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Thema: Die Sache mit dem Eiweiß

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  1. #1
    Avatar von Pralinchen
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    Die Sache mit dem Eiweiß

    Da ich momentan mehr verwirrt als sonstwas bin, muß ich ein paar Fragen abschießen. Vielleicht wird es mir dann wieder klarer.

    So eine Legehenne soll ein Minimum an Eiweiß in der Ration von 16% haben, bis 18% ist erlaubt. Richtig?
    Was passiert wenn dieser Richtwert unterschritten wird?
    Was passiert wenn dieser Richtwert überschrittetn wird?

    Ich drehe langsam am Rad. Ich bemühe mich redlich überhaupt an diese 16 % ranzukommen, hab sie nie wirklich erreicht und blieb etwas drunter. Trotzdem gab es Probleme mit Rieseneier mit und ohne doppelte Dotter. Hühner die nie Legepause machten, in der Mauser feststeckten und täglich Eier legten.

    Schön und gut? Nein!

    Ich hab versuchweise Soja weggelassen und die Sommerration auf viel Obst und Gemüse umgestellt, da meine Hühner ALLE ziemlich dick waren. Die erste Zeit ging's mit dem Eierlegen schlapp voran, was sich jetzt aber wieder bessert. Die in der Mauser feststeckende Henne braucht keinen Sattel mehr, sie hat endlich aufgehört zu legen und mausert fertig. Die Doppeldottereier und Rieseneier sind weg, alles normal.

    Nachdem ich richtig füttern will, den Bedarf decken aber die Hennen nicht mästen - woher weiß ich denn wie ich die Ration in der überreichen Sommersaison ändern muß? Nur nach Sicht? Im Winter üppiger ist klar, da finden sie draußen ja nichts. Aber im Sommer kann ich nicht berechnen wieviel Insekten sie finden und dem Gras traue ich mittlerweile auch nicht mehr über den Weg. Das Zeug ist wohl doch nahrhafter als ich dachte. Davon fressen meine Hühner reichlich.

    Auch bei den Küken haben wir gestern abend lange abgewogen, abgemessen und gerechnet. Ich komme auf 14,77 % Eiweiß im Körnerfutter und dann noch etwas zusätzlich im Weichfutter durch Fleisch, Milchprodukte, Eier und hin und wieder gibt es Mehlis. Das sollte unter'm Strich doch genau passen. Und wieder ist es der Freilauf der meine Berechnung völlig durcheinanderwirft.

    Mich würde interessieren wie Ihr das macht? Worauf achtet Ihr?

    LG, Andrea

  2. #2
    Moderator Avatar von sil
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    Auweia. Ich rechne gar nicht.....
    Ich achte drauf, dass meine Hühnchen abends mit vollem Kropf auf der Stange sitzen, dass sie mit Kalk gut versorgt sind, weil wir hier in einer extrem kalkarmen Gegend leben, und dass sie gut durch die Mauser kommen. Habe ich das Gefühl eines Mangels oder eines Defizites, versuche ich entsprechend gegenzusteuern. Das passiert, nachdem ich mich Bücher- und Internetseitenweise durch die ganze Fütterungsmatierie gelesen habe und mich zuletzt mehr verwirrt als informiert gefühlt habe, nun allerdings mehr oder weniger aus dem Bauch raus.
    Meine Hühner haben Freigang in Wiese und Wald, teilweise auch im Gartenbereich, sie bekommen morgens Weizen und Mais, über den Tag verteilt verschiedene Grünabfälle, suchen in der Schweinebox nach noch verwertbarem und graben den Misthaufen der Pferde um, es sind alles Rassehühner bzw Mixe daraus, und ich kann mich über mangelnde Legeleistung nicht beklagen.
    Im Winter, wenn alles unter dick Schnee liegt und Wald und Wiese deswegen komplett wegfallen. versuche ich viel mehr Abwechslung ins Körnergemisch zu bringen indem ich verschiedene Getreidearten verfüttere und die Ration neben Grünzeug in allen Formen auch durch Quark hin und wieder aufpeppe.
    Ich denke, Rieseneier, Doppeldottereier, Windeier etc. sind vor allem ein Problem einzelner Hennen und nur bedingt durch die Fütterung zu beeinflussen.
    Ich denke auch, dass eine rechnerisch optimale Fütterung in einer nicht ausschließlich Leistungsortientierten Haltung gar nicht nötig ist.
    Es gibt Zeiten des Überflusses (Sommer), und Zeiten des "Mangels" Winter. Gesunde Hennen dürften das in der Regel gut ausgleichen und ohne Schaden zu nehmen auch lange Jahre damit zurechtkommen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  3. #3

