Hallo zusammen,
wie der eine oder andere weiß, halte ich Dorking. Aus Platzgründen eigentlich nur einen Hahn mit ca. 6 Hennen (+ ggf Jungtiere).
Mein Hahn ist 2011 bei mir geschlüpft - ein prächtiges Tier und in jeder Hinsicht war ich sehr zufrieden mit ihm: er hat sehr gut befruchtet, war fürsorglich zu den Hennen und Küken und unproblematisch auch im Umgang mit Erwachsenen und Kindern.
Vor ca. 10 Tagen ist mir aufgefallen, dass er etwas ruhiger wird, nicht mehr so oft kräht und weniger tritt. Er hat aber nach wie vor gut auf die Hennen aufgepasst und gut gefressen. Einige Tage später wurde er noch ruhiger und auch der Kamm wurde dunkel, gefressen hat er aber weiterhin und abgemagert ist er nicht. Er hatte weder Schnupfen noch Durchfall, eine Infektion hatte ich daher nicht vermutet. Er schien mir Herz- bzw. Kreislaufprobleme zu haben. Nachdem ich ihn die letzten 2 Tage verstärkt beobachtet habe, habe ich mich gestern schweren Herzens entschlossen, ihn heute zu erlösen/ schlachten, da sich die Symptome nicht verbesserten.
Aufgrund seines Zustandes habe ich mir überlegt, ob ich nur erlösen und beseitigen soll. Da ich doch wissen wollte, was er hatte, habe ich ihn gerupft und ausgenommen. Überrascht hat mich, dass er doch noch einige Körner im Kropf hatte, obwohl ich ihn heute nicht mehr gefüttert habe, eine Kropfverstopfung lag aber mMn nicht vor. Er war recht fett, vor allem aber im Hinterleib, wobei die Organe (insbesondere auch Herz und Leber) in Ordnung und nicht verfettet waren. Konnte also keine Ursache feststellen und mich daher entschlossen ihn küchenfertig zu machen. Beim Entfernen der Speiseröhre kam es dann zur Überraschung: diese hatte in der Mitte ein festes Stück, auf einer Länge von ca. 2 cm. Von der Konsistenz lag es zwischen Knorpel und Knochen und hat offensichtlich seine Speiseröhre verengt und wohl auch seine Luftröhre eingeengt. Es war eine Verwachsung der Speiseröhre, also kein Fremdkörper.
Auch wenn es mir um ihn sehr leid tut, so war es offensichtlich die richtige Entscheidung ihn zu schlachten. Der Tierarzt hätte ihm wohl auch nicht helfen können und besser wäre es von alleine auch nicht mehr geworden. Auch bin ich erleichtert, dass keine Vergiftung oder Infektion vorlag. Und da er ein Schlachtgewicht von ausgenommen 3250g (ohne Innereien) hat, wäre es auch schade gewesen, wenn er hätte entsorgt werden müssen. So hat sein Tod ja noch wenigstens einen Sinn...
Nun wollte ich Euch dies einfach mitteilen, da ich hiervon noch nie gehört habe. Auch meine Großmutter, die wohl schon Tausend + x Hühner und Hähne geschlachtet hat, hat so etwas noch nie gesehen.
Hatte jemand von Euch auch schon mal so einen Befund gehabt?
Nun bin ich aber auch froh, dass ich es bislang nicht übers Herz gebracht habe, einen der prächtigen Junghähne von 2012 zu schlachten, so dass dieser jetzt die Lücke füllen kann und ich nicht ohne Hahn dastehe.
Besteht Interesse an Bildern vom Befund?
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