Was ist Leistungszucht?

[Redcap]

Natürlich ist es wahr, ob Du das akzeptierst oder nicht!

[Sorteng]

@Redcap:
Ich habe mir den Artikel durchgelesen den du hier eingestellt hast. Ich war etwas enttäuscht, das ist ja nichtmal ein wissenschaftlicher Artikel. Das sich Schönheit und Leistung nicht vereinen lassen wenn man die Leistung in der Zucht völlig ignoriert ist jetzt nicht unbedingt eine große Erkenntnis.

Deine Aussage klingt so als würde sich beides genetisch ausschließen. Das wäre zu beweisen oder zu berichtigen, laut meinem aktuellen Stand ist es ganz einfach so das man wenn man auf Schönheit und Leistung züchten will mehr selektieren muss und mehr Tiere braucht aber beides durchaus vereinbar ist.

Jetzt würde ich sehr gerne noch den anderen Artikel lesen. Wie bekomm ich den?

[Redcap]

Schreib mir ne Email

[kraienkopp]

Hallo Bachstelze,

wenn Du mal in den Duden schaust, wirst Du feststellen das der Begriff „rassig“auch als Synonym für temperamentvoll und feurig benutzt wird. Diesen Begriff in dem Artikel der Geflügelbörse lediglich auf den Bezug zur Rasse zu reduzieren mag ja in Dein Konzept passen, ist aber m. E. hier etwas kurz gegriffen. Es kann genauso gut sein, dass Michael von Lüttwitz zum Ausdruck bringen wollte, dass der Sonderverein bei den Ramelslohern neben der Leistung auch das Temperamt der Rasse schätzt.

MfG

Ernst Niemann

@Redcap:
Ich habe mir den Artikel durchgelesen den du hier eingestellt hast. Ich war etwas enttäuscht, das ist ja nichtmal ein wissenschaftlicher Artikel. Das sich Schönheit und Leistung nicht vereinen lassen wenn man die Leistung in der Zucht völlig ignoriert ist jetzt nicht unbedingt eine große Erkenntnis.

Deine Aussage klingt so als würde sich beides genetisch ausschließen. Das wäre zu beweisen oder zu berichtigen, laut meinem aktuellen Stand ist es ganz einfach so das man wenn man auf Schönheit und Leistung züchten will mehr selektieren muss und mehr Tiere braucht aber beides durchaus vereinbar ist.

Jetzt würde ich sehr gerne noch den anderen Artikel lesen. Wie bekomm ich den?

Ganz genau so verstehe ich den Satz aus dem Artikel auch. Weiterhin ist es ja ganz klar, dass wenn man mehr Merkmale für die Zucht beachten will, man auch entsprechend mehr selektieren muss. Natürlich ist es möglich schöne und leistungsfähige Rassehühner zu züchten, aber ebenso natürlich braucht es auch mehr Arbeit und dauert länger. Erfolgreich betreibt Günter Wesch das auf allerhöchster Ebene schon über viele Jahrzehnte bei goldfarbigen Italienern.

[altsteirer.at]

Ganz genau so verstehe ich den Satz aus dem Artikel auch. Weiterhin ist es ja ganz klar, dass wenn man mehr Merkmale für die Zucht beachten will, man auch entsprechend mehr selektieren muss.

Ich kann das nur bestätigen, immerhin bin ich der überhaupt einzige Herdbuchzüchter in ganz Österreich, betreibe Fallnestkontrolle also das ganze Jahr bei allen Zuchttieren meiner Hauptrasse Altsteirer weiß.

Natürlich ist es möglich schöne und leistungsfähige Rassehühner zu züchten, aber ebenso natürlich braucht es auch mehr Arbeit und dauert länger.

So ist es! Je mehr Parameter ich in der Zucht verfolge, desto flacher ist die Kurve des jährlichen Zuchtfortschrittes, wenn man das als Integrale sieht. Je mehr Parameter man verbessern will, desto mehr an Nachzucht ist nötig, denn man kommt über die Zucht nur über die Quantität zur Qualität, weil ja jeder einzelne Parameter der Normalverteilung unterliegt, quasi der Gauß'schen Glockenkurve.

Erfolgreich betreibt Günter Wesch das auf allerhöchster Ebene schon über viele Jahrzehnte bei goldfarbigen Italienern.

Ich kenne Günter auch schon an die 35 Jahre und er ist für mich das Musterbeispiel, wie man über Jahrzehnte Formalismus und Leistungszucht erfolgreich vereinen kann. Er hat mir aber auch erzählt, dass selbst im deutschen Zuchtbuch lediglich 9 Züchter das ganze Jahr Fallnestkontrolle betreiben. Alle anderen betreiben jedoch immerhin Stammbaumzucht, wo zumindest auf Eigewicht und Fruchtbarkeit erfolgreich selektiert werden kann, bzw. auch die jährliche Inzuchtsteigerung (delta F) in Grenzen gehalten werden kann, was natürlich nur über eine entsprechende Anzahl an qualitativen Vatertieren möglich ist.

