Mein angeblich rassereines Isbar-Hähnchen sah so aus:
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Mein angeblich rassereines Isbar-Hähnchen sah so aus:
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Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
Charles Bukowski
"Angeblich" deshalb, weil ich Bruteier gekauft habe, die rassereine Isbars waren. Aber so ganz sicher kann man sich ja nie sein, was einem so verkauft wird.
Und "war" deshalb, weil ich ihn einer Nachbarin gegeben habe. Dort hat er leider nicht lange gelebt. Er hat sich stranguliert, ist auf ein hohes Netz geflattert und dort in den Maschen hängengeblieben.![]()
Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
Charles Bukowski
Bohus-Dal
Es wäre wirklich in sehr vielen Fällen hilfreich, wenn man sich als Käufer von Rassehühnern oder Bruteiern darauf verlassen könnte, daß es dem Verkäufer wirklich um die Rasse an sich geht. Leider habe ich da schon die wildesten Geschichten gehört und auch selbst erlebt, und bei einer Rasse wie die Isbar, die weder in sich wirklich gefestigt ist noch Einigkeit bezüglich einiger Eigenschaften besteht, muß man einfach darauf hoffen, daß man auch bekommen hat was man wollte.
Man sieht ja bei den Schwedischen Blumenhühnern, was inzwischen alles als "Blumenhuhn" bezeichnet und verbreitet wird.
"alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)
Das ist richtig, sil. Und eigentlich kann es einem ja auch egal sein, was die Deutschen mit einer schwedischen Rasse veranstalten. Sie können die Isbar kaputtimpfen und anfangen auszustellen und in die Blumenhühner Italiener einkreuzen und was nicht alles. Aus schwedischer Sicht eigentlich egal, ganz besonders bei den Blumenhühnern, die sind nämlich eine Landrasse, und irgendwelche Hühner aus dem Ausland kämen sowieso nie für die Zucht in Frage. (Für Dich als Pferdemensch, stell Dir vor, jemand in D kreuzt ein Islandpferd mit einer anderen Rasse und versucht, das Ergebnis als reinrassiges Islandpferd zu verkaufen. Das kann den Isländern egal sein, sie haben sowieso kein Interesse an diesem Pferd, würden es nie importieren oder damit züchten, sie haben ja ihre einheimischen reinrassigen Tiere.) Mir tun aber die Käufer in D leid, die glauben, "echte" Blumenhühner zu bekommen, obwohl mittlerweile jedes irgendwie bunte Huhn ein "Blumenhuhn" ist. Dabei gibt es ja auch bei Euch reinrassige Isbar und Blumenhühner, nur auf welche Züchter kann man sich verlassen? Der einzige ganz sichere Weg wäre da der Import von Bruteiern.
Mixe 1,13; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 2,4; Katze 2,0; Wachtel 0,0,18
Stimmt, was ihr beiden schreibt. Bunt ist in "Mode " und jeder springt auf den Zug auf und hat Blumenhühner, viele Käufer glauben einfach weil sie es nicht besser wissen und so geht es dann durch Vermehrung weiter.
Mit den "Schweden " das selbige, kommen richtig in Trend.
Ich denke, daß viele, die guten Glaubens reinrassige Isbar oder Blumenhühner haben, sich auch irgendwann mal auf die Angaben derer verlassen haben, die ihnen Bruteier oder Tiere verkauft haben, und grade bei Rassen, die grade in "Mode" sind, kommt zur möglicherweise - ich sag mal unglücklichen - Auswahl der Zuchttiere bei einzelnen Züchtern, auch die bewußte Täuschung von anderen dazu. Es ist auch manchmal tatsächlich so, daß viele auch überhaupt nicht wissen, was da in ihrem Stall wohnt und halt einfach mal irgendeine halbwegs passende Rasse als Namensgeber aussuchen. Und dann gibts noch die "Experten", die jedes Huhn das sie irgendwo sehen auf Anhieb einer Rasse zuordnen, und zwar so überzeugend, daß ein unbedarfterer Mensch froh und dankbar ist für die Erkenntnis, doch keinen undefinierbaren Mix, sondern ein echtes Rasseexemplar zu haben.
