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Thema: Was ist Leistungszucht?

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  1. #1

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    @ Sven

    die Erblichkeit Resistenzen ausbilden zu können ist so gering, daß du da züchterisch nichts bewirken wirst. Wenn du bei dir keine oder nur wenig Probleme im Bestand hast, dann ist das auf andere Ursachen zurückzuführen und nicht auf deine züchterischen Bemühungen.
    Gruß Michael

    3,20 Lakenfelder

  2. #2

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    Zitat Zitat von Bollenfeld Beitrag anzeigen
    @ Sven

    die Erblichkeit Resistenzen ausbilden zu können ist so gering, daß du da züchterisch nichts bewirken wirst. Wenn du bei dir keine oder nur wenig Probleme im Bestand hast, dann ist das auf andere Ursachen zurückzuführen und nicht auf deine züchterischen Bemühungen.
    Das ist doch Unsinn. Auf dem Gebiet wird schon längst geforscht und die Tierzuchten haben da auch schon ein Auge drauf, weil das künftig sehr wohl von großer Bedeutung sein wird. Dazu kannst Du ja mal hier lesen:
    http://fss.plone.uni-giessen.de/fss/...ile/KR-DTW.pdf
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  3. #3
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Ernst
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    Zitat Zitat von Birli Beitrag anzeigen
    Das ist doch Unsinn. Auf dem Gebiet wird schon längst geforscht und die Tierzuchten haben da auch schon ein Auge drauf, weil das künftig sehr wohl von großer Bedeutung sein wird. Dazu kannst Du ja mal hier lesen:
    http://fss.plone.uni-giessen.de/fss/...ile/KR-DTW.pdf

    Erste kommerzielle Ansätze zur Berücksichtigung der Krankheitsresistenz wurden beim
    Geflügel etabliert. Sie richten sich gegen die aviäre Leukose und die Marek´sche-Krankheit
    (COLE 196
    Hallo Birli,
    das ist das, was ich in Deinem Literaturhinweis zu Hühnern gefunden habe. Es ist doch genau das, was ich hier schon gesagt habe.
    Man hat erkannt, dass mit z.B. marekresisstenten Tieren viel Geld zu verdienen wäre. Deshalb ist die Geflügelindustrie seit annähernd 50 Jahren dabei das zu realisieren. Das Ergebnis nach fast einem halben Jahrhundert. Man hat bislang so gut wie nichts erreicht. Deshalb ja auch meine Ansicht, dass ein Hobbyhalter bestimmt nicht so nebenbei erreicht, wozu die Geflügelindustrie, mit viel Geld und Forschungsaufwand in Jahrzehnten nicht in der Lage zu ist.

    MfG

    Ernst Nemann

    Ein Haus ohne Bücher ist arm,
    auch wenn schöne Teppiche seinen Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    Hermann Hesse

  4. #4
    Avatar von Lonox
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    Zitat Zitat von Birli Beitrag anzeigen
    Das ist doch Unsinn. Auf dem Gebiet wird schon längst geforscht und die Tierzuchten haben da auch schon ein Auge drauf, weil das künftig sehr wohl von großer Bedeutung sein wird. Dazu kannst Du ja mal hier lesen:
    http://fss.plone.uni-giessen.de/fss/...ile/KR-DTW.pdf
    Unsinn ? Aha.
    Du bist also tatsächlich der Meinung, dass deine eigenen züchterischen Bemühungen erfolgreicher sind als die von Instituten, Universitäten und industriellen Großbetrieben ?
    Wat den Een sin Uhl is den Annern sin Nachtigal...

