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Thema: Aufmüpfige Hähne...

  1. #1
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    Aufmüpfige Hähne...

    Hy!

    Inspiriert vom Thread "Normale braune Hühner, welche Rasse", wo es aktuell unter anderem um Verhalten künstlich und natürlich erbrüteter Tiere geht, will ich fragen: Sind Hähne aus Kunstbrut nicht vielleicht doch ein Stück weit giftiger drauf?

    Ich meine, wir haben zwei Hähne aus Kunstbrut und einen aus Naturbrut.
    Beide künstlich erbrüteten sind mitunter doch ziemlich "größenwahnsinnig" (Javanesischer Zwerg und Sebright). Der Javaneser will es jeden Tag bis zu 3x aufs Neue wissen (ich reagiere schon, wenn er mich aus 6 m Entfernung auf 3 m breitseits und meistens hinterrücks anrennt, was wohl schon ziemlich unmissverständlich ist...), während der Sebrighthahn (jetzt 3 Jahre alt) durchaus mal 3 Wochen lang oder länger behält, wie der Hase läuft.
    Der Sebright- Junghahn (Sohnemann vom Alten, acht Monate alt) hingegen ist aus Naturbrut mit seiner eigenen Mutter aufgewachsen, und interessiert sich einen feuchten Kehricht für Menschen, während ich, wenn wir Besuch haben, immer tierisch auf den künstlich erbrüteten Althahn schielen muss, dass der dem nicht ans Bein springt...

    Ich kann mir nun nicht helfen, aber warum sollten die Hähne einen angreifen, wenn sie einen nicht für einen Rivalen halten? Die Hennen wollen einen ja auch nicht in die Hackordnung zwingen... Das Ganze leuchtet mir wirklich nicht ein!
    Behalten die künstlich erbrüteten Hennen zeitlebens so eine Art Mama- Bild dem Menschen gegenüber im Kopf, und sind von daher immer sehr lieb und futtergierig ihm gegenüber, während die Hähne sich geistig auf die Rivalenschiene begeben?
    Ich finde es reichlich blöd und lästig, jeden Tag oder jeden Monat (egal, in welchen Zeitabständen) aufs Neue mit den Hähnen rumzukaspern, wer nun der Boss ist. Das Leben könnte doch so einfach sein *seufz*...
    Ich weiß, ich habe schon viele Tipps gegeben, wie mit rüpeligen Hähnen umzuspringen ist... Lasse mich auch nicht unterkriegen, aber ich würde wirklich gerne verstehen wollen, warum das anscheinend so sein muss...
    Hennen lieb, Hähne Popo- Violinen (um es mal auf gepflegt Deutsch zu sagen)... Kann mir das jemand hühnerpsychologisch erklären?

    Seufzend, Andreas
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  2. #2
    Moderator Avatar von sil
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    Ich glaube, es hat nichts mit Rivalität zu tun, sondern mit Respektlosigkeit.
    Je vertrauter ein Hahn oder eine Henne mit dem Menschen ist, je niedriger ist auch die Hemmschwelle, ob es ums Betteln geht oder um Aggression.

    Ich habe schon viele Hähne gehalten, aus Kunst- und aus Naturbrut, und habe nie Probleme gehabt mit Agressivität oder extremer Distanzlosigkeit. Seit letztem Jahr habe ich aber einen Hahn aus der Hybriderzeugung aufgenommen, d.h. Kunstbrut ohne große menschliche Zuwendung, danach Käfighaltung und regelmäßiges Herausnehmen zum Abmelken des Spermas.
    Dieser Hahn war von anfang an nicht respekt-, aber absolut distanzlos. Er ist nicht ausgewichen, man konnte ihn mit dem Fuß zur Seite schieben, nur greifen lies er sich nicht.
    Man konnte im Laufe des Winters sehr deutlich zusehen, wie dieser Hahn sein Verhaltensrepertoire aus der Versenkung geholt hat. Inzwischen kümmert er sich um seine Hennen, fühlt sich verantwortlich und hat jetzt auch begonnen zu treten. Gleichzeitig ist er sehr tolerant und verträglich gegenüber anderen Hähnen.
    Dafür aber hat er jetzt angefangen, seine Hennen und sein Revier, besonders den Hühnerstall, gegenüber allem zu verteidigen, was kein Huhn ist. Er geht sogar die Hunde an, wenn sie die Nase in den Hühnerstall stecken, und als Mensch muß man aufpassen, dass er einem nicht an die Waden geht. Er wird dabei immer dreister und auch immer grober. Also ist es wohl auch ein Lerneffekt. Anfangs war es noch leicht, ihn gleich zu packen, nach einer viertelstunde auf dem Arm war dann wieder für Wochen Ruhe. Jetzt weiß er schon, was kommt und plant seine angriffe so, dass er danach leichter flüchten kann. Ich fange ihn dann zwar immer noch, aber der Effekt hält nicht mehr so lange vor.
    Wie auch immer, entweder er lernt, dass es so nicht geht, oder er hat sein Bleiberecht verwirkt.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  3. #3
    Avatar von Caecilie
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    Hallo Andreas,

