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Thema: Ernsthafte Frage: ticken portugiesische Hühner anders?

  1. #1
    Avatar von Lara44
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    Ernsthafte Frage: ticken portugiesische Hühner anders?

    Wenn ich mir das alles so durchlese hier, Sommerfutter, Winterfutter, Legemehl, Vitamine etc.
    Das kennt man hier alles nicht. Es gibt Pellets jahraus-jahrein dieselben. Ich bin hier die einzige, die zusätzlich den Karotten-Haferflocken-Zwiebel....etc. Stampf gibt. Viele Hühner hier werden fast ausschließlich mit einem speziellen Kohl gefüttert, aber alle sind gesund und legen wie die Wilden
    Kein Mensch macht hier jemals eine Wurmkur mit den Hühnern, geschweige denn Impfen.
    Milben sind hier unbekannt, ebenfalls Kokzidien, was ich bestätigen kann.
    Wir sind im Norden von Portugal, also klimatisch nicht viel anders als in D, außer dass wir im Winter keine Minustemperaturen haben und die Ställe deshalb offener und immer gut belüftet sind.

    Was ist also anders??
    Dass mir der Hund das liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde.
    Der Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

    (Anonymus - wurde früher Franz von Assisi zugeschrieben).
    Liebe Grüße, Lara

  2. #2

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    Möglicherweise der Grad an Aufmerksamtkeit, der den Tieren entgegengebracht wird. Und infolge wird vielleicht einiges an Unregelmässigkeiten bzw. deren Ursachen gar nicht erkannt. Rassespezifische Besonderheiten und die dort übliche Haltungsform könnten natürlich auch dazu beitragen.
    Geändert von hühnerling (15.11.2012 um 19:38 Uhr)

  3. #3
    Avatar von ptrludwig
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    Anders sind nicht die Hühner sondern die Halter. Ich glaube zB. kaum das man in Portugal darauf schaut ob das Futter Genverändert wurde oder ob es aus biologischem Anbau stammt man wird auch seine Hühner keiner Bachblütenbehandlung aussetzen oder wegen jeder Kleinigkeit zum Tierarzt laufen.
    Hühner sind dort noch NutztTiere und man versucht den Aufwand so gering wie möglich zu halten. Muss für die Hühner nicht unbedingt negativ sein, so behalten sie ihre natürlichen Abwehrstoffe und Vitalität.

  4. #4
    Avatar von Lara44
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    Tja, ist vielleicht weniger Aufmerksamkeit besser als jedem Dünnpfiff hinterher zu rennen? Stimmt schon, dass die Hühner hier niemals den Stellenwert haben wie in D, aber rassespezifisch würde ich das nicht nennen. Unser Nachbar hat (fast) alles rum rennen, was es an Rassehühnern gibt, kommt 2 x am Tag hierher und das war's. Hat nie Verluste oder ungeklärte Todesfälle, auch nicht bei Küken, obwohl alles offen, also unvernetzt ist.
    Wir halten es auch so, und unsere zweite jetzt 8 Wochen alte Kükenbrut ist super drauf.
    Deshalb ist meine Frage immer noch offen

    @ptrludwig
    damit könntest du recht haben!
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  5. #5
    Avatar von hajo.falk
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    Zitat Zitat von Lara44 Beitrag anzeigen
    Wir sind im Norden von Portugal, also klimatisch nicht viel anders als in D, außer dass wir im Winter keine Minustemperaturen haben und die Ställe deshalb offener und immer gut belüftet sind.
    Was ist also anders??
    Hallo Lara,

    Eure Hühner haben freien Auslauf das gesamte Jahr ?

    Wenn dem so ist, denke ich, ist deren Widerstandskraft wesentlich besser, als bei Hühnern die nur einen beschränkten Auslauf zur Verfügung haben. Wie Hühnerling schon sagt, können Landhuhnrassen, speziell gegen Parasiten und Krankheiten, im Laufe von Jahrhunderten, Abwehrmechanismen und Resistentien entwickelt haben. Auch die Brutpflege von Glucken, soll man nicht unterschätzen. Die bringen ihrem Nachwuchs manches bei, was nicht aufgenommen werden soll, z.B. Schnecken, die von Parasiten befallen sind. und natürlich vieles mehr. Was uns Menschen nicht auffällt. Das Huhn kann seine Istinkte besser ausnutzen, um sich selbst zu heilen.

    Es wird in freier Natur wesentlich mehr natürliche Eiweiß durch Insekten aufgenommen. Die Chitinpanzer enthalten auch eine gewisse Medizin, die Küken und Erwachsene Tiere zusätzlich schützt. Das Huhn kann spezielle Dinge aufnehmen, die in einem beschränkten Auslauf nicht so möglich sind. Gewisse Steinarten als Verdauungssteine, hier gibt es das auch, aber wir füttern kleine Aquariensteine und denken schon, wenn es noch Muschelgritt gibt, wir ermöglichen den Hühnern den Himmel auf Erden.

    Es gibt sicherlich noch mehr dazu zu sagen. Zum Beispiel denken wir, wenn wir zu fast 100 % "vorverdautes" Pellettfutter füttern, was natürlich kein Genverändertes enthalten soll, wir hätten alles erdenklich Gute getan.

    Als Verfechter der Naturbrut und des freien Auslaufs, der natürlichen Landrassen, ist es für mich widernatürlich, was mit den Hühnern und "Zierhühnern" angestellt wird. Auch das Ausstellungswesen gehört auf andere Beine gestellt.

