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Thema: Die Sache mit dem Eiweiß

  1. #11
    Avatar von Pralinchen
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    @ Stefan das ist ganz einfach. Es wird immer wieder davon geschrieben daß Hühner zwingend diese mindestens 16% verdauliches Rohprotein brauchen, sonst geht alles in die Hose was Legeleistung und Vitalität der Tiere betrifft. Also habe ich den Versuch gewagt mich dieser Zahl anzunähern und festgestellt daß es nicht klappt.
    Ich habe nun seit 2 Wochen alles massiv runtergefahren und im Sommer gibt es, wie letztes Jahr auch, geraspeltes Gemüse mit Quark/Joghurt und Körner. Den Rest scheint doch Gras und Insekten auszumachen.

    @ Birli, unsere Hunde bekamen eigentlich nur die ersten Wochen Fertigfutter zur Aufzucht, sonst nicht. Da bin ich über jeden Zweifel erhaben, immerhin habe ich schon seit 34 Jahren Hunde. Nur wenn ich auf einem Gebiet ganz neu bin und überall zu lesen ist, daß das was man bislang gemacht hat völlig falsch ist, versucht man es besser zu machen. Ja und nun bin ich komplett verwirrt, denn es klappt nicht. Also muß ich es wieder falsch machen, um richtig zu liegen?

    LG, Andrea

  2. #12
    Pöser Purche Avatar von Nopi
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    Aber wenn doch bei deiner Haltung Legeleistung und Vitalität nicht beeinträchtigt waren scheint doch auch kein Mangel vorzuliegen. Meinst du nicht, dass nach einem Jahr Mangelernährung schon längst die Auswirkung sichtbar geworden wäre?

    Soweit ich das hier bisher nachvollziehen konnte scheiden sich doch eh die Geister, wie man überhaupt auf diesen Wert kommen kann. Und es scheiden sich die Geister, wie man diesen Wert bei Freilandhaltung überhaupt messen kann.

    Und, soweit ich es verstanden habe, scheiden sich die Geister, auf welche Rasse oder Hybrid dieser Wert überhaupt zutrifft.

    Was ich damit ausdrücken möchte: Wozu Experimente, wenn alles bestens läuft?

    Gruß
    Stefan
    "Eier, wir brauchen Eier!" Zitat Oliver Kahn
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  3. #13

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    Stefan,


    Applaus, das hast Du sehr gut ausgedrückt.

    Mir ging es auch so, das ich nicht wusste, wie ich füttern sollte.
    Meine Mädels (mittlerweile sind zwei davon zu Damen geworden) bekommen auch Weichfutter mit Buttermilch, viele Käfer und jetzt im Sommer etwas Weizen.

    Im Winter kommt dann noch Mais dazu.

    Sie sind äusserst vital, beginnen nun zu legen und erscheinen mir weder zu fett noch zu mager.
    Eier lecker.


    Ob das so gut ist wird bei mir die Zeit zeigen, dann muss ich flexibel bleiben und neu nachdenken.
    Zur Zeit habe ich aber das Gefühl, das alles klappt.



    LG Ulrike

  4. #14
    Avatar von Pralinchen
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    Ja das ist alles richtig. Praktisch selber schuld und zuviel nachgedacht. Also wieder zurück zum Anfang.

    Werde mich dann nur wieder im Winter an den empfohlenen Werten orientieren.

    LG, Andrea

  5. #15
    Avatar von catrinbiastoch
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    Ich füttere als Eiweißträger , eine handvoll Bierhefe und ca 500g Quark oder Buttermilch auf 16 Hennen . Ein bis zweimal die Woche pro Huhn so einen Gulaschwürfel Fleisch . Körnerfutter je nach Jahreszeit und Verzehr angepaßt . Im Kalk sind noch viele andere Mineralien . Ich fütter so 17 Jahre , bin total zufrieden und habe nie was berechnet . Bei den 16 Hennen ist eine alte die nicht mehr legt und zwei 5 jährige die nur ab und an legen . Die letzten Wochen hatte ich 11 Eier pro Tag . Eben habe ich 14 Eier eingesammelt . Der Vollmond muß wohl auch die letzte Großmutter auf das Nest geschickt haben . Gehe es doch einfach lockerer an . Als ich mit den Hühnern anfing , hatte ich solche Rechnungen nie gelesen und Internet gab es ehe nicht . Wünsche Dir und Deinen Tieren alles Gute , Catrin
    " Wenn auf der Erde die Liebe herrschte , wären alle Gesetze entbehrlich ! " Aristoteles