Ich habe nun auch mit Groß-Chin begonnen und bin erschüttert, wie sehr hier in den letzten Jahrzehnten allein bei Kaninchen die Fitness ignoriert worden ist. Allein bei Hühnern und auch Tauben (Wr. Hochflieger) habe ich über 10 Jahre auch hinsichtlich alle bekannten Krankheitsresistenzen selektiert. Schon als Jugendlicher konnte ich feststellen, dass es kokzidioseresistente Küken gibt, doch auch nur, weil ich damals schon Fallnestkontrolle betrieben habe und so die Küken auch konkret zuordnen konnte, bzw. deren Mutter als faktisch genetische Ursache erheben.

Jedes Zuchttier hat einen spezifischen Zuchtwert und den kann ich nur mit verschiedenen Paarungspartnern, einem Mindestmaß an Quantität in der Nachzucht bzw. dem Erheben der betreffenden Parameter erheben. Alles ander ist nur warme Luft, welche da rauskommt.

Viele Grüße aus Kärnten!

[Orpifreunde]

Ich habe nun auch mit Groß-Chin begonnen und bin erschüttert, wie sehr hier in den letzten Jahrzehnten allein bei Kaninchen die Fitness ignoriert worden ist. Allein bei Hühnern und auch Tauben (Wr. Hochflieger) habe ich über 10 Jahre auch hinsichtlich alle bekannten Krankheitsresistenzen selektiert. Schon als Jugendlicher konnte ich feststellen, dass es kokzidioseresistente Küken gibt, doch auch nur, weil ich damals schon Fallnestkontrolle betrieben habe und so die Küken auch konkret zuordnen konnte, bzw. deren Mutter als faktisch genetische Ursache erheben.

Dafür gibts doch heutzutage diverse Impfungen, da braucht man nicht mehr auf Fitness zu selektieren. Ist halt blöd, wenn dann ein Keim auftreten sollte, gegen den es noch keine Impfung gibt

Viele Grüße
Sven

[Sorteng]

Also ich habe jetzt auch noch den anderen Artikel gelesen. Er ist durchaus interessant, allerdings frage ich mich in wie weit man davon auf andere Rassen/Farbschläge schließen kann.
Man weiß ja nicht ob auch bei anderen Farbschlägen die langsam befiedernden Tiere häufiger gute Färbung zeigen. Der Artikel vermutet ja einen Zusammenhang zwischen Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit der Befiederung wenn ich richtig verstanden habe.

Es gibt ja hier einige Beispiele von Züchtern die hervorragende Legeleistungen mit Ausstellungsqualität vereinen...interessant wäre es nun ob es soeinen auch bei den gestreiften Plymouth Rocks gibt.
Ich wäre auf jeden Fall vorsichtig von dem Artikel auf jeden Farbschlag und jede Rasse zu schließen.

[altsteirer.at]

Dafür gibts doch heutzutage diverse Impfungen, da braucht man nicht mehr auf Fitness zu selektieren. Ist halt blöd, wenn dann ein Keim auftreten sollte, gegen den es noch keine Impfung gibt

Viele Grüße
Sven

Also das schreibt eigentlich nur jemand, der wenige Bezug zur praktischen Tierzucht hat, allenfalls ein Liebhaber ist oder eben direkt oder indirekt mit der Pharmaindustrie zu tun hat. Das beste Properdin-Lysozym-System (humorale, unspezifische Immunabwehr) haben jedenfalls die Ratten, aus bekannten Gründen. Wenn man das von der Pharmaindustrie haben will, wäre oder ist das entsprechend kostspielig.

Tierzucht ist nun mal denken in Generationen etc.. Das muss man leider immer wieder betonen und anmerken, auch wen das für - offenbar - sehr viele, so schwer zu "verstehen" ist.

Wünsche Dir dennoch viel Erfolg mit Deiner Einstellung, doch ich ticke da vollkommen anders, wie man überall in meinen Beiträgen und Publikationen nachlesen kann.

altsteirer.at

[Ernst]

Dafür gibts doch heutzutage diverse Impfungen, da braucht man nicht mehr auf Fitness zu selektieren. Ist halt blöd, wenn dann ein Keim auftreten sollte, gegen den es noch keine Impfung gibt

Viele Grüße
Sven

Ich denke so eine Aussage hat außer Polemik nichts zubieten. Abgesehen davon, dass jeder ernsthafte Züchter nur mit Tieren, die gesund und fit sind, eine auf Dauer hochwertige Zucht betreiben kann, wäre es äußerst unklug, davon auszugehen, dass man dann vor allen Krankheiten sicher wäre. Es sind zwei völlig unterschiedliche Dinge ob ein Huhn nur fit ist, oder ob es gegen eine Krankheit resistent ist. Man kann seine Tiere auch nur auf Resistenzen selektieren, deren Keime oder Erreger auch bekannt sind. Wenn dann eine neuartige Krankheit auftritt, gegen die es noch kein Impfmittel gibt, dann wirdes schon längst keine Resistenzen dagegen geben.

MfG

Ernst Niemann

[Birli]

Dafür gibts doch heutzutage diverse Impfungen, da braucht man nicht mehr auf Fitness zu selektieren. Ist halt blöd, wenn dann ein Keim auftreten sollte, gegen den es noch keine Impfung gibt

Viele Grüße
Sven

Hallo Sven,
man darf es doch nicht wagen, nach Resistenzen zu selektieren, dann würde ja die Pharmaindustrie keine Impfstoffe mehr verkaufen und alsbald am Hungertuch nagen