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Thema: Enteneier und Hühnereier im Terrarium ausbrüten

  1. #1

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    Enteneier und Hühnereier im Terrarium ausbrüten

    Habe viel als Gast hier über das künstliche Ausbrüten von Enteneier und Hühnereier gelesen und doch so einiges anders gemacht als ach so akribisch beschrieben.

    Nun sind heute 4 Entchen geschlüpft (4 von 4 Eiern) und ich wollte berichten wie ich das im Terrarium hinbekommen habe.

    Vorgeschichte
    Bei einem Bekannten sah ich zum ersten Mal Indische Laufenten und fand diese echt witzig und da ich gerade ein Haus gekauft habe und ein Bach inklusive kleinen Teich durch mein Grundstück fliesst fand ich es als super Idee Enten zu halten.

    Habe anschliessend 2 frische Eier von meinem Bekannten in einem Luftpolsterbriefumschlag mitgenommen und zu Hause ins Bartagamen Terrarium gelegt (Wüstenklima). Ich habe Jahrelange Erfahrung mit dem künstlichen Ausbrüten von Reptilien da ich jetzt aber immer nur 4-6 Reptilieneier im Jahr ausbrüte habe ich mein Brutkasten vor einiger Zeit verschenkt da es sich für 4-6 Eier nicht lohnt.
    Diese brüte ich immer mit 100% Schlupfrate in einer kleinen Plastikbox im Terrarium aus.
    So weit so gut da ich mich mit Geflügel Ausbrüten aber nicht weiter auskannte wollte ich mich dann doch im Internet schlau machen und musste feststellen das genau wie in der Reptilienzucht viele Köche den Brei verderben und mich 10 Jahre zurückversetzt fühlte als ich mit der Reptilienzucht begann!

    Ich habe mir dann nur so etwa die Temperatur und Luftfeuchtigkeit gemerkt und die Eier in das Terrarium in den Sand gelegt und mal gekuckt was die Bartagamen davon halten.
    Hat sie aber nicht weiter interessiert. Ich habe die bestehende Wärmelampe dann so platziert dass die Eier etwa 37° an der Oberfläche haben (Temperatur schwankt aber eher zwischen 35°-38° (ist also fast nie konstant). Nachts wollen die Bartagamen natürlich schlafen und deshalb habe ich die Ersatzinfrarotlampe meines Boa Tropenterrariums genommen (Wäre das bessere Klima mit 80% Luftfeuchte do die Boas würden sich über die Eier sehr freuen!
    Jedenfalls beleuchtet die Infrarotlampe die Eier dann Nachts alles mit Zeitregler automatisch geschaltet. Um die nötige Luftfeuchtigkeit zu erzielen habe ich eine grosse Plastikschüssel Wasser (etwa 30x20x10cm) ins Terra gestellt und erziele damit eine variable Luftfeuchtigkeit zwischen 30-50%. Obwohl Wüstentiere stört die Bartagamen die Luftfeuchte recht wenig und sie haben auch angefangen sich regelmässig zu baden (hoffe ich kriege es Ihnen wieder abgewöhnt).
    Die Eier werden regelmässig von den Bartagamen gewendet habe nur ein paar Steine so platziert dass sie nicht direkt auf die Eier springen können und diese zerdrücken.
    Demnach brauche ich mich um das Eierwenden gar nicht zu kümmern, das erledigen die Bartagamen für mich.
    Ab dem 10 Tag sollten die Eier ja dann täglich 2 mal 20min gekühlt werden, das habe ich dann so hinbekommen dass ich den umsprung von Nacht/Tag sprich von Wärmelampe auf Infrarotlampe um jeweils Morgens wie Abends um 20min dekaliert dh. Morgens um 10:00-10:30 Uhr keine Lampen an und um 23:00-23:30 Uhr kein Licht.

    Die Eier besprühen brauche ich eigentlich auch nicht da die Bartagamen beim Planschen die Eier bespritzen.

    Nach etwa 24 Tagen habe ich die Eier dann einzeln in kleine Plastikkisten (Terrarienfreunde kennen diese auch unter Heimchendosen) für nicht Terrarienfreunde das sind kleine 10x10x10cm durchsichtige Plastikdosen die kleine Luftlöcher haben in denen die Futtertiere wie Grillen und Würmer gehalten werden.
    Habe diese aber vorher mit Desinfektionsmittel meiner Boas besprüht und kalt abgewaschen.
    Die Dosen habe ich dann mit feuchtem Brutsubstrat etwa 5cm gefüllt und eine kleine Schicht trockenes Substrat oben damit die Eier nicht feucht liegen.