  6. #16
    Avatar von Wontolla
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    Natur ist im Prinzip hart und grausam, manchmal sogar lebensfeindlich. In günstigen Zeiten finden Hühner alles was sie brauchen um jeden Tag ein großes Ei zu legen. Aber wann sind schon günstige Zeiten und wo ist Natur noch natürlich?
    Nach unguten Ergebnissen mit handelsüblichem Futter mische ich längst selbst. Weil ich es nicht besser weiß und weil ich den Altvorderen nicht alles glaube, richte ich mich nach der Wissenschaft, nicht nach der Futtermittelindustrie. Die Wissenschaft schreibt keineswegs sture Werte für den Proteingehalt vor. Für die heutigen Hochleistungshühner passt das allgemeine Fertigfutter. Für herkömmliche Landhühner und Rassehühner mit all ihren Unterschieden kann es kein passendes Einheitsfutter geben. Da ist aber die Wissenschaft eine große Hilfe. Mir jedenfalls. Die gibt beispielsweise für Hühner von 2 kg Gewicht, 300 Eiern Jahreslegeleistung mit durchschnittlich 60 g und einer Futteraufnahme von 110 g pro Tag einen Bedarf von 16,1 % Rohprotein und 4,4 % Calcium vor. Natürlich ist ein Huhn keine Maschine und wird sich nie stur an solche Vorgaben halten. Es kann aber auch nicht dauerhaft und extrem davon abweichen ohne Schaden zu nehmen.
    Vergleiche ich so ein Hochleistunghuhn mit einem mittelschweren Huhn von 1,6 kg und einer Legeleistung von 120/48 bei einer Futteraufnahme von 85 Gramm/Tag, dann gibt die Wissenschaft einen Bedarf von 9,9 % RP und 2,1 % Ca vor. Wenn man solche Hühner hat, muss man sich über die Futterzusammensetzung keine Gedanken machen. Die sind mit einer Körnermischung ausreichend ernährt und vertragen eine ganze Menge von unnötigen Zugaben.
    Nehme ich jetzt noch meine Hühner zum Vergleich, komme ich bei einem Gewicht von 2 kg, einer Legeleistung von 150/55 und einer Futteraufnahme von 85 g, auf einen Bedarf von 12,9 % RP und 2,9 % Ca. Viel mehr als eine Körnermischung bedarf es da auch nicht. Den Proteinbedarf können sie in guten Zeiten im Auslauf ergänzen, den Calziumbedarf nicht. Halte ich Elterntiere zur Bruteigewinnung, geht Pi mal Daumen leicht schief.
    Weil ich jetzt nie so genau weiß, was die Natur bereit hält, gehe ich auf Nummer sicher und nehme nicht den Taschenrechner, sondern den PC und berechne die Futterzusammensetzung gemäß den wissenschaftlichen Vorgaben. Was dabei rauskommt stelle ich den Hühnern hin und lass sie machen. Läuft ganz gut.
    Geändert von Wontolla (03.07.2012 um 22:49 Uhr)
    L. G.
    Wontolla

  7. #17
    Avatar von Pralinchen
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    Also wieder ein Kriterium gegen Hybriden - jedenfalls für mich.

    Ich fürchte nur über eine Schätzung komme ich nicht drumrum. Also weniger was den Bedarf angeht, sondern was das aufgenommene Futter betrifft. Auslauf könnte ich abstecken was ich will, hab's halt so begrenzt wie das Netz reichte. Es ist eine völlig verwilderte Seite am Zaun entlang da. Paradies für Hühner, da kreucht es ohne Ende, da finden sie auch viel. Jedenfalls halten sie sich da verstärkt auf. Ich weiß nur nicht, was es ist. Kräuter und Käfer schätze ich und letztere sind bei der Futterergänzung natürlich schwerwiegend.
    Ich kann nur versuchen den Bedarf einigermaßen abzudecken, also im Winter schauen daß es an den Richtwert hinkommt und im Sommer dann runter auf ca. 11-12 %. Die Körnermenge geht im Sommer auch zurück, gefressen wird noch etwas mehr als die Hälfte der Winterration.

