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Thema: F1 Hybriden aus Rassezuchthühnern

  1. #1
    Avatar von altmann
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    F1 Hybriden aus Rassezuchthühnern

    Ich finde die Diskussionen und Beiträge in dem Tread
    Legehuhn - Fleischhuhn - Zwiehuhn - Entscheidungshilfe
    sehr interessant und sie zeichen sich aus als gute Entscheidungshilfen und zeigen neben Kompetenz auch ein gefühltes Interesse aller Diskusionsteilnehmer. Besonders gefällt mir dabei die sehr sachliche Diskussion.

    Ich wollte den Tread auch nicht "verwässern" mit Fragen, die dem eigentlichen Thema nicht mehr zuzuordnen sind, aber dennoch Fragen aufwerfen für einen Kleintierzüchter, der nicht rassenorientiert sich ein paar Hühner halten will, um letzlich ein gutes Schlachthuhn zu produzieren.

    Dazu möchte ich folgendes vorausschicken: Ich kenne mich eigentlich ganz gut aus in der Hybridisierung (bei Tauben), habe viele Jahre in enger Linie gezogen (Inzucht) - und um es zu verkürzen - ein ausmendeln so weitgehend wie möglich verhindert, was natürlich ohne wissenschaftliche Grrundlagen und Validität von statten ging, aber F1 Tiere brachte, die Deutsche Meister würden. Aber das kann man eben nicht einfach auf Hühner transformieren, meine ich zumindest aufgrund meiner jahrelangen Erfahrungen

    Ich hoffe, dass das Thema nicht zu unsachlichen Argumentationen von rasseorientierten Züchtern abgewürgt wird, denn schließlich ist dieses Forum ja ein Hühnerforum und keine Rassehühner-Forum.

    Meine Frage ist daher, wenn ich als Kleingeflügelhalter zwei Rassen kreuze, haben ich dann einen besseren Erfolg? Oder konkreter: Wenn ich einige Hennen kaufe der Rasse A und dazu einen Hahn der Rasse B, welches Ergebnis erziele ich dann.

    Gibt es Erfahrungen bei Kreuzungen reinerbiger Rassen hinsichtlich fleischwüchsiger F1 Tiere? Gibt es dazu Erfahrungen, welche Rassen sich dazu besonders eignen?

    So mancher wird einfach argumentieren und empfehlen: Kauf Dir Cobb500 oder Ross308, aber eine solche Entartung möchte ich nicht, schließlich will ich auch noch Spass an meinen Tieren haben und einen Erfolg erleben dürfen, dass es möglicherweise auch anders geht.

    Mir schwebt eine sachliche Disskussion und die gesammelten Erfahrungen der Forumteilnehmer dazu vor, kein unsachliches abgewürge.

  2. #2

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    Hallo,

    nur ein Beispiel zu den von Dir genannten Schlachthühnern. Ich hatte Lachshühner und Orpington gekreuzt und die Nachkommen daraus übertrafen, was die Fleischqualität- und menge angeht, die reinrassigen Elterntiere bei weitem. Auch die Legeleistung, Stückzahl sowie Eigewicht-und größe, war besser. Was auch noch ein positiver Nebeneffekt war, die höhere Widerstandskraft gegen Krankheiten. Hatte ich, gerade bei den reinerbigen Lachshühnern, immer wieder Tiere mit Schnupfen, trat das bei der gemischten Nachzucht so gut wie garnicht auf.
    Für mich als Hobbyhalter also die perfekten Nutzhühner !

    Gruß Rabe Ralf
    Es geht im Leben nicht darum zu warten bis das Unwetter vorbeizieht, sondern es geht darum zu lernen, im Regen zu Tanzen !

    Man ist nicht richtig angezogen, ohne ein paar Hunde oder Katzenhaare !

  3. #3
    Avatar von Jersey
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    Hallo,

    wie durch "Rabe Ralf" bereits beschrieben ist die Nachzucht durch den auftretenden Heterosis-(Bastard)Effekt um einiges leistungsstärker als die Ausgangstiere.

