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Thema: Wie schützt ihr eure Hühner, wenn ihr einen großen Freilauf habt?

  1. #1

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    traurig Wie schützt ihr eure Hühner, wenn ihr einen großen Freilauf habt?

    Hallo zusammen,
    es liegt Schnee, die Greife sind aktiv. Ich hab soeben meinen ersten Verlust begraben. Eine Seidenhenne. Sehr schade, es war eine super hübsche und liebe Dame. Ich hab zwei Greifvögel noch auffliegen sehen, als ich zu unserer Obstbaumwiese gekommen bin. Da hab ich schon schlimmes geahnt. Wir haben ca. 200 m² Freilauf mit Baumbestand. Da wo es absolut frei von oben ist, haben wir ein Netz gespannt. Da wo Bäume auf der Wiese sind, haben wir nix von oben. Weil wir eben auch dachten, das das bissl gegen den Greif hilft. Dem ist ja nun wohl nicht so. Wie macht ihr das? Ich hab meinen Axt jetzt erst mal deaktiviert, damit die mal alle im Haus sind und zur Ruhe kommen. Ich kann doch kaum so eine große Fläche komplett übernetzen, zumal wir dann ein Problem mit den Bäumen hätten. Sind die Angriffe von Greifen hauptsächlich im Winter bei Schnee? Hilft es die Hühner bei solchem Wetter gar nicht rauszulassen? Fänd ich persönlich bissl doof, weil unsere Hühner gerne auch bei Schnee rausgehen.
    Es wäre schön, wenn ihr dazu eure Erfahrungen schreibt.
    @kajosche: wie machst du das mit deinem großen Freilauf? Schutz ist doch da auch kaum möglich oder? Kalkulierst du dann einfach mit Verlusten?
    VG wiesenpieps

  2. #2
    Pöser Purche Avatar von Nopi
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    Moin,

    falsch gedacht. Der Habicht dankt für den Baum, den er wunderbar als Aufsitz nutzen kann.

    Du hast vier Möglichkeiten, wenn du nicht nach oben absichern kannst oder willst:

    1.) Mit dem Verlust leben und raus lassen,

    2.) Die ganze Zeit direkt daneben stehen und Wache halten,

    3.) Einen Teilbereich nach oben sichern, allerdings die Hühner auch nur in diesen abgesicherten Bereich lassen,

    4.) Die Hühner drin lassen.

    Mehr ist nicht.

    Gruß
    Stefan
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  3. #3
    Avatar von dobra49
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    Es tut mir leid um dein Seidenhuhn !
    Leider ist es so, dass Habichte als Anitzjäger Bäume bevorzugen.
    Habichte erjagen ihre Beutetiere überwiegend aus dem bodennahen Flug oder vom Ansitz aus in einem kurzen, schnellen und sehr wendigen Verfolgungsflug direkt auf dem Boden oder im bodennahen Luftraum. Dabei werden natürliche Strukturen wie Hecken, Bäume, im Siedlungsraum aber auch Häuser sehr geschickt für einen gedeckten Anflug genutzt. (aus http://de.wikipedia.org/wiki/Habicht ).
    Also schützen Bäume deine Hühner leider gar nicht, im Gegenteil. Es hilft nur Übernetzen. Oder eine Riesenvoliere.
    Liebe Grüße
    Doris

  4. #4
    Moderator Avatar von sil
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    Bäume helfen eher nicht gegen den Habicht, denn der nutzt sowas gerne als Ansitz.
    In einem großen, ungesicherten Freilauf sind Büsche und niedriges Gestrüpp hilfreich, unter das sich die Hühner bei einem Angriff flüchten können. Wachsame Hähne und Althennen sind auch ein recht wirksamer Schutz, sofern die Gruppe zusammenbleibt. Hühner, die sich gerne absondern und unerfahrene Jungtiere sind meistens die ersten Opfer.
    Ansonsten hat Nopi schon alles wesentliche gesagt.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  5. #5
    Avatar von Laura
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    Hallo Wiesenpieps,
    ich habe auch einen großen Auslauf mit Obstbäume, den man nicht komplett übernetzen kann. Auf einem Obstbaum setzt sich hier niemals ein Raubvogel, dafür gibt es höhere Bäume im Umkreis. In den Obstbäumen würde er auch sofort entdeckt, daß kann er sich hier nicht erlauben. Die letzten Verluste hatte ich vor drei Jahren, von einem penetranten Habichtsweib. was den ganzen Tag auf Lauer saß. Seitdem haben wir einen Teil des Auslaufes übernetzt, damit die Hühner sich in Sicherheit bringen können. Dieser Habicht verfolgte sie auch durch zwei Türen bis in den Stall hinein. Daraufhin gab es einen Glitzertürvorhang als Sperre. Seidem traut sich kein Habicht mehr da durch zufliegen. Außerdem habe ich alle toten Winkel beseitigt, wohin eine Henne vom Habicht gerne gejagt wird, und Unterstellmöglichkeiten geschaffen. Im Winter dürfen 3 Hähne bei der Truppe bleiben, um zu warnen. Man kann schon einiges machen, aber die Hühner müssen auch lernen richtig auf die Gefahr zu reagieren. Wer nicht auf die Warnrufe von Rabe, Amsel und Hahn reagiert, bezahlt es mit seinem Leben.
    Gruß, Laura
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  6. #6

