So gings auch - Kunstbrut anno dunnemals

[*Angela*]

Meine Mutter hat mir gerade erzählt, dass sie sich erinnert wie ihre Mutter (meine Oma) damals Gänseeier ausgebrütet hat.

Sie nahm einen der damals üblichen Blecheimer, legte heisse Steine aus dem Kaminofen rein, stopfte weiche Tücher oben drauf und darauf die Eier, eingepackt in Tücher. Wenn die Steine abgekühlt waren, wurden sie gegen neue, heisse ausgetauscht.

Fragt mich nicht nach der genauen Schlupfquote , aber meine Mutter bestätigt, dass so immer wieder Gänseküken schlüpften.

Sooo lange ist das noch gar nicht her, meine Mutter ist 65.

Woran sie sich auch erinnert (wie sie selbst verwundert feststellte) ist, dass ihre Mutter die Küken mit feingehacktem kleinblättrigen Kraut von der Wiese, feingehackte Brennessel, und gekochtem Eigelb grosszog.

[Svadilfari]

Meine Oma hat das Gleiche erzaehlt. Also das mit der Fuetterung. Sie hat sich gewundert fuer was ich den teuren Entenstarter kauf. Auch sie hat sich in ihrer Kinderzeit mit dem Verkauf von Gaenseeiern und Goesseln ein kleines Taschengeld verdient und sie konnte sich und ihren Geschwistern Federbetten machen, was zu der Zeit wohl nicht selbstverstaendlich war. Sie hat auch erzaehlt dass die "Weiber" von weit her, ca. 20 km gekommen sind um bei ihr Goessel zu kaufen.
Bin noch nie auf die Idee gekommen zu fragen wie sie die Eier ausgebruetet hat. Bin von Naturbrut ausgegangen. Das frag ich aber noch, da bin ich gespannt.

[Ponny]

Schafgabe heist das Kraut und wächst an Wiesenrainen und Wegrändern.
Meine Küken bekommen jeden Tag eine Hand voll mit Brennesseln klein geschnitten unter das Kükenstarter gemischt.
Das "Grühne"ist immer zuerst aufgepikt.

[catrinbiastoch]

In meinem Buch von 1907 werden die Küken mit Hirse in Milch aufgequollen und viel Grünzeugs aufgezogen . Recht brauchbare Brüter auf Strom und Gasbasis sind aber schon abgebildet . Schönen Abend, Catrin