    Ich würde daher schwere Rassen auswählen die für ihr gutes Fleisch bekannt sind, z.B. Sundheimer, Mechelner, Australorps, Lachse etc. und diese miteinander kreuzen.

    Ne mögliche Kreuzung wäre z.B. auch Mechelner mit Rheinländern (wegen des langen Brustbreines für hohen Fleischansatz). Auch ne Kreuzung mit Indisch. Kämpfern sollte einen guten Fleischertrag geben
    Selektionszucht orig. franz. Marans, schwarz-kupfer
    Ausstellungszucht Australorps, schwarz

  4. #4
    Avatar von altmann
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    Lachshühner und Orpington

    Hallo Ralf, sehr interessant, auch die von dir beschriebene Widerstandsfähigkeit scheint mir bei den F1 genetisch geprägt zu sein, weil die Natur aufgrund der Arterhaltungsgesetze die best mögliche Kombination der Genfaktoren auswählt. Das kann ich aber nicht wissenschaftlich beweisen, aber man hört es immer wieder so und Mendel beschreibt es auch so bei seinen Verwsuchen an Erbsen und Bohnen.

    Wie ist das Wachstum bei den von dir gezüchteten F1 aus Orpinton und Lachshühner? Was fütterst du? Wann schlachtest Du sie? Mit welchem Gewicht?
    Gruss
    Altmann

  5. #5

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    Hallo altmann,
    die Tiere sind sehr schnell gewachsen und auch die befiederung war, im Vergleich zu den reinrassigen Lachsen und Orpington, schneller. Die Küken bekamen alle das selbe Futter, zu Anfang Kükenstarter, später eine Körnermischung aus Weizen, Gerste und Mais, dazu Grünfutter und was in der Küche übrig war. Und natürlich Auslauf auf der Wiese. Geschlachtet habe ich mit ca. 4-5 Monaten. Küchenfertig wogen sie alle um die 2,5 - 3 Kg. Was für uns mehr als ausreichend war.

    Gruß Rabe Ralf
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    Man ist nicht richtig angezogen, ohne ein paar Hunde oder Katzenhaare !

  6. #6
    Avatar von acer
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    Welche Rasse würde sich anbieten zur Kreuzung mit Indischen Zwergkämpfern wenn ich die Legeleistung und die widerstandsfähigkeit verbessern möchte?

  7. #7
    Avatar von johome
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    Ich habe auch gute Erfahrungen mit Kreuzungen von Lohmanns mit Goldbrakel ,die Tiere der ersten Nachzucht haben die besten Eigenschaften beider Rassen, robust, eifrige Futtersucher, guter Fleischansatz und dazu noch ~6 Eier die Woche, dafür scheu wie Buschhühner...

    Allerdings reicht der Farbschlag von weiss mit gold bis zu schwarz gesprenkelt mit goldeinschlag und schwarzen Beinen und Schnabel...

    Ich warte ja immer noch darauf, eine Barnevelder Henne mit meinem Godbrakelhahn zusammen zu bringen...

  8. #8
    Avatar von altmann
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    Hallo Rabe Wolf,
    das hört sich sehr gut an und bestätigt meine theroretischen Erörterungen.
    Meine offene Frage ist weiterhin, die geht nicht an Dich, ob Erfahrungen vorliegen
    bei den Rassen BRAHMA, SUSSEX, JERSEY GIANT und den KAMPFHÜHNERN. .
    Würde mich sehr interessieren.