    ich kann das gut nachvollziehen, was du schreibst. Auch wenn mein Hahn nicht ganz so oft Angriffe startet wie dein Javaneser.
    Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass die nicht anders können durch ihr na sagen wir Testosteron. Das ist wie mit gluckigen Hennen, die sind auch aggressiv jedem gegenüber (nicht alle Rassen aber einige).
    Ansonsten würden mich andere Antworten und Meinungen hierzu auch interessieren.
    Ich hab auch noch nie davon gelesen, dass jemand seinen Hähnen dieses Verhalten ganz "abgewöhnt".

    LG Caecilie

    Nachtrag: Respektlosigkeit ja. Aber davor muss erst mal der Mut da sein, einen Angriff zu versuchen und das bekommt ein Hahn durch seine Androgene od Hormone wie auch immer man das bei Hähnen heißen mag.
    Warum gibt es aber Hähne die zahm sind und kein aggressives Verhalten haben. Ich kann mir das nur durch irgendwelche Stoffe erklären, die das Gehirn vernebeln
    Geändert von Caecilie (08.05.2012 um 10:49 Uhr)
    Brakel (gold), Zwerg-Malaien (schwarz, braun), Thüringer Barthühner und versch. Mix-Hühner.

  4. #4

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    Oje der Ernie
    Naja ich muss sagen das mir aufgefallen ist, das Naturbruthaehne richtige Angsthasen sind und nicht angreifen im Gegensatz zu den Kunstbruthaehnen die erst zahm waren und dann losgelegt haben.

  5. #5
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    Danke für Eure Antworten !

    Kein Grund zum Traurigsein, Roy, Erni ist ja noch jung und unerfahren. Eben zB saß ich mit dem Rücken zu ihm auf der Wiese, und er lief einen Meter hinter mir mit Zilly vorbei (seiner nichtbrütenden Henne) ohne Anstalten gegen mich zu machen, obwohl das DIE Chance gewesen wäre. Glaube bald, das ist nur Angeberei, denn gehe ich auf ihn zu, bleibt er zwar breitseits, aber geht immer mit so 70 cm Abstand vor mir weg.
    Schauen wir mal, was noch wird . In die Pfanne kommt er nicht, dafür ist er zu den Hennen zu aufmerksam/ fürsorglich/ nett und auch viel zu schön! Wenn wir uns auf einen Meter Respektsabstand einigen können, wäre es ja prima. Muss halt nur immer dran bleiben, damitter nicht denkt, ich würde zurückweichen.

    Gern wissen würde ich aber dennoch, warum Hennen einen akzeptieren und einen meistens als Nicht- Huhn und nicht als Rivalin sehen, während Hähne aus meiner Erfahrung nach hauptsächlich Kunstbrut oft/meistens/immer? solche Blödmänner werden.
    Hatten wir im Zivi auch...
    Zwergcochinhähne aus natürlich Naturbrut: Alle nett Menschen gegenüber
    Lohmann Braun- Hahn vom Hühnerwagen, also Kunstbrut: Ar... mit Ohren
    Lohmann braun x Zwergcochinhahn aus Naturbrut: Nett Menschen gegenüber
    Hühnerwagenhahn x Blausperber- Sohn aus Naturbrut: Nett Menschen gegenüber, weswegen sein Papa zu Weihnachten feststellen musste, dass der Topf wirklich nur eine halbe Stunde entfernt ist...
    Alle anderen Naturbruthähne im Zivi: Nett/ gleichgültig Menschen gegenüber

    Jetzt die aktuellen Spezis:
    2 Kunstbrutgockel des öfteren bissi meschugge
    1 Naturbrutgockel: Nett/ gleichgültig Menschen gegenüber

    Irgendwas muss da dran sein... Sicher sind die, mal nachrechnen, rund 20 Hähne, die ich kenne/ kannte nicht so ganz repräsentativ bei über 20.000 Hühnern (also 2000 Hähnen?) im Forum, aber hm...
    Haben wir verhaltenspsychisch bewanderte Menschen im Forum, die das erklären können?