  5. #5

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    Zitat Zitat von Lonox Beitrag anzeigen
    Unsinn ? Aha.
    Du bist also tatsächlich der Meinung, dass deine eigenen züchterischen Bemühungen erfolgreicher sind als die von Instituten, Universitäten und industriellen Großbetrieben ?
    Wo hab ich das denn gesagt? Den angehängten Beitrag haste wohl nicht gelesen und wenn, dann haste ihn nicht verstanden. Ich klinke mich hier jetzt jedenfalls aus, mir wird das zu blöd.
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  6. #6

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    Danke für den Link, Birli. nach so was habe ich gesucht.
    Ich habe jetzt aber auch einen ehemaligen Kollegen gefragt, der in dieser Branche arbeitet und in der Richtung auf dem neuesten Stand ist. Hoffentlich kann er mir Bücher oder Zeitschriften nennen, wo man sich schlauer machen kann.
    Ich finde diese Art von Forschung super interessant.
    Es gibt die Evolutionsthese, daß solche Bakterien, die heute zum Beispiel in unserem Darm leben, ganz ganz früher pathogen gewesen sind. Mit der Zeit aber, weil es sich für die Population Bakterien mehr gelohnt hat, sind sie unter dem Evolutionsdruck immer ungiftiger für den Organismus geworden und haben im gegenzug selbst länger überlebt. Wenn der Wirt etc gestorben ist, ist das für den Schmarotzer ja auch im weitesten Sinne tödlich gewesen. Das hat viel Millionen Jahre gedauert, und der Schmarotzer hat sich aufgrund seiner größeren Teilungsrate eher angepaßt als der Wirt.
    Ich kann mir vorstellen, daß der Erfolg mit veränderten Marek- und anderen Stämmen größer ist als mit "resistenten "Hühnern.

    schönen Tag,
    Tanja

  7. #7
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    Die aktuelle Diskussion hat nur noch wenig mit Leistungszucht zu tun, aber nun gut ...
    http://www.huehner-info.de/forum/sho...l=1#post357220

  8. #8
    Avatar von Orpifreunde
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    Zitat Zitat von thoppie Beitrag anzeigen
    Es gibt die Evolutionsthese, daß solche Bakterien, die heute zum Beispiel in unserem Darm leben, ganz ganz früher pathogen gewesen sind. Mit der Zeit aber, weil es sich für die Population Bakterien mehr gelohnt hat, sind sie unter dem Evolutionsdruck immer ungiftiger für den Organismus geworden und haben im gegenzug selbst länger überlebt. Wenn der Wirt etc gestorben ist, ist das für den Schmarotzer ja auch im weitesten Sinne tödlich gewesen. Das hat viel Millionen Jahre gedauert, und der Schmarotzer hat sich aufgrund seiner größeren Teilungsrate eher angepaßt als der Wirt.
    Ich kann mir vorstellen, daß der Erfolg mit veränderten Marek- und anderen Stämmen größer ist als mit "resistenten "Hühnern.

    schönen Tag,
    Tanja
    Hallo Tanja,

    ob eine Anpassung eines Wirtes an einen Erreger viele Millionen Jahre dauert, muss man doch stark anzweifeln. Vielleicht hast Du schonmal von den amerikanischen Ureinwohnern gehört, die damals vor nichtmal 500 Jahren von europäischen Seefahrern und deren mitgebrachten Erregern sehr zahlreich dahingerafft wurden.

    Die Nachfahren dieser Ureinwohner haben heute keinerlei Probleme mehr damit, wie kommts also, obwohl 500 Jahre in menschlichen Dimensionen gerechnet gerade mal 20 Generationen sind?

    Das von Dir geschilderte Darmbakterium E. Coli wird übrigens wieder zunehmend zum Problem, auch in der Hühnerzucht. Genau wie Mykoplasmen und andere vor 20 Jahren noch weitestgehend harmlose Erreger.

    Liegt es an den Erregern oder an den nicht mehr "ordnungsgemäß" funktionierenden Immunsystemen der Tiere?

    Ich bin ja nicht generell gegen Impfungen, wenn das aber soweit geht, dass man kaum noch unterscheiden kann, welches Tier vital ist und welches massive Defizite aufweist, um Letztere dann in der Zucht einzusetzen, dann ist das auf lange Sicht gesehen das Todesurteil vieler Zuchten.

