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Vogelgrippe erstmals bei Storch nachgewiesen
03. Mai 15:15
In Deutschland sind bislang wenige Fälle von Vogelgrippe unter Tieren nachgewiesen worden. Doch die Asia-Variante des Virus wird auch hierzulande übertragen.
Die Asia-Variante des Vogelgrippe-Erregers ist erstmals bei einem Storch nachgewiesen worden. Das Tier hat sich wahrscheinlich in Deutschland infiziert und seinen Brutpartner angesteckt. Experten warnen davor, die Bestimmungen zum Schutz von Geflügel zu lockern.
Wie Elke Reinking, die Sprecherin des Friedrich-Loeffler- Instituts (FLI), am Mittwoch auf der Insel Riems sagte, war einer der beiden vergangene Woche in Brandenburg entdeckten toten Störche mit der Asia-Form des H5N1-Virus infiziert. Da es sich um ein Pärchen gehandelt habe, gehe man davon aus, dass auch der zweite Storch daran gestorben ist.
Die Störche haben sich nach einer ersten Einschätzung vermutlich nicht in Afrika, sondern in Deutschland infiziert. Die verendeten Tiere hätten sehr viel Virus in sich getragen, wie Reinking sagte. Es handelte sich demnach wahrscheinlich um akute, nicht länger zurückliegende und mild verlaufende Infektionen. Es sei zudem unwahrscheinlich, dass infizierte Tiere von Afrika nach Deutschland fliegen könnten.
«Obwohl die Zahlen nicht mehr so drastisch zunehmen wie zu Anfang des Seuchengeschehens, bleibt die Lage problematisch», sagt der Präsident des FLI, Thomas Mettenleiter, zur Verbreitung des Virus in Deutschland. Das Risiko einer Einschleppung in Nutzbestände sei weiterhin als sehr hoch einzuschätzen.
FLI zur Vogelgrippe
Bislang hat das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit insgesamt 337 Wildvögel, drei Katzen und einen Steinmarder registriert, die von der Asia-Variante des H5N1-Virus befallen waren. Auch in einer Nutztieranlage mit Puten in Sachsen-Anhalt gab es Fälle.
Wenn, wie im Fall der Störche, eine neue Tierart oder wenn ein neues Ausbruchsgebiet von der Vogelgrippe befallen wird, prüft das FLI grundsätzlich, ob der Asia-Typ vorliegt. Im Gegensatz zur vorhandenen Bedrohung der Geflügelbestände sieht das FLI aber keine Anzeichen für eine Anpassung des H5N1 Virus an den Menschen. «Vogelgrippe ist immer noch primär eine Tierseuche», sagt Mettenleiter. (nz)
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