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Leistung beschränkt sich nicht auf das Eigewicht.
Das ist nur ein Spektrum. Früher wurden die Eigewichte der Paduaner mit 55 bis 60 Gramm angegeben. In verschiedenen Ländern stehen sie mit einem Mindestgewicht von 50 Gramm im Standard, in Deutschland mit 48 Gramm.
Die ersten Hennen, die ich als Brutei von P. Aranyossy bekam, legten Eier mit durchschnittlich 42 bis 43 Gramm. Wenn da Leistungszucht nicht not tut, dann befinde ich mich im falschen Film.
Was mir alljährlich so an Bruteiern geschickt wird, ist auch viel nicht besser. Kann aber auch sein, dass viele Züchter nur ihren Schrott abgeben. Die brauchen sich dann nicht wundern, wenn ich die Szene negativ einstufe und an Leistungszucht, insofern sie die Eigröße betrifft, festhalte.
Die Legeleistungen selbst, also die jährlich gelegten Eier, erfüllen in der Regel die Standardvorgaben. Trotzdem muss ich die Zahlen erfassen und an das "Zuchtbuch für Leistungsfragen" schicken. Das machen in der Summe viele, aber insgesamt viel zu wenig gute Züchter.
Leistung ist ja noch viel mehr. Erst heute vormittag hatte ich die Brut- und Aufzuchtliste an die für Leistungsfragen zuständige Organisation geschickt.
Da sieht man ganz gut, welche Hennen den Anforderungen nicht genügen. Da alle sonstigen Bedingungen für alle gleich sind, können die Unterschiede nur genetischer Natur sein. Diese Hennen und möglichst auch ihre Küken kann man von der Zucht ausschließen. Wenn alle Hennen ähnliche Ergebnisse wie BL382 zeigten, kann von ausgeglichener Leistung gesprochen werden. Bis dahin muss man auch diese Leistung verbessern.
Bereinigt man jetzt die Liste, entfernt die aussichtslosen Hähne und die völligen Versager, wird deutlich wie schmal die Basis für die Weiterzucht ist. Davon kann man auch schlecht 200 Nachkommen ziehen.
Rot sind übrigens die Hennen und blau die Hähne. Es wäre möglich, damit zwei Stämme zu bilden, aber da scheiden noch einige leistungsschwache aus. Lieber ein kleiner feiner Zuchtstamm, als zwei oder mehr mit ungeeigneten Tieren.
L. G.
Wontolla
Da muß ich Dir ehrlich widersprechen! Ich war angenehm überrascht, dass die dort ausgestellten Tiere größtenteils eine gute Sichtfreiheit hatten. Ich weiß es nicht mehr genau, aber meiner Meinung nach gab es zwei oder drei Hennen, bei denen die Sichtfreiheit auf der Bewertungskarte zu recht bemängelt wurde. Ich spreche hier von den großen Paduanern, bei den Zwergen habe ich nicht geguckt.
In Leipzig standen tolle Paduaner!
Liebe Grüße
Heike Grimm
1,12,29 Sundheimer 22,30,41 Paduaner
1,1 Zwergenten
Hallo Rosie, dann haben wir verschiedene Vorstellungen von Sichtfreiheit, ich meine auch die grossen Paduaner.
Wontolla hatte vor kurzem mal ein Foto eingestellt von einer Henne mit ausgezeichneter Sichtfreiheit.
So stelle ich mir das vor.
Futter macht Freunde.
Hallo Bachstelze,
ich lese schon richtig. Du solltest aber auch, wenn Du wieder„zurückruderst“, den ganzen Absatz zitieren, und nicht nur einen Teil.
Das war Deine ursprüngliche Aussage.
wenn man sich mal ein wenig weiter umschaut, wird der Begriff Leistungszucht sehr wenig bei Hühnern angewandt, viel üblicher ist er aber bei Hunden. Bei Hühnern wird meistens damit eine Zucht auf hohe Eierleistung hervorgehoben. Dass ehrgeizige Züchter auch andere Zuchtziele mit unterbringen möchten, sei ihnen sehr gern gegönnt, hat aber für die große Allgemeinheit wenig Bedeutung.
Wenn Du also sagst, dass bei Hühnern meist nur die Legeleistung hervorgehoben wird, und nur einige wenige ehrgeizige Züchter noch einige Zuchtziele unterbringen wollen, dann ist das schon recht heftig. Und wenn Du dann weiter sagst, dass das aber für die Allgemeinheit bedeutungslos ist, zeigt das schon Dein, vorsichtig formuliert, seltsames Verständnis von der Rassegeflügelzucht. Du hast recht, dass man so wirklich nicht weiterkommt.Mir ist nicht klar was Du mir damit nun sagen willst. Ich habe in diesem Thread doch wohl wirklich schon oft genug gesagt, dass die Legeleistung, als eins von vielen Merkmalen genauso wichtig ist, wie alle anderen Merkmale einer Rasse. Ebenso habe ich ja wohl auch schon oft genug gesagt, dass es das Ziel eines jeden Rassegeflügelzüchters sein muß möglichst alle rassespezifischen Merkmale in seiner Zucht zu realisieren. Ich habe ja wohl auch zugestanden dass es wie überall im Leben Solche und Solche gibt. Das trifft natürlich auch für Züchter zu. Sicher ist nicht jeder Züchter ein guter Züchter. Wenn in Deinem züchterischen Umfeld, solche fraglichen Aussagen, wie Du sie hier zitierst, die Mehrzahl sind, dann solltest Du die mal Gedanken um Dein Umfeld machen. Wenn Du dich dann nicht nur an der "untersten Schublade" orientierst, wirst Du sicher auch bemerken, dass es durchaus auch seriöse Züchter gibt.Trotzdem braucht man aber auch für jede Rasse eine bestimmte Legeleistung. Wenn mir Züchter auf meine Frage, wieviel seine Hühner legen, sinngemäß antworten: "na sie legen im Frühjahr gerade soviel, dass ich meinen Bestand erhalten kann, dann ist es wieder aus", dann kann man gar nicht genug von ausreichender Legeleistung sprechen - und von Leistungszucht sowieso nicht.