Es gibt einfach keinen einfach zu erbringenden Nachweis für eine Rassereinheit oder dagegen, man verläßt sich auf den Augenschein oder auf die Angaben eines anderen.
Die Krux bei Hühnerrassen ist halt, daß z.B. bei Ausstellungszüchtern die Gewichtung auf optische Merkmale immer krasser wird, andererseits z.B. Hybriden unter Rassenahmen vermarktet werden, ohne jeden Anspruch auf eine tatsächliche Rasseähnlichkeit. Dann kommt eine Landrasse daher, bei der eigentlich keiner so richtig weiß, wie das Idealbild denn sein soll. Das hat jeder einzelne Züchter für sich selbst im Kopf. Sie soll nur "rein" gezüchtet werden. Das funktioniert vielleicht in einem begrenzten Rahmen, aber nicht allumfassend für jeden Halter dieser Rasse. Und dann kommts dann zu: ist splash oder blau (bei schwarz wirds schon schwierig), legt grün, ist ein Isbar.
"alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)
Ich denke das Isbar und Blumenhühner schon einen bestimmten Typ haben der bei allzu wilden Einkreuzungen erkennbar anders wird.
Die meisten Individuen der beiden Rassen die ich so antreffe sehen tatsächlch recht typisch aus.
Die Aussagekann ich so nicht unterschreiben, wird zwar gerne und häufig geäußert, auch in mir bekannten Zuchtvereinen. Nachweisen kann es aber keiner...obwohl mittlerweile jedes irgendwie bunte Huhn ein "Blumenhuhn" ist
Bei den Isbar von tempo wurde denke ich mal ein Cream Legbar oder Englisches Araucana (oder andere Haubenträger) eingekreuzt, beim Hahn sehe ich auch eine kleine Haube.
PS: Ich glaube nicht das einzelne Einkreuzungen den Rassen "schaden". Klar ist es gut die genetische Einzigartigkeit und die Eigenschaften zu behalten, genetische Vielfalt hat jedoch noch keiner Rasse geschadet, ist weder giftig noch sonstiges. Ich denke da wird häufig übertrieben.
Natürlich sollte man sowas wie Hauben, gelbe Läufe, vom Typ völlig abweichende Tiere usw. nicht zur Zucht verwenden.
Mal sehen ob manche Rassen in der Zukunft auch genetisch näher verglichen werden und was da so rauskommt.
LG
Ein komplexes Problem hat keine einfache Lösung.
Was du beschreibst habe ich tatsächlich auch schon öfter erlebt, besonders beliebt bei sehr markanten Rassen die ihre Gene dominant weitergeben wie Araucana oder Brahma. Oder Seidenhühner mit Einzelkamm, heller Haut etc. in buntesten Farben, aber halt seidenfiedrig.
Trotzdem kann ein Züchter, und da kann ich nur für mich sprechen, doch diese Tiere meist von "reinrassigen" Tieren unterscheiden. Besonders wenn halbwegs Zuchtambitionen vorhanden sind wird sich doch kein Züchter Zuchttiere von bunten Vermehrern nehmen.
Anfänger ja, die die Sperberhühner so toll finden und Züchten wollen und dann bemerken das die Deutschen Sperber doch völlig andere Hühner sind.
Oder halt ihre Blumenhühner eher nach Italienern ausschauen, ihre Isbar eine Haube haben.
Ein ambitionierter Neuzüchter wird sich dann wohl nach einem erfahreneren Züchter umschauen bzw. eigene Erfahrungen sammeln und sich eher geeignetere Zuchttiere zulegen.
Es ist die Frage welchen Einfluss der Kreis der Vermehrer auf den der ernsthaften Züchter hat?