    LG hajo
    Geändert von hajo.falk (15.11.2012 um 20:14 Uhr)

  6. #6
    Avatar von Lara44
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    Danke hajo Ja, unsere Hühner haben freien Auslauf, ungeachtet, ob sie auch noch die Einfahrt versch***** und auch wir verteten voll die Naturbrut. Mit Zierhühnern, die vor lauter Plüsch kaum mehr aus den Augen schauen können, haben wir nichts am Hut. Zum Kuscheln haben wir unsere Katzen und denen sei's auch gegönnt
    Möglicherweise liegt es tatsächlich daran, dass die Hühner hier ganzjährig im Freien sein können. Ich weiß es nicht.
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  7. #7
    Avatar von hajo.falk
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    @ Lara,

    was ich vergessen habe zu erwähnen, ist die intensive Sonne. Die Hühner haben verschiedene Staubbadeplätze, also Vogelmilben, haben nicht so große Chancen, wieder auf ein Huhn zu kommen. Die UV-Strahlen verhindern bei den Tränken die meisten Übertragungswege. Meine Beobachtungen bei Hühnern in mediterranen Länder zum Beispiel, bringen viele Dinge zum Vorschein, die hier von den Haltern, noch mehr von den Züchtern, mit ihren widernatürlichen Aufstallungen beachtet werden könnten, um den Tieren den Druck zu nehmen.

    LG hajo

  8. #8
    Avatar von Lara44
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    Du sprichst mir aus der Seele, obwohl ich es objektiv nicht beurteilen kann, weil ich in D nie Hühner hatte.
    Hier ist es einfach so, wie man es ggf. von Oma noch kannte und es ist gut so
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  9. #9
    Avatar von hajo.falk
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    Lara, hier gehört dieses Thema nicht herein. Eventuell Rassefragen oder Hühnermedizin. Die Moderatoren helfen Dir sicherlich gern.

  10. #10
    Moderator Avatar von sil
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    Ich muß jetzt mal eine Lanze für die hießigen "Hinterhofhühner" brechen. Es ist ja tatsächlich nicht so, dass sie reihenweise umfallen, sobald sie sich mit frischer Luft, nicht industriell verarbeitetem Futter und genügend Auslauf auseinandersetzen müssen.

    Das angesprochene "Problem" ist keines der Hühner, sondern deren Halter.
    Wer versucht, jede Futterration noch auf Milligramm ausgewogen und optimalst zu berechnen, kann ja gar nicht anders. als sich an Futterbedarfs und Futterwerttabellen zu klammern. Dass ein Bedarf, von dem wir nicht wissen, dennoch existiert, wird dabei ausgeklammert, und dass ein Bestandteil, den wir noch nicht erforscht haben, auch seine Notwendigkeit haben kann, ebenso.
    Wer immer nur das Aller- allerbeste für seine Viecher will und einfach die Gewissheit haben muß, dass sie von ihm abhängig sein sollen in jeder Beziehung, wird niemals zulassen, dass sie sich alles was sie brauchen selbständig zusammensuchen, selbst wenn sie es könnten.
    Man will, dass es dem Huhn gut geht, weil es einem selber dann auch gut geht. Weil uns eingehämmert wird, dass man Lebensqualität kaufen kann (und muß?) deswegen kaufen wir alles, was es zu kaufen gibt um die Lebensqualität unserer Haustiere zu steigern.
    Wo die absolute Leistung, ob Lege oder Mast, im Vordergrund steht, wird weniger dem Zufall überlassen und dafür mehr Kontrolle, mehr Schutz, mehr Zufütterung geboten.
    Wer jeden Kümmerling vom Schlupf weg aufpäppelt und ihn sich fortpflanzen läßt, muß sich auch entsprechend kümmern.
    Wer mit beengten Platzverhältnissen zurechtkommen muß, kann nicht erwarten, dass seine Hühner als Eigenversorger durchkommen und muß entsprechend zufüttern.
    Wer seine Viecher nicht mit Fuchs und Co teilen mag, kann nicht unbedingt in eine Räuberfreie Weltgegend umziehen sondern muß gegebenenfalls den Auslauf der Hühner durch einen Zaun begrenzen.
    Wer Hühner hält, die seit vielen Generationen sich nicht mehr alleine durchbringen mußten, muß damit rechnen, dass sie es jetzt vielleicht nicht mehr können.
    Wem seine Hühner wichtig sind, weil wertvoll oder liebenswert oder existenziell wichtig, mag nicht allzuviele Risiken eingehen.

    Sicher gibt es auch viele, die bei Verlusten einfach achselzuckend drüberweggehen, aber viel mehr noch machen sich Gedanken über das warum und weshalb. Es fehlt die Erfahrung und die Flut an Informationen, der man sich stattdessen ausgesetzt sieht, verunsichert mehr als sie wirklich hilft. Das Verhältnis zum Huhn an sich ist hier bei uns schon lange nicht mehr das zu einem reinen Nutztier, da fehlt es viel zu vielen Haltern am Abstand. Man gibt seinen Hühnern Namen und wenn eins vom Fuchs geholt wird, trauert man darum.


    Umgekehrt, wenn über Generationen auf Werte wie Robustheit, Genügsamkeit, Wachsamkeit, Legefreude und brauchbare Bruteigenschaften hin selektiert wird, und das zusammenfällt mit einem allgemein etwas sachlicher gehandhabten Zugang zum Tier von Seiten der Halter und einem eher geringen Druck durch räuberische Hühnerliebhaber, dann kommt halt auch so was wie von dir beschrieben heraus. Abgesehen davon ist das Suchen von Futter, das Verhalten bei Gefahr etc. so stark in den Genen fast aller Rassen verankert, dass sie , wenn sie die Chance dazu bekommen, auch lernen, mit einer weniger behüteten Haltung klarzukommen. die, die es nicht lernen, werden halt auch nicht alt.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

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