    LG, Andrea

  8. #18
    Avatar von Wontolla
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    Zitat Zitat von Pralinchen Beitrag anzeigen
    Kräuter und Käfer schätze ich und letztere sind bei der Futterergänzung natürlich schwerwiegend.
    Genau diese Komponenten sind es, die den einen das Füttern erschweren und den andern erleichtern. Was bei den einen funktioniert geht bei den anderen schief und wer seinen Umgang damit als allgemein gültig anpreist, liegt schief.
    Das Ungeziefer, welches die Hühner so im Auslauf finden und sich einverleiben, kann bis zu 50% Protein enthalten, muss es aber nicht. Ähnlich ist auch der Fettgehalt, der durchaus auch mal bei 20% liegen kann. Mal abgesehen davon, dass man nicht wissen kann, was die Hühner so den Tag über fressen, es gibt auch keine Tabellen die das berechenbar machen würden. Zudem ist Natur völlig chaotisch und ändert ihr Angebot fast täglich. Was heute noch Made ist, ist morgen schon verpuppt und übermorgen geschlüpft. Und wenn es kalt wird, ist Fastenzeit.
    Bei Gräsern und Kräutern ist das nicht wesentlich anders. Junges Gras allein kann mit einem Gehalt von 12% den Eiweißbedarf anspruchsloser Hühner decken. Hochleistungshühnern reicht das bei weitem nicht. Die sind mit Brennesseln besser versorgt, weil die 21% Protein enthalten. Was Hühner nicht brauchen, fressen sie nicht gern. Da wundert es nicht, dass manche mit Gräsern zufrieden sind und andere Brennesseln mögen. Aber auch bei Grünzeug gibt es erhebliche saisonale Unterschiede. Der junge Keim bietet Protein und Vitamine im Überfluss, die verblühte oder samentragende Pflanze bietet fast nur noch Ballast. Den brauchen Hühner aber auch. Viel mehr als im Fertigfutter enthalten ist. Das weiß die Wissenschaft aber noch nicht lange. Weil das keiner erwartet hat und darum nicht erforscht wurde. Nur die Hühner wissen das und fressen mir dauernd das kostbare Einstreu weg. Die Legepellets mit schön viel Eiweiß drin sortieren sie aus, werfen es auf den Boden und kacken drauf.
    Zusammenfassend bleibt mir nur der Schluss, das unser Hühnerfutter nur eine Ergänzung zum natürlichen Angebot sein kann. Ob es geeignet ist, zeigt ihr Fressverhalten, ihr Wohlbefinden und die Qualität ihrer Eier. Poröse Eier sind kein gutes Zeichen.
    L. G.
    Wontolla

  9. #19
    Pöser Purche Avatar von Nopi
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    Moin,

    Die sind mit Brennesseln besser versorgt, weil die 21% Protein enthalten.
    Und ich ärgere mich über meine Brennnesselfelder auf dem Hof... Wieder etwas gelernt und der Ärger legt sich.

    Angenommen ich würde die Brennnesseln, da würden einige Kilo zusammen kommen, jetzt "ernten" und in der Tiefkühltruhe bis zum Winter einfrieren. Bleiben da die Proteine erhalten oder gehen die durch das Einfrieren flöten?

    Gruß
    Stefan
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  10. #20

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    Zitat Zitat von Einstein Beitrag anzeigen
    Stefan,


    Applaus, das hast Du sehr gut ausgedrückt.

    Mir ging es auch so, das ich nicht wusste, wie ich füttern sollte.
    Meine Mädels (mittlerweile sind zwei davon zu Damen geworden) bekommen auch Weichfutter mit Buttermilch, viele Käfer und jetzt im Sommer etwas Weizen.

    Im Winter kommt dann noch Mais dazu.

    Sie sind äusserst vital, beginnen nun zu legen und erscheinen mir weder zu fett noch zu mager.
    Eier lecker.


    Ob das so gut ist wird bei mir die Zeit zeigen, dann muss ich flexibel bleiben und neu nachdenken.
    Zur Zeit habe ich aber das Gefühl, das alles klappt.



    LG Ulrike
    Hallo Ulrike,

    ich habe mich gerade neulich mit meiner Schwiegermutter darüber unterhalten. Meine Schwiegereltern hatten früher Landwirtschaft mit Rinder, Schweinen und natürlich auch ca. 30 Hühnern. Meine Schwiegermutter wundert sich immer wieder darüber, wieviel Kult über die Hühnerfütterung gemacht wird. Sie sagte mir, sie hätten früher nie Hühnerfutter gekauft. Die Tiere liefen frei draußen rum, haben sich selbst alles gesucht, abends gab noch ne Schippe Weizen und ab und zu mal Gemüsereste und eingeweichtes Brot. Die Hühner haben immer gut gelegt und einige von ihnen sogar erfolgreich gebrütet. Früher hat man sich darüber überhaupt keine Kopp gemacht und die Tiere waren fit und gesund. Ich glaube, erst die ganz Industrialisierung, Futtermittelhersteller usw. machen daraus eine Wissenschaft und sie machen es bewußt kompliziert, um die Tierhalter zu verunsichern.

    @Pralinchen: Warum hast Du den Welpen Fertigfutter gegeben? Warst Du doch unsicher? Meine Welpen haben nie Fertigfutter bekommen, von Anfang an nicht, immer nur frisches Fleisch, Gemüse und Kräuter und gewolftes Hühnerklein. Sie sind alle top Hunde geworden, mittlerweile viele von Ihnen schon über 13 Jahre alt und da die neuen Besitzer so weiter gefüttert haben waren die Tiere ihr Leben lang nie krank. Kann man ja nicht von allen Hunden behaupten, schon gar nicht von Rassehunden.

    LG Birli
    Zwerg-Welsumer orangefarbig u. rost-rebhuhnfarbig
    und eine bunte Legetruppe

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