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Thema: Total scheue, verängstigte Hühner

  1. #1

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    traurig Total scheue, verängstigte Hühner

    Hallo, weiß jemand von Euch Rat?
    Wir haben im Frühjahr zu unseren drei vorhandenen Hühnern fünf neue dazu gekauft, ganz liebe, nach zwei Tagen schon so gut wie handzahm, liefen einem überall hin hinterher, also waren eigentlich von Anfang an vertrauensvoll und zutraulich. Die Hühner dürfen bei uns im ganzen großen Garten herumlaufen und gehören sozusagen richtig zur Familie. Leider: Als wir im Urlaub waren, kein Hund am Hof, hat der Fuchs einen Weg ins Gehege gefunden und alle Hühner mitgenommen, er hatte wohl richtig Zeit. Das Häuschen war wohl auch nicht gut zugesperrt, er war da irgendwie reingekommen (eine Nachbarin hat sich gekümmert). Wir waren natürlich total unglücklich. Beim nächsten Kleintiermarkt, ungefähr vier Wochen nach dem Unglück, haben wir, genau bei dem gleichen Händler wie alle Hühner vorher, acht neue Hühner gekauft, sie zu Hause in das Hühnerhaus gesetzt, sie einen Tag drin gelassen, dann rausgelassen: Genau wie bei allen Hühnern vorher auch. Nur, diese Hühner verhalten sich ganz komisch. Sie haben totale Angst vor allem, auch vor mir und der Familie, sie sind sofort in die dichte Hecke neben dem Häuschen geflohen und hockten da Tag ein Tag aus. Abends sind sie nicht ins Häuschen zurück, sondern auf den Birnbaum geflattert. Die ersten Tage hab ich sie runtergepflückt und ins Haus gesetzt, aber das hab ich dann gelassen, weil ich dachte, sie kriegen sonst noch mehr Angst vor mir - und hoch droben im Birnbaum sind sie auch in Sicherheit. Wir haben sie jetzt seit über zwei Wochen, aber sie sind noch kein bisschen zahmer geworden. Ich habe mittlerweile die Hecke abgezäunt, damit sie sich nicht mehr da verkriechen können und sehen, dass hier alles toll ist. Von ihrem großen Gehege nutzen sie seither nur einen schmalen Streifen vor der Hecke, wenn ich komme, rennen sie immer noch wie gestört in den hintersten Winkel vom Gehege. Ich bin schon dazu übergegangen, ihnen nur noch Körner selber hinzustreuen, damit sie lernen, dass ich zu den Guten gehöre, aber dann picken sie ganz ganz vorsichtig, und wenn ich eine Bewegung zu viel mache, rennen sie weg. Ich hab schon bei dem Händler angerufen, ob er irgendwas an der Aufzucht verändert hat, aber der meinte nein.Meine Fragen: Kann es sein, dass die den Fuchs noch irgendwie riechen oder spüren, nach 6 Wochen? Und was könnte man dagegen machen? Oder kann es sein, dass eine von ihnen irgendwie hysterisch ist und die anderen sozusagen mitzieht, weil sie eine Leithenne ist? Ich bin wirklich unglücklich darüber, und weiß nicht mehr, was ich machen soll. Es ist seltsam, wie einen das runterzieht, dass die nicht zahmer werden und sich so vor mir fürchten! Hat jemand einen Rat für mich?

  2. #2

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    Welche Rasse ist das denn überhaupt ?
    Und mein Rat wäre, hol dir nen ruhigen, vernünftigen Hahn.

