Aber das müssten doch dann - Betriebsgeheimnisse mal vorausgesetzt und kartellhafte Geheimniskrämereien ausgeschlossen - bei jedem Züchter theoretisch andere sein, oder?
Das verstehe ich nicht.
Wenn man zwei Inzuchtlinien hat, dann kann man doch irgendwann mehr oder weniger davon ausgehen, dass fast jedes Gen nur identische Allele hat und somit völlig berechenbar ist, was vererbt wird und beim Kreuzungstier dann dominant ist. Das Kind (Elterngeneration) hat doch dann theoretisch bei jedem Gen zwei unterschiedliche Allele, weil die Eigenschaften der Eltern sich einmal komplett vererbt haben.
Aber wenn man dieses Kind dann mit einem anderen Kind kreuzt, ist doch wieder völlig unvorhersehbar, was da als Endprodukt bei rauskommt, weil jeder pro Gen nur eine Eigenschaft seiner Eltern weitergeben kann und das Enkelkind dann eine 50:50-Chance hat, ob bei ihm die dominate Eigenschaft seiner Mutter oder seines Vaters ebenfalls durchschlägt.
Oder macht man es auf diese Weise nur extra kompliziert, indem die Züchter schon bei den Großeltern eine "Rezeptur" entwickeln, bei der die Dominanz in der Vererbung der Eltern auf die Endprodukte für sie berechenbar ist, die private Weiterzucht aber größtmöglich "versaut" wird?
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