MfG
Ernst Niemann
Geändert von Ernst (02.08.2013 um 16:41 Uhr)
Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
Hermann Hesse
Hallo Ernst,
vielen Dank für Deine guten Ratschläge. Es ist immer wieder sehr amüsant, wie Du Deine Antworten formulierst. Du kannst mir glauben, dass ich die gesamte Bandbreite von Züchtern und Haltern kenne und auch die bedrohlichen Entwicklungen der Rassegeflügelzucht richtig einschätzen kann. 1953 habe ich das erste Mal Hühner, Tauben, Enten ausgestellt, heute betrachte ich die Entwicklung immer noch auf den jährlichen Ausstellungen und habe so immer noch eine enge Verbindung zur Problematik und vor allem zu den aktiven Züchtern.
Mach weiter so, manchmal hast Du ja doch auch Recht. Dass es verschiedene Ansichten gibt, ist ja normal. Nur wenn es um Leistungszucht geht, wird es ernst (hier müsste nun ein Smiley hin, ich weiß leider nicht wie, muss das aber auch nicht wissen).
Geändert von Bachstelze (02.08.2013 um 17:47 Uhr)
Freundliche Grüße Bachstelze
Hallo Wontolla,
mit meiner Aussage wollte ich nicht Deine Zucht kritisieren sondern auf die größere Komplexität hinweisen. Dass Du mit Deiner Zucht nicht nur auf Eigewichte achtest, sondern noch weitere Leistungsaspekte (wie Körpergewicht, Eimenge, Fruchtbarkeit usw.) berücksichtigst, geht aus Deinem Tagebuch deutlich hervor. Kamillentee hatte ich so verstanden, dass allein schon Dein Achten auf Eigewichte Dich zum Leistungszüchter macht: Zucht ist aber wesentlich komplexer, aber das brauch ich Dir ja nicht erzählen.
Hallo Kamillentee,
Nein, mMn verleiht man sich selbst keine Titel.
Das was er macht, macht er gut und das macht ihn zu einem Züchter so wie er sein soll. Es zeugt aber nicht gerade von Bescheidenheit, wenn er sich vom gewöhnlichen Züchter durch einen besonderen Namen abheben will.
Entscheidend ist doch nicht der Name, morgen kommt dann einer daher und nennt sich Hochleistungszüchter.
Ein guter Züchter muss sich keinen besonderen Titel suchen.
Not as dorky as you'd think...
Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.
L. G.
Wontolla
Ich lese hier wirklich sehr interessiert mit.
Nur wundert es mich, dass die Begriffsdefinition für "Leistung" nach wie vor nicht
gefunden werden konnte, bzw. es wundert mich nicht, da mit dem Wort eine "Steigerung"
verbunden wird.
Dass ist vermutlich dass, was einen Wontolla und einen Ernst vom Grundsatz her entzweit.
Während ein Wontolla darauf hinweist, dass eine Rasse, die, durch von ihm als mangelhaft bewertete
Zuchtbestrebungen, ursprünglichen "Leistungen" nicht mehr hinreichend aufweist und diese durch seine Zuchtbestrebungen dahingehend "gesteigert" werden sollen, bei gleichzeitiger Berücksichtigung auf für "seine" Rasse zwar kennzeichnend wichtigen Attributen (der Haube, ohne dass diese ein vorrangiges Merkmal werden darf, so dass die Sicht eingeschränkt wäre)
Ein Ernst stört sich an eben dieser mit dem Wort "Leistung" implizierten "Steigerung" und beruft sich auf den zu erfüllenden Standard, den jeder Rassegeflügelzüchter anstrebt.
Somit auch diese dafür notwendige "Leistung" erbringt.
Für einen "normal sterblichen" liest sich jedoch aus dem Wort "Leistungszüchter" jemand heraus,
der seinen "Anspruch", auf welcher Bereiche auch immer, über den Standard hinaus definiert.
Und das eve auch unter "Hinnahme", dass in anderen Bereichen der Standard nicht mehr erfüllt werden muss,
was positive wie negative Folgen haben kann.
Wenn z.B. "Standards" nicht alle wichtigen Eigenschaften eines Huhns beurteilen würden, sondern sich je nach Rasse extrem rassetypische optische Merkmale vorrangig wären..
Was ein Ernst bestreitet und erklärt.
Womit sich für mich ergibt, dass ein Wontolla und ein Ernst sehr bestrebt sind, dass ihre Zuchten gute Leistungen erbringen.
Und solange der "Leistungsgedanke" das Tier dahinter nicht vergisst, bekommen Ernst´s und Wontolla´s von mir eine 1a superduper "Leistungsurkunde"
Schönes Wochenende![]()
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