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Thema: Unterschiede im Verhalten bei Kunstbrut und Naturbrut

  1. #11
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    Hallo !

    Seit ich die Niederrheiner Gelbsperber- Küken habe, weiß ich, dass man zur "Kuschelhuhn- Erzeugung" nicht zwingend Kunstbrut braucht.
    Die fünf (3,2) werden von einer Javanesischen Zwerghenne geführt, und ganz ehrlich, so fertige Küken hatte ich noch nie ^^... Zuerst mal: Wenn ich den Futternapf mit dem Kükenfutter reinstelle, denke ich, dass ich da keine Hühner vor mir habe, sondern schlicht Geier... Unglaublich, wie die sich auf's Fresschen stürzen. Da ist man echt froh, wenn noch alle Finger dran sind. Teils sitzen die auf der Hühnerleiter und stoßen von oben in den Futternapf, just wie ihr vogeljagender Namensvetter, der Sperber...
    Und obwohl die Naturbrut sind, und ich sie betont nicht mit Leckerchen oder so betüddele, sondern bis auf's Weichfutter- und Körnergeben alles die Glucke machen lasse, sind die un-glaub-lich zutraulich.
    Gestern haben nacheinander drei auf meinem Bein Platz genommen (saß nahebei), ein Hähnchen dann auch auf meiner Schulter. Ein besonderes Kompliment fand ich, dass auch das Marans- Mixküken (sonst sind alle meine Hühner eigentlich weniger menschennah eingestellt, eben weil ich drauf achte, die Huhn sein zu lassen; es sei denn die braune Legehybride, die bestimmt mal ein Hund war) erst auf's Knie kam, und sich dann dicht neben mir hinlegte.
    Und heute wieder: Erst welche auf's Bein, und dann wieder das Hähnchen auf die Schulter...

    Ganz ehrlich, die sind aus Naturbrut (wie auch deren Eltern), und außer Futter bringen mach' ich nix mit denen! Bei den drei Hennen ist das ja so unpraktisch nicht, aber es ist eine Hundsgemeinheit, dass auch die drei Hähnchen so sind, und ich hoffe einfach mal, dass die mich als futterspendenden Sitzbaum ansehen, denn welcher Hahn geht schon Sitzstangen an die Wäsche :P... Und hoffe naiv weiters dass ich entsprechend später keinen Zurres mit denen kriege ...
    Ich hoffe, dass die Zutraulichkeit einfach auf meiner grund- positiven Einstellung ihnen gegenüber fusst, denn Gelbsperber sind so ziemlich meine Traumhühner, und weil von den 12 geschickten Bruteiern ziemlich viele Matsch waren, war ich gedanklich schon als Ei intensiver bei denen...
    Es ist haaaaaart, bei solchen von Natur aus zutraulichen dicken kleinen Hühnchen nicht weich zu werden und doch zu tüddeln, aber ich darf nicht, darf nicht, darf nicht...

    Eins ist jedenfalls sicher:
    Theorien, die man sich als Hühnerhalter zurecht legt, stürzen teilweise ein wie Kartenhäuser, weil's wirklich erstens immer anders kommt als man zweitens denkt...
    Es gibt sie also auch, die Kuschelküken aus Gluckenaufzucht und ganz ohne Vertüddelung, womit ich wieder um zwei Theorien ärmer bin .
    Geändert von Okina75 (13.07.2013 um 02:13 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  2. #12
    Avatar von Waldfrau2
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    Mit dem Wachstum bin ich eher der entgegengesetzten Ansicht, daß Naturbrut-Küken wohlmöglich schneller wachsen. Ich hatte noch keine Kunstbrut, muß ich dazu sagen. Aber bei meinen dicken Lachsen wird mir immer wieder gesagt, da muß man ganz früh im Jahr mit dem Brüten anfangen, wohlmöglich sogar schon im Vorjahr, damit die Tiere zur Ausstellung fertig werden. Ich habe letztes Jahr Naturbrut gehabt, Schlupf Anfang Mai, und siehe da, meine Tiere haben auf der Ausstellung am 28.10. sg und g abgeschnitten. Beim Hähnchen hatte ich eigentlich gedacht, er ist noch längst nicht fertig, wird wohl ein U geben, aber nein, war sogar ein g noch drin. Seine Brüder, die ich aber zwischenzeitlich verkauft hatte, waren noch etwas weiter in der Entwicklung gewesen. Bei den Hennen wurde etwas mehr Blüte gewünscht, aber sie sahen schon richtig gut nach dicken Lachshühnern aus. Daraus muß ich wohl schließen, daß sich die Tiere schneller entwickelt haben als Kunstbrut-Küken.

