Wieso keine Vogelgrippe an der Nordsee?

[witte5]

Ich bin ja nun keine Ornithologin oder Biologin, aber wieso gibt es an der Nordseküste keine (oder kaum?) Funde von H5N1?

Dass der Vogelzug damit wenig zu tun hat, habe ich auch schon gelesen. Dennoch findet dieser an den Westküsten rege statt.
Möwen (auch als Aasgeier bezeichnet) fressen so ziemlich alles, was ihnen unter den Schnabel kommt. Hat man überhaupt schon mal tote Tiere getestet? Sind die Nordseetiere resistent? Oder verhindert ein höher Salzgehalt im Wasser die Ausbreitung/Enstehung?

Wollte ich doch mal wissen. Gibt doch sicher hier welche die Ahnung davon haben.

[cochinkiller]

Kurze treffende Antwort ?

Das FLI und Riems ist im Osten ;-)


Mal im Ernst , der LK Leer hat z.B. 3800 tote Vögel zur Untersuchung bekommen . Alle Tiere sind ohne H5 etc gewesen . In der Hauptsache wurden Gänse , Enten , Schwäne und viele Greife ( 800 Bussarde ) untersucht .
An die Theorie der Einschleppung durch Wildvögel mag hier auch kein normaler Mensch glauben. Trotz dem ist hier keine Ausnahmegenehmigung zu bekommen , weil ? .. das kann Dir hier keiner sagen Nur dass gegen 25 illegale Geflügelhalter ermittelt wird , die von freundlichen Menschen angezeigt wurden .
Diejenigen die ihre Tiere auch nicht eingestallt hatten , aber nicht denunziert wurden hatten einfach Glück gehabt .

Ich hab auch Glück .

Vier Kilometer weiter sehe ich die Niederländer- über die deutschen Politiker lachend mit ihren Hühnern im Garten . Offensichtlich funktioniert die viruelle Grenzkontrolle perfekt ; kein H5N1 virus darf die Grenze passieren !

Gruß

[witte5]

Apropos Landkreise. Habe grade bei unserem Nachbarkreis Nordfriesland nachgesehen und brach in lautes Gelächter aus. Die sind noch göttlicher als unsere Schleswiger.
Man möge sich beide Artikel nacheinander genüßlich durchlesen:
http://www.nordfriesland.de/
Kreis Nordfriesland: Pressemitteilung
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Der Kreis Nordfriesland weist darauf hin, dass die Bundesregierung das Aufstallungsgebot für Geflügel bis zum 15. Mai 2006 verlängert hat. Zum Schutz vor der Übertragung der Vogelgrippe durch möglicherweise infizierte Wildvögel sind Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel wie Strauße, Emus oder Nandus, Wachteln, Enten und Gänse in geschlossenen Ställen zu halten.

Wo das nicht möglich ist, sind die Tiere in einer nach oben abgedichteten und an den Seiten gegen das Eindringen von Vögeln gesicherten Volière zu halten. Die Tierhalter sind verpflichtet, in diesen Fällen die Veterinärverwaltung des Kreises zu informieren. Das Geflügel muss dann mindestens einmal monatlich tierärztlich untersucht werden. Amtstierärztin Dr. Solveig Henze weist darauf hin, dass es sich um reine Vorsichtsmaßnahmen handelt: »In Nordfriesland ist noch kein Fall von Vogelgrippe festgestellt worden. Trotzdem müssen die Geflügelhalter weiterhin wachsam bleiben.«

Kreis Nordfriesland: Pressemitteilung
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Langsam naht die touristische Saison. Der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Jürgen Mulke, weist darauf hin, dass weder Einheimische noch Urlaubsgäste sich Sorgen wegen der Vogelgrippe machen müssen: »Bisher wurde weder in Nordfriesland noch in den unmittelbaren Nachbarkreisen ein Fall von Vogelgrippe festgestellt. Und selbst, wenn sie irgendwann kommt, gibt es für Menschen, insbesondere wenn sie keinen engen Kontakt mit kranken oder toten Vögeln haben, keinen Grund zur Beunruhigung. Auch an unseren Stränden besteht keine Ansteckungsgefahr.«

Mulke liegt ein Schreiben des Berliner Bundesinstituts für Risikobewertung vor, das sich mit der Vogelgrippe auseinandersetzt. Darin kommt ein Virologe zu dem Ergebnis, dass es nicht einmal erforderlich ist, Strände zu desinfizieren, an denen erwiesenermaßen Vögel mit dem H5N1-Virus gefunden wurden. Selbst wenn sich im Sand Viren befinden sollten, wären es viel zu wenige, als dass Menschen oder Säugetiere sich daran anstecken könnten. Nach einigen Tagen sterben die Viren von allein ab - und Sonnenschein beschleunigt den Prozess noch.