Ich kenne nicht viele andere Rassen welche vom Farbschlag blau sind und grüne Eier legen, eine Isbar - Verwandtschaft ist dann schon wahrscheinlichDann kommt eine Landrasse daher, bei der eigentlich keiner so richtig weiß, wie das Idealbild denn sein soll. Das hat jeder einzelne Züchter für sich selbst im Kopf. Sie soll nur "rein" gezüchtet werden. Das funktioniert vielleicht in einem begrenzten Rahmen, aber nicht allumfassend für jeden Halter dieser Rasse.
Und dann kommts dann zu: ist splash oder blau (bei schwarz wirds schon schwierig), legt grün, ist ein Isbar..
Der Typ, also die Form, Breite, Länge, Tiefe vom Körper, die Befiederung, Schwanzwinkel und besonders der Kopf sind doch für jede Rasse relativ typisch.
Wenn ich an Bielefelder denke, an Italiener, sogar Hybriden und auch Blumenhühner oder Isbar haben meiner Meinung nach recht typische Form und Kopf - Merkmale.
Es stimmt schon, es braucht eine Vernetzung und das Festlegen typischer Merkmale, heute auch als Bild bzw. online, was ja ganz gut möglich ist, um eine Rasse als solche langfristig züchten zu können.
LG
Ein komplexes Problem hat keine einfache Lösung.
Um das wirklich halbwegs sicher beurteilen zu können, muß man aber erst mal die Möglichkeit und den Willen haben, es zu lernen. Wenn ich von einem, der sich züchter nennt, vorgeblich rassereine Tiere bekomme, und mir dann ein anderer sagt, da ist ein winziges Merkmal, das deutet auf einen Mix, wem glaube ich dann? Und wie wichtig ist mir die eine oder die andere Aussage?
Hier bei mir laufen aktuell drei Grünleger, zwei davon blau, eine schwarz. Alle drei sind Mixe, deren Genetik sich rein vom Augenschein nicht mehr erraten läßt. Wenn ich es drauf anlegen würde und würde die z.B. als Isbarmixe anbieten, wer weiß, wieviele mir das abnehmen würden?
Meiner Tochter habe ich einen wohl reinrassigen Isbar Hahn überlassen, der aus Bruteiern einer Forianerin geschlüpft ist. Ich unterstelle dieser durchaus, daß sie die Zucht ernst nimmt und mir keine wissentlich nichtreinrassige Nachzucht aufgedrückt hat. Der Hahn ist für mich im Vergleich mit den Bildern, die ich im Internet zu der Rasse finde, sehr typvoll, aber wer die Rasse nicht kennt, würde ihn als hübschen, bunten Mix einstufen.
Das ist halt in meinen Augen die Krux mit diesen Rassen. Um sie reinrassig weiterzuzüchten, muß man sehr viel Willen und Engagement einbringen, schon allein um sich mit den Eigenschaften der Rasse vertraut zu machen. Kein Standard hilft dabei, festzustellen ob die Lauffarbe stimmt, manchmal scheitert es schon daran, die Kammform richtig einzusortieren, und dann soll man entscheiden, ob die Rückenlinie passt und ob die Schwanzhaltung zu steil oder zu flach ist ...
Man steht in aller Regel dabei erst mal allein, denn wirklich ernsthafte, auf Reinheit bedachte Züchter sind tatsächlich Mangelware.
Und das neben der Schwierigkeit, wirklich typvolle, genetisch kaum verkreuzte Tiere zu finden. In Schweden ist das vielleicht einfacher, hier bei uns sieht es eindeutig ganz anders aus.
Und zuletzt: Die Zahl der wirklich ernsthaft an einer reinen Weiterzucht interessierten ist im Verhältnis zu den reinen Hobbyvermehrern wahrscheinlich nicht allzuhoch. Die Wahrscheinlichkeit, irgendwie verkreuzte Isbar zu bekommen, ist sicher größer als die Chance auf tatsächlich reinrassige.
Für mich sehe ich den sinn dieses Fadens auch darin, tatsächlich Bilder beider Varianten vergleichen zu können.
"alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)
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