    Ich finde, eine Glucke macht recht wenig Arbeit, wenn man sich räumlich darauf einstellt und entsprechende Glucken-Küken-Abteile "vorrätig" hat. Klar, extra Futter und Wasser muß sein. Ich habe mehrfach den Brüter parallel laufen lassen, so kann die Glucke dann etwas mehr Küken bekommen als sie alleine ausbrüten würde. Die Mühe für mich ist ja gleich, ob sie 5 oder 15 Küken laufen hat. Ich finde es jedenfalls superschön, die Küken mit ihrer Mama aufwachsen zu sehen. Sie sind bestimmt so glücklich, wie Hühnerkinder nur sein können.
    1.5 Zwerg-Lachshuhn und 0.4 bunte Truppe
    Mitglied im GZV Osterode

    Hinweis: Ich bin aus Zeitmangel leider fast gar nicht mehr im Hühner-Forum unterwegs .....

  3. #13
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von Kleinfastenrather Beitrag anzeigen
    ...Naturbrutküken sind scheuer...
    Das sehe ich genau umgekehrt. Also liegt es eher z.B. an der Glucke und an der Zeit, die man mit ihnen verbringt. Ich habe immer nur Naturbrut gehabt, aber die Kunstbrutküken, die ich bei anderen erlebe, kommen mir immer sehr scheu vor, sie zucken z.B. zusammen, wenn eine Hand ankommt. Sie müssen alles selber zu beurteilen lernen, und es würde mich nicht wundern, wenn das auch Einfluß auf das spätere Verhalten hat. Wenn man eine ruhige, vernünftige, zahme Glucke hat, werden die Küken extrem zahm. Meine klettern immer auf mir rum, zucken nicht vor meinen Bewegungen zurück etc., weil die Glucke ihnen vormacht, daß es nicht gefährlich ist. Ich hatte bisher 6 verschiedene Glucken, bei allen 5 zahmen wurden die Küken sehr zahm, nur bei der einen etwas wilden wurden sie wild, die warnte nämlich vor mir, und das prägten sie sich sehr gründlich ein.

    Ich verstehe auch nicht, warum man sie nicht betüddelt, wenn man das gerne will. Ich will es und tue es, mein Hahn krabbelte auch schon als Küken auf mir rum und ist trotzdem nicht aggressiv zu Menschen.

    Arbeit macht eine Glucke ja nicht unbedingt. Meine sind bei der Gruppe und fertig. Ich verbringe viel Zeit mit ihnen, aber nur, weil ich das will, nicht weil so viel zu tun wäre. Jetzt, wo die ältesten Küken meiner 3 Bruten 8 Wochen sind, mache ich einfach gar nichts, alle kennen sich, und wenn die Mutter sie dann irgendwann nicht mehr will, ist das die einzige Veränderung, an die sich die Kleinen gewöhnen müssen. Ich finde es so toll, wie sie von Anfang an so viel lernen: alle Warnrufe, sonnen und sandbaden, welches Huhn nett ist und welchem sie lieber aus dem Weg gehen, was man alles essen kann, wie man klettert und fliegt... Ich sehe ja ein, daß das nicht funktioniert, wenn man viele Küken aufziehen will, aber für mich sind diese engen Käfige, in denen Küken in nur zwei Dimensionen aufwachsen, etwas, hrm, "suboptimal", um es nett auszudrücken. Selbst lernt man auch viel mehr über das Verhalten von Hühnern, wenn man sich die Zeit nimmt, sie bei ihrem natürlichen Verhalten zu beobachten. Ich hatte z.B. keine Ahnung, wie die Küken verschiedener Größen interagieren, es war das erste Mal, daß ich das hatte. Die Küken meiner beiden Mixe (Mutter und Tochter) liegen 3 Wochen auseinander und laufen zu beiden Müttern, spielen auch miteinander, wissen aber ganz genau, wer ihre Mutter ist. Sie klauen der "Tante" Futter aus dem Schnabel, aber hudern darf nur die Mama.

    Das mit dem schnelleren Wachstum las ich gerade zum 1. Mal, kann ich absolut nicht beurteilen. Aber es stimmt jedenfalls nicht, daß sie kein Kükenfutter essen, nur weil die Glucke ihnen Insekten serviert.

