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Thema: Notgeiler Zweithahn

  1. #1
    Bio- Nerd
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    Notgeiler Zweithahn

    Hallo!

    Meinereiner hat einen leider arg notgeilen Zweithahn. Dies Verhalten meines Vizes ist mir schon lange ein Dorn im Auge, und heute habe ich seine Finten mal genauer beobachtet:
    Variante a) Er hört eine Henne, die gelegt hat und gerade vom Nest kommt, gackern. Er lauscht, düst hin, fängt die Henne ab, und vergewohltätigt sie, wenn nicht schnell genug und Alphahahn nicht in der Nähe...

    Variante b) Er sieht oder hört eine Henne, die sonstwie abseits der Truppe ist, lauscht, düst hin, fängt die Henne ab, und vergewohltätigt sie, wenn nicht schnell genug und Alpha nicht in der Nähe...

    Variante c) Er rennt am Rand der Gruppe umher, und schnappt sich urplötzlich eine zu unbedarft herankommende Henne (wenn nötig auch aus vollem Lauf der Henne) und vergewohltätigt sie, wenn nicht schnell genug und Alphahahn nicht in der Nähe...

    Variante d) Er läuft mit der Gruppe mit, geht aktiv rein, und lauert förmlich drauf, eine Henne zu erwischen, macht richtige Vorstöße, lässt aber ab, wenn Alpha es merkt...
    Kriegt er eine, und jagt der Alpha ihn runter, quakt er kurz und gibt Fersengeld, lauert aber nur Sekunden später schon wieder auf dieselbe Henne oder eine andere...

    Ganz ehrlich, heute Nachmittag stand für Minuten schon fest, dass jetzt Schluß ist, dann sah ich ihn aber auf die einzige Henne aufpassen, die ihn akzeptiert, und ihn auch Wache stehen, und habe den Entschluß wieder fallen gelassen...
    Abends hatte ich dann die Nase wieder ziemlich voll, war aber von der Gartenarbeit (sowohl beruflich als auch privat) zu geschlaucht, und hatte um 20 Uhr auch keine Lust mehr aufs Hahn- Einkürzen...
    Ich kucke mir das jetzt seit über vier Monaten an, und der Kerl bessert sich insgesamt nicht die Spur... Vor dem Alpha haut er zwar ab, wenn der ihn (zurecht) scheucht, schert sich aber andererseits auch nicht groß darum, weil man ihn am Tage mehr als 10x meckern hört, wenn der Chef ihn wieder mal runter kickt...
    Und wollte heute sogar seinerseits den Chef von einer Henne scheuchen, und hat ihm zwar nicht gebückt drohend, aber doch mit offenem Kragen gegenüber gestanden, als er am Ort des Geschehens war...
    Und andererseits lässt sich diese Pfeife noch mit seinen nun 9 Monaten Alter von seiner leiblichen Mutter und rangzweiten Henne (ich vermute, sie ist inzwischen Cheffe) verkloppen, während seine Ziehmutter ebenfalls bisweiliges Objekt seiner Spitzheit ist...

    Meine Gewißheit ist ja nun schon länger, dass der Lustmolch nur auf eine Weise zu kurieren ist (auch, weil's keinen Spaß macht, die Hennen immer krampfhaft rennen zu sehen, wenn er im Anmarsch ist), aber:
    Gleichzeitig mache ich mir Gedanken, ob der Alpha, der durch den notgeilen Vize ja jetzt gut ausgelastet und beschäftigt ist, sich dann mangels Aggressions- Abreaktionsobjekt nicht eventuell gegen Menschen wenden könnte...


    Wie wäre es?
    Könnte ich sorglos Brathahn machen, oder würde sich der Aggressionstrieb des Chefs (eigentlich eher scheu und nicht die Spur auf Menschen gehend) bei Fehlen des ständigen Konkurrenten in Bälde gegen uns richten?
    Würde sich der notgeile Jungspund mit mehr Hennen für sich ändern, oder würde er potentiell immer ein Vergewlatiger bleiben?

    Vielen Dank für hilfreiches,
    Andreas
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  2. #2
    Moderator Avatar von gaby
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    Es würde ruhig werden. Wenn Dein Alpha bisher keine Anlagen zur Aggression gegen Menschen hatte, wird es der Verlust des Junghahns bestimmt nicht auslösen. Wenn das trotzdem passiert hat es damit nichts zu tun.