    Grüße, Andreas
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  6. #6
    RGZV Mölln Avatar von hagen320
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    Wir hatten letztes Jahr fast 25 Hähne aus Kunstbrut von denen haben wir drei über den Winter gehalten und keiner ist meschugge. Den Araucana hat im Februar der Habicht geholt, den Bielefelder haben wir mit 12 Monaten zu Tisch gebeten da er unfruchtbar war und der Sussex ist jetzt 14 Monate alt. Den Sussex kann ich auf der Stange sogar anfassen und ihn hoch nehmen ohne das er irgendwelche anstalten macht. Leider hat keine seiner fast 30 Hennen mehr Federn auf dem Rücken und so werden wir ihn wohl auch bald zu Tisch bitten, oder kann es sein das er mit zunehmenden Alter ruhiger wird?
    Mechelner, Sundheimer, Sussex gsc, eigene Grünlegerkreuzungen, bunte Legetruppe aus Zwienutzungshühnern, Puten Naraganset, Perlhühner

  7. #7

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    tja mein lieber gockel aus naturbrut wird auch langsam reif für den kochtopf..
    ich weiß aber echt nicht warum, er ist zur zeit abnormal in seinen frühlingsgefühlen, von 5 hennen ist deshalb eine lahm, zwei haben keine federn mehr aufm rücken und eine davon ist auch schon sehr wund...
    er ist aber ein ganz toller gockel für seine damen, sie lieben ihn wohl trotz seines etwas überentwickelten sexualtriebes..
    naja und mittlerweile will er den auch an uns auslassen, er hat zwar noch niemand verletzt, er rammt einen immer eher von hinten..
    gar nicht fest aber trotzdem so, dass ich ihn immer durch die luft segeln lass.. :P
    ich weiß echt nicht obs besser wird, er ist leider wunderschön und ein guter gockel (für 10+ hennen), wenn ihn jemand haben will kriegt er ihn! ist ein reinrassiger maran, genau ein jahr..

  8. #8
    Avatar von Laura
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    Hallo Andreas,
    es sind nicht nur die Hähne, die ein Fehlverhalten dem Menschen gegenüber zeigen. Halte mal eine Gruppe Hennen ohne Hahn. Bei jedem schnellen Schritt im Gehege hockt sich eine Henne hin. Sie sind dann genauso hormongesteuert wie ein angriffslustiger Hahn. Das Verhalten kannst du auch nicht mit Kunst-oder Naturbrut erklären.
    Gruß, Laura
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  9. #9
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    Hy Laura!

    Och, das habe ich trotz Hahn auch. Kann aber auch daran liegen, dass der Sebright- Althahn eher ein Maulheld ist, oft groß ansetzt, aber nur selten Taten folgen lässt . Jedenfalls haben sich Sebright- und Lohmann Braune schon durchaus mal vor mir/ uns hingeduckt, die Lohmannbraune Berta tut dies auch gerne, wenn ich sie mal wieder aus dem Legemehleimer sammele und vor der Tür absetze...

    Grüße, Andreas
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  10. #10
    Avatar von Laura
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    Aber es ist ein Fehlverhalten der Hennen, sie sehen dich dann nicht als Mensch. Ich habe das aber seit Jahrzehnten nicht mehr gehabt. Das gab es bei uns früher nur, weil ein Hahn fehlte.
    Mein charakterstarker Althahn wird mit zunehmendem Alter ruhiger. Es besteht also Hoffnung, wenn es Probleme mit der Rangordnung gibt. Er läßt jetzt sogar schon Fremde in den Auslauf, ohne das ich mich schützend vor sie stellen muß.
    Gruß, Laura
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