  9. #9
    Avatar von Jersey
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    Original von acer
    Welche Rasse würde sich anbieten zur Kreuzung mit Indischen Zwergkämpfern wenn ich die Legeleistung und die widerstandsfähigkeit verbessern möchte?
    Wenn du ne bessere Legeleistung als Ind. Zwerkämpfer möchtest würde ich einfach ne andere Rasse wählen :P

    Im Ernst, jede Kreuzung mit einer x-beliebigen Rasse bringt ne vitalere Nachzucht (womit wir wieder beim Heterosoiseffekt wären...) In deinem Fall könntest du doch Zwerg-Rheinländer verwenden. Die haben ne gute Legeleistung und durch das lange Brustbein wird die Nachzucht nen guten Fleischansatz haben
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  10. #10
    Avatar von altmann
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    Themenstarter
    Original von Jersey
    Original von acer
    Welche Rasse würde sich anbieten zur Kreuzung
    Wenn du ne bessere Legeleistung als Ind. Zwerkämpfer möchtest würde ich einfach ne andere Rasse wählen :P

    Im Ernst, jede Kreuzung mit einer x-beliebigen Rasse bringt ne vitalere Nachzucht (womit wir wieder beim Heterosoiseffekt wären...) In deinem Fall könntest du doch Zwerg-Rheinländer verwenden. Die haben ne gute Legeleistung und durch das lange Brustbein wird die Nachzucht nen guten Fleischansatz haben
    Im Prinzip stimmt diese Aussage so, möchte jedoch folgendes ergänzen:

    Grundprinzip der Natur ist die Arterhaltung, sie ist die Triebfeder des Fortbestehens einer jeder Art von Leben.
    Grundsätzlich strebt die Natur beim Huhn auch keine Rassenzüchtung an, es widerspricht dem Naturgesetz, rein wissenschaftlich und wertneutral gesehen (bitte diese Aussage nicht als Naturverstoß zu werten). Das mal vorausgeschickt.

    Wenn jetzt - ich sag es mal so lapidar - der Mensch gegen das Naturgesetz "verstößt" und gezielt bestimmte Rassen oder Merkmale von Rassen züchtet, also eine genetische Auslese vornimmt und der Natur nicht den freien Lauf läßt, dann entstehen genetische Seletionen.

    Kreuzt man nun zwei so entstandene Rassen (Kreuzung zweier Inzuchtlinien), vereinigt die Natur die Gene beider mit dem Ziel der bestmöglichen Arterhaltung (Heterosiseffekt), es entstehen Mischlinge, Hybriden, Bastarde, F1-Generationen. Die Natur macht also (nichts anderes als) eine "Korrektur" der von Menschen vorher durchgeführten Selektion, Manipulation (der Merkmalsauswahl).

    In welcher Form sich nun aber die einzelne Gene der Rasse "A" mit der Rasse "B" (wieder) vereinigen ("Genkopplung"), bleibt das Geheimnis der Natur. Man kann es vereinfacht vergleichen mit zwei Puddigsorten mit unterschiedlichen Farben, deren Mischungsvielfalt durch entsprechende Mischungsmengen (fast) unbegrenzt ist (Mendelsche Regel von der freien Kombinierbarkeit der Natur). Mendel stellte experimentel fest, das sich somit Merkmale unabhängig voneinander vererben und neu kombiniert werden, ohne das dieses Geheimnis bisher entschlüsselt wurde.

    Man kann sich also vorstellen, je enger man eine Rasse zieht (Linienzucht, Inzucht, Inzest) und diese dann mit einer aderen, ebenso gezogenen Rasse kreuzt, wie die Natur darauf reagiert: Arterhaltung, das bestmögliche Ergebnis der Kombination von verfügbaren Genen beider Rassen, F1 = Hybriden.

    Nun kommt so mancher auf die Idee, die so prächtigen Hybriden miteinander wieder zu verpaaren, was dann ja zu noch besseren Ergebnissen führen müßte. Genau das ist ein Irttum, denn dann mendeln die F2 Hybriden wieder aus, die Rassen spalten sich wieder auf zu einem undefinierbaren Gemisch (obwohl sich unten 248 Verpaarungen mindestens wieder je ein reinerbiges Opa-OmaTier befinden würde). Das Ergebnis wird von Generation zu Generation "schlechter". Man spricht vom sogenanntgen "ausmendeln".

    Wer sich mehr mit diesen spannenden Mendelschen Vererbungsregeln befassen möchte, kann ja Internet darüber vieles lesen.

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