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Thema: apathisches huhn

  1. #21

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    Ah, interessant, Nutellabrot19!

    Mal überlegen! Dazu bräuchte ich einfach einen zweiten kleinen stall.
    Hoffentlich bekomm ich einen - inseriert hab ich, doch bis jetzt ist essig.

    Danke für eure tipps!
    Gute nacht!

    jdee

  2. #22

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    Hallo !

    Da immer wieder betont wird von manchen usern hier, dass es interessiert, 'wie's weitergeht', hab ich beschlossen, euch mit dem ende der geschichte noch 'zu beglücken'.
    Also, wer's lesen mag... kleine vorwarnung: der bericht ist dramatisch, 'weich-eiig' und keineswegs sachlich.

    Mein gemobbtes hühnchen mit dem loch im köpfchen, also , das apathische huhn vom anfang dieses threads, ist gestorben.
    Das ist nun etwa 14 tage her.
    Zwar hat es mich traurig gemacht, aber die umstände - ich konnte bei ihr sein - haben mich sehr beschenkt, da ich ja keine direkte erfahrung mit dem tod hatte, aber eine so grosse, diffuse angst davor

    Ich besuchte sie samstag-abends im stall und sie sass im nest. Doch als sie mich sah, rührte sie sich und wollte auf mich zutrippeln - dabei knickte ihr ein bein weg.
    Das alarmierte mich natürlich.
    Ich vermutete, vielleicht habe sie wenig gegessen und sei geschwächt. Denn ihr kot war immer wieder auffällig gewesen und trotzdem hatte ich die tage vorher nicht zeit gefunden gehabt, mir mit ihrem futter so viel zeit zu nehmen, wie ich gewollt hatte.

    Deshalb nahm ich sie ins haus an die wärme und hoffte, sie am kommenden sonntag wieder auffüttern zu können.
    Zwar frass und trank sie drinnen bei uns noch, doch offensichtlich war sie sehr erschöpft und schaffte es auch nicht wie sonst, sich auf der hühnerstange zu halten.

    Die nacht überlebte sie und als es draussen richtig hell geworden war, holte ich sie aus dem käfig, um sie ein bisschen zu untersuchen. Ausser der seltsamen einseitigen bein-schwäche fiel mir aber nichts auf. Sie pickte freudig auf die geschwellte kartoffel ein und trank brav.
    Ich redete mit ihr, weil ich ahnte, dass der abschied bevorstünde.
    Bedankte mich für die schöne zeit mit ihr, lobte ihre tapferkeit und erklärte, dass sie 'gehen' dürfe, wenn ihre zeit um sei. Ich wolle sie nicht hier halten, wenn sie gehen wolle.

    Rückblickend bin ich irgendwie stolz auf mich, machte intuitiv alles 'richtig', finde ich.
    Ich setzte sie nicht ins nest zurück, sondern bettete sie in einem frottiertuch auf meinen schoss und legte mich mit ihr auf's sofa. Zusammen dösten wir - bis sie plötzlich unruhig wurde auf meiner brust. Sie stiess sich mit dem einen bein ab und flatterte über meinen kopf und das bett hinter mir auf den boden.
    Hatte sie energie erhalten durch meine körperwärme?

    Aber die einseitige lähmung war jetzt noch viel deutlicher, als ich sie hinter dem bett fand und versuchte, sie zu stützen. Ihr körperchen bäumte sich auf, sie öffnete und schloss den schnabel, die zunge war sichtbar. Sie lag auf dem frottetuch auf dem boden und ihr köpfchen in meiner hand, als ihre augen sich langsam schlossen.
    Da spürte ich - dass ihre seele sich von ihrem körper löste.

    Puh, was für ein moment für mich!
    Ich war traurig und doch so froh, dass sie nicht in meiner abwesenheit gegangen war!
    Mir kam es so 'rücksichtsvoll' von ihr vor; wie ein abschiednehmen.
    Ich machte dann mein eigenes kleines ritual: stellte ein kerzchen neben sie auf den teppich, weil ich sie noch ein bisschen bei uns haben wollte. Nach einigen stunden bettete ich sie am nachmittag in den baumstreifen auf unserem grundstück und legte ihr eine staude mit leuchtenden roten beeren auf die brust.
    Der fuchs sollte sie holen. Finde ich ein würdiger abgang für die sterblichen überreste eines huhnes.

    Übrigens denke ich, auch TA hätte hier nichts besser machen können.
    Irgendwie war das tier alt und das kalte wetter setzte ihr zu und gemobbt worden war sie vermutlich ja schon, weil sie schwächlich war.

    Denke, dass es doch leute hier gibt, die das verstehen können.
    Und wer's nicht versteht - hey, macht nix!


    Viele grüsse!

    jdee
    Geändert von jdee (26.11.2012 um 01:26 Uhr)

  3. #23
    Avatar von nutellabrot19
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    Danke, dass du das hier so beschrieben hast, jdee.
    Ich finds keineswegs weich- eiig, sondern sehr wichtig, dass du diese Erfahrung gemacht hast.
    Mich erinnert das sehr an die Geschichte mit Nori, die auch humpelte und sich auch auf genau diese Weise verabschiedete, nur dass ich genau in dem Moment leider nicht dabei war.
    Aber ich möchte noch etwas ergänzen, was vielleicht hilfreich sein kann:
    Alt war deine Henne mit ihren 2 Jahren nicht, und ein Humpeln kann etwas zu tun haben mit Legedarmentzündungen oder Endoparasitenbefall. Leider ist es, wie ich mittlerweile durch die Erfahrungsberichte der anderen und durch meinen lerne, offensichtlich bei diesem Symptom aber auch oft schon zu spät.
    Gegen eine Legedarmentzündung ist man ohnehin oft machtlos, einen Endoparasitenbefall kann man natürlich mit regelmäßigem Entwurmen angeblich vorbeugen, doch auch dieses Thema ist ( auch für mich) äußerst umstritten.

