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Thema: Unterschiede im Verhalten bei Kunstbrut und Naturbrut

  1. #1
    Avatar von OmaWetterwachs
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    Unterschiede im Verhalten bei Kunstbrut und Naturbrut

    Hallo,

    weil in diesem Thread:
    http://www.huehner-info.de/forum/sho...930#post952930
    das Thema aufkam und ich es sehr interessant finde, mach ich hier dazu einmal eigenen auf

    Sicherlich ist die Naturbrut und Aufzucht durch die Glucke für Hühnerküken das Beste und für Nachzucht im kleinen Rahmen auch für den Halter die einfachere Art Küken groß zu ziehen.

    Kunstbrut wird ja zumeist aus praktischen und/oder finanziellen Gründen betieiben oder aber weil jemand seine Küken gerne selber von ganz klein an aufziehen möchte um sie besser beobachten zu können, mehr auf den Menschen zu prägen, sprich Kuschelhühner zu haben o.ä.

    Aber es ging ja um die Unterschiede im Verhalten von Küken und später Hühnern die aus Kunstbrut oder Handaufzucht stammen.
    Ich habe für mich hier z.B. bei den halbwüchsigen fest gestellt, dass die Naturbrut Küken wesentlich selbstständiger sind und auch schon mal des öfteren alleine durch die Gegend streifen. Im Gegensatz dazu halten sich die die Kunstburtküken fast immer zusammen auf und achten auch darauf sich ja nicht aus den Augen zu verlieren.
    Ob man Hühnern im erwachsenen Alter auf jeden Fall noch anmerkt ob sie aus Kustbrut oder Handaufzucht stammen, das wage ich zu bezweifeln ... aber sicher gibt es da auch Unterschiede, die wir vielleicht gar nicht so wahr nehmen, weil ja nicht jeder seine Hühner mehrere Stunden am Tag beobachtet und erst Recht nicht jeder über seine Beobachtungen berichtet.

    Also, was sind Eure Erfahrungen, wo seht ihr die Vorteile oder Unterschiede im Verhalten von Kunstbrut oder Handaufzucht?

    Liebe Grüße
    Kerstin
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  2. #2
    Moderator Avatar von Kleinfastenrather
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    Hallo,
    Eigendlich gibt es keinen Unterschied, nur dass bei Kunstbrut halt der Mensch Futter bringt, beschützt,... Bei der Naturbrut lernen die Küken halt schneller, bei der Kunstbrut müssen sie es (richtiges Futter, ungenießbar...) selbst lernen, vieles können Hühner von Natur aus, z.B. haben von Natur aus Angst vor Greifern. Naturbrutküken sind scheuer, weil sie einfach nicht an den Menschen gewöhnt sind. Kunstbrutküken sind aber keine schlechteren Glucken, da sie Instinktiv wissen, was sie machen müssen. Das Kunstbrutküken zahm werden, ist halt weil der Mensch gezwungenermaßen mehr Zeit mit ihnen verbringt.

    LG Kleinfastenrather
    Ein komplexes Problem hat keine einfache Lösung.

  3. #3
    Avatar von Darth Wader
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    Hallo,

    Ich hatte auch schon beide Arten von Brut. Ich bin total erstaunt, wie selbstständig sich dieses Jahr die drei Kunstbruten entwickelt haben. Die Hähne krähten teils schon mit acht bis neun Wochen. Das ging mit Glucke viel länger.
    Sie passen total gut auf sich auf. Ich habe noch keines verloren, obwohl sie teilweise bis außerhalb des Gartens
    gelaufen sind. Und sie kommen super auf Zuruf, aber das machen eigentlich alle.

    Ich werde beides in Anspruch nehmen, je nachdem ob ich eine Glucke habe.

    LG aus dem Schwarzwald

  4. #4
    RGZV Mölln Avatar von hagen320
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    So zum spaß lasse ich ja auch mal eine sitzen, aber wenn man viele küken ziehen will braucht das wesentlich mehr Platz und macht mehr arbeit. Bei mir sind in der Naturbrut auch wesentlich mehr Ausfälle.
    Was auch nicht zu verachten ist, ist das Naturbrutküken wesentlich langsamer wachsen. Kunstbrutküken bekommen Kükenkorn und wachsen sehr schnell, Naturbrutküken werden von der Glucke mit allem möglichen gefüttert und wachsen daher nur halb so schnell.
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  5. #5
    Avatar von Lara44
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    @hagen
    wo macht das denn mehr Arbeit? Die Glucke sitzt 21 Tage auf den Eiern und gut ist. Da muss man keine Temperatur oder Feuchtigkeit prüfen. Und eine Glucke braucht bestimmt nicht mehr Platz als ein Brüter, außer man hat zig Eier zum Brüten.
    Meine ausschließlich Naturbrutküken bekommen auch Kükenstarter. Ob sie trotzdem langsamer wachsen, kann ich nicht beurteilen, aber was spricht gegen ein langsameres Wachstum?
    Dass mir der Hund das liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde.
    Der Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