    Hier haben auch schon gekaufte Hennen gegluckt, die selber aus Kunstbrut stammten. Die beiden Sebrights machten das toll, aber jetzt habe ich eine Antwerpenglucke, die den Kleinen gar nicht beigebracht hat, daß man Käfer essen kann etc., die tun mir ein bißchen leid. Sie ist insgesamt etwas unengagiert und darf das nicht nochmal machen. Meine Mixe sind sowieso die besten, auch in dieser Hinsicht. Vielleicht spielt also auch noch die Rasse sowohl der Küken als auch der Glucke eine Rolle?

    Ich habe leider teilweise etwas Probleme mit Federfressen gehabt, sämtliche Problemhühner waren dazugekaufte aus Kunstbrut, die kommen mir oft etwas gestört vor, auch wenn sie bei schnellem Hinsehen wie normale Hühner zu funktionieren scheinen. Ich weiß ja, daß nicht alle Kunstküken zu Federfressern werden, aber vielleicht kriegen sie mehr Streß bei ungewohnten Situationen oder so.

  4. #14
    Avatar von Wellnesshuhn
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    Also ich habe ja erst meine erste Glucke, kann also kaum mitreden. Aber meine Erfahrung damit ist, dass diese Glucke (Mischling aus Kunstbrut) mir kaum, dass sie bei uns war, mit 6 Wochen, ohne Locken bereits auf die Schulter geflattert ist. Ihre Küken machen's ihr jetzt nach. Das Kükenfutter frisst die Glucke auch (wird schon etwas rund, die Gute), also von Warnen keine Spur.
    Was ist an "Kuschelhühnern" denn so verkehrt? Es ist doch ganz angenehm, wenn ein Huhn "mal was hat" und ich will's hoch nehmen und untersuchen, dass es sich dann nicht aufführt, als sollte es ihm an den Kragen gehen.
    Viele Grüße,
    Uta

  5. #15
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von Wellnesshuhn Beitrag anzeigen
    ...Was ist an "Kuschelhühnern" denn so verkehrt? Es ist doch ganz angenehm, wenn ein Huhn "mal was hat" und ich will's hoch nehmen und untersuchen, dass es sich dann nicht aufführt, als sollte es ihm an den Kragen gehen...
    Sehe ich auch so, ich gewöhne meine absichtlich daran, sich hantieren zu lassen. Daß ich es mag, wenn sie mir auf den Schoß hopsen, ist ja meine Privatsache. Andere streicheln schließlich ihre Hunde, ohne daß sich da jemand einmischt.

  6. #16

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    Wir haben ja auch zum ersten Mal mit Küken zu tun und bei uns hat die Italienerin sie ausgebrütet. Ich finde es sehr schön, dass die Küken bei der Mutter bleiben können und dadurch dass sie sich um alles kümmert haben wir auch weniger Stress oder eher mehr Zeit für Beruf und andere Dinge.
    Mir ist aufgefallen, dass unsere Henne sehr protektiv ist. Die Italienerin war von allen die wildeste, sehr neugierig und den anderen immer einen Schritt voraus. Aber richtig zutraulich war sie nie. Und das hat sich während der Gluckenzeit nochmal gesteigert. Wenn man den Kleinen zu nahe kommt, dann wird sie richtig ausfallend, kreischt, pickt, flattert. Als eines der Küken etwas verkotet war und ich es der Mutter wegnehmen musste um es zu reinigen gab es einen riesigen Aufstand. Selbst die anderen Hennen, welche das Geschehen etwas weiter weg beobachtet haben, fingen an zu schimpfen. Zutraulich werden unsere Küken dadurch leider nicht, aber ich finde es trotzdem gut, dass sie bei der Mutter sind. Ich denke aus genau diesem Grund können wir die junge Familie recht schnell zur restlichen Herde dazumischen, denn so wie die Italienerin ihre Brut beschützt, wird sich keine der anderen Hennen an die Küken wagen.

  7. #17
    Avatar von Lara44
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    Zitat Zitat von Wellnesshuhn Beitrag anzeigen
    Es ist doch ganz angenehm, wenn ein Huhn "mal was hat" und ich will's hoch nehmen und untersuchen, dass es sich dann nicht aufführt, als sollte es ihm an den Kragen gehen.
    Wenn man es dann tagsüber überhaupt zu fassen kriegt Ich habe 2, nicht ausgesprochene Kuschelhühner, aber die kann ich anfassen. Es waren beide Einzelküken, mit 4 Wochen allein und da habe ich eben eine Zeit lang die Gluckenrolle übernommen. Für eventuelle Untersuchungen ist es wirklich nur von Vorteil, die anderen tun, als ob ich schon mit Messer und Bratpfanne hinter ihnen her wäre. Und nachts braucht man eigentlich ein paar Hände mehr
    Dass mir der Hund das liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde.
    Der Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

    (Anonymus - wurde früher Franz von Assisi zugeschrieben).
    Liebe Grüße, Lara

  8. #18
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    Hallo Bohus- Dal,

    ganz ganz tolles Posting, Dein vorletztes hier ...