  3. #3
    Moderator Avatar von sil
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    Es gibt auch bei Hühnern solche und solche, und ihr habt anscheinend grad in die Hysterisch - Kiste gegriffen...
    Bei Hybriden kann man so grob sagen, die braunen, schwarzen und gesperberten sind eher die ruhigen und vernünftig wirkenden Typen, die weißen und die Silberhals dagegen können wegen Nichts die totale Nervenkrise kriegen, wobei die weißen fast die schlimmsten sind. Bei Rassen gibt es solche, die durchwegs eher ruhig bis phlegmatisch sind und es gibt lebhafte bis leicht erregbare Rassen, mit individuellen Ausnahmen nach dieser oder jener Richtung.
    Mit dem zurückliegenden Fuchsbesuch, den diese Hennen ja nicht mal selber miterlebt haben, hat das eher nix zu tun.
    Es kann gut sein, dass eine Henne das extrem scheue Verhalten vorgibt und die anderen machen mit, weil sie es nicht besser wissen.
    Wenn sich etwas ändern soll, dann braucht man als allererstes Zeit, und zwar viel.
    Dann würde ich die Hennen vom Baum pflücken, weil sie sonst nur immer mehr verwildern und niemals lernen, Vertrauen aufzubauen. Dann würde ich sie erst mal mindestens eine Woche im Stall lassen, es kann nämlich auch sein, dass sie das draussen sein nicht gewöhnt sind und sie die vielen fremden Eindrücke einfach überfordern.
    Zeitgleich sollte man versuchen, die Hennen davon zu überzeugen, dass jetzt nicht der Leibhaftige kommt, sie zu holen, wenn man den Stall betritt oder den Auslauf, sondern jemand, der außer Futter und Wasser zu bringen gar nix tut. Der einen Hocker dabeihat oder was entsprechend zweckentfremdetes nutzt um sich hinzusetzen, mit den Tucken zu reden, was leckeres wie Salat, Quark, oder sowas dabeihat und das wie nebenbei vor seinen Füßen abstellt. Ist egal, ob sie kommen und es sich holen, solange jemand da sitzt, sie werden irgendwann lernen, die feinen Sachen mit dem Menschen in Zusammenhang zu bringen (Ein Geheimtipp wäre auch Katzenfutter, dem Geruch kann scheinbar kein Huhn lange widerstehen...)
    Vielleicht dauert es Wochen, aber irgendwann wird eine Henne sich trauen und so tun, als wär sie allein mit ihren Kameradinnen, trotz dem Menschen im Gehege. Evtl würde ein ruhiges, zutrauliches Huhn in der Gruppe das Ganze etwas schneller entschärfen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  4. #4

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    Zitat Zitat von haselnuss Beitrag anzeigen
    Welche Rasse ist das denn überhaupt ?
    Und mein Rat wäre, hol dir nen ruhigen, vernünftigen Hahn.
    Ja, einen Hahn, das hätten wir auch gerne, aber da machen die Nachbarn (in einem bayrischen Kuhdorf!) leider nicht mit - haben wir schon ausprobiert!

  5. #5

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    Geradezu prophetisch, Deine Beurteilung meiner Hühner! Es ist ganz genau so, wie Du sagst: Das braune, das schwarze und das graugesperberte Huhn, die sind die am wenigsten hysterisch und kommen mittlerweile wenigstens in abwartende Nähe, wenn ich locke, das Silberhals-Huhn ist die Oberhysterikerin. Zwei junge Araukanerinnen sind auch noch da, die huschen sofort weg und kommen mir total wild vor. Eins ist so fasanartig braun, keine Ahnung, wie man das im Fachjargon bezeichnet, das ist immer bei der Silberhals. Und ein weißes, das ist eigentlich am unauffälligsten, nicht ganz hysterisch, aber auch nicht bei den etwas zahmeren. Ich glaube, Sil, Du liegst mit Deiner Einschätzung ganz richtig. Heute hab ich die Truppe mal beobachtet, und ich schätze, die Silberhalshenne gibt ziemlich den Ton an. Die Frage ist: Wird die sich jemals einkriegen? Jedenfalls danke für Deine Antwort, es beruhigt mich ein bisschen, dass es nicht an uns liegen muss, oder dass nicht der Fuchs alles für alle Zeit verdorben hat...

