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Thema: Kieselgur ungefährlich?

  1. #1

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    Kieselgur ungefährlich?

    Hallo!

    Meine Hühner haben Federlinge, die ich mit Kieselgur bekämpfen möchte. Ich habe die Nester und das Sandbad damit bestäubt. Ein Huhn hat gerade eine Atemwegserkrankung. Ich habe es in einer Box, die ich ebenfalls mit Einstreu und Kieselgur versehen habe.

    Jetzt lese ich hier:

    Für beide Varainten gilt:
    Feinstaubmaske P2 tragen, da es durch die geringe Größe lungengängig ist. Eine Silikose ist bisher dabei noch nicht aufgetreten, aber für Asthmatiker ist bereits der normale Hausstaub gefährlich, da auch lungengängig.
    Bezüglich möglicher Krebsgefahr gilt: nur kristallines -kieselgur ist als krebserregend eingestuft, amorphes nicht...
    http://fzarchiv.sachon.de/Fachzeitsc..._Kieselgur.pdf
    und :
    http://www.stroeh.de/magazin/Archiv-...ht--100597.htm

    Aufgrund der physikalischen Wirkung ist eine Resistenzbildung nicht möglich.
    Schädliche Nachwirkungen auf die Umwelt sind auch nicht zu erwarten und unsere Hühner werden sicherlich nicht alt genug, um durch evtl Einatmen während ihres Stallaufenthaltes an Lungenkrebs zu sterben.
    Ich hab das Zeug in der Zoohandlung gekauft. Die schütten das selbst in kleine Döschen, also hab ich keine Ahnung, wo es herkommt oder was das genau ist. Ich hätte auch nicht gedacht, dass das eine Rolle spielt.

    Ich kann nur sagen: es ist cremefarben-grau.

    Jetzt hab ich Angst, dass meine Hühner dadurch (noch mehr) Atemwegsprobleme oder sogar Krebs bekommen könnten. Oder muss ich mir da keine Sorgen machen?

    Und was heißt, unsere Hühner würden nicht alt genug, um Lungenkrebs zu bekommen? Wie alt müssten sie denn dafür werden? Ich wollte eigentlich nicht so schnell das Hackebeil rausholen.

  2. #2

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    Während man mit Kieselgur einstäubt sollte man die Tiere aus den Ställen entfernen und selbst auch einen Mundschutz tragen da die Staubpartikel sich in den Bronchein absetzen können.
    Und die Lungenkrebsgefahr bei Hühnern...
    Naja das halte ich für sehr u wahrscheinlich...

  3. #3

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    Gab es da nicht verschiedene Kieselgur-Varianten?

    Ich kenne Kieselgur beispielsweise auch als Anschwemmmittel für die Badewasseraufbereitung. Und hier wird wegen Krebsgefahr davon abgeraten. Wurde meines Wissens auch in die höchste Stufe der krebserregenden Stoffe eingestuft.

  4. #4

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    Themenstarter
    @ Kleener: Ich hab es einfach aus der Dose auf die Nester gestreut (offene Dose bisschen geschüttelt). Viel gestaubt hat das nicht. Ist das auch schon problematisch?

  5. #5

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    Das finde ich jetzt auch interessant...ich hab damit ja auch die Hühner selbst eingestäubt und wenn mans auch ins Staubbad tut....wie kann man die Herkünfte unterscheiden?

  6. #6

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    Ich hab heute Morgen auch meine zweite Herde damit direkt eingepudert. Sie bekommen gerade einen neuen Stall und ich wollte eigentlich warten, bis der fertig ist, um ihn dann einzustäuben. Aber da sich heute Morgen mal wieder fleißig geputzt wurde, hab ich mich erbarmt und jeder Henne das Kieselgur direkt mit der Hand unter die Flügel und um die Kloake gestrichen. Das hat dann schon deutlich mehr gestaubt als die Behandlung im Stall und eine Henne hat danach auch angefangen zu husten. Und wenn die Hennen sich jetzt schütteln, staubt es auch immer wieder.

    Hätte ich die Aktion besser lassen sollen?

  7. #7
    Avatar von docMario
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    Kieselgur ist ein seit langem ein sehr begehrter Rohstoff. Unter anderem wird Kieselgu(h)r als Filtermaterial und Bindemittel in der Industrie eingesetzt (Bekanntestes Beispiel: Dynamit!). Zumindest früher wurde damit auch Bier und andere Getränke geklärt... In der medizinischen Fachliteratur unbestritten ist ein ca. 4 bis 18-fach erhöhtes Risiko für Lungenkrebs bei Arbeitern in Minen, die täglich und über ihr ganzes Berufsleben mit Kieselgur- und Silikatstäuben in Kontakt kommen. Das Krebsrisiko hängt dabei eindeutig mit der kumulativen Dosis zusammen - d.h. je mehr Staub man einatmet, desto höher ist das Risiko... --> Ich bin mir (fast) sicher, dass durch eine gelegentliche Puder-Aktion bei Hobbyzüchtern kein signifikantes Krebsrisiko zu befürchten ist. Trotzdem würde ich bei ausgiebigen Bestäubungen eine FFP2-Maske aufsetzen.
    Geändert von docMario (04.07.2013 um 11:43 Uhr)
    6.5 Sundheimer. 0.2 Orpington gelb-schwarzgesäumt. 0.2 Dt. Lachshuhn lachsfarben. 1.0 Chinesischer Schopfhund. 1.1 Stubentiger.

  8. #8
    Avatar von MonaLisa
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    Grundsätzlich ist das amorphe Kieselgur (das gegen die Milben zum Einsatz kommen sollte) nicht vegleichbar/gleichzusetzen mit dem kristallinen Kieselgur (Silikate). Letzteres gilt als krebserregend, da der Staub, der in die Lungen gelangt, nicht abgebaut werden kann.
    Das amorphe Kieselgur entstammt dem Meer/Süßwasser und besteht aus Kieselalgen. Dies kann vom Körper abgebaut werden, führt also nicht zur Silikose und wird als nicht-krebserregend eingestuft (zumindest bis heute, dazu gibt es auch diverse Datenblätter und Untersuchungen).

    ABER: beides sind feine Stäube und können - besonders bei Asthmatikern - zu unerwünschten Reaktionen und letztendlich zu COPD führen. Daher beim Ausbringen also auch bei amorphem Kieselgur immer eine Feinstaubmaske aufsetzen. Und Hühner werden sicher nicht so alt, dass eine Staublunge sich bemerkbar machen würde, außer das Huhn hat Asthma.
    Gruß Petra
    Geändert von MonaLisa (04.07.2013 um 15:52 Uhr)
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  9. #9

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    Also bei mir auf der Packung steht drauf dass es aus versteinerten Kieselalgen hergestellt ist...ist es dann das kristalline Kieselgur?

  10. #10
    Avatar von MonaLisa
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    Nein, es sollte überwiegend bzw gänzlich amorph sein. Je nach Abbauort sollen wohl manchmal kristalline Anteile bei sein, dieses Kieselgur wird dann für industrielle Zwecke genutzt (Filtertechnik, Glasherstellung, etc.)
    Gruß Petra
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