    Genau die Sache mit den Hähnen interessiert mich jetzt doch mal intensiver! Ich habe bei einer Javanesischen Zwerghenne 5 Niederrheiner Gelbsperber (3,2) und eine Henne aus truppeneigener Mischung. Ich habe mit denen niemals etwas anderes gemacht als versorgen, sprich füttern, Wasser geben, sauber machen, und dennoch sind die sechs Kleinen ungeheuer vertrauensvoll und krabbeln, wie Du schon sagst, auch auf mir herum.
    Wenn ich mich nahebei hinhocke, sind es meistens das größte und das mittlere Hähnchen, die dann auf mein Bein flattern und es sich da gemütlich machen, seltener die Hennen und das kleinste Hähnchen.
    Vor allem das mittlere flattert dann gerne mal weiter auf meine Schulter, um es sich da gemütlich zu machen, gestern ist es mir auch auf den Kopf geklettert, und fläzte sich dort hin. "Leider" ist genau das mittlere das mit dem wenigsten Melanin im Gefieder, was meinem Wunsch möglichst gelber Gelbsperber also ganz toll entspricht, und ich würde es gerne herangewachsen zum Vizehahn der Legetruppe werden lassen... Habe aber trotz Gluckenprägung (ich überlasse der Glucke möglichst alles bei der Aufzucht der Kleinen, außer die normalen Versorgungen) wirklich etwas Angst, dass er dann bei Geschlechtsreife einer der bekannten Hähne wird, die dem Menschen dann an die Hose gehen...

    Ich muss zugeben, ich finde es sogar irre schön, so zutrauliche Küken bekommen zu haben, vor allem weil Gelbsperber so mit meine Traumhühner sind, finde es toll, wenn sie von selber ankommen und wie selbstverständlich auf's Bein kommen...

    Darf ich Dich daher was fragen? Du hast ja von den fünf zahmen Glucken sicherlich stets einen ganzen Haufen zahme Küken, und somit auch Hähne... Kannst Du mir sagen, wieviele von denen auch nach der Geschlechtsreife zahm und vernünftig geblieben sind?
    Ich weiß, dass man das nicht verallgemeinern kann, aber es wäre absolut fabelhaft, wenn ich einen meinen Vorstellungen entsprechend farblich und figürlich tollen Gelbsperberhahn hätte, der seine Aufgaben wahrnimmt, aber trotzdem nett ist und bleibt, und darum wüsste ich gerne so die ungefähre Prozentrate von Deinen zahmen Hahnenküken, die auch als Erwachsene lieb und umgänglich blieben!

    Würde mich freuen, wenn Du mir da helfen kannst!

    Danke und Gruß,
    Andreas
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  9. #19
    Avatar von Bohus-Dal
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    Und ich dachte, mein Beitrag war so lang, daß ihn sich kein Schwein durchliest... Jetzt wirds wieder lang:

    Also so viele Hähne habe ich nicht behalten. 1. Brut vor 9 Jahren: 2 Küken (Mixe), Henne lebt immernoch (Lieblingshenne) und hat jetzt gerade selber Küken, Hahn war super zahm, wurde mit einem Jahr vom Habicht getötet, von daher weiß ich ja nicht, wie er sich später noch entwickelt hätte. Er flog mir immer auf den Arm und krähte mir ins Ohr war aber immer ganz liebevoll und griff nie einen Menschen an.

    Dann vergingen mehrere Jahre ohne Küken, bis eine Sebright ein verwöhntes Einzelkind großzog, einen Mixhahn. Der wurde auch sehr persönlich und lieb und leicht zu hantieren. Wenn ich ihn rief, flog er mir auf den Arm und setzte sich bequem zurecht. Als einmal eine Henne einen Greifvogelangriff überlebt hatte und ich sie nach langem Suchen endlich völlig geschockt in der Scheune wiederfand, war sie so verängstigt, daß sie nicht zu mir kam, um sich greifen zu lassen. Also holte ich eine Handvoll Leckerli, bat den Hahn, auf meinen Arm zu fliegen, und trug ihn so zur Scheune, setzte ihn auf den Fußboden, streute Körner hin und sagte, er solle die Henne locken, was er auch tat, so daß ich sie greifen konnte, woraufhin er wieder auf meinen Arm flog und sich zurücktragen ließ. Da muß ich oft dran denken, wie toll ich mit dem kommunizieren konnte. Leider starb er mit 1½ an tumorösem Marek. Zu den Symptomen können u.a. Änderungen im Verhalten gehören. Er griff einmal meine Mutter an. Ob das nun evt. schon wegen der Krankheit gewesen sein kann oder ob er zu zahm war, kann ich nicht sagen, aber er war irgendwie verändert, kriegte wohl auch nicht mehr richtig Luft, und es ging ihm nicht gut. Der war aber auch wirklich extrem zahm, seine Mutter huderte ihn sogar auf meinem Schoß, und wie gesagt hatte er keine Geschwister, sowas kann vielleicht auch noch eine Rolle spielen.

