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Thema: Pferd & Huhn

  1. #81
    Avatar von kniende Backmischung
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    In dem Fall muss ich dir Recht geben - immer noch besser ein glücklicher Wallach, als ein unglücklicher Hengst .
    - Kannst du nicht einfach umziehen? -Neee - Quatsch .


    LG Silvia
    Das sind die Weisen, die über den Irrtum zur Wahrheit reisen.
    Die im Irrtum verharren, das sind die Narren.
    F. Rückert
    2.5 Mechelner gesperbert, 0.1 Mechelner fehlfarben gesperbert-weiß columbia, 0.1 LaFleche/Araucana schwarz.

  2. #82
    Avatar von July-Plankton
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    Du wirst lachen, aber meine Wohnung ist zum 1.9. gekündigt.
    Führe derzeit harte Verhandlungen mit 2 Ställen.
    In dem einen wohnen nur Hengste (der liegt aber nicht in der Nähe und wäre nur zur Ausbildungszwecken), und in den anderen dürfte er nur kastriert einziehen.

  3. #83
    Avatar von kniende Backmischung
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    Versuchs doch mal privat. Das hat mich damals auch gerettet. Mein erster Hengst stand auch, wo er, wenn überhaupt, nur unter Aufsicht mit anderen spielen durfte. Da konnte er nicht ewig bleiben.

    Die meisten Ställe haben abgelehnt, weils ein Shettyhengst ist und die hatten da die reinsten Horrorvorstellungen: Was, n Hengst, und dann auch noch n Shetland? Der respektiert doch keinen Zaun, der geht überall drunter durch, die sind grundsätzlich eine Plage als Hengst, die sind schon kastriert so frech...... Jeder, wirklich jeder hat mir ein Scheitern prophezeit. Da waren gestandene Pferdeleute drunter. Ich war hinterher schon richtig sauer und hab nix mehr gesagt.

    Heute, 15 Jahre später lache ich drüber und freue mich über das viele Lob, was ich für meine gut erzogenen Hengste bekomme. "Was? Das ist ein Hengst? Der ist aber brav!" (Ja, ja, Bravheit mal wieder mit Erziehung verwechselt...)
    Der Schmied lobt auch immer wieder und der war auch so skeptisch anfangs. Er sagte, dass sie umgänglicher, als mancher Wallach sind.

    Erst hab ich meinen Kleinen mit einem jungen Hengst einer Bekannten auf ein selbstgepachtetes Grundstück gestellt. Da bin ich um halb sechs aufgestanden, um die beiden zu versorgen. Das ging etwa eineinhalb Jahre so. Dann kam der dritte dazu. Inzwischen musste ich mich nach einem neuen Stück umsehen, weil der Eigentümer seins wieder selbst brauchte. (Hatte es auf drei Jahre gepachtet)

    Ich hab mich überall in meiner Nähe erkundigt, wo Leute privat ihre Pferde gehalten haben und bin so nach ein paar Wochen fündig geworden.
    Nie, nie wieder würde ich mein Pferd in einen herkömmlichen Reitstall stellen! Hier kann ich selbst entscheiden, was mit meinen Tieren geschieht und niemand quatscht mir rein . Allerdings muss ich gestehen, dass jeden Tag min. eine Stunde fürs Versorgen und Saubermachen weg ist.
    Und Reitplätze sind völlig überbewertet . Ich habe meine Kleinen selbst als Zug- und Reittiere ausgebildet, alles kein Problem. Die gehen unter Kindern meist mit Halfter, teilweise sogar ins Gelände, und lassen sich mit dem kleinen Finger und nem sensiblen Po perfekt reiten .

    LG Silvia
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  4. #84
    Avatar von July-Plankton
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    Ich muss leider (krankheitsbedingt) etwas auf meine Moneten gucken zur Zeit.
    Das ist ja der Käse.
    Hätte ich Geld wie Heu, würde ich ihm einfach irgendeinen Traum-Stall pachten mit elendig viel Weide und ihm noch 12 Freunde dazu kaufen.
    Also jetzt muss ich echt noch mal zurückblättern, ob du schon Bilder von deinen Hengsten eingestellt hast. Bei all den Ponys hier habe ich schon ein wenig die Übersicht verloren.

