Hühner glucken, wenn sie sich wohl fühlen. Da muss man einiges für tun, damit sich die Mädels dann auch wirklich super wohl fühlen. Ein sauberer (hygienisch und parasitenfrei) Stall mit angenehmen Legenestern, nicht zu klein alles, ist dabei nur ein Anfang.
Dann braucht man klar Bruteier, sollte mal eine Henne glucken. So ein Brutei ist nicht einfach nur ein Ei, das die Hennen gelegt haben. Man muss dabei beachten, was in die Hennen zum Schnabel rein geht kommt auch im Ei hinten wieder raus. Füttert man nun die Hennen mit Brot und Legefutter gibt es auch Eier, aber in den Eiern fehlt eben viel für gesunde vitale Küken, die dann auch schlüpfen sollen. Die Hennen sollten also "Elterntierfutter" bekommen, also kein Brot und nur wenig Legefutter. Dafür aber verschiedene Körner und Vitamine. Den Eiern sieht man nicht an, was den Hennen gefüttert wurde. Das merkt man meist aber, wenn man die Eier ausbrüten möchte und wenig oder keine Küken es schaffen.
Auch ist nicht jedes Ei für eine Brut geeignet. Es sollte ein Mindestgewicht haben, darf auch nicht zu groß sein. Die Schale sollte nicht porös sein und die Form eben passend zur Rasse.
Eine Glucke ist dann eine Glucke, wenn sie sich auf ein Nest mit Nesteiern (Toneiern) setzt und dort dann 3 Tage sitzen bleibt. Sie geht täglich nur für ca. 10 - 30 Minuten aus dem Nest um zu futtern, sich zu erleichtern, Staubbaden und trinken. Wenn man sich einem Nest mit Glucke nähert, dann hört man die Henne schimpfen. Viele stellen dann auch die Federn auf und rufen nach dem Hahn, da der Mensch ja als "Eierdieb" von ihr betrachtet wird. Sie verteidigt also die Eier mit den Möglichkeiten, die sie hat. Wenn eine Henne dies macht, dann ist sie eine Glucke.
Diese Glucke sollte nun mit dem Nest von der Gruppe getrennt werden. Das nennt sich dann umsetzen. Bleibt die Henne 24 Stunden nach dem umsetzen immer noch auf dem Nest, dann kann man ihr die Nesteier gegen die Bruteier tauschen. Dabei muss man beachten, dass man der Glucke nur so viele Eier geben kann, wie sie gut abdecken kann ohne dass die Eier in mehreren Lagen gestapelt unter der Glucke liegen.
Super praktisch ist es hier, wenn man den Hennen Katzenklos oder Transportkisten als Nester hinstellt. So kann man einfach nur das ganze Teil nehmen und in den Glucken-/Aufzuchtstall tragen.
Auch soll man der Glucke ALLE Bruteier am gleichen Tag geben und nicht heute 4, morgen 5 und die Tage danach nochmals welche. Wie man Bruteier sammelt und lagert, ist auch wichtig.
Bruteier sammelt man am Besten in Eierkartons. Die Eier werden gewogen, durchleutet und beschriftet mit Datum und mit der spitzen Seite nach unten in die Pappe gelegt. Gelagert werden die gesammelten Eier dann an einem feuchten Ort mit ca. 12 Grad - also z.B. im Keller. Lagert man sie wärmer gehen sie kaputt, lagert man sie kälter stirbt die Keimscheibe ab.
Hat man nun die ersten Bruteier eingelagert, dreht man diese täglich 2 mal. So kann das Dotter nicht an die Eihaut kleben was dazu führen würde, dass die Küken im Ei auch an der Haut kleben würden.
Dazu stelle ich die Eierpappe auf etwas (Dachlatte oder Butterwürfel von der Größe her), so dass diese schräg steht. Morgens und abends stelle ich dann die Pappe um, damit immer die andere Seite weiter unten ist. Das ist dann so wie eine Wippe - mal die eine Seite runter, dann die andere Seite. Täglich kann man nun weitere Bruteier dazu einlagern. Wenn man genügend Eier gesammelt hat, dann sammelt man immer noch weiter (bis man eine fest sitzende Glucke hat). Aber man entfernt eben die ältesten Eier (sind ja mit Datum beschriftet), damit man immer nur die frischesten Bruteier eingelagert hat. Die älteren Bruteier kann man noch super in der Küche verwenden.
Hat man es bis hierhin dann geschafft, so läßt man die Glucke erstmal 10 Tage brüten. Man schaut nach, dass sie jeden Tag mal draußen war um das zu erledigen, was lebensnotwendig ist. Wichtig ist eben, dass die Glucke viel Ruhe hat. Mehr muss auch nicht sein. Am 10. Tag durchleuchtet/schiert man dann die Eier. Es werden unbefruchtete und abgestorbene Eier aussortiert und anschließend darf Glucke weiter brüten. Das Schieren wiederholt man nochmals am 18. Bruttag. Dann läßt man die Glucke einfach alles alleine weiter machen, bis sie mit den Kleinen aufsteht.
Über das Futter und die Aufzucht von Küken findet sich ja viel im Forum. Da die Legehühner ja nicht so oft glucken empfehle ich dir, schau doch mal auf einem Kleintiermarkt ob du dort nicht eine Glucke mit Küken kaufen kannst. So hättest du für nächstes Jahr gleich ein Huhn, welches schon Erfahrung mit der Brut hat.
Der weibliche Nachwuchs von den Legehühnern wird auch weniger Eier legen als die Elterntiere. Die Hähne haben auch nicht so viel Fleisch auf Brust und Keule wie andere Rassen. Das ist bei der Entstehung durch die Gene so gewünscht und gewollt von den Erzeugern dieser Hühner. So kann nicht jeder sich einfach mal seine jungen Hühner nachproduzieren, sondern muss sich immer wieder diese nachkaufen um die gewohnten Eigenschaften (viele Eier zu bekommen) zu haben.
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