    Frühling, es sticht der Hafer, viele Hähne *drehen dann ab*. Um zwei Hähne in einer Gruppe zu halten muss es zw. alt u. jung einfach stimmen. Und es müssen viele Hennen da sein. Wenn nicht wird das für die Damen zur Qual.

    gg
    Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt.

    aus: *Deine Schuld* von den "ärzten"

  3. #3
    Avatar von Caecilie
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    Hallo Andreas,

    ich kann dich verstehen. Ich hab auch so ein Exemplar. Er kann aber auch anders: Er passt auf, holt jede Dame ins Haus am Abend, auch wenn er schon drinnen ist, lockt alle (auch wenn nicht alle sich herantrauen an ihn) und hält die Truppe zusammen. Andererseits ist er -wie du schon beschrieben hast - oft sehr rabiat gegenüber den Hennen. Bei einigen Hähnen ist das "Testosteron"ausgeprägterer als bei anderen. Ich bin auch immer hin und hergerissen, ob ich mich damit nun arrangiere oder obs reicht. Ich hab immer die Hoffnung, alle überstehen das noch paar Jahre und dann wird er ruhiger. Wenn ich sehe, dass ein, zwei Hennen wieder was abbekommen haben oder zittern, wenn sie vor ihm hocken, packt mich wieder der Groll gegen ihn.... das ist ein hin und her mit den Vor- und Nachteilen.

    Dennoch denke ich auch, dass sich bei deinem Alphahahn deswegen die "Hormone" nicht stärker ausprägen, wenn der andere weg wäre. Aber sicher kann man ja nie sein, wie er reagiert, nur die Erfahrung wird es zeigen.

    LG Caecilie

    LG
    Brakel (gold), Zwerg-Malaien (schwarz, braun), Thüringer Barthühner und versch. Mix-Hühner.

  4. #4
    Avatar von acer
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    Bei mir hat sich der Jungspund genauso gebärdet bis er sich zum Chef aufgeschwungen und den Althahn gemobbt hat. Da mir der Althahn lieber war habe ich den Jungen der Truhe zugeführt. Jetzt geht es dem Alten wieder gut.

  5. #5
    Pöser Purche Avatar von Nopi
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    Moin Gaby,

    Zitat Zitat von gaby Beitrag anzeigen
    Um zwei Hähne in einer Gruppe zu halten muss es zw. alt u. jung einfach stimmen. Und es müssen viele Hennen da sein. Wenn nicht wird das für die Damen zur Qual.

    gg
    Wieviel Hennen wären denn nach deiner Ansicht bei zwei Hähnen ausreichend?

    Gruß
    Stefan
    "Eier, wir brauchen Eier!" Zitat Oliver Kahn
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  6. #6

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    Mein Gott,

    das sind Hühner! So lange die Hennen keinen ernsthaften Schaden nehmen, so lange kann du den jungen Hahn laufen lassen.

  7. #7
    Moderator Avatar von sil
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    Ich hab ja immer Hähne unterschiedlichen Alters und auch unterschiedlicher Herkunft, und am besten funktioniert es mit der halbwegs friedlichen Koexistenz aller Beteiligten folgendermaßen (Das ist aber nur mein Weg, mit meiner Erfahrung bei meinen Rassen und Individuen!)
    Jeder Chefhahn bekommt seinen Nacht-Stall mit seinen Hennen. Manchmal teile ich die Hennen zu, manchmal sortieren sich die Hennen selber wie sie wollen. Jetzt z.B. sammle ich grade Bruteier, d.h., die Gruppen sind auch tagsüber getrennt, aber sobald es angeht, laufen wieder alle tagsüber zusammen.
    Die Hennen kennen ja "ihren" Hahn und "ihre" Gruppe, bleiben bevorzugt auch zusammen und zeigen sehr deutlich, wenn sie von einem anderen Hahn nichts wissen wollen. Die Hähne ihrerseits hätten schon Ambitionen auf Mitglieder eines anderen Harems, sind aber hauptsächlich damit beschäftigt, auf ihren eigenen Clan aufzupassen und den nicht aus den Augen zu verlieren. Begegnen sich zwei Hähne, gibt es sehr selten Agressionen, meist wird einfach nur sich auf eine Art beobachtendes Ignorieren geeinigt.
    Das funktioniert eigentlich schon ab 2 Hennen pro Hahn. Ich finde aus verschiedenen Gründen, dass 5 Hennen je Hahn schon eine optimale Anzahl sind. Jungtiere beiderlei Geschlechts verteilen sich nach eigenem Gusto auf die Ställe, die Junghähne ordnen sich im ersten Winter meist diskussionslos dem jeweiligen Stallchef unter und werden von dem auch geduldet.
    Im Frühjahr können die heranwachsenden Jungspunde schon ziemliche Unruhestifter sein, aber andererseits übernehmen sie auch wichtige Funktionen beim "Herdenschutz". Bei den überschaubaren Gruppengrößen haben die Chefs eigentlich alles gut im Blick, sehr viele Junghähne arrangieren sich sehr gut mit der Situation und suchen eher durch Überzeugung und vorsichtiges Herantasten zum Zug zu kommen. Zu sehr nervende Junghähne haben bei mir nicht lange Gelegenheit sich zu produzieren, die kommen weg.
    Zum Herbst hin kann es auch vorkommen, dass die Hennengruppen sich mischen, und dann eben zwei oder drei oder auch mehr erwachsene Hähne in recht friedlich anmutender Kooperation sich die Arbeit teilen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  8. #8
    Moderator Avatar von gaby
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    Zitat Zitat von Nopi Beitrag anzeigen
    Moin Gaby,

    Wieviel Hennen wären denn nach deiner Ansicht bei zwei Hähnen ausreichend?