  6. #6

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    Noch eine Frage: Welche Rassen sind denn nun in Zukunft zu empfehlen, wenn man mehr als eine braune, eine schwarze und eine graugesperberte haben möchte...?

  7. #7

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    Orpingtons und Lachshühner sind recht ruhig. Und dazu schöne und erhaltenswerte Rassen.

  8. #8
    Avatar von Waldfrau2
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    Ich glaube, es gibt so knapp 200 anerkannte Hühnerrassen in Deutschland, die Auswahl ist also seeehr groß. Bei mir läuft rum:

    Lachshühner - lachsfarben, Hahn schwarz und bunt
    Zwerg-Orpingtons - gelb-schwarz-columbia (mit schwarzer Halskrause, sehr schick)
    Marans - schwarz
    Lakenfelder - weiß mit schwarzem Hals und schwarzem Schwanz
    Vorwerk - dasselbe mit brauner Grundfarbe
    Mixhenne - weizenfarbig

    Also, die Auswahl ist riesig, und es gibt viele Rassen auch in verschiedenen Farben, man könnte z. B. Wyandotten oder Italiener in bestimmt 20 verschiedenen Farbschlägen bekommen.

    Daher empfehle ich immer sehr einen Gang zu einer Geflügelausstellung, die Ausstellungssaison dürfte im September wieder losgehen. Wer weiß, was Euch da ins Auge fällt, und man kann Züchteradressen erfahren (stehen normalerweise im Katalog drin). Wenn die Züchter vor Ort sind, kann man auch viel über die verschiedenen Rassen erfahren.
    1.5 Zwerg-Lachshuhn und 0.4 bunte Truppe
    Mitglied im GZV Osterode

    Hinweis: Ich bin aus Zeitmangel leider fast gar nicht mehr im Hühner-Forum unterwegs .....

  9. #9
    Moderator Avatar von sil
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    Sind es echte Araucanas, oder eher Grünleger?
    Solche habe ich bei einer Bekannten erleben dürfen, und ich glaube, scheuer und mehr auf Abstand bedacht sind höchstens noch Wildvögel....
    Meine Araucanas hingegen waren zwar eher zurückhaltend im Wesen, aber neugierig und sehr lernbereit, wenn es um was zu futtern ging.
    Ich rate jetzt mal und sage, deine Hühner sind eher noch jung und schon aus dem Grund leichter zu verstören. Je älter sie werden, desto selbstsicherer gehen sie mit den Gegebenheiten um. Wahrscheinlich hast du sie aus einer Brüterei oder von einem gewerblichen Geflügelhändler. Es ist unwahrscheinlich, dass sie vorher viel Kontakt zu Menschen hatten und auch, dass sie ein Leben außerhalb geschlossener Ställe kennen. Insofern haben sie mit dem Umsetzen in die neue Umgebung und mit den unglaublich vielen fremden Eindrücken draußen im Auslauf jetzt wahrscheinlich erst mal heftigst Stress. Schon aus dem Grund würde ich sie noch eine Zeitlang im Stall lassen.
    Ob die Grünleger/Araucana jemals wirklich vertraut werden, kann ich nicht sagen, die Silberhals müßte mit der Zeit aber schon vernünftiger werden, und wenn die anderen mal nicht mehr so verschreckt und verstört sind und sich richtig bei Euch zuhause fühlen, ist doch auch schon viel gewonnen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  10. #10

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    Die mir als Araucaner verkauften Hühner sind welche mit so einem Raubvogelgesicht und ohne Schwanz und ohne Kamm, noch ziemlich klein, aber die Händlerin meinte, die würden fast so groß werden wie "normale" Hühner. Dein Vergleich mit Wildvögeln, Sil, ist schon wieder sehr treffend! Ansonsten hab ich mich jetzt auch mal schlau gemacht, die Silberhals und ihre Freundin sind beides sogenannte "Italiener", und die werden überall als "sehr lebhaft" beschrieben. Tja, das weiß ich jetzt auch...

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