    Edit: Gefunden, gefunden, gefunden!!!!!!!! Ach sind die niedlich!!!!!!!
    Geändert von July-Plankton (25.07.2012 um 09:20 Uhr)

  5. #85
    Moderator Avatar von sil
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    So, ich oute mich jetzt als absolute Wallach-Fürsprecherin.
    Alle meine Jungs werden im ersten Jahr ihres Lebens kastriert. Ohne wenn und aber.
    Grund 1: Ich habe zwar massig Platz, aber jeder Offenstall (nix anderes will ich nicht) muß so stabil gebaut werden, dass er unsere Winter aushält, ohne unter der Schneelast zusammenzubrechen. Jeder Auslauf muß teuer befestigt werden, damit dort maschinell Schnee geräumt werden kann, jeder Zaun muß stabil sein. Das sind schon für einen Auslauf ziemliche Kosten, und deshalb habe ich nur diesen einen. Hätte ich zwei, dann würden dort meine Alten überwintern.
    Grund 2: Die allerwenigsten Käufer eines (Jung-)Hengstes machen sich Gedanken um dessen zukünftige Haltung, geschweige denn von den Schwierigkeiten, die durch die Vorurteile (die leider ja oft auch berechtigt sind) von Stallbesitzern gemacht werden, die wenigsten sind überhaupt fähig und willens, ein Pferd wirklich konsequent zu erziehen, viele scheitern irgendwann daran, einen Hengst wirklich vernünftig halten zu können und lassen zu, dass er sein Leben in einer Einzelbox verbringt oder lassen ihn dann doch kastrieren, was für das Pferd einen viel massiveren Eingriff in jeder Hinsicht bedeutet, als wenn man es schon im Fohlenalter getan hätte.
    Grund 3: Ein Wallach ist niemals Neutrum, er bleibt immer männlich. In einer gemischten Herde kann er sein Sozialverhalten in allen Facetten ausleben, er kann Freundschaften schließen, Stuten erobern, Fohlen beschützen. Vor allem dämpft die Kastration die durch die Hormone vorgegebene Agression gegenüber tatsächlichen oder eingebildeten Rivalen. Die allerwenigsten Hengste dürfen so leben. Deswegen leiden sie nicht, aber es wird ihnen unbestreitbar ein Teil ihres Artverhaltens vorenthalten. Auch wenn nicht jeder Hengst in freier Wildbahn sich fortpflanzen darf, wird er, solange er sich gesund und stark fühlt, immer wieder sein Glück versuchen. Er wird andere herausfordern, wird sich präsentieren, wird immer wieder seine Grenzen suchen. Das ist einfach so. Das macht ja zum Teil auch die Faszination Hengst aus.

    Ich habe einige Hengste schon geritten und immer das besondere Gefühl genossen, dass sie vermitteln, und wenn einer seinem Hengst wirklich vernünftige Lebensbedingungen, eine vernünftige Grunderziehung und klare Ansagen bieten kann, dann ist das toll, aber leider nicht die Regel. Viel zu viele Hengste werden eben irgendwann weggesperrt, nicht zuletzt auch deswegen, weil ihre Halter/Reiter ihm weder ausreichende Sozialkontakte mit anderen Pferden ermöglichen können, noch ihn arbeitsmäßig auslasten und leider allzuoft auch keine klare Linie im Umgang fahren, irgendwann Angst bekommen vor ihrem "ach so lieben" Hengst, sogar offenen Auges zulassen, dass er durch ihre Inkompetenz immer schwerere Verhaltensstörungen entwickelt.

    So eine Zukunft kann ich meinen Hengstfohlen ersparen, indem ich sie einfach sehr frühzeitig kastriere. Ich kann sie nicht alle behalten (will ich auch nicht, deswegen züchte ich ja) und auch wenn ich sie behalten würde, müssen sie fähig sein zu einem halbwegs friedlichen Leben in einer Herde mit männlichen und weiblichen Individuen. Deswegen halte ich Wallache.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  6. #86
    Avatar von shetty-antje
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    Hi,

    Ich finde auch das hier ein sehr angenehmes Diskussionsklima herrscht. Hab die Diskussion schon öfter geführt und so sachlich gings eher selten ab.

    Das Hengstthema finde ich auch lustig. Bei mir ist es auch so dass die beiden Hengste die besten Kinderponys sind, den Wallach dagegen muß ich bei den Kindern scharf im Auge behalten. Der nutzt jede Schwäche aus. Dafür kann man die Hengste aber nicht jedem Erwachsenen in die Hand drücken, den Wallach schon. Der nimmts nicht so genau, bzw. übernimmt einfach ohne viel Aufstand selbst die Führung.

