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Thema: Was ist Leistungszucht?

  1. #41

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    Zitat Zitat von Wontolla Beitrag anzeigen
    Die Großelternrassen sind daher streng geheim und abgeschottet.
    Aber das müssten doch dann - Betriebsgeheimnisse mal vorausgesetzt und kartellhafte Geheimniskrämereien ausgeschlossen - bei jedem Züchter theoretisch andere sein, oder?

    Zitat Zitat von Wontolla Beitrag anzeigen
    Kreuzt man zwei dieser ingezüchteten Rassen, kommt der Heterosiseffekt, der die Leistung nochmals steigert, zur Wirkung. Die Ausbeutung dieser Lebewesen sprengt dann schon natürliche Grenzen. Als wäre das nicht genug, kreuzt man die entstandenen Kreuzungsprodukte nochmals. Heraus kommt dann noch mehr Leistung und eine Vermehrung der Hybriden ist ohne Einbußen nicht mehr möglich.
    Das verstehe ich nicht.

    Wenn man zwei Inzuchtlinien hat, dann kann man doch irgendwann mehr oder weniger davon ausgehen, dass fast jedes Gen nur identische Allele hat und somit völlig berechenbar ist, was vererbt wird und beim Kreuzungstier dann dominant ist. Das Kind (Elterngeneration) hat doch dann theoretisch bei jedem Gen zwei unterschiedliche Allele, weil die Eigenschaften der Eltern sich einmal komplett vererbt haben.

    Aber wenn man dieses Kind dann mit einem anderen Kind kreuzt, ist doch wieder völlig unvorhersehbar, was da als Endprodukt bei rauskommt, weil jeder pro Gen nur eine Eigenschaft seiner Eltern weitergeben kann und das Enkelkind dann eine 50:50-Chance hat, ob bei ihm die dominate Eigenschaft seiner Mutter oder seines Vaters ebenfalls durchschlägt.

    Oder macht man es auf diese Weise nur extra kompliziert, indem die Züchter schon bei den Großeltern eine "Rezeptur" entwickeln, bei der die Dominanz in der Vererbung der Eltern auf die Endprodukte für sie berechenbar ist, die private Weiterzucht aber größtmöglich "versaut" wird?

  2. #42

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    Hast du Recht, deanna. Ich schätze, es sind zwei Inzuchtlinien von gleicher Rasse, die sich nur zum Teil unterscheiden, sonst kann man nicht erklären, warum hybriden so einheitlich aussehen und gleicher Leistung erbringen.
    Meine Meinung nach können es keine 4 verschiedenen Rassen sein, sonder zwei Rassen, je 2 Inzuchtlinien.

  3. #43
    Avatar von LJB
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    Wahrscheinlich hat der Wontolla sich ausreichend informiert wie Lohmann und Co. die Legehennen produzieren. In die verschiedene Linien werden verschiedene Aspekte herangezüchtet. Eine Linie zB. ist, wenn ich richtig informiert, bin nur für die Eifarbe verantwortlich.

    Nichtsdestotrotz verstehe ich wirklich nicht wie man diese kommerzielle Hühnerproduktion vergleichen kann mit der Leistungszucht einer alten Nutztierrasse, wie es der Wontolla auf sehr hohem, hobbymäßigem Niveau betreibt. Wontolla und Lohmann haben doch völlig unterschiedliche Ziele? Erhalt und Verbesserung stehen hier gegenüber reinster Gewinnorientierung. Wontolla wird im Schnitt kein Cent verdienen mit seine Hühner und wahrscheinlich beabsichtigt er das auch nicht. Lohmann jedoch wird große Gewinne erzielen, außer das beide Hühner züchten haben diese 2 Züchter doch rein gar nichts gemeinsam?
    Grüße Leo

    0.7 Sulmtaler 1.3 Altsteirer 2:8 Wachteln 1.1 Laufenten
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  4. #44
    Kämpfer-Fan Avatar von Sorteng
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    Das vier Inzuchtlinien verwendet werden steht nicht in Frage. Der Ablauf der Sache ist öffentlich bekannt. Und was glaubt ihr denn wie viele Züchter es gibt? Das sind nicht viele.
    Ich bin mir gerade nicht mehr sicher aber ich habe mal etwas in die Richtung gelesen ala. >60% der Hühner der Erde kommen von Lohmann.

    Die Frage wie das mit der Genetik funktioniert kann ich trauriger weise nicht beantworten...das würde mich auch mal interessieren. Ich weiß nur das bei den Unterschiedlichen Inzuchtlinien auf Kombinationseignung geachtet wird.