    "Ausmerzen schwacher Tiere" war vor garnicht allzu langer Zeit das Mittel zum Zweck in allen erfolgreichen Zuchten. Das hat sich grundlegend geändert, das Wort "Ausmerzen" dürfte bald aus dem Duden verschwinden, sofern es denn überhaupt drin stand. Genauso wird es dem Wort Rassegeflügelzucht ergehen, wenn es so weiter geht.

    @Ernst: Das Problem der Erzeugung resistenter Tiere in der Industrie ist wohl eher darin zu sehen, dass es nahezu unmöglich ist, eine gewisse Uniformität zu erzielen, dafür sind die Hühner in ihren genetischen Anlagen zu verschieden, um auch nur ansatzweise in eine Norm gepresst zu werden, die man sich dann auch vermutlich patentieren lassen würde. Beim Otto-Normal-Züchter hingegen sieht das so aus, dass mal mehr oder mal weniger Tiere ausgemerzt werden müssen, sowas kann sich der Otto leisten, die Geflügelindustrie hingegen nicht.

    Viele Grüße
    Sven
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  9. #9
    Rassegeflügelzüchter Avatar von Ernst
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    @Ernstas Problem der Erzeugung resistenter Tiere in der Industrie ist wohl eher darin zu sehen, dass es nahezu unmöglich ist, eine gewisse Uniformität zu erzielen, dafür sind die Hühner in ihren genetischen Anlagen zu verschieden, um auch nur ansatzweise in eine Norm gepresst zu werden, die man sich dann auch vermutlich patentieren lassen würde. Beim Otto-Normal-Züchter hingegen sieht das so aus, dass mal mehr oder mal weniger Tiere ausgemerzt werden müssen, sowas kann sich der Otto leisten, die Geflügelindustrie hingegen nicht.
    Hallo Sven,

    meinst Du das, was Du da geschrieben hast wirklich ernst? Denn wenn die Zuchtlinien der Geflügelindustrie nicht uniform sind, was ist dann uniform? Auf jeden Fall sind sie in ihren genetischen Anlagen wohl wesentlich weniger verschieden, als die Tiere aus irgendwelchen Hobbyzuchten. Was das Ausmerzen ( ich wundere mich, dass Du diesen Terminus hier einbringst, und sagst, dass er überholt ist, und dann selber gebrauchst), von nicht geeignetenTieren anbelangt, kann sich die, finanziell gut ausgestattete, Forschungsabteilung eines Geflügelkonzerns, sicher mehr erlauben als „Otto“.

    MfG

    Ernst Niemann

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  10. #10
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    Die Nachzucht hat nur den Nutzen der "passiven" maternalen Immunität - die lässt aber in den ersten Lebenswochen nach, so ist das Immunsystem gezwungen "alleine" damit klar zu kommen.
    Bei der Lebend bzw. Totimpfung wird das Immunsystem durch abgeschwächte Erreger auf potentielle Infektionen vorbereitet/trainiert, ohne Massensterben. Natürliche Infektionen hinterlassen immer Schäden, auch wenn die Tiere überleben, die sich auch auf die Nachfahren übertragen. Einfach mal mit Epigenetik beschäftigen ...
    Die Möglichkeiten der Zucht auf Krankheitsresistenzen sind begrenzt.
    Der MHC Marker B13 der eine Grundlage für eine Marekresistenz bietet, führt wiederum zu einer Anfälligkeit gegenüber Kokzidiose. Ausserdem dauert die Selektion mehrere Jahrzehnte. Sie kann die Impfungen nur ergänzen - nicht ersetzen!
    http://www.al.hs-osnabrueck.de/uploa...ucht_Gauly.pdf


    Im Übrigen gab es die ersten Geflügelausstellungen in den 1850ern in Dresden, Paris und London. Berlin war ein Spätzünder.

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