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Manchmal muß man allerdings auch gegen jene, die man liebt, harte Maßnahmen ergreifen. Wenn zum Beispiel ein Huhn gluckt, also auf den Eiern sitzen bleibt und zu brüten beginnt, man aber gerade keine Küken braucht, dann steckt man die Glucke in einen Sack und hängt den Sack an die Stalltür bis der Glucke das Glucken vergangen ist. Mit Schaudern denke ich an die Säcke an der Stalltür, die sich manchmal bewegten, während ein unglückliches Gurren aus ihnen drang, und an das Schicksal der in ihnen verwahrten Hühner, denen der Wille zur Mutterschaft durch Licht- und Nahrungsentzug ausgetrieben wurde. Das Hausgeflügel ist zwar der Sorge um die tägliche Nahrung enthoben, es wird gefüttert, ja gemästet, doch dafür bezahlt es mit Freiheit und Selbstbestimmung. Von der Welt bekommt ein Huhn selbst bei Freilandhaltung nicht viel zu sehen. Aber selbst diese Ausblicke werden ihm nun verwehrt. Es herrscht Stallpflicht.
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Dieser "tolle Ratschlag" entstammt einem Artikel der Berliner Morgenpost vom 30. Oktober 2005 ; von Eckhard Fuhr, der den ganzen Artikel zwar etwas zynisch angelegt hat, ich aber dennoch nicht weiß ob sich die geschilderten Dinge nicht doch sehr mit erlebtem decken.
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