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    Ich rechne auch gar nicht. Ich rechne ja auch bei meiner Ernährung nicht aus, wieviel Gramm Eiweiß, KH und Fett ich täglich zu mir nehme und ob ich die richtigen Werte habe. Das ist so der typisch wissenschaftliche Unsinn, so funktioniert ein Organismus nicht und die Natur funktioniert so auch nicht. Kein Tier in freier Wildbahn nimmt tagtäglich nach extakt bestimmter Formel seine Nahrung auf. Ich hab noch keinen Wolf und noch keinen Fuchs mit Taschenrechner jagen sehen, der ausrechnet, ob seine Welpen nun auch des richtige Ca/Ph-Verhältnis und die exakt von Wissenschaftlern bestimmte Kalorienanzahl bekommen. Seltsam, dass die alle seit tausenden von Jahren ohne Fertigfutter existieren konnten.

    Das geht auch gar nicht. Wichtig ist, das in einer bestimmten Zeit, z.B. in einer Woche oder innerhalb zwei Wochen die Nahrung ausgewogen ist. Dann kann man auch mal ein paar Tage immer dasselbe füttern, dann gibts wieder mal was anderes. Der Organismus ist durch jahrmillionenlange Evolution auf genau das eingestellt, und nicht auf irgendwelche Werte, die Wissenschaftler festlegen und dann ein paar Jahre später dauernd wieder korrigieren, weil merken, das es doch nicht stimmt.

    Mach Dir keinen Kopp. Füttere abwechslungsreich. Hühner im Freiland suchen sich das meiste sowieso selbst, da kann man die Zusammensetzung bzw. den Gehalt an Protein sowieso nicht kontrollieren.

    Ich mache es auch so, wie Sil oben schreibt.

    LG Birli
    Geändert von Birli (03.07.2012 um 10:40 Uhr)
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  4. #4
    Avatar von Pralinchen
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    Danke Euch schon mal. Bin seit 2 Wochen wieder zurück zur Fütterung-frei-Schnauze. So gab es letztes Jahr keine Probleme und so sollte es sein.

    LG, Andrea

  5. #5
    Avatar von miss marple
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    Ich bin auch der Meinung, dass man aus der Fütterung keine Wissenschaft machen sollte. Das habe ich ja nicht mal bei meinen Kindern gemacht . Wir essen doch auch nicht nur aus dem Reformhaus.
    Meine Hühner bekommen den ganzen Tag Freigang. Da kann man garnicht kontollieren was sie alles fressen. Das Hauptfutter steht immer zur Verfügung, Körner teile ich sparsamer ein und Quark, Obst, Gemüse und Co gibt es auch regelmäßig. Ich denke damit haben sie alles was sie brauchen.
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  6. #6
    Avatar von Wontolla
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    Ich habe auch mal blauäugig und ignorant gefüttert. Legeleistung, Eigröße, poröse Schalen, Brutergebnisse, Schlupf und Kükensterblichkeit gaben mir dann aber doch zu denken.
    Auf meine Hühner zugeschnittene Empfehlungen hat die Wissenschaft noch nicht hervorgebracht. Die orientieren sich immer nur an leistungsstarken Hyabriden.
    Leider ist die Natur aber auch nicht das was sie mal war. Eine Idylle mit Wiese und Wald steht hier nicht zur Verfügung. Schweinebox, Misthaufen und Pferde haben wir hier weit und breit auch nicht. Die Landwirte in der Umgebung betreiben Ackerbau. Monotone Felder so weit das Auge reicht. Insekten? Gibt es die noch? Mir scheint früher fand ich erheblich mehr an der Windschutzscheibe. Bleibt für die Hühner nur noch Mais und Weizen?
    L. G.
    Wontolla