  5. #45
    Avatar von Wontolla
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    Zitat Zitat von Memel Beitrag anzeigen
    Hallo Wontolla,

    sollte Dir entgangen sein, dass die Hühnerhalter fast nur Hühner halten, um Eier zu produzieren? Und dazu brauchen sie Hennen mit hoher Legeleistung. Deshalb kaufen sie logischerweise Hybriden. Nur das zählt.
    Auch ich halte Hühner der Eier wegen. Nur hat meine Gier Grenzen. Legeleistung ohne Rücksicht auf das Wohlergehen der Hühner bedarf es nicht.
    Ich bin nicht mal ein Züchter aus Leidenschaft. Ich züchte, weil man konventionelle Hühner, die auch noch was fürs Auge bieten, nicht am LKW kaufen kann.



    Ob Du aber nun eine Leistungszucht hast, ist wohl Ansichtssache. Zumindest macht es keinen guten Eindruck, immer den Leistungszüchter zu betonen und dann eine Legeleistung anzubieten, die für einen Hühnerhalter unverständlich ist.
    Legeleistung wie ich sie anbiete entspricht den Fähigkeiten der Hühner. Soll ich etwa Hühnerhalter hofieren, denen das nicht genügt? Die den Hals nie voll bekommen? Dort ziehe ich vor keinen guten Eindruck zu machen.
    L. G.
    Wontolla

  6. #46
    Avatar von Wachtelfan
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    Hallo,

    gehen wir mal zum Ausgangspunkt zurück: Was ist Leistungszucht. Der Begriff ist für die Rassegeflügelzucht überholt. Nicht umsonst wird in zunehmendem Maße auch beim Rassegeflügel von Erhaltungszucht gesprochen. Und das ist genau das, was Wontolla betreibt. Dass er nun eine Rasse gewählt hat, die auf niedrigem Niveau stand, wie viele andere auch, war die Grundlage, dass er rasche Zuchterfolge verbuchen kann. Das sollte doch voll anerkannt werden. Trotzdem bleibt es eine typische Erhaltungszucht, wie sie bei vielen Rassen und auch Arten sehr notwendig ist.
    Geändert von Wachtelfan (30.06.2013 um 13:10 Uhr)
    MfG Philipp

  7. #47
    Avatar von Wontolla
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    Zitat Zitat von deanna Beitrag anzeigen
    Aber das müssten doch dann - Betriebsgeheimnisse mal vorausgesetzt und kartellhafte Geheimniskrämereien ausgeschlossen - bei jedem Züchter theoretisch andere sein, oder?
    Das ist es auch. Nur scheint bei Hybriden nicht allgemein bekannt zu sein wer da Züchter ist. Die Aufzuchtbetriebe sind es jedenfalls nicht. Weltweit gibt es nur vier nennenswerte Betriebe die Legehybriden züchten. Jede davon hat natürlich ihre eigenen Ausgangsrassen.
    Ausser den Bovans, wurden und werden fast alle Legehybriden in Deutschland von Lohmann Tierzucht in Cuxhafen gezüchtet. Von dort gehen Elterntierküken, zum Stückpreis von mehr als 50€, an Vermehrungsbetriebe in aller Welt. Dort wird nichts mehr gezüchtet und aus den Eiern werden die Legehybriden.
    L. G.
    Wontolla

  8. #48
    Avatar von Wontolla
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    Zitat Zitat von Sorteng Beitrag anzeigen
    Die Frage wie das mit der Genetik funktioniert kann ich trauriger weise nicht beantworten...das würde mich auch mal interessieren. Ich weiß nur das bei den Unterschiedlichen Inzuchtlinien auf Kombinationseignung geachtet wird.

    Beziehe einfach mal den Heterosis-Effekt in Deine Überlegungen ein.
    L. G.
    Wontolla

  9. #49
    Kämpfer-Fan Avatar von Sorteng
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    Zitat Zitat von deanna Beitrag anzeigen
    Wenn man zwei Inzuchtlinien hat, dann kann man doch irgendwann mehr oder weniger davon ausgehen, dass fast jedes Gen nur identische Allele hat und somit völlig berechenbar ist, was vererbt wird und beim Kreuzungstier dann dominant ist. Das Kind (Elterngeneration) hat doch dann theoretisch bei jedem Gen zwei unterschiedliche Allele, weil die Eigenschaften der Eltern sich einmal komplett vererbt haben.

    Aber wenn man dieses Kind dann mit einem anderen Kind kreuzt, ist doch wieder völlig unvorhersehbar, was da als Endprodukt bei rauskommt, weil jeder pro Gen nur eine Eigenschaft seiner Eltern weitergeben kann und das Enkelkind dann eine 50:50-Chance hat, ob bei ihm die dominate Eigenschaft seiner Mutter oder seines Vaters ebenfalls durchschlägt.
    @Wontolla:

    Darauf habe ich mich bezogen.