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    Hallo zusammen,
    danke für eure zahlreichen Hinweise und Erfahrungen. Dann werden wir wohl auch den unteren Teil direkt am Hühnerhaus noch versuchen irendwie von oben zu schützen und die Wiese im Winter dann abzutrennen, dass sie nicht in den ungeschützten Bereich können.
    Laura, das mit dem "Lernen" hat mein Männe vorhin auch gemeint, als er Heim gekommen ist. Sie war eine Junghenne und wir haben zwei Hähne, wovon einer auch noch ein "Jungspunt" ist. Er kräht auch noch nicht. Es geht halt nix über erfahrene Alttiere. Mein Kalle (2,5 Jahre alt) hat bestimmt gewarnt, war aber nicht dabei. Als ich dann ins Hühnerhaus bin um mal durchzuzählen, wieviele fehlen, hab ich Kalle nicht gesehen. Und wo war er? Er hat sich im Schrank versteckt. Da legen die Althennen ihre Eier rein. Er hat als Junghahn als einziger einen Fuchsangriff überlebt. Das hat ihn wohl damals ziemlich geprägt.

    Ist mit solchen Angriffen von oben vorrangig im Winter und bei Schnee zu rechnen? Gibts da einen Anhaltspunkt?
    VG wiesenpieps
    Geändert von wiesenpieps (11.12.2012 um 19:01 Uhr)

  7. #7
    Avatar von Laura
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    Da mein Althahn im Sommer gestorben ist, müssen bei mir auch die Jungen ran. Dieses Jahr hatte ich nur Naturbrut, da hat das Jungvolk schon früh gelernt zu flüchten. Angriffe von oben haben wir das ganze Jahr,nur im Hochsommer ist es ruhiger. Küken werden hier angegriffen auch wenn ein Zweibeiner zum Schutz in der Nähe ist. Im Herbst versuchen die Junghabichte auch mehrmals am Tag ihr Glück. Die Hühner müssen schnell Schutz finden und genügend Deckung im Auslauf haben. Wir haben einen Vorstall mit einer großen Türöffnung. So können sich bei Gefahr in Sekundenschnelle alle Hühner in Sicherheit bringen. Müssten sie sich durch die kleine Öffnung mit der Hühnerklappe zwängen, hätten die letzten keine Chance.
    Gruß, Laura
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  8. #8

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    Hallo Laura, das klingt für mich nach einer sehr guten Lösung, so wie ihr euren Auslauf gestaltet habt. Könntest du davon vielleicht mal Fotos machen? Das würde mich sehr interessieren.
    LG wiesenpieps

  9. #9
    Avatar von kajosche
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    ich habe vor jedem stall einen mit netz abgedeckten auslauf mit je ca. 100 qm. unbegrenzten freilauf haben sie meist erst ab mittag. nach einem habicht verlust lasse ich die hühner erstmal eine woche gar nicht oder nur unter bewachung raus. da alle meine hühner aus naturbrut stammen und hier aufgewachsen sind, sind sie sich der gefahr von oben bewusst so das sich die verluste durch den habicht in grenzen halten. ca. 10 hühner jährlich meist jungtiere holt er sich trotzdem, aber diese verluste kalkuliere ich mit ein.
    schlimmer ist der fuchs der hat mir schon zweimal dreiviertel des bestandes gekillt.

    grüße
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  10. #10
    Wedgwood Lover Avatar von Darwin
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    Hallo,

    bei mir haben die Hühner einen unbegrenzten Freilauf auf einem sehr großen Gelände mit Weiden, Büschen und Wald. Gegen die Füchsin im April/Mai hat sich der Hund bewährt sowie eine drehbare Vogelscheuche, deren Position ich allerdings hin und wieder ändere und die auch nur tagsüber aufgestellt wird.

    Auch gegen den Habicht half der auf die Hühnerwarnrufe trainierte Hund bestens; er ist leider im Sommer verstorben. Dazu halte ich immer zwei Hähne einer kampfstarken Rasse; es hat sich allerdings noch nie einer von ihnen mit dem Habicht angelegt. In diesen Wochen hat der Habicht bereits zweimal zugeschlagen, weil, wie gesagt, der Hund nicht mehr ist und die Hähne beide von diesem Jahr, also noch zu jung, um richtig gute Arbeit zu leisten.

    Auch ist es wichtig, bei sehr großem Auslauf eine ursprüngliche und leichte Landhuhnrasse zu halten. Brahma, Cochin, Orpington und dergleichen sind nicht geeignet. Die Hühner müssen einfach vorsichtig und schnell auf den Beinen sein, um bei Gefahr rechtzeitig den nächsten Busch erreichen zu können. Ich halte unter anderem Kraienkopp x Altsteirer-Kreuzungen; die sehen zwar nicht unbedingt schön aus, haben sich aber bewährt.

    Zum Schluß möchte ich noch kajosche Recht geben: Küken aus Naturbrut haben vieles kennen gelernt, was andere nicht wissen. Sie haben später einen klaren Vorteil, wenn es ums Überleben geht.
    "Never attribute to malice that which could easily be explained by stupidity!" (Hanlon's law)

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