    3. Brut, Lieblingshenne. Das wurden 4,2 und ich behielt keinen der Hähne, traf aber einige später nochmal, sie erinnerten sich an mich und kamen zu mir. Die waren nie aggressiv, starben dann aber bzw. wurden geschlachtet.
    Gleichzeitig hatte eine andere Sebright 1,1 (Mixe) und soweit ich weiß lebt der Hahn immernoch. Die neuen Besitzer haben lauter Kinder und würden sicher keinen Hahn tolerieren, der Menschen attackiert.

    Letztes Jahr: Lieblingshenne 9 Küken. Einen Isbarhahn behielt ich, der ist brutal zu den Hennen und kommt jetzt weg, vor mir hat er aber einen Heidenrespekt, war mir eigentlich immer zu feige. Er frißt aus der Hand, traut sich aber ansonsten nicht so nahe ran und hat nie Aggressivität gezeigt. Er zeigt mir meistens die Breitseite, bevor er mir aus der Hand frißt, nur um zu betonen, wie groß und schön er ist aber wenn ich auf ihn zugehe, weicht er mir und schlägt mit den Flügeln.
    Noch einen Hahn (Bohuslän-Dal) aus der Brut wollte ich eigentlich behalten, der kam dann aber doch zu einem Bekannten. Der ist auch ganz lieb geblieben, läuft da frei rum und tut keinem was.
    Ein weiterer Isbarhahn kam zu Bekannten, wo er nett ist und gut funktioniert. Als ich ihn mal wieder traf, erkannte er mich nicht mehr und hatte Angst vor mir.

    Die "wilde" Hedemorahenne hatte 3 Isbarküken, alles Hähne und wie gesagt überhaupt nicht zahm, die rannten nur verwildert durch den Garten. Einer war trotzdem ganz nett, die beiden anderen waren feige und komisch. Bevor ich sie abgab, fing einer von ihnen an, Aggressivität zu zeigen. Wenn er abends auf der Stange saß und ich mich mit der Hand näherte, biß er zu. Der war blöd, alle 3 wurden geschlachtet. Sowas hat von meinen zahmen noch nie einer gemacht. Das muß doch im Grunde Angst oder Unsicherheit sein.

    Zu den aktuellen 3 Bruten kann ich natürlich noch nichts sagen. Ich werde einen der Hähne behalten, mal sehen, ob er lieb bleibt.
    Geändert von Bohus-Dal (19.07.2013 um 11:50 Uhr)

  10. #20
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    Hallo!

    Hab' Dank für die interessante Zusammenstellung . Hilft mir ein bisschen dabei, das rätselhafte Wesen Hahn weiter verstehen zu lernen.

    Da kommt mir doch eine plötzliche philosophische Anwandlung :
    Hängen facettenreiche, schwer zu enträtselnde Wesen mit dem doppelten X- Chromosom zusammen? Ist jetzt kein Geflame gegen Euch Damen, sondern wirklich ein plötzlicher Gedanke...
    Hennen haben XY, wie beim Menschen wir Männer, und ich finde, beide sind meiner Meinung nach bei weitem einfacher einzuschätzen, unkomplizierter und verstehen zu lernen als die XX- Träger beider Arten... Puh, das und die sich möglicherweise daraus ergebenden Folgerungen muss ich jetzt erstmal durchverdauen ...

    Auf jeden Fall bin ich dementsprechend ganz gespannt, wie sich die drei kleinen Niederrheiner in Zukunft machen. Der mittlere, der mir so gefällt, scheint auch Chef der drei Hähnchen zu sein, der liest sowohl seinem größeren als auch dem kleineren Bruder die Leviten, oder geht kurz, aber entschieden dazwischen, wenn die sich zoffen. was ja für einen guten Chefhahn ja schon mal nicht so schlecht ist...
    Geändert von Okina75 (19.07.2013 um 13:23 Uhr)
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