Als ich vorhin drüben war, um den Stall zuzumachen, hab ich natürlich wieder einen Blick rein geworfen. Der Hahn hatte sich gerade vor die Hühnerleiter gelegt. Eine Henne stand, glaub ich, noch. Eine saß wenigstens schon mal auf der Spitze der Hühnerleiter. Zwei Hennen wollten im Legenest schlafen. Nichts da! Raus!

    Und damit ging der Tumult los. Jetzt sollte es nun doch auf die neue Stange gehen. Eine Henne ging die Leiter hoch und schob die andere Henne einfach zur Seite, um sich dann selbst auf die Leiterspitze zu setzen. Nun wollte der Hahn sich dazu gesellen, ging die Leiter hoch und versuchte, sich mit dem Kopf zwischen seine Mädels zu quetschen, die jedoch stocksteif sitzen blieben. Henne Nummer 3 schaffte irgendwie den Aufstieg. Und wieder versuchte es der Hahn und musste sich nun irgendwie zwischen 3 Hennen quetschen, von denen niemand auf die Idee kam, dass am besten mal Platz gemacht werden sollte. Ein wenig Gequetsche, einige ausgebreitete Flügel der Hennen, Geflatter, Geschrei und plötzlich war nun doch genug Platz. Inzwischen hatte sich Henne Nummer 4 einfach vor die Leiter gelegt. Der Hahn versuchte zunächst noch in seiner Ecke auf dem Gitter seinen Platz zu finden, aber musste nach einer Weile feststellen, dass das kein guter Schlafplatz war. Also quetschte er sich erneut zwischen seine Weibchen, um schließlich doch endlich auf dem Donnerbalken seinen Platz zu finden.

    Morgen muss ich mal sehen, ob ich vor die Stange auch noch eine Mistkiste hinbaue oder ob es jetzt damit erst mal reicht. Immerhin müssen sie so schon mal nicht in ihren Exkrementen schlafen, wenn ich nicht jeden Tag sauber mache. Vor der Kiste komme ich ja auch noch einigermaßen dran. Und wenn die Kiste vollgeschissen ist, nehm ich sie einfach raus und kann sie bequem ausleeren.

  3. #3

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    Setz' sie im Dunkeln doch einfach auf die Stange, dann gewöhnen sie sich vielleicht besser daran.
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  4. #4

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    Ja, das war eigentlich auch mein Plan. Aber dann sind sie mir zuvor gekommen.
    Ich wollte nur niemanden am oder im Legenest haben.

  5. #5
    Avatar von Nadeshda
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    Was für eine schöne Liebesgeschichte!
    Das abendliche Rumgerangel-Gequetsche-Geschiebe-Gehacke ist bei uns Standard auf den Stangen. Einmal schob sich eine Henne unserem Haupthahn einfach von hinten und unten durch die Beine auf die Stange hinauf und ließ ihn abrutschen :-)

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