    Habe nicht gemessen wie viel % Feuchtigkeit dies erzielt aber scheinbar genug!
    Habe lediglich 1-mal nach 3 Tagen bisschen Wasser nachgefüllt.

    So schlummerten die Eier dann weiter ohne irgendwelche Arbeit damit zu haben vor sich hin und siehe da als ich Gestern nach Hause kam waren 2 Eier angepiekt und ich konnte ein Schnabel sehen und Piepen hören. Anschliessend habe ich die 2 Schlupfeier in den Kisten aus dem Terra genommen und auf den Wohnzimmertisch gestellt. Den Deckel geöffnet und bisschen mit lauwarmem Wasser besprüht. Um 23:00 Uhr hatten das erste Küken es aus dem Ei geschafft war plötzlich interessanter als der Film der gerade lief!
    Um 01:00 Uhr hatte das zweite den Schlupf hinter sich und beide kamen in eine Kiste mit einem 150W Heizstrahler und ich ging schlafen. Um 7 Uhr am Morgen darauf hatten die restlichen 2 den Schlupf auch hinter sich gebracht und kamen in die Kiste.
    Dem Nachwuchs geht es prima keine Missbildungen und scheinbar Kerngesund!

    Als Fazit wollte ich hier nur allen Neubrüter die ohne Brutkasten Brüten wollen raten sich nicht von den ach so selbsternannten Experten entmutigen zu lassen und ein bisschen logisches denken hilft auch ohne teuere Literatur/Expertenmeinungen/Richtlinien weiter.
    Man darf zwischen all den auf den Komma genauen Idealparametern nicht vergessen dass die Natur weder die Temperatur noch die Luftfeuchtigkeit um den exakten Idealparameter regulieren kann deshalb keine Panik bei kleineren Schwankungen.
    Und dann noch ein Wort an die Sensibelchen unter euch die jeden Nichtschlupf eine Woche nachtrauern und andere für Ihre Entscheidung ohne Brutkasten auszubrüten beim absterben aufs schärfste verurteilen. In der Natur gibt es auch keine 100% Schlüpfrate diese ist sogar weitaus geringer als beim künstliche Ausbrüten und das nennt man dann „Natürliche Selektion“! Die Starken überleben die Schwachen sterben das muss so sein sonst würde eine Art durch krankes und schwaches Erbmaterial geschwächt werden und es würde bald nur noch kranke geschwächte Tiere geben!

    Am Freitag bekomme ich 4 Hühnereier und versuche diese auf dieselbe Weise auszubrühen falls Interesse besteht kann ich über den Verlauf berichten.

  2. #2

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    Hallo Terrabrüter,

    diese Geschichte klingt ja ganz interessant,
    das mit dem Umdrehen der Eier durch die Bartagamen verstehe ich noch nicht ganz.
    Könntest du eventuell bei deinem nächsten Versuch, Enten oder Hühner auszubrüten, bitte ein paar Fotos einstellen, wie du es genau machst?!
    Wäre sicher ganz cool wenn du dies mit Bildern dokumentieren könntest.

    Vielen Dank und viel Glück für deine nächste "Terrariumkunstbrut" ;-)

    lg hansl005
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  3. #3

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    Ja habe ein paar Fotos gemach sind aber leider noch auf der Speicherkarte und Fotoappart ist momentan in Dubai...ab Montag komme ich aber wieder dran dann kann ich sie hier hochladen!
    Zum drehen der Eier durch die Bartagamen das funktioniert so dass die Bartagamen im Sand scharen um vielleicht noch irgendwo ein Wurm zu finden oder aber einfach nur aus Langweile und so werden die Eier mal einfach weggedrückt und hin und her bewegt...kann jetzt nicht sagen wie oft pro Tag oder ob mal das eine oder andere nicht bewegt wurde jedenfalls war meistens die Position der Eier am Abend anders als Morgens.

    Habe heute Hühnereier bekommen und werde es dann bei Interesse ausführlich dokumentieren!

  4. #4

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    cool..
    freue ich auf deine Berichte ;-)
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