  7. #7

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    Ja, Wontolla, da gebe ich Dir schon recht, das ist sicher ein Problem.
    Wer seinen Hühner keinen großen Auslauf in intakter Natur anbieten kann, muss sich wohl mehr Gedanken über die Fütterung machen. Trotzdem sollte man sich nicht von starren wissenschaftlichen Werten irreführen lassen. Man kann keine Nahrung so extakt zusammenstellen, und das ist auch nicht nötig. Leider sind ja die meisten Futtermittel auf den Bedarf von Hybriden zusammengestellt, die nie eine grüne Wiese sehen und meist nur in geschlossenen Stallungen zum Eierlegen gehalten werden. Bei Tieren, die auch draußen sind und dort Insekten etc. aufnehmen sind die Angaben auf dem Futtersack ja sowieso hinfällig, weil's ja dann auch nicht mehr stimmt.

    Und ob eine derart tagtäglich immer in der selben Zusammensetzung ausschließlich gegebenes Futter auch immer so gut ist, wage ich zu bezweifeln. Aber da Legehybriden in der gewerblichen Eierproduktion ohnehin kaum älter als zwei Jahre werden, sich nicht fortpflanzen und auch nicht auf Ausstellungen gezeigt werden ist das auch nicht so wichtig.

    LG Birli
    Geändert von Birli (03.07.2012 um 12:16 Uhr)
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  8. #8
    Avatar von Pralinchen
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    Also muß ich doch das Umfeld berücksichtigen?
    Was hilft mir dann die Empfehlung an Prozenten, wenn ich sie nicht einhalten kann und gar nicht weiß wieviele Ameisennester, Spinnen und Fliegen meine Hühner zu den zig Regenwürmern gefunden haben, die der viele Regen aus dem Boden spült? Das ist doch die große Unbekannte in dieser Gleichung. Wer also Volierenhaltung hat und/oder einen Auslauf der hühnermüde ist, dem helfen die Angaben weiter? Und die anderen brauchen sich nicht dran zu halten und müssen hoffen, daß sie es in etwa hinbekommen?
    Das ist ja viel schwieriger als die Pferde und den Hund zu füttern.

    LG, Andrea

  9. #9

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    Zitat Zitat von Pralinchen Beitrag anzeigen
    Also muß ich doch das Umfeld berücksichtigen?
    Was hilft mir dann die Empfehlung an Prozenten, wenn ich sie nicht einhalten kann und gar nicht weiß wieviele Ameisennester, Spinnen und Fliegen meine Hühner zu den zig Regenwürmern gefunden haben, die der viele Regen aus dem Boden spült? Das ist doch die große Unbekannte in dieser Gleichung. Wer also Volierenhaltung hat und/oder einen Auslauf der hühnermüde ist, dem helfen die Angaben weiter? Und die anderen brauchen sich nicht dran zu halten und müssen hoffen, daß sie es in etwa hinbekommen?
    Das ist ja viel schwieriger als die Pferde und den Hund zu füttern.

    LG, Andrea
    Andrea, es ist genauso leicht wie Pferde und Hund zu füttern. Es wird nur kompliziert gemacht. Es gab ja sicher auch in Deinem Leben mal eine Zeit, wo man Dir eingetrichtert hat, man könnte einen Hund nur mit exakt wissenschaftlich zusammengesetzter Fertignahrung gesund und richtig ernähren. Stimmt ja auch nicht.

    Meine Hühner bekommen als Grundfutter eine Getreide/Saatenmischung, dazu ein bisschen Legekorn, wobei ich das Legekorn nur noch leerfüttern will, dann gibts das auch nicht mehr. Zwei-, dreimal pro Woche gehackte Karotten mit Quark, Fisch oder etwas Fleisch und ansonsten sind die den ganzen Tag draußen mit Futtersuchen unterwegs. Da weiß ich auch nicht, was sie noch so alles fressen und es interessiert mich auch gar nicht so. Sie werden es schon wissen.

    Sie legen regelmäßig, meine Küken sind super gut aus den Eiern geschlüpft (alle befruchteten sind auch geschlüpft) und gesund groß geworden. Also kann das alles nicht so falsch sein.

    LG Birli
    Geändert von Birli (03.07.2012 um 12:22 Uhr)
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