Ich habe feststellen müssen, dass die Diskussion über Alternativmedizin extrem unerfreulich ist, weil meist eine geschlossenes Gebilde nicht widerlegbarer Behauptungen aufgebaut wird. Als letzte Bastion kommt halt das gute Alte: "es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde..." blah blah blah... Da spiele ich doch lieber gleich das Homöopathie Bullshit-Bingo!
Zwei Punkte will ich doch kommentieren:
1) Ich frage mich, wie man bei Pferden, Hunden, Katzen etc. das von der Homöopathie geforderte ausführliche Anamnesegespräch führen kann. Nur aufgrund dieser sehr intensiven Erstanamnese kann für den Patienten das individuell richtige Arzneimittel herausgesucht werden. Warum sollte in dem von Kirstin genannten Beispiel "Kolik" immer Nux Vomica helfen?! Und vor allem, wie legt man die richtige Potenzierung fest?! Einfach willkürlich?! Dies widerspricht in mehreren Punkten der homöopathischen Lehre. Hahnemann würde sich im Grab herumdrehen. Das Gleiche gilt für Akupunktur... immer den guten alten "Meisterpunkt" für den Magen... Sorry, das ist ein Niveau was man in einem 2-Std. Volkshochschulkurs lernen kann, hat aber nichts mit Chinesischer Medizin zu tun. .. aber klar ... "wer hilft, hat Recht".
2) Leider habe ich viel zu oft erleben müssen, dass eine adäquate Behandlung ausblieb, weil die Patienten auf ein naturheilkundliches "Windei" gehört haben. Dieser nachteilige Effekt ist sogar wissenschaftlich nachweisbar. Für mein Metier gibt es beispielsweise eine ganz aktuelle Studie: Yun YH, Lee MK et al.: Effect of complementary and alternative medicine on the survival and health-related quality of life among terminally ill cancer patients: a prospective cohort study (2012). Annals of Oncology, 24(2), Seite 489 (siehe hierzu auch meine Ausführungen an anderer Stelle).
Wer des Englischen mächtig ist, dem sei folgender Artikel wärmstens ans Herz gelegt: Harriet Hall "The One True Cause of All Disease". Für die deutschsprachig Interessierten habe ich mich hier an einer Übersetzung versucht.
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