»Die Vogelgrippe ist eine Tierseuche«, betont Amtstierarzt Dr. Dieter Schulze. »Damit Menschen sich anstecken, müssen sie sehr engen Kontakt mit zahlreichen kranken Tieren gehabt haben. Solche Verhältnisse wie in Südostasien gibt es aber in ganz Deutschland nicht.« Doch sogar dort besteht kein Grund zur Angst vor Ansteckung: Weder die Weltgesundheitsorganisation noch das Auswärtige Amt haben Reisewarnungen ausgesprochen.

»Dass man selbst in Südostasien ohne Angst vor Vogelgrippe baden, an den Stränden liegen und durch die Straßen spazieren kann, zeigt deutlich, wie gering das Vogelgrippe-Risiko für Menschen ist«, sagt Amtsleiter Mulke. »Das heißt, dass unsere Urlaubsgäste sich hier bei uns genau so gut und sicher erholen können wie in all den Jahren zuvor.«

Die einzige mögliche Einschränkung besteht darin, dass in den Beobachtungsgebieten, die in einem Radius von zehn Kilometern um H5N1-Funde herum gezogen werden, alle Hunde angeleint werden müssen. Doch noch gibt es keine entsprechenden Funde in Nordfriesland.

[Black Giants]

Warum es an der Nordsee keine Vogelgrippe gibt?

Ganz einfach, weil das verseuchte Futter nicht aus den Niederlanden sondern aus östlicher Richtung kommt.

Zumindest wäre es eine logische Erklärung.


Da fällt mir ein:

Die meisten Hobby-Geflügelhalter beziehen doch ihr Futter vom Raiffeisen oder anderen Geschäften, die ihre Produkte in der Region ankaufen. Ist jedenfalls hier bei uns so.
Aber wie sah das mit Rügen aus? Produzieren die die Futtermittel selber oder wird es von irgendwo geliefert? Die bauen doch kaum alle Getreidesorten selber an und verpacken es auch noch, oder?

Ich werde jedenfalls den Teufel tun und das Futter wechseln!!!

[witte5]

Na ob das mit dem Futter so logisch ist?
Ich kauf seit einiger Zeit mein Hühnerkorn bei der "Futterkiste".(ist dichter als Raiffeisen). Da liegt das neben Wiskas, Vitakraft und Pedigree Pal.
Keine Ahnung wo das zusammen gebastelt wird. (Den letzten Sack habe ich kürzlich entsorgt).
Und ob größere Geflügelhalter (Dithmarscher Freilandgänse) ihr Futter aus Kostengründen nicht wo anders als direkt vor Ort beziehen will ich auch mal in Frage stellen?
Also ich weiß nicht, ob das so die richtige Erklärung ist......?
Sehe grade, bist auch schon stutzig geworden.

[HCS]

Eigentlich passt das ganz gut zu einer punktuellen Einschleppung, am ehesten irgendwo in MeckPomm (ob durch illegale Geflügelimporte, Futter oder was auch immer), und von dort breitet sich das Virus per gelegentlicher Ansteckung langsam in alle Richtungen aus. In absehbarer Zeit haben wir es dann überall, und es gehört dann eben zu den vielen verschiedenen Grippeviren, mit einem oder mehreren davon ja angeblich 15-20% aller Wildvögel infiziert sind (meist ohne krank zu werden). Also keine Sorge, bald ist es auch an der Nordsee. Nach dem, was wir hier schon an diversen Artikeln kluger Leute verlinkt gekriegt haben, wird es allerdings vermutlich bald nur noch in der niedrig pathogenen Form herumgeistern. Irgendwann schleppt es dann jemand versehentlich einem aus der Ehlen-Connection in den Stall, und da mutiert es dann wieder zur hochpathogenen Form. Dann ist das Geschrei wieder da, dass die Wildvögel schuld sind.

Hans-Christoph

[Lomanda]

Hallo,

Also mein Freund ist Landwirt und der hatte vor ca 4 Wochen eine tote Möwe bei sich auf dem Acker gefunden und was machr der ruft gleich beim Veterinäramt an .Die haben tatsächlich die eine Möwe geholt haben aber nichts fesgestellt.Und gerade hier im Emsland und im Raiderland machen ja die ganzen Gänse immer zwischenstop das ist sogar Touristen -atraktion .Da hat man nichts gefunden.?.?.
Tschüß

[gaby]

man will die Urlauber nicht beunruhigen. Was das für Einbußen wären!!!!!
gg

[Scybalon]

Außerdem hat die Salzhaltigere Meeresluft eine gewisse desinfektive Wirkung.

[gaby]

salzhaltige Luft gibt es auch an der Ostsee.
gg