Genau - wir drehen uns im Kreis.
Unrechtsbewusstsein kannst du im Übrigen auch haben, ohne dass es dir leid tut. Es bedeutet schlicht, dass du weißt, dass etwas falsch ist und auch warum es falsch ist.
Wie soll der Hund erkennen, dass Nahrungsbeschaffung falsch ist?
Genauso wird er, wenn wir loben, was er tut, nicht wissen, dass es in unseren Augen richtig ist! Er erfährt eine positive Bestätigung und wird es deshalb beim nächsten Mal noch besser machen. So kannst du ihn auch auf Dinge konditionieren, die total absurd sind. Oder ihn zu aggressiven Tätigkeiten erziehen! (Was ja leider durch falsche Signale manchen Hundehaltern unbewusst perfekt gelingt!)
Und was die Gelegenheiten angeht, die er nutzt: Die sind ja auch ne positive Verstärkung, aus Sicht des Hundes! Es reicht, dass es funktioniert! Das ist Bestätigung genug, um es das nächste Mal noch besser zu machen!
Weshalb du ja Dinge, wie "Klauen" und Jagen nur so schwer bearbeiten kannst, wenn der Hund mal Erfolg hatte!
Wir drehn uns im Kreis und deine Interpretation ist viel zu kompliziert.
Egal, wie du es drehst und wendest. Der Hund hat kein Unrechts- oder Rechtsbewusstsein. Er reagiert auf positive und negative Verstärkung. Immer.
Wenn du dir allerdings nicht im Klaren bist, dass du während jeder Interaktion mit deinem Hund ständig Signale aussendest, die der Hund einordnet und darauf reagiert, dann kann es natürlich passieren, dass er auf einmal Dinge tut, mit denen du nicht gerechnet hast.
Dass es keine Patentlösungen gibt, wie Hunde Individuen sind, hatte ich auch geschrieben.
LG Silvia
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