    (Anonymus - wurde früher Franz von Assisi zugeschrieben).
    Liebe Grüße, Lara

  6. #6
    RGZV Mölln Avatar von hagen320
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    Ich schrieb doch....wenn man viele Küken ziehen will
    Wir haben 300 Küken gezogen und wenn ich mich jeden Abend auch noch um x Glucken kümmern soll und nicht nur die Eier im Brüter durchleuchten muß, dann werde ich ja nie fertig. Ich hatte schon 13 mal Futter/Wasser zu versorgen, jetzt bin ich bei 10 mal und es wird langsam weniger .
    Sie wachsen wesentlich langsamer auch wenn sie das richtige Futter bekommen, ich konnte es bei einer Hühnerglucke beobachten und jetzt auch gerade bei meinen Puten. Es macht eigentlich nichts wenn man genug Platz hat und sie lange genug laufen lassen kann. Bei uns sollen die Hähne aber mit 20 Wochen schlachtreif sein und die Hennen sollen im Herbst Ausstellungsreif sein.
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  7. #7
    Avatar von piep600
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    eine glucke macht für mich auch mehr arbeit, die muss ich setzen, später aufpassen wo sie hinläuft.., und das meistens dahin wo ich nicht hin will

    meine kunstküken.. erzogen...warten um 17.00 auf ihr leckerli um dann eingesperrt zu werden... mach das mal mit ner glucke ... viel spaß

    ich betüdele meine kunst nur solange bis sie durch den zaun passen, dann kommen sie langsam zu den großen..,

  8. #8
    Avatar von catrinbiastoch
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    Wenigstens bei Zuchttieren sollte man auf ein langsames gleichmäßiges Wachsen und Ausreifen achten . Nur so zieht man gesunde Nachkommen .Das ist nicht nur beim Hausgeflügel so ! L.G. Catrin
    " Wenn auf der Erde die Liebe herrschte , wären alle Gesetze entbehrlich ! " Aristoteles

  9. #9
    Avatar von Gaya
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    Also ich habe dieses Jahr einige Unterschiede gesehen.
    Gluckenküken sind (BEI MIR!) eindeutig selbstbewusster. Die jungen Lachse z.B. sind solche Haudegen, die legen sich mit den großen (2 Monate älteren) auch schon an. Verteidigen ihren Platz am Futter, auch gegen große Hennen. ABER! Sie wissen, wann es genug ist und sie haben selten eine auf die Mütze bekommen. (Wo es bei den Kunstbrutküken öfter mal etwas wilder zuging)
    Natürlich sind sie scheuer, weil ja nicht ich die "Mama" spiele.

    Sie sind wachsamer und reagieren deutlich schneller auf den Warnruf der Hähne, als die aus Kunstbrut.

    Ich habe dieses Jahr 8 Zwergwyandotten-Hähne mit 6 Wochen bekommen. Kunstbrut. Ich kann nichts anderes sagen, als das die einfach nur bescheuert waren. Hektisch, pfludrig und Körner auf dem Boden haben sie überhaupt nicht gesehen.
    Wenn ich abends (ganz ruhig und gelassen) den Stall schließen wollte, sind sie panisch aus dem Stall geflogen.

    Wenn der Hahn gleich nebenan gewarnt hat, haben sie überhaupt nicht reagiert. Gut, dass verstehe ich vielleicht noch, da sie es ja nicht gewohnt sind.

    Irgendwann ist mir das ganze zu bunt geworden und ich habe sie zu den Großen gesperrt. Und interessanterweise waren sie innerhalb weniger Tage "normal".
    Sie haben Körner am Boden gefunden, die Panik hat nachgelassen und sie haben sehr schnell gelernt, auf den Ruf des Hahns im Busch zu verschwinden.

    Mir fehlt natürlich die Erfahrung, um zu sagen, dass liegt an der Kunstbrut. Mir ist es einfach nur dieses Jahr aufgefallen.
    Meine Kunstbrutküken waren nicht so bescheuert, die durften aber auch schon sehr früh zu den Hühnern.
    5.75 von allem etwas

  10. #10
    Avatar von Laura
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    Ich muß Hagen recht geben, Kunstbrutküken wachsen bei mir auch doppelt so schnell. Meine Küken sind jetzt 10 Wochen alt, fressen alles was ich ihnen vorsetze und hocken ansonsten in kleinen Gruppen im Auslauf rum. Kaum sehen sie einen Zweibeiner, stehen sie am Zaun und warten aufs Fressen.
    Letztes Jahr hatte ich eine Gruppe von 22 Naturbrutküken. Erst flitzten sie mit der Glucke ständig im Garten rum, auf der Suche nach Insekten. Nach 6 Wochen Glucke weg, sie flitzten alleine erst durch Garten, dann im Auslauf rum. Futter von mir wurde nur wenig genommen. Vor Kükenkorn warnen die Glucken immer ganz erfolgreich. Sie wollten auch mit einem halben Jahr nur Insekten fangen, Körner waren nur Dekoration. Durch das Rumrennen und wenige Futter sahen sie im Herbst noch aus wie Küken. Sie waren wilde, kleine, zähe Tiere. Es kostete viel Zeit und Mühe sie für den Winter noch etwas zu päppeln. Bei der diesjährigen Kunstbrut kann ich die nächsten Wochen schon die ersten Hähne schlachten. Einige wiegen schon 1200g. Dadurch, daß Kunstbrutküken aufs Wort hören, und keine Glucke dazwischenfunkt, geht die Aufzucht viel ruhiger und schneller. Da ich aber nur einen alten Brüter habe, ist Naturbrut bei mir erfolgreicher und natürlich spart es Stromkosten. Auch brauche ich nicht jedes Jahr so viele Küken. Bei der Naturbrut lernen sie direkt von der Glucke und müssen nicht eigene Erfahrungen machen, was auch nicht zu unterschätzen ist.
    Gruß, Laura
    16 Grünleger / 10 Legehennen(Warren), 2,8,30 Bresse blau,splash, schwarz
    Bresse Hähne zu verkaufen, Splash+Blau+Schwarz

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