    Ich fühle mit Dir und wünsche deiner Henne eine gute Reise.
    Gruß Nutellabrot
    2,0 Bantam/MEZK/Bartzwergmix, 0,1 Cochin-ZC/Seidi Mix, 0,2 MEZK; 0,5 Antwerpener Bartzwerg; 0,2 Sebright, 0,1 Vorwerk, 0,1 Serama

  4. #24

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    Von mir auch herzlichen Dank für die Art und Weise Deines Beschriebes Jdee.

    Sie war nicht alleine, als sie fortging, das hat sie ganz deutlich gespürt.
    Sie war vermutlich schon so stark erkrankt, dass es nur eine Zeitfrage war, wann
    sie sterben würde. Das war ihr wohl bewußt. Hühner können mehr als wir denken.

    So kann ich dir nur die Lektüre von Tatjana Adams "Menschen und Hühner" empfehlen. Dort ist
    die Thematik, wie ein Huhn denkt und spürt wunderbar aufgezeichnet.

    Deiner Henne eine gute Reise in eine neue Welt.

    Tom

  5. #25

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    Vielen dank für eure nachrichten, Nutallbrot und Tom!

    Schön, euer verständnis - das ist wirklich ein riesen-gewinn dieses forums!
    Privat hab ich diesbezüglich noch eher wenig 'terrain'.
    Allerdings hat sich die schwiegermama, welche die hühner bis letztes frühjahr betreute und dabei nur die eierproduktion im auge hatte, sehr achtungsvoll bezüglich meines hühnerhaus-bau-projektes erkundigt.
    'Das habe ich denn nicht gekonnt, so schön zu bauen!', meinte sie.

    @ Tom:
    Danke für den buchtipp!
    Dieses jahr wird der weihnachtsmann einiges zu schleppen haben an papier !
    (Bekam schon so viele interessante buchtipps hier im forum!)

    @ Nutellabrot:
    Danke für deine hinweise mit endoparasiten.
    Mein land-TA hat offen zugegeben, dass er von hühnern wenig bis nichts versteht und so haben 'wir' einfach mal entwurmt - hat beim mobbing-hühnchen keine veränderung erwirkt, doch gemäss deiner beschreibung könnten es andere 'viecher' eben auch gewesen sein.

    Viele grüsse

    jdee

  6. #26
    Avatar von Lara44
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    @jdee
    Ich bin ja nun nicht so unbedingt die Kuschelhuhnhalterin, obwohl ich meine huhnis liebe. Aber zu deinem Bericht fällt mir ein... Vor Jahren hatte ich einen Graupapagei, nicht gesund, Schnabelatmung etc. Alle TÄ hatten Angst vor Papageienkrankheit und schickten mich wieder weg. Endlich fand ich einen, der sagte, ich solle eine Kotprobe an xxx-Institut schicken. Diese ging iwi verloren und ich schickte nach 1 Woche eine neue. Eines abends kam ich heim und der Papagei hing mit dem Schnabel am Käfig, total geschwächt. Ich nahm in raus und er starb in meinen Armen, als ob er gewartet hätte, bis ich komme. Er war erst 6 Monate alt
    Man kann das Verhalten Mensch:Vogel sehen, wie man möchte, ich habe daraus gelernt......

    PS: er war total schimmelpilzverseucht und zum Tod verurteilt
    Liebe Grüße, Lara

  7. #27
    Avatar von catrinbiastoch
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    Ein Taschentuch bitte...! Ich hab das immer ähnlich empfunden , wenn eines meiner Tiere gegangen ist . Ob Tier oder Mensch , jede Geburt und jeder Tod ist individuell . Es bleibt der Körper als leere Hülle zurück . L.G. Catrin
    " Wenn auf der Erde die Liebe herrschte , wären alle Gesetze entbehrlich ! " Aristoteles

  8. #28
    verliebt in struppi Avatar von frieda-cochin
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    ich muss sagen,dass ich wirklich meine probleme mit dem sterben meiner liebsten habe,mich nimmt das sehr mit.catrin,du hast recht der körper bleibt als leere hülle zurück,aber es ist so schwer zu verstehen..
    meine wilma hat ja auch ständig gehumpelt und mir konnte kein arzt helfen.ich habe es ja dann mit homöopathie in den griff bekommen.1 jahr später ,vor genau 6 wochen ist sie dann gestorben..lungen u darmentzündung..
    ach,es ist so doof und ich bin noch immer einfach nur traurig.
    liebe jdee,du konntest dich schon auf den abschied vorbereiten und dich verabschieden,dass ist schon wirklich viel wert.ich hoffe deine trauer vergeht schnell,fühl dich gedrückt..
    0,3 zwerg-cochin / 0,2 zwerg-asil /0,1 zwerg-barnevelder/ 1,2mix-hühner/ 1 hund / 1,1 meerschweinchen / 1,2 kaninchen

    liebe grüße,frieda-cochin

  9. #29
    Avatar von Lara44
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    Ja, Catrin. Niemand wird je wissen, was ein Tier beim zu frühen Sterben empfindet. Wir können nur tun, was wir für richtig empfinden. Es nicht allein zu lassen ist eben alles, was wir tun können, sei's jetzt tröstlich für das Tier oder für uns.
    Geändert von Lara44 (26.11.2012 um 19:47 Uhr)
    Liebe Grüße, Lara

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