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Ohje da hab ich ja was losgetreten
Also ers teinmal muss ich gestehen, dass ich die Hühner nicht selber schlachte werde (Gott bewahre! Dann wär ich reif für die Klappse), sondern mein erfahrener Bruder.
Mir fällt es jetzt eben sehr schwer, wenn ich die kleinen Küken und Jungtiere so sehe und weiß, dass ich irgendwann über Leben und Tod entscheiden werde. Vielleicht wird es auch besser, wenn sie groß sind und keine Flaumis mehr.
Das mit den 2 - 3 Schnäpsen vorher merk ich mir. Auch wenn ich nicht selber handanlege. Dann hab ich wenigstens eine sinnvolle Beschäftigung statt heulen
Und was die Kühe angeht: Meine Schwiegereltern haben einen Milchbetrieb gleich nebenan, ich weiß also von was ich schreibe. Und ICH habe die Erfahrung gemacht, dass die Kälber sehr wohl leiden. Mir ist z.B. bei Euch aufgefallen, dass gerade Frauen es schlimm finden, dass die Kälber von ihren Müttern getrennt werden. Wie ich auch übrigens! Wer schon einmal ein Kind auf die Welt gebracht hat, kann wahrscheinlich erahnen, wie es ist das Kind nach der Geburt wieder zu verlieren. Und nur weil die Kuh nicht schreit, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht leidet. Mir tun Kalb und Mutter schrecklich leid und ich finde, dass wirklich viele Bauern schon sehr abgestumpft sind.
Beispiel Schwiegermutter (letzte Woche erst):
Kuh hat das erste Mal gekalbt. Sehr schwere Geburt, Kalb kam mit den Hinterbeinen als erstes. Kalb total schlapp - ist aber durchgekommen. Mutter total am Ende - kein Interesse am Kalb gezeigt (zu k.o.). Jetzt ist es ja so, dass die Kühe bald nach der Geburt wieder aufstehen sollten, damit die Füße nicht einschlafen (d.h. umso länger das dauert, umso schwerer kommt die Kuh wieder auf).
So Kuh liegt also immer noch erschöpft auf dem Boden, wird von mir und meinem Mann mit homöo. Calcium und Rescue Tropfen geimpft. Während lieblich Schwiegermama die Kuh ständig beschimpft hat, wie blöd sie doch ist und "Dumme Nuss, stand jetzt auf", "blöde Kuh" ...![]()
Dann gleich nach dem Viehstupfer gegriffen hat.
Mein Mann hat dann einen Schrei mal gelassen. Dann war erstmal Ruhe.
Dann nach Rescue Tropfen und etwas Ruhe ist sie von ganz allein aufgestanden und hat sofort nach ihrem Kalb gesucht. Was sie dann auch in der Kälberbox gefunden hat. Sie hätte es so gerne abgeleckt. Aber nein, Frau Bauer will ja, das die Kuh unbedingt wieder auf die Weide geht. Also raus! Kein Kalb! Da könnt ich
Einer Mutter bricht das das Herz!!!! Männer können soetwas nicht nachvollziehen. Und damit meine ich nicht, dass Männer herzlos sind und zu solchen Gefühlen nicht imstande sind. Aber nur Frauen wissen, was es wirklich bedeutet!
Vielleicht geht das Thema uns deshalb besonders nahe.
Ich habe vor 1 1/2 Jahren mein erstes Kind bekommen und habe viel über Geburtsvorbereitung etc gelesen. Wie wichtig es ist, vor und vor allem während der Geburt eine ruhige Atmosphäre zu schaffen...
Und was macht man bei den Kühen? Rum schreien, stressen, beschimpfen und alles immer zack zack
Ich weiß, es gibt viele Bauern die ganz anders sind. Aber die die ich kenne (ich komm aus Kuhkaff-City, da gibt es jede Menge) sind so. Kalt und herzlos. Leider
Nächstes Jahr übernehmen wir den Hof und ich schwöre Euch, es wird anders. Im Einklang mit der Natur! So gut es nur geht. Mit Mutterkuh Haltung. Mit alten Rassen. Passend zu meinen Hühnern.![]()
Catrin - laß gut seinGegen sowas kommt man nicht an. Der weiß ja sogar besser als ich, was sich hier im Nachbarstall abgespielt hat. Was soll man da noch sagen
Das kenne ich schon vom Nachbarbauern
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Ach ja, Dany - danke noch für Deinen sachlichen Beitrag. Auf dem Biohof, den ich kenne hier, gehts genauso mit den Kälbern wie Du beschrieben hast. Aber Kälber bei der Mutterkuh machen schon einen deutlich zufriedeneren Eindruck.
LG, Saatkrähe
Ach Gaya - laß Dich mal knutschen![]()
In ein paar Jahren komme ich Euch dann mal besuchen, wenn ich darf
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LG, Saatkrähe
Ich würde mich freuen! Kannst Urlaub auf dem Bauernhof machen.