    Also wie kommt es das die Hybrieden in Leistung und Phänotyp so einheitlich sind wo doch ihre Elterntiere schon heterozygote Tiere sind?

    Wenn man heterozygote Tiere verpaart kommt doch theoretisch allmögliches raus. In wie weit spielt der Heterosis-Effekt da mit rein?

  10. #50

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    Zitat Zitat von Wontolla Beitrag anzeigen
    Ausser den Bovans, wurden und werden fast alle Legehybriden in Deutschland von Lohmann Tierzucht in Cuxhafen gezüchtet. Von dort gehen Elterntierküken, zum Stückpreis von mehr als 50€, an Vermehrungsbetriebe in aller Welt. Dort wird nichts mehr gezüchtet und aus den Eiern werden die Legehybriden.
    Krass!

    Ich hab 2 junge Hybriden von einem Demeter-Hof (haben die mir weiter verkauft, als ich gerade dringend irgendwas Weibliches für einen einsamen Hahn brauchte) und die Herde 4 Wochen später noch mit zweien aus der Zoohandlung aufgestockt. Könnten das vielleicht Geschwister oder Cousinen oder so sein? Sie sehen nicht völlig identisch aus (übrigens auch nicht die Pärchen untereinander), haben z.B. eine dezent andere Farbe an den Füßen und an den Federn unter der Kloake, aber sie sehen sich so ähnlich, dass ich die einzige bin, die da überhaupt irgendwelche Unterscheide sieht und sie unterscheiden kann. Und im Verhalten unterscheiden sie sich auch kaum.

    Könnten die theoretisch aus denselben Zuchtlinien sein?

    Übrigens kann man da von Legeleistung im Moment nicht wirklich sprechen. Alle 2 Tage ein Ei von 4 Hennen (die Bio-Hühner scheinen zu mausern, die anderen sind wohl noch zu jung). Aber macht nichts; dafür legt unsere 3-jährige Araucana-Mix fast jeden Tag ihr grünes Ei und führt damit unsere keineswegs faule Promenadenmischungs-Legeoma-Herde an. Und die Hybriden habe ich ja nicht wegen ihrer Legeleistung, sondern um eine liebe, glückliche Herde um einen für Rangkämpfe viel zu lieben Hahn zu scharen. Dass es Hybriden sind, ist reiner Zufall.

    Ich finde diese Hybriden-Züchterei auch nicht in Ordnung, auch wenn ich die Beweggründe nachvollziehen kann. Das ist genauso pervers wie die ganze industrielle Tierhaltung und sonstiger grausamer Missbrauch empfindsamer Lebewesen zu unserem Wohlstand, bei dem Tiere nur noch Ware, Maschinen, Versuchsobjekte, etc. sein dürfen.

    Und trotz ihrer Herkunft sind meine Hybriden ganz liebenswerte Tiere, die ich wirklich gern hab!

    Aber davon mal ab, auch wenn es vielleicht nicht so bestialisch zugeht wie in der Hybriden-Zucht, bin ich aber auch etwas befremdet davon, was ich hier im Forum über Rassezucht lese. Ich bin schockiert darüber, dass der Wert eines Tieres scheinbar daran festgemacht wird, wie sehr es der Rassebeschreibung entspricht und wie gut der Farbschlag ausgeprägt ist. Ich habe über Hühner, die nicht so perfekt sind, Aussagen gelesen wie: "Sowas gehört bei mir nicht in die Zucht, sondern in den Kochtopf!", oder "Für Hobby-Halter sind sie gerade noch gut genug."

    Ich kann ja verstehen, dass man mit kranken oder gebrechlichen Tieren besser nicht züchtet. Und da Hühner ja auch Geld kosten und für viele auch ein echter Wirschaftsfaktor sind (und da meine ich jetzt gar nicht mal die Massenbetriebe, sondern Hobby-Halter, Kleinbauern, etc.), macht es schon Sinn, die Legeleistung oder den Fleischansatz etwas kalkulieren zu können. Aber was ändert das, ob ein Huhn drei Punkte mehr oder weniger auf dem Rücken hat?

    Wenn ich das richtig verstanden hab, sind Italiener nicht mehr gerade die Massenerscheinung. Mein Italiener-Hahn hat einen schiefen Kamm und bestimmt noch ganz viele andere "Fehler". Na und? Gebt mir eine Italiener-Henne und ich trage zum Erhalt der Rasse bei. Oder etwa nicht?

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