    Gruß
    Stefan
    Hi! Ich denke dass kommt auf die Rasse an. Ganz schweren reichen 4 Damen, die leichteren brauchen oft 10 und mehr. Mein Maranshahn hatte einen Trupp von 16 Hennen. Als ich dann einen Junghahn behielt und der sich nach und nach seine eig. Damen an sich zog hat er das akzeptiert. Je älter er wurde desto mehr übernahm der Junghahn. Das war ein tolles Team die Zwei!

    gg

    PS: Meine Freundin hat Zwerge, aber auch ein riesiges Grundstück. Dort laufen i. d. R. mehrere Hähne, mal mit vielen mal mit weniger Hennen. Sie hat auch mal einen kleinen Stamm übernommen, der Hahn hielt sich mit seinen Hennen abseits und verjagte alles was da kam. Aber im großen und ganzen wirkte das Ganze sehr harmonisch. Das lag aber m. E. daran dass die einfach ohne Ende Platz hatten, mehrere Ställe (überraschend das alle immer in den Richtigen gehen) und einfach auch viel Buschwerk an den richtigen Stellen.
    Geändert von gaby (19.04.2013 um 11:25 Uhr)
    Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt.

    aus: *Deine Schuld* von den "ärzten"

  9. #9
    Bio- Nerd
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    Hallo zusammen !

    Och, die Sil- Methode hört sich doch prima an, und die Deiner Freundin auch, Gaby!
    Meine beiden Sebrighthähne (Vater und Sohn) waren auch so ein Dream- Team, nur mit dem Unterschied, dass Sohnemann anscheinend keine Ambitionen auf eigene Hennen hatte, sondern sogar am Futternapf eher relativ giftig zu denen war.

    Bei mir hat sich der Jungspund genauso gebärdet bis er sich zum Chef aufgeschwungen [...] hat
    Würde das heißen, wenn er Chef über eine eigene Truppe wäre, würde er nicht mehr spitz wie Nachbars Lumpi sein, bzw. diese ziemlich ekelhafte Vergwaltigerei sein lassen? Denn haben die Hennen keinen körperlichen Schaden, so haben sie doch sicher bereits 'nen seelischen, denn die werden fast durch die Bank hektisch und gehen rennen, wenn sie ihn dick ankommen sehen... Außer Maranshenne Gret, die ihn freiwillig ranlässt, und wie gesagt seine Mutter, die ihm 'nen Satz warme Ohren verpasst, wenn er aufdringlich wird. Also kriegen quasi 9 von 11 Hennen relative Zustände, wenn sie ihn in eindeutiger Absicht kommen sehen...

    Aber danke für den guten Tipp mit den mehreren Ställen pro Truppe. Sehr schön zu wissen, dass das auch klappt, wenn alle dasselbe Gelände nutzen, das kommt mir sehr gelegen !

    Grüße,
    Andreas
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  10. #10
    Avatar von JanaMarie
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    Sofern die Hennen sich ihm nicht "von sich aus" anschließen, wird es glaub ich schwierig, sie ihm praktisch zwangsweise zuzuweisen - habe letztes Jahr ähnliche Erfahrungen gemacht u die beiden Hähne mit den jeweiligen Mädels durch Zaun getrennt gehalten->die Hennen machten deutlich, dass sie gern zu ihrem Hahn zurück wollten u dem Kleinen weiterhin die kalte Schulter gezeigt (was ihn natürlich wenig beeindruckte - aber si ekonnten ja nicht mehr durch den Chef "beschützt" werden);
    als er dann fremde Hennen bekam (konnte das Ganze nicht mit ansehen u ließ die alte Gruppe wieder zusammen), hat er mächtig Oberwasser bekommen - denn die neuen waren ihm ggüber ja nicht abgeneigt und so durfte er nun seinen Pflichten nachkommen->ab da war´s gelaufen: er hat sich mit dem Chef durch den Zaun hindurch blutig gekloppt, so dass ich Sichtschutzwände anbringen und ihn schließlich abgeben musste

    Aber ich geb den Vorrednern recht: bei Platz ohne Ende wirds wohl leichter sein, bei mir habe ich grade mal 300qm + 2 Ställe für die 15 Hühner und das reichte nicht; auch stimme ich zu, dass es wohl vom individuellen Tier/rasse abhängt u durchaus auch harmonisch bzw "akzeptanzorientiert" ablaufen kann

    drücke dir die Daumen - u bin gespannt, ob die "Zwangszusammenführung" bei euch klappt
    0,2 Hunde, 1,5 Appenz.Barth., 0,4 Barnev. sbdgs., 1,1 Barnevelder ssdg, 1,4 Barnev.-Mixe, 0,1 Zworpi-Mixe, 0,1 Cochin rfg, 0,1 Marans, 0,1 Hybrid + noch einige Mixhennen
    Das Gegenteil von Chaos ist nicht Ordnung, sondern Stillstand!

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