    Meine Mini-Hengste sind aber halt auch schön handlich und ich hab ne reine Hengst-Wallach Herde, da geht das mit der Hengsthaltung einfach gut. Ihre Gene weitergeben dürfen sie aber deshalb bisher auch nicht.

    antje

  7. #87
    Avatar von kniende Backmischung
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    Hi July,
    schön, dass sie dir gefallen . Ich bestreite den Unterhalt meiner Ponys durch Haus- und Tiersitting und gebe für die drei pro Jahr, mit allem Drum und Dran, unter 2000 € aus. Da ist alles drin: Hufschmied, Versicherung, Impfung, Wurmkur, evtl. Heuzukauf (wenns selbstgemachte nicht reicht), und so weiter. Kraftfutter bekommen die Lütten ja nicht.
    Wenn es viel teurer wäre, dann könnte ich sie mir nicht leisten. Ich lege auch immer etwas Geld zurück, falls mal was Größeres ansteht (z. B. Zahnziehen vor zwei Jahren, wegen Karies - und das, obwohl sie ja nix an Getreide oder Süßkram bekommen!)


    Hi sil:

    und wenn einer seinem Hengst wirklich vernünftige Lebensbedingungen, eine vernünftige Grunderziehung und klare Ansagen bieten kann, dann ist das toll,
    Aber genau davon sprach ich ja. Meine Jungs leben nicht in Einzelhaft und sind den ganzen Sommer über draußen. Für den Winter hab ich n befestigten Paddock mit Unterstand (in der Mitte geteilt, weil auf so engem Raum gibts sonst Krach).
    Ich bin absolut dagegen einen Hengst nur deshalb zu halten, um einen zu haben!!

    Alle meine Jungs werden im ersten Jahr ihres Lebens kastriert. Ohne wenn und aber.
    Genau das finde ich so schade. Ich finde es einfach zu früh. Mit zwei oder drei wär doch auch noch früh genug. Das ist der Grund, weshalb ich mich nur für ein Fohlen entscheiden würde, weil die älteren Isis in der Regel schon alle kastriert sind. (Leider auch sehr hoffnungsvolle Tiere - Feldmann hat´s in einem Verkaufsvideo selbst schon gesagt, als er ein Pferd vorstellte, dass er das Potenzial unterschätzt hat und die Kastration bereut)

    Ich möchte selbst entscheiden, ob ich mein Pferd als Hengst halte, oder ob er Wallach wird. (Von der Sorte hab ich ja schließlich auch einen)

    LG Silvia
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  8. #88
    Moderator Avatar von sil
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    Ja, meine sind am liebsten noch kein Jahr alt, wenn das Messer angesetzt wird.
    Dabei gehts mir nicht um Kriterien wie Potential etc.
    Da gehts mir rein ums Pferd.
    In dem Alter gibt das eine kleine Wunde, die nach ganz kurzer Zeit verheilt ist. Meist merkt man ihnen am Tag danach schon nichts mehr an von dem Eingriff. Sie laufen sofort danach wieder mit den anderen. Die Hormone sind noch kaum am gären, es gibt also auch da keinen krassen Einschnitt, und sie sind noch so klein und handlich, dass auch das Hinlegen, bzw aufstehen aus der Vollnarkose nicht so riskant ist.

    Natürlich soll jeder entscheiden dürfen, ob er einen Hengst hält oder nicht, ich erlebe nur immer wieder, wie blauäugig viele Leute an das Thema Hengsthaltung herangehen, grade, wenn sie mit einem Fohlen beginnen. spätestens, wenn diese sooo süßen und soo lieben Fohlen ins Halbstarkenalter kommen, wenn ihre Hormone ihnen durchs Gehirn schießen und anfangen, ihr Leben zu bestimmen, sind ganz ganz viele Leute überfordert. Grade die, die sowieso mit einem Pferd lieber kuscheln und Leckerlies reinschieben, als sich Gedanken um ein paar grundsätzliche Dinge zum Thema Pferd/Mensch-Beziehungen zu machen.
    Diejenigen, die sich wirklich bewußt und vor allem ihrer Verantwortung gegenüber dem Pferd bewußt für einen Hengst entscheiden, sind so rar gesät, die kommen nicht zu mir. Ich züchte nicht für den Sport - das sollen andere machen. Ich schätze an Isländern ihre Umgänglichkeit, ihre Handlichkeit, ihre bequemen Gänge, ich will einen sauberen Trab, einen flüssigen Töt, einen ordentlichen Schritt und von mir aus darf der Galopp ruhig gelaufen sein, das macht ihn bequem. Ich brauche auch keinen Rennpass, kein als Temperament tituliertes schwaches Nervenkostüm, keinen nur mehr durch Mauern zu bremsenden Vorwärtsdrang - aus dem Alter bin ich längst raus.