Und mir ein paar Bruteier mitbringen![]()
Das bekakeln wir dann beizeitenNa das wird was... hoher Norden trifft auf tiefsten Süden
Ich kann auch gut mit anpacken. Ohne Hühnereier reise ich nirgendwo hin
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LG, Saatkrähe
Super! Aber bis dahin kannst ja ein bisschen unsere "Fremdsprache" lernen.
Und bis dahin hab ich auch Bruteier von meinen Hühnis zum Tausch.
Dann können wir den ganzen Tag über Hühner philosophieren. Meine Leute zuhause können das H-Wort schon gar nicht mehr hören.![]()
OT
Einen Satz einer Bekannten habe ich mir schon gemerkt. Sie sagte über ihre Familie ""Mir san halt gwampert *gg*"" Finde ich total klasseIch spreche reines Hochdeutsch - kann aber auch richtig breit wie'n Seemann.
Ich kann auch stundenlang über Hühner quasseln![]()
LG, Saatkrähe
Hy!
Mein Problem mit der Schlachterei ist, dass ich zuviel nachdenke...
Ich stelle mir immer so vor: Am Tag vorher laufen sie noch durch die Pampa und ahnen nichts böses, leben so ihr Leben, und dann komme ich, weil ich meine, nu ist Zeit, und am nächsten Morgen liegen sie in der Truhe...
Meinen Javaneserhahn letztendlich doch zu schlachten, hat mir ehrlich gesagt nicht leid getan, auch nicht im Nachhinein, weil er auf Deutsch gesagt eine Arschkrampe war. Und nun haben mir die zuvielen Junghähne (für die sich trotz ausführlichster Angebotsausgestaltung kein Aas interessiert...) im Gegensatz zu ihm nie den Nerv geraubt, waren nie aufmüpfig, aggressiv oder dergleichen...
Da sagt mein Herz dann "Och nee, lass' es lieber einen Professionellen machen". Ich rede mich mir gegenüber damit raus, dass der ja das Equipment hat, und das maschinell in Minuten schafft, wofür ich manuell Stunden bräuchte. Ich halte mir vor Augen, dass ich an vier geschlachteten Hennen mal vier Stunden gesessen habe, bis sie fertig waren, und er bräuchte für vier Hähne nur ein halbe Stunde, und überhaupt...
Dann kommt aber mein Kopf ins Spiel, und logisch und gefühlsmäßig gesehen, muss mein Herz ihm da Recht geben...
Die Hähne einpacken und ein paar Kilometer durch die Gegend karren, oder einen Wildfremden und damit potentiellen Stressoren kommen lassen, nur weil ich im Grunde zu feige bin, es selber zu machen (ich kann es ja selber, daher wäre ich im Überlassungsfalle schlicht zu feige...)?
Darum bin ich mitten dabei, es wie folgt zu machen (bin selber gespannt, ob es auch so klappt wie gedacht):
Die Hähne werden nicht besonders umtüddelt (die Hennen übrigens auch nicht, obwohl die sicher am Leben bleiben), und nur die Hähne, die ich behalten will, werden seelisch "näher rangelassen". Die Alaska- Kandidaten bekommen weder einen Namen, noch werden eventuelle nette Charaktereigenschaften etc. allzu nahe an mich heran gelassen.
Vermittlungsversuche netter Hähne, habe ich gemerkt, sind völlig vergebens und daher sinnlos. Eventuell bekommt man so mal einen im Jahr los, aber keine drei oder mehr... Und darum muss ich für mich einen gangbaren Weg finden...
Zum Glück kommt mir dabei der Umstand zugute, dass mit dem "besonderen Nicht- Beachten" im Laufe der Zeit auch die netteren Aspekte eines Hahns in meiner Geistesgegenwart verblassen, bzw. sich das als Küken besonders nett wahrgenommene individuelle Verhalten im Zuge des Älterwerdens verdünnt und mehr verallgemeinert.
Kann sein, dass ich mir das nur einbilde, aber ich finde fast, je älter ein Hahn wird, umso mehr geht seine Individualität im Verhalten der Allgemeinheit auf... Wo vorher als Küken und Junghahn noch Platz für Individualität und "Freigeist" waren, treten später immer mehr die allgemeinen Verhaltensriten auf, die die Hähne mehr und mehr vereinheitlichen...
Das ist für mich eine ziemliche Stütze, und ich bin dadurch aktuell schon so weit, dass ich hüchstpersönlich als ersten Junghahn den MaransAraucanaJavaneser- Mixhahn mit dem sehr kleinen Schwanz möcken würde, weil er a) optisch nicht der Burner ist, b) im Gegensatz zum Kükenalter gar nichts "besonderes" mehr an sich hat und c) immer mit als Erster beim Nachbarn drüben ist, obwohl er hier 1200 m² zu Füßen hat...
Als Begleiterscheinung denke ich mir, wird mir das Prozedere mit den anderen Kandidaten dann ebenfalls leichter von der Hand gehen.
Man möge mir dieses mickrig erscheinende Dran- Hochgeziehe verzeihen, aber weder rauche ich, noch neige ich dazu, mir Mut anzutrinken (als Enkel und Sohn zweier ehemaliger Suffnasen verkneift man sich das). Wie die Massai mir vorher den Mut antanzen, wäre eine Methode, aber dummerweise bin ich auch kein großer Tänzer.
Bleibt mir also nur der Weg, sozusagen im "Umwölkt sein der Sinne" gleich richtig Butter bei die Fische zu machen, als da ellenlang rumzukleckern...
Mein Gewissen damit beruhigen, dass die Hühner in ihrem Freilauf auch jeden Tag zigfach völlig unbekümmert und ohne großes Nachdenken den Tod bringen (durchaus auch mal höheren Lebewesen wie Mäusen), kann ich nicht, da die Hühner dass zu ihrem Auskommen nötig brauchen, ich hingegen zu meinen Auskommen nicht so wirklich die eigenen Hühner, gibt es doch für 2 € im Laden Gefrierbroiler, ohne monatelange Aufzucht, ohne Arbeit, super einfach und sauber...
Dann kommen mir allerdings ohne Umschweife und mühelos die Bilder aus den Massentierhaltungen und die diversen Fakten dazu ins Kopfkino, und prompt befiehlt mir mein Gewissen, dem nicht noch Wasser auf die Mühlen zu gießen, indem ich bequem wie täglich zig Millionen andere in die Truhe lange, und die schnelle Gier befriedige...
So bleibt mir als Fazit von dem ganzen nur das Paradox: Mein Gewissen ist nur dann zufrieden und rein, wenn ich selber die Sache nicht nur anfange, sondern auch zu Ende bringe.
Das ist dann eben mein Preis, den ich dafür zahlen muss, dass ich immer noch Fleisch essen will, dass mir alle Reportagen, Dokus, Kampagnen und dergleichen mehr noch immer nicht das animalische Grundbedürfnis genommen haben, mich befriedigt satt zu bekommen (und es besteht ein Unterschied zwischen befriedigt satt und nur Bauch voll bis Oberkante Unterlippe!)...
Hm, vielleicht hatten diese alle doch einen Effekt: Nämlich, dass ich das so natürlich wie möglich tun will!
Naja, in diesem Sinne,
Andreas
Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...
Betreff Rinderhaltung & Co:
Ich glaube gerne das das kastrieren kleiner Ferkel verdammt schmerzhaft ist sowie auch Schnabelkürzen beim Küken,enthornen us.w.
Nur was z.b die Trennung von Kalb und Kuh angeht seh ich das etwas anders:
Das Kalb ist nach dem Zeitpunkt der Geburt bis zum 2. selbsst. Grasfressen von der Mutter lebensabhängig.Sprich wenn es also muht schreits nach Milch bzw. dem Schutz seiner Mutter.Die Kuh antwortet naturgemäß auf das muhen des Kalbes um ihm ihren Standort anzuzeigen .Quasi wie in der Natur wenn sich mal das Kälbchen etwas zu weit abseits gewagt hat.
Hier gehts um den Fortbestand einer Art und deren Kommunikation zur Problemlösung.
Anders als bei uns Menschen ists das das Mutter-Kind Band mit. spät. der Geschlechtsreife quasi zerbricht.Das dient ebenso der Arterhaltung und das z.b verstoßen von Stierkälbern bei wilden Arten innert einer Herde hat einfach den Zweck der Inzuchtvermeidung.Genauso dient das Trockenlecken des Kalbes nüchtern gesehn der Identifiktion der Mutterkuh seines Kalbes anhand von Geruch,weiters als Massage um die Lebensgeister zu erwecken und zu guter letzt um das Kleine zu trocknen.
Ich weiß das viele Leute ,vorallem Frauen oder Mami´s (bin selber eine von nem 3J. ) nicht "fähig" sind Emotionen menschlicher Natur mal kurzfristig auszuschalten bei Thematiken wie verletzte oder kranke Jungtiere um gewisse Sachen nüchtern und sachlich zu betrachten. Natürlich ist ein kleines muhendes Kalb mit langen Wimpern,großen Kulleraugen darunter welches staksig daherkommt (Kindchenschema) süß anzusehn und man hat autom. furchtbar Mitleid.
Da setzt dann zumeist der vernünftig sachlich denkende Hausverstand gerne mal ausIst kein Vorwurf!!
Züchte:Marans s/k 2.9,0.2bl/k, Dt.Modeneser andalf. & schwarz,King weiß Hobby:Bunte Hühnertruppe 1.14,Beneschauer,Giant Homer,Strasser ,Arab.Trommeltauben,Goldgimpeltauben,
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