Die geliehende Glucke, Geschichte u. Tagebuch einer Naturbrut mit 'Fremdhuhn'
Unverhofft kommt ja bekanntlich oft und so erging es jetzt auch mir, als meine heißgeliebte Freundin mir mitteilte, der Manni habe eine Glucke die er mir geben würde, weil für seinen Brutapperat seien die Eier meiner Zwergseidenhühner einfach zu klein.
Manni ist unser Nachbar, ein Traumnachbar für mich, denn er hält unzählige Hühner, Kanninchen, Gänse und auch Zwergziegen, ist äußerst nett, hilfbereit und immer freundlich.
Manni und meine Freundin haben sich durch mich kennen gelernt, denn meine Freundin wünschte sich sehnsüchtig ganz viele Küken von ihren Brahmas und der Manni hätte sehr gerne Brahmas... was lag da näher als die beiden bekannt zu machen und so wurden Brahma Küken ausgebrütet, parallel zur Naturbrut.. hat alles gut geklappt.
Nun wollte Manni seinen Brutapperat wieder neu befüllen und ich fragte ob da nicht die Eier meiner Zwerghühnchen mit rein kommen. Im Prinzip spricht nix dagegen, außer dass sie durch die Rollstangen durch fallen würden.... und dann half der Zufall, dass sich bei Manni eine Glucke setzte und er keine Naturbruten mehr machen möchte.
So kam es dann, dass ich am Samstag am frühen abend mit meiner Katzentransportbox und einer großen Decke zum abdecken zu Manni rüber ging um die seit 3 Tagen fest sitzende Glucke abzuholen.
Er packte sie kurzerhand, murmelte zu ihr 'Ach Du bist das, ne ganz Freche' und steckte die Henne in die Kiste, Decke rüber und es blieb ganz ruhig in der Kiste. Es sei ein Zwerghuhnmischling, welchen er im letzten Jahr selber gezogen hätte, Vater von ihr seie wohl ein ausgesetzter Zwerghahn den er mal eingefangen habe. Wenn alles klappen würde, könne ich sie ja behalten oder auch wieder zu ihm rüber bringen, da sie ja eher nicht zu meinen Seidenhühnchen passen würde...Ah ja, ich erklärte daraufhin, dass ich früher nur Mischlinge hatte, wenige Rassehühner, es ging ja schließlich bei 5 Kindern eher darum genug Eier zu haben, worauf es uns heute nicht mehr so ankäme, sondern dass sie auch schön sein dürfen, paar Euro mehr kosten und eben auch noch wirklich schön anzuschauen.
Da wir halt zwar sehr viel Grundstück haben, aber bisher nur ganz wenig Stallraum, hatte ich beschlossen die Glucke mitsamt Kiste in eine große (fertig eingerichtete) Holzkiste in eines unserer Gästezimmer zu setzen. Gedacht, getan, ich nahm die Decke ab und die Henne fing an lauthals zu schreien, so dass mein Mann direkt herbei gestürzt kam und wissen wollte was los ist
Meine Güte, kann so ein kleines Huhn einen Mordsspektakel machen... also Rollos runter, Decke wieder über die Kiste und raus aus dem Zimmer. Sekunden später war Ruhe...
Am späten Abend ging ich noch einmal nach der Glucke gucken und öffnete das Türchen von der Transportbox, sie hackte kurz nach mir, machte aber sonst keine Anstalten mehr aufzustehen, so ging ich wieder hinaus.
Noch später am Abend schlich ich mit Taschenlampe und Eierkarton bewaffnet wieder in das Zimmer, öffnete die Box... Henne in tranceähnlichem Zustand, beim vorsichtigen Anheben, wieder kurze Hiebe auf meine Hand und die Eier waren drunter
Türchen zu und wieder raus gegangen.
Am Sonntagmorgen ging ich mit Herzklopfen hoch, es war ruhig, sie sass... also Rollos leise hoch gezogen und vorsichtig das Gitter geöffnet, Henne sitzt... aber oh weh, sie sitzt komisch quer und ein Eilen lag neben ihr, also kurz vorsichtig angelüpft, Eichen drunter geschoben... Henne machte die Beine breit und setzt sich vorsichtig wieder hin, Gitter wieder zu.
Mittags bin ich gucken gegangen, Henne sitzt fest, Gitter aufgemacht... ich mag keine Tiere im Knast.
Abends wieder gucken gegangen, die Gute ist nicht aufgestanden, ich habe das Gitter wieder rein gemacht, vorsichtshalber, man weiß ja nie von wegen fremder Umgebung und so
Heute morgen, Gitter wieder entfernt... sie mag sich nicht anfassen lassen, quittiert das mit Picken in die Hand, also lass ich sie erst einmal in Ruhe und warte ab ob sie von alleine mal aufsteht und etwas fressen, trinken und koten geht.
Nachher werde ich noch einmal nach ihr schauen gehen und ich denke spätestens morgen werde ich sie einmal vorsichtig vom Nest runter heben und schauen ob sie mal etwas fressen und trinken mag oder sich überhaupt mal die Beine vertreten und danach wieder aufs Nest zurück geht.
Also wäre heute Tag 2 ihrer Brut.
Mache ich soweit alles richtig, habt ihr noch irgendwelche Tipps für mich?
Ich hoffe, dass alles gut geht und mein 'Gnom' funktioniert hat, so dass einige winzige gelbe Küken heraus kommen ... wobei Manni übrigens sagt, dass die Küken meiner Hühner bei den Eiern, ja nicht viel größer sein können als ne Hummel
Sie braucht auch noch einen Namen, ich möchte sie nicht dauernd mit 'Henne' ansprechen, spontan kam mir der Name meiern Schwimu in den Kopf... aber ich glaube, das lasse ich lieber
Anbei ein Bild von der Glucke, die ich überaus bezaubernd finde und sicher bin, dass da auch ein Araukaner dran 'mit gebastelt' hat
Liebe Grüße
Kerstin
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