    Ich habe wirklich mit Freude deine Berichte über deine Ponies gelesen, aber du bist vielleicht schon deshalb eine Ausnahme, weil du dich engagierst, um auch Shetties wirklich vernünftig zu beschäftigen.
    Viel zu oft geht die so hoffnungsvoll und mit viel zu vielen Träumereien belastete Hengsthaltung eben doch in die Hose. Und ausbaden muß es dann das Pferd.
    Ich kann, wenn ich ein Pferd hergebe, nicht garantieren, dass es ihm niemals schlecht geht. Ich kann viele Risiken minimieren, indem ich versuche, die künftigen Besitzer kennenzulernen, indem ich auch mal nein sage, wenn ich den Eindruck habe, es passt nicht - aber letztendlich habe ich, sobald es aus meiner Hand ist, keinen Einfluß mehr darauf, wie sein Leben weitergeht. Ich kann aber verhindern, dass es, weil Hengst, missverstanden, vielleicht gar gefürchtet wird, dass es, weil Hengst, vereinsamt, oder, was ich immer ganz schlimm finde, dann mit 4 oder 5 Jahren, wenn der Körper grade vollgepumpt ist mit Testosteron, doch noch gelegt wird, weil mensch keinen anderen Ausweg mehr sieht, sozusagen als letzte Therapie für das eigene Versagen. Dann hat es nicht nur eine wirklich große Wunde zu verkraften, es wird auch der ganze Hormonspiegel so extrem gekippt, dass das Pferd darunter oft leidet.
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  9. #89
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    Ich kann aber verhindern, dass es, weil Hengst, missverstanden, vielleicht gar gefürchtet wird, dass es, weil Hengst, vereinsamt, oder, was ich immer ganz schlimm finde, dann mit 4 oder 5 Jahren, wenn der Körper grade vollgepumpt ist mit Testosteron, doch noch gelegt wird, weil mensch keinen anderen Ausweg mehr sieht, sozusagen als letzte Therapie für das eigene Versagen. Dann hat es nicht nur eine wirklich große Wunde zu verkraften, es wird auch der ganze Hormonspiegel so extrem gekippt, dass das Pferd darunter oft leidet.
    Da gebe ich dir uneingeschränkt Recht.
    Das ist wirklich die schlechteste Lösung, außer vielleicht die, gegen jede Vernunft auf eine Kastration ganz zu verzichten.

    LG Silvia
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  10. #90

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    Ui, so viele Hengst-Fans hier! Ich habe ja einen Wallach und finde, dass Ausstrahlung nicht unbedingt etwas ist, wozu ein männliches Pferd Eier braucht - beim Wallach muss man das "Bling" aber schon mehr hintrainieren, beim Hengst bekommt man da einiges geschenkt. Ich merke bei meinem Wallach, dass er durchaus ein "Hingucker" sein kann, der sich gerne präsentiert, aber dafür muss er wirklich topfit und gut bemuskelt sein. Bei ihm kommt der Präsentierwille eben nicht durch die Hormone, sondern dadurch, dass er seine eigene Kraft und Geschicklichkeit spürt, aber die muss man ihm eben erstmal antrainieren (und mit viel Aufwand erhalten). Gut erzogene Hengste finde ich aber auch toll - leider begegnen mir aber immer auch wieder Hengste, deren Besitzer mit dem Schlachtruf "Achtung, Hengst!" meinen, auf einmal müsse ihnen jeder Platz machen, weil sie ihr Pferd selber Null im Griff haben. Daher bin ich jetzt immer erstmal skeptisch, wenn mir jemand von seinem Hengst erzählt, denn ich habe (nach fast 30 Jahren in diversen Pensionsställen, und mehr schlechten als guten Hengst-Erfahrungen) einfach inzwischen keinerlei Lust mehr, mich mit noch einem unerzogenen Hengst und uneinsichtigen Besitzer herumzuärgern.

    Mein absolutes Traumpferd ist aber auf jeden Fall eine Stute - ich finde, Stuten haben einfach diesen gewissen Biss, diesen Kampfgeist, den ich bei männlichen Pferden im Durchschnitt nicht so ausgeprägt finde. Mein Wallach ist ein toller Kerl, und ist deutlich athletischer (und erfolgreicher im Sport) als meine Stute, die ich vor ihm hatte, aber diese mentale Stärke, die sie zu Ende eines Distanzritts noch aufbringen konnte, würde er niemals schaffen. Im Alltag macht das den Wallach zwar einfacher, mein Wallach will immer gefallen und will alles richtig machen. Die Stute war da deutlich weniger kooperativ, aber ein bisschen Zickerei im Alltag wäre es mir durchaus wert, diese Wahnsinnsstärke in schwierigen Situationen nochmal zu erleben. Das habe ich auch schon bei anderen Stuten erlebt, die ich mal intensiver reiten durfte, und das haut mich jedes Mal total vom Hocker, wenn so eine Stute einfach in einer schwierigen Situation die Führung übernimmt, weil sie genau weiß, was der Mensch von ihr möchte und wie sie das am besten hinbekommt.
    1,6 Sulmtaler; 0,1 Seidenhuhn